Wie funktioniert die Bundeswehr? – Einblick in eine Kaserne

Oberleutnant Reuter ist stellvertretender Kompaniechef der Feldjägereinsatzkompanie in der Waldkaserne Hilden. Er koordiniert die Dienste und sorgt dafür, dass alle Aufgaben seiner 78 Soldaten erfüllt werden.

Aus- und Weiterbildung gehört ebenfalls zu seinen Aufgaben. Dies sind nur kleine Aspekte seiner Arbeit. Seit acht Jahren ist er Soldat und seit 1,5 Jahren in der Kaserne in Hilden. Ihm gefällt sein umfangreicher Beruf, in dem er schon viele Einsätze in ganz Deutschland hatte.
Frauen und Männer werden bei der Bundeswehr gleichbehandelt und dürfen die gleichen Aufgaben übernehmen. Vorteilhaft ist es, sportlich zu sein.
Die Kaserne ist in 40 Gebäude aufgebaut, in denen rund 800 Leute arbeiten. Jedoch ist die Zahl der Soldaten nach der Aussetzung der Wehrpflicht leicht zurückgegangen. Die Ausbildung dauert drei bis fünf Jahre. Zu der Grundausbildung gehört die Verbesserung der Sprachfertigkeit, Erlernen der Rechtsgrundlagen, Mitzeichnen von Schriften, Aufgaben der Bundeswehr, andere auszubilden, Methodik und Didaktik. Ab einem Alter von 17 Jahren und der Einverständniserklärung der Eltern ist es erlaubt, sich zu bewerben. Die meisten Soldaten fangen zwischen 19 und 23 Jahren an. Es gibt einen Einstellungstest. Jedes Jahr muss ein Sportabzeichen absolviert werden. Am Ende der Ausbildung bekommt man eine Ausbildungsurkunde und ein offizielles Patent, welches eine Art Zeugnis ist.
Die Soldaten haben bei den Feldjägern in Hilden pro Woche vier Tage hintereinander Schichtdienst. Dies beinhaltet theoretischen und praktischen Unterricht, Sport und Einsätze. Sie bekommen normales Gehalt und haben so auch einen Monat Urlaubsanspruch pro Jahr. Zum normalen Tagesablauf zählen das morgendliche Antreten, die Ansprache der Aufgaben, das Klären wichtiger Dinge und eventuell gemeinsames Essen. Manchmal führen sie einen Marsch aus, bei dem sie entweder zu Fuß oder mit dem Auto unterwegs sind.
Eine besondere Gruppe innerhalb der Bundeswehr bildet das Feldjägerdienstkommando, die Militärpolizei. Die Feldjäger werden in verschiedene Fähigkeitsgruppen eingeteilt und sind mit ihren Einheiten in ganz Deutschland stationiert. Sie kontrollieren andere Militärgruppen, sichern Veranstaltungen, schützen Personen, kontrollieren den militärischen Straßenverkehr und sind in Auslands- und Inlandseinsätzen tätig. So ist derzeit gut ein Viertel der Feldjägersoldaten aus der Hildener Kompanie in Afghanistan eingesetzt.
Zu der Ausrüstung gehören Uniform, Stiefel und je nach Einsatz Waffe, Taschenlampe oder Handschellen. Auch auf das äußere Erscheinungsbild wie zum Beispiel Kurzhaarschnitt wird geachtet.
Wie in jedem Beruf sehen die Soldaten ihre Familie und Freunde nur an bestimmten Zeiten, was sich jedoch aufgrund militärischer Einsätze beim Soldatenberuf noch verschärft. Pendler haben auch die Möglichkeit dort zu übernachten. Die Freizeit muss den Dienstzeiten angepasst werden und man muss sich selber organisieren.

Kathleen Laxy, Lea Tappert, Julie Heneen, 8b, Gymnasium Am Neandertal Erkrath