Teenie-Mütter – Junge Mütter in Deutschland

Es gibt jedes Jahr in Deutschland 7000 neue Teenie-Mütter. Immer mehr 15- bis 17- Jährige werden jährlich schwanger, das sind rund drei Prozent der minderjährigen Mädchen in Deutschland.

Ein Drittel der Teenie-Mütter hat gar nicht oder nachlässig verhütet.Die meisten Jugendlichen wissen nicht über ihren Körper Bescheid, zum Beispiel, wann ihre fruchtbaren Tage sind. Die Pille danach kennt auch nur jede Zweite. Das alles führt dazu, dass Kinder in dem Alter schwanger werden.Viele Schüler haben auch einfach keine Lust auf die Schule und denken, ein Baby würde diese lästige Geschichte aus der Welt schaffen. Der häufigste Grund ist aber, dass die Kinder einfach nicht ausreichend von ihren Eltern aufgeklärt wurden.
Einige Teenager sind vor aber auch nach der Geburt völlig alleine. Wenn die Eltern die Kinder im Stich lassen, der Partner Schluss macht und die Freunde keine Lust auf Baby-Geschrei haben, stehen sie ganz alleine da. Ob sie austragen oder abtreiben sollen, müssen sie ohne Unterstützung entscheiden.
Ein Mädchen kann sich auch gegen den Willen der Eltern für oder gegen das Kind entscheiden. Wenn sie sich aber gegen das Kind entscheidet, muss sie eine sogenannte „Einwillungsfähigkeit“ bestätigen lassen. Das heißt, das Mädchen muss in der Lage sein, ihre Situation und die Konsequenzen ihres Handels zu überschauen. Weigern sich die Eltern dies anzuerkennen, kann das auch ein Arzt tun. 2011 entschieden sich 4000 Minderjährige für eine Abtreibung. Dieser Schritt ist für einige die Lösung. Sie fühlen sich der Herausforderung nicht gewachsen, da sie mit Schule und Ausbildung genug zu tun haben. Doch eine Abtreibung ist nicht die letzte Lösung, es gibt auch noch Pflegschaften. So hat die junge Mutter die Möglichkeit, ihr Kind noch zu sehen und langsam eine Bindung aufzubauen. Wenn die Frau sich dann doch irgendwann dazu fähig fühlt, sich sich selber um das Kind zu kümmern, kann sie das tun.
Heutzutage gibt es sehr viel Hilfe für junge Mütter. Man kann sich an das Jugendamt wenden, das, wenn das Kind da ist, auch finanzielle und wirtschaftliche Hilfe anbietet. Das Jugendamt kann auch der gesetzliche Amtsvormund des Kindes sein, wenn die Eltern beide minderjährig sind und sich nicht für einen anderen Vormund entscheiden.
Ab den 90er Jahren nahm die Zahl der Teenie-Mütter stark zu. Seit fünf Jahren ist der Aufwärtstrend gestoppt, von einem Rückgang kann jedoch keine Rede sein.

Alexa Nowoczin, Jacqueline Krüger, 8a, Städt. Realschule Hückeswagen Hückeswagen

400 Teilnehmer aus der gesamten Region kamen – Voltigierturnier am 11. Mai 2014 in Radevormwald

Zum ersten Mal standen Prüfungen nach der Leistungs- und Prüfungsordnung an, und Teilnehmer konnten erstmalig in den Leistungsgruppen wahlweise mit acht, sieben oder sechs Voltigierern starten. Das war möglich, denn der RRV war kurzfristig in ein Pilotprojekt eingestiegen.

Das siebte Turnier auf dem Gestüt Moorbach war trotz des schlechten Wetters und des Muttertags an diesem Sonntag mit mehr als 1000 Gästen gut besucht. Zudem waren über 400 Voltigierer aus dem Oberbergischen und Bergischen Kreis, dem Märkischen Kreis und dem Ruhrgebiet angereist.
Dabei seien die Anmeldungen erst schleppend gelaufen, berichtet Turnierleiterin Britta Busch. Doch dann wurde ein Turnier in der Nachbarschaft abgesagt und noch mehrere Nennungen gingen bei dem RRV ein. Gleichzeitig änderten sich die Startbedingungen durch die Teilnahme am Pilotprojekt.
Die Gruppen die in der Prüfung 1 starten sollten, kamen schon um 6.30 Uhr an. In der Rundhalle wärmten sich Pferde und Voltis auf. In der Turnierhalle wurden noch die letzte Übungen auf dem Holzpferd geprobt, der letzte Schliff auf dem Voltipferd vorgenommen und dann kam der Auftritt vor den Preisrichtern.
Für dieses Event war die ganze Stallgemeinschaft eingespannt. Alle, die in dem Voltigiersport tätig sind, packten mit an. Viele Eltern hatten Kuchen gebacken, standen am Grill und an der Kuchentheke oder wiesen die Autos in die Parkplätze. Für einige Helfer begann der Einsatz schon vor fünf Uhr früh. Im Mittelpunkt standen die Sportlerinnen und Sportler. Für alle war es ein gelungener Tag.

Loreen Orbach, 8a, Städt. Realschule Hückeswagen Hückeswagen

Der Notenschlüssel zum Glück – Liebe zur Musik

Ohne meine Musik gehe ich nicht aus dem Haus. Andere nehmen nur ihren Haustürschlüssel mit, bevor sie die Türe schließen, doch ich habe auch noch einen anderen Schlüssel: Die Musik, meine Musik.

Das wirft natürlich die Frage auf was meine Musik ist und was sie mit mir macht. Ohne Musik könnte ich nicht leben. Sobald ich meine Kopfhörer aufsetze und die Musik aufdrehe, bin ich entspannter und kann abschalten. Ich bin dann sozusagen in meiner eigenen kleinen Welt. Am meisten hör ich Metal, aber zwischendurch brauch ich auch mal was anderes auf den Ohren. Eigentlich kommt es auch oft auf meine Stimmung und die Tageszeit an. Die Musik, die ich höre, untermalt meine momentane Stimmung in verschiedenen Situationen. Was würden wir nur ohne Musik machen? Musik begleitet uns jeden Tag: Mal im Aufzug, im Einkaufszentrum oder aber auch die nervige Melodie, wenn man mal wieder in der Warteschleife hängt.
Musik ist vielfältig, so vielfältig wie jeder Mensch selbst. Musik ist ein Seelentröster, ein Mittel zur Entspannung, ein Gute-Laune-Macher und ein Bindeglied zwischen Menschen. Musik spricht eine eigene Sprache, die jeder, unabhängig von Kultur und Herkunft, verstehen kann.
Musik verbindet Gleichgesinnte miteinander, schafft aber auch Vorurteile gegenüber anderen Musikgenres. Nicht jeder, der sich der Volksmusik verschrieben hat, ist automatisch ein Dorfkind, nicht jeder, der Rap hört, kommt aus dem schlimmsten Problembezirk der Stadt, nicht jeder Punk ist auch ein Obdachloser, ein Gothik muss auch nicht gezwungenermaßen eine okkulte Messe auf dem Friedhof halten, um seinem Genre zu entsprechen, und nicht jeder Metaller ist gleichzeitig ein Teufelsanbeter.
Trotz all der Vorurteile haben alle eins gemeinsam, die Liebe zur Musik.
Um es kurz und knapp zu sagen: Ohne Musik kann ich einfach nicht leben, für mich ist Musik der Schlüssel zum Glück

Kim Fleischhauer, 9c, Städtische Realschule Südstadt Neuss

Kinderhospiz – Die letzten Lebenswochen im Regenbogenland

Im Kinderhospiz Regenbogenland erleben erkrankte Kinder mit ihren Familien ihre letzten Wochen in friedlicher Atmosphäre.

Im Raum ist es gemütlich. Ein Kind wird von seiner Mutter vorsichtig gefüttert. Beide sehen glücklich aus. Das Kind ist an einen Tropf angeschlossen. Es ist schwer krank und hat nur noch ein paar Wochen zu leben. Dieses Kind ist nur eins von 180 Kindern, die im Kinderhospiz Regenbogenland ihre letzten Wochen verbringen.
Im Kinderhospiz werden die Kinder von insgesamt 103 Mitarbeitern betreut. 80 davon sind dort ehrenamtlich zuständig. Meistens werden die Kinder jedoch von ihren Familien begleitet. Es gibt Ausflugstage für die Geschwister der erkrankten Kinder, an denen sie zum Beispiel in der Skihalle rodeln gehen, in den Moviepark fahren oder andere gemeinsame Aktivitäten erleben. Für die Geschwister ab 16 Jahren findet manchmal auch ein Ausflug über das ganze Wochenende statt. Leider kommt dies nur selten zustande. Es gibt natürlich auch Ausflugstage für die Eltern der erkrankten Kinder. Da können sich die Erwachsenen untereinander über ihre Sorgen und Ängste austauschen und sie kommen dazu, Luft zu holen. Dadurch werden den Familien die letzten Wochen mit ihrem Kind verschönert.
Doch manchmal holt das traurige Schicksal die Familien wieder ein. „Es gibt natürlich auch mal Mütter, die mit ihren Nerven am Ende sind und ihren Frust an den Mitarbeitern auslassen“, sagt Stefanie Stennes, die Sekretärin des Kinderhospiz. „Ich höre ihnen zu und bestärke sie in dem was sie tun.“ Die Familien können jedoch im Raum der Stille wieder zur Ruhe kommen, beten oder auch meditieren. Für die jüngeren Kinder gibt es Gemeinschaftsräume, in denen sie mit ihren Geschwistern oder anderen Kindern spielen können. Natürlich gibt es auch einen großen Garten mit Spielbereichen und Terrassen. Dreimal am Tag kommen die Familien und Mitarbeiter im Essensraum zusammen.
Der am schönsten gestaltete Raum ist der Abschiedsraum. Die Familien können hier in einer warmen Atmosphäre bis zu sieben Tage Abschied nehmen. „Für einen heilsamen Trauerprozess ist ein bewusstes und gestaltetes Abschiednehmen sehr wichtig. Der Abschiedsraum bietet Schutz für diesen Schritt, da die Familie mit allen Sinnen begreifen muss, dass ihr Kind verstorben ist“, sagt Stefanie Stennes.
Dieses Projekt wird nur durch Spenden finanziert. Die 103 Mitarbeiter, über 500 Fördermitglieder und Prominente versuchen den Kindern und Familien die letzten Wochen so angenehm wie möglich zu gestalten.
Weitere Informationen finden Sie auf der Internetseite www.kinderhospiz-regenbogenland.de.

Janina Mensch, Larissa Tiedemann, 8b, Gymnasium Am Neandertal Erkrath

Kathrin Schälte hofft, Flötistin zu werden – Musik aus Leidenschaft

Das Stück ist zu Ende. Die Leute klatschen. Beide Mädchen nehmen ihre Noten in die eine und die Querflöte in die andere Hand; setzen ein Lächeln auf die Lippen; verbeugen sich; gehen von der Bühne; nicken der sechsköpfigen Jury zu – ganz automatisch.

Kathrin Schälte, die bereits einmal am Wettbewerb teilgenommen hat, ist furchtbar erleichtert: „Endlich haben wir es hinter uns. Nach den vielen Proben ist es jetzt endlich vorbei!“ Die fast Dreizehnjährige war zuvor dreimal in der Woche in der Musikschule gewesen, um zu proben, und hatte sich zusätzlich noch einige Male mit ihrer Partnerin, Friederike Floren, getroffen. „Manchmal war es wirklich schwer, die Schule und die Musik unter einen Hut zu kriegen“, sagt Friederike, „aber es hat sich gelohnt.“
Zusammen hatten sie zuvor den ersten Preis in der Regionalausscheidung von „Jugend musiziert“ erhalten und wurden damit zum Landeswettbewerb weitergeleitet. Damit hatten sie nun wirklich nicht gerechnet. „Wir waren wirklich verblüfft über das Ergebnis“, erklärt die vierzehnjährige Friederike, die schon bereits zweimal im Regionalausschuss teilgenommen hatte, „wir haben sogar angefangen zu weinen.“
Beide sind im Begabten-Förderprogramm der Musikschule Langenfeld, bekommen also gratis Klavier- und Theorieunterricht, da sie Musik studieren wollen. „Es ist schon ein ungewöhnlicher Wunsch“, versucht Kathrin klar zu machen, „aber wenn man die Musik wirklich liebt, macht es furchtbar Spaß.“ Zudem sind beide Marienschülerinnen in zwei Orchestern. „Es ist einfach witziger, wenn man mit anderen zusammen spielt“, plaudert Kathrin munter, „und ganz nebenbei trainiert man noch seine Fingerfertigkeit.“
Sie können einfach nicht aufhören sich zu freuen, zwei von etwa 1100 Teilnehmern im Landeswettbewerb gewesen zu sein. „Es hat viel Spaß gemacht“, ermutigen die beiden synchron. „Jugend musiziert ist einfach fairer als andere Wettbewerbe“, meint die Siebtklässlerin Kathrin, „schon wegen des Punktesystems, aber auch wegen der Altersklassen!“ Obwohl Friederike anderthalb Jahre älter ist, sieht sie es genauso: „Alle können den ersten, aber alle können auch den dritten Preis bekommen. Ich glaube aber, dass man genau deswegen noch aufgeregter ist.“
Die Freundinnen schauen sich hoch konzentriert an und fangen gleichzeitig an zu lachen.
„Dass man zeigt, was man alles drauf hat, ist aber nicht das Einzige, was gut an Jugend musiziert ist“, erzählt Kathrin, „durch das einjährige, harte Proben sind wir sehr gute Freunde geworden und kennen uns jetzt fast so gut wie Schwestern!“

Friederike Floren, 8d, Marienschule Leverkusen

Vertrauen ist wichtig – Leben und Alltag im Kindergarten Kattendahl

Ab dem achten Lebensmonat bis zum sechsten Lebensjahr verbringen die Kleinen der Kindertagespflege Kattendahl ihre Zeit täglich im Kindergarten. Dort erziehen die Erzieherinnen, die zehn bis fünfzehn Kinder ihrer Kindergartengruppe.

Maßstäbe dieser Erziehung sind dabei Fairness, spielerisches Entdecken, aber auch Konsequenz. Dabei achten die Erzieherinnen besonders auf Hygiene, Sicherheit und gerechtes Verhalten. Für die Hygiene wird unter anderem jährlich eine sogenannte Putzwoche veranstaltet. Die erste Gruppe für die jüngsten des Kindergartens, (achter Lebensmonat bis zum dritten Lebensjahr) heißen „Sonnendrachen“, die zweite hat den Namen „Feuerdrachen“. Dort und in der dritten, die sich „Wasserdrachen“´ nennt, werden Kinder vom dritten bis zum sechsten Lebensjahr betreut. Diese Kinder können morgens ab 8.30 Uhr in den Kindergarten gebracht werden, um dann entweder um 12.30 Uhr den Kindergarten verlassen oder am Nachmittag dort zu bleiben. Eltern haben auch die Möglichkeit, die Kinder zum Mittagessen nach Hause zu holen und sie erneut in den Kindergarten zu bringen.
In jeder Gruppe sind mindestens zwei Erzieherinnen, um die Sicherheit eines jeden Kindes zu gewährleisten. Diese müssen als Voraussetzung geduldig und diszipliniert sein. Außerdem müssen sie gut mit Kindern umgehen können und auf die Entwicklung der Kinder achten, beispielsweise, ob das Kind ein soziales und aktives Verhalten aufweist, denn erst ab diesem Zeitpunkt ist es bereit für die Schule. Die schulische Ausbildung zu einer Erzieherin oder zu einem Erzieher dauert im Schnitt zwei bis viereinhalb Jahre, wobei auch Zusatzqualifikationen erworben werden können. Es ist wichtig, dass ein Verhältnis des Vertrauens zwischen Erzieher oder Erzieherin und dem jeweiligem Erziehungsberechtigtem des Kindes besteht. Das bestätigt auch die Leiterin der Kindertagespflege.
Die Kinder fühlen sich sehr wohl und lernen dabei mit anderen Kindern umzugehen, deshalb sind Tagesstätten wie die Kindertagespflege Kattendahl wichtig.

Naima El-Mokadem, Patricia Franz, 8a, Gymnasium Am Neandertal Erkrath

Interessant, lehrreich und spannend – Ein Tag im Amtsgericht Wuppertal

Überall laufen Menschen über die Gänge, viele weitere warten vor Zimmern. Am Eingang muss man jedoch zuerst durch eine Sicherheitskontrolle wie beim Flughafen und muss Mobiltelefone und spritze Metallgegenstände abgeben. Die ist das Amtsgericht Wuppertal.

Es ist 9 Uhr. Plötzlich kommt eine Staatsanwältin angelaufen, sie wirkt ein wenig gehetzt, denn die erste Verhandlung soll schon in wenigen Minuten beginnen. Dann betritt sie den Sitzungssaal und setzt sich auf den Stuhl des Staatsanwalts. Nun eröffnet der Richter die Verhandlung und der Angeklagte wird vom Protokollführer aufgerufen. Als keiner erscheint, beschließt die Staatsanwältin nachzusehen. Doch der Angeklagte ist auch draußen nicht zu finden, nur dessen Anwalt. Dieser erzählt, dass der Angeklagte krank und beim Arzt sei. Daraufhin schließt der Richter die Verhandlung und verkündet, dass, sollte der Angeklagte beim nächsten Gerichtstermin nicht erscheinen, dieser wohl von der Polizei vorgeführt werden wird.
Der Protokollführer ruft zunächst um 9.30 Uhr den nächsten Angeklagten und die Zeugen auf, während der Richter sagt, dass jetzt ein unter 21-Jähriger angeklagt wird, es könnte noch das Jugendstrafrecht greifen und dann müsste er im schlimmsten Falle nur über das Wochenende in den Arrest.
Dann betreten alle den Sitzungssaal. Es geht um den Diebstahl eine Mobiltelefons. Zunächst liest die Staatsanwältin die Anklageschrift vor der Richter belehrt alle Zeugen über ihre wahrheitsgemäße Aussage und ihre Rechte. Dann bittet die Zeugen draußen zu warten. Dann befragt der Richter den Angeklagten über den Tathergang. Dieser schildert die Tat. Er gibt an, dass nicht er, sondern sein Freund einem 17-jährigen Mädchen das Handy geklaut habe und dass er und sein Freund das Mädchen in der S8 von Düsseldorf nach Wuppertal kennengelernt hätten. Anschließend fügt er hinzu, dass sein Freund betrunken gewesen wäre. Jetzt hat der Rechtsanwalt noch das Recht Fragen zu stellen, aber dieser hat keine Fragen.
Dann wird die Geschädigte aufgerufen und sie erzählt Folgendes: Der Täter sei betrunken gewesen und dieser habe ihr das Handy zweimal weggenommen. „Erst hat er es mir zurückgegeben, dann hat er es mir ein zweites Mal aus der Hand gerissen und ist weggerannt.“ Zweifelsfrei wiedererkennen würde sie den hier Angeklagten jedoch nicht. Die Tat sei halt schon länger her.
Dann macht der Rechtsanwalt etwas Ungewöhnliches und sagt, er wolle sich allein mit dem Richter und Staatsanwältin beraten. Dem Wunsch wird entsprochen. Kurz darauf ruft der Protokollführer alle Beteiligten wieder herein und der Richter verkündet, dass der Angeklagte freigesprochen sei, da die Zeugenaussage Zweifel an der Person des Täters ergeben hätten. Zufrieden geht der Angeklagte aus dem Saal.
Draußen auf dem Gang riecht es schon lecker, denn hier gibt es auch eine Kantine. Ich verlasse nunmehr das große Gebäude mit dem Gefüh,l an diesem Morgen einen interessanten Einblick in das Gerichtswesen in Deutschland erhalten zu haben.

Christoph Ruhs, 8b, Gymnasium Am Neandertal Erkrath

Wie funktioniert die Bundeswehr? – Einblick in eine Kaserne

Oberleutnant Reuter ist stellvertretender Kompaniechef der Feldjägereinsatzkompanie in der Waldkaserne Hilden. Er koordiniert die Dienste und sorgt dafür, dass alle Aufgaben seiner 78 Soldaten erfüllt werden.

Aus- und Weiterbildung gehört ebenfalls zu seinen Aufgaben. Dies sind nur kleine Aspekte seiner Arbeit. Seit acht Jahren ist er Soldat und seit 1,5 Jahren in der Kaserne in Hilden. Ihm gefällt sein umfangreicher Beruf, in dem er schon viele Einsätze in ganz Deutschland hatte.
Frauen und Männer werden bei der Bundeswehr gleichbehandelt und dürfen die gleichen Aufgaben übernehmen. Vorteilhaft ist es, sportlich zu sein.
Die Kaserne ist in 40 Gebäude aufgebaut, in denen rund 800 Leute arbeiten. Jedoch ist die Zahl der Soldaten nach der Aussetzung der Wehrpflicht leicht zurückgegangen. Die Ausbildung dauert drei bis fünf Jahre. Zu der Grundausbildung gehört die Verbesserung der Sprachfertigkeit, Erlernen der Rechtsgrundlagen, Mitzeichnen von Schriften, Aufgaben der Bundeswehr, andere auszubilden, Methodik und Didaktik. Ab einem Alter von 17 Jahren und der Einverständniserklärung der Eltern ist es erlaubt, sich zu bewerben. Die meisten Soldaten fangen zwischen 19 und 23 Jahren an. Es gibt einen Einstellungstest. Jedes Jahr muss ein Sportabzeichen absolviert werden. Am Ende der Ausbildung bekommt man eine Ausbildungsurkunde und ein offizielles Patent, welches eine Art Zeugnis ist.
Die Soldaten haben bei den Feldjägern in Hilden pro Woche vier Tage hintereinander Schichtdienst. Dies beinhaltet theoretischen und praktischen Unterricht, Sport und Einsätze. Sie bekommen normales Gehalt und haben so auch einen Monat Urlaubsanspruch pro Jahr. Zum normalen Tagesablauf zählen das morgendliche Antreten, die Ansprache der Aufgaben, das Klären wichtiger Dinge und eventuell gemeinsames Essen. Manchmal führen sie einen Marsch aus, bei dem sie entweder zu Fuß oder mit dem Auto unterwegs sind.
Eine besondere Gruppe innerhalb der Bundeswehr bildet das Feldjägerdienstkommando, die Militärpolizei. Die Feldjäger werden in verschiedene Fähigkeitsgruppen eingeteilt und sind mit ihren Einheiten in ganz Deutschland stationiert. Sie kontrollieren andere Militärgruppen, sichern Veranstaltungen, schützen Personen, kontrollieren den militärischen Straßenverkehr und sind in Auslands- und Inlandseinsätzen tätig. So ist derzeit gut ein Viertel der Feldjägersoldaten aus der Hildener Kompanie in Afghanistan eingesetzt.
Zu der Ausrüstung gehören Uniform, Stiefel und je nach Einsatz Waffe, Taschenlampe oder Handschellen. Auch auf das äußere Erscheinungsbild wie zum Beispiel Kurzhaarschnitt wird geachtet.
Wie in jedem Beruf sehen die Soldaten ihre Familie und Freunde nur an bestimmten Zeiten, was sich jedoch aufgrund militärischer Einsätze beim Soldatenberuf noch verschärft. Pendler haben auch die Möglichkeit dort zu übernachten. Die Freizeit muss den Dienstzeiten angepasst werden und man muss sich selber organisieren.

Kathleen Laxy, Lea Tappert, Julie Heneen, 8b, Gymnasium Am Neandertal Erkrath

Viele Proteste rund um die WM – Brasilien zwischen Freude und Anspannung vor der WM

Als Brasilien im Oktober 2007 den Zuschlag für die Fußball-WM bekam, brachen überall im Land Freudenfeiern aus. Heute ist Umfragen zufolge die Mehrheit der Brasilianer der Meinung, die WM müsse nicht unbedingt in ihrem Land stattfinden. Die Schlagzeilen werden bestimmt von Unruhen, Streiks und Polizeiübergriffen.

Es sind die gleichen Bilder wie vor einem Jahr. Schon während des Confederations Cups vor einem Jahr gingen Millionen Brasilianer auf die Straße und protestierten gegen Missachtung vieler Arbeiter und die hohen Ausgaben für die Fußball-WM. Nachdem die ersten Proteste mit brutalem Polizeieinsatz niedergekämpft wurden, versuchte die Regierung es später mit Verständnis und Versprechungen. Doch die unzufriedene Stimmung im Lande blieb.
Die Brasilianer bedauern auch, dass das angesprochene Ausbauen der Infrastruktur nicht realisiert wurde. Nach der WM werden viel zu teure Stadien an außerhalb liegenden Standorten, wie Manaus und Cuiabá stehen, wo dann nur drittklassige Clubs vor leeren Rängen spielen. Zahlreiche Projekte zur Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs an den WM-Spielorten sind dagegen weit in Verzug oder ganz aufgegeben worden.
Für viele Menschen in Brasilien steht jetzt schon fest, dass sie sich nicht nur noch auf das kommende Sportereignisses freuen können, sondern im Schatten der WM sind. Zum Beispiel manche Bürger, die für den Bau von Stadien und für Straßenprojekte angesetzt waren und die bis heute auf eine gerechte Entschädigung warten. Indios, deren Kultureinrichtungen durch die WM in Gefahr geraten. Sozialarbeiter, die nun sehen müssen, dass für wichtige Projekte zur Bekämpfung von Kriminalität und Jugendprostitution kein Geld mehr vorhanden ist.
Die Regierung redet die Proteste zwar klein, wirkt aber hinter den Kulissen dennoch zumindest beunruhigt. Auch die Proteste im vergangenen Jahr, die in eine Massendemonstration mit zwei Millionen Teilnehmern endeten, hatten mit wenigen hundert Demonstranten begonnen.
In fast allen brasilianischen WM-Städten sind Menschen missachtet worden. Sie mussten für die Stadien, für Straßenbauprojekte und Bahntrassen ihre Häuser verlassen. Kein Wunder, dass viele Brasilianer keine Lust mehr auf die WM haben.

Marius Kesting, 8a, Gymnasium Am Neandertal Erkrath

Zu Besuch in einer Entzugsklinik – Start in ein neues Leben

Was ist mit den Patienten los, muss man Angst vor ihnen haben? Das fragten wir uns, als wir an der Entzugsklinik ankamen.

Als Erstes ist uns aufgefallen, dass es sehr ländlich, natürlich aussieht und dass dort nicht viel los ist. Es wirkt wie ein Gemeindehaus oder Altersheim und nicht  wie eine Mischung aus Krankenhaus und Gefängnis.
Dies ist die älteste Suchteinrichtung Deutschlands. Die sogenannte Trinkerheilstätte wurde 1879 gegründet. Der Alkoholkonsum ist seit 1860 gestiegen, weil es seitdem gekühltes Bier in Flaschen gibt. Das Haus gehört zum Fliednerkrankenhaus Ratingen. Dort gibt es verschiedene Nutzungsräume wie zum Beispiel eine Sporthalle, Therapieräume und einen Park. Außerdem finden sich dort sechs Wohneinheiten mit jeweils einer Wohnküche, einem Badezimmer, einem Aufenthaltsraum sowie Ein- bis Zweibettzimmer. Dort wohnen jeweils zwölf Patienten zusammen.
Platz ist dort für 60 Patienten. Zurzeit sind sie mit circa 40 Männern und 20 Frauen besetzt.D
ie Ursachen der Sucht sind meistens seelische Verletzungen, nicht verarbeitete, oftmals schwere Verluste, Vereinsamung, fehlgeleitete Neugier, Entspannung oder Gruppenzwang. Wenn ein neuer Patient in die Anstalt eintrifft, werden persönliche Daten erfasst, dazu gehört der Antrag für Kosten und die Rehabilitation. Der erste Schritt ist eine bis zu dreiwöchige qualifizierte Entzugs- und Motivationsbehandlung im Krankenhaus sowie eine körperlichen Entgiftung. Danach folgt der Übergang in das Haus Siloah. Dort wird sich mit der Krankheit/der Sucht auseinandergesetzt. Dies geschieht vor allem über Gruppengespräche. Die Patienten bleiben selbständig und in den Alltag integriert. Sie führen ein familiäres Zusammenleben in ihrenr Gruppe und gestalten ihren Alltag durch gemeinsame Aktivitäten. Der typische Tagesablauf besteht aus einer Morgenbesprechung, Motivationsgruppen, Informationsangeboten, Entspannungsmethoden, Therapien und für Frauen Frauengesprächen. Sie bereiten sich außerdem auf die Rückkehr ins Leben vor, indem sie ihre Zukunft selbständig planen, Angehörige einladen und gegebenenfalls ein neues Lebensumfeld suchen. Diese Therapie dauert vier Monate.
Manche Patienten werden rückfällig. Sogenannte Drehtürpatienten kommen immer wieder. Oftmals brechen Patienten die Therapie ab, da sie denken, sie kämen alleine zurecht. Dies ist allerdings meistens nicht der Fall.
Man merkt an der Veränderung der Person und ihrem persönlichem Umfeld, ihrem offenen Umgang mit der Sucht und ihrer neuen Lebensplanung, dass sie in ihr neues Leben starten können.

Kathleen Laxy. Lea Tappert, Julie Heneen, 8b, Gymnasium Am Neandertal Erkrath