Archiv der Kategorie: Dormagen

Stark gegen Hate-Kommentare

Von Leonie Schlömer, 8b, Bettina-von-Arnim Gymnasium, Dormagen

Immer wieder tauchen Hate-Kommentare in sozialen Medien, wie YouTube, TikTok und Instagram auf. Viele Nutzer lassen diese zwar an sich abprallen, doch sie können gerade für Jugendliche sehr verletzend sein und ihr Selbstwertgefühl kann stark darunter leiden. Aber warum gibt es überhaupt Hater?

Vorab gilt natürlich Meinungsfreiheit, sofern die Würde eines anderen Menschen nicht verletzt wird. Es gibt viele Meinungen aus Workshops mit Jugendlichen, die wiedergeben, dass Hate-Kommentare aus Langeweile oder Neid verfasst werden. Auch Unwissenheit kann ein Grund sein, sich von Vorurteilen mitreißen zu lassen.

Hate-Kommentare im Netz
Doch wie kann man jemandem helfen, der es nicht so sieht? Oder wie reagiert man, wenn man selbst solche Kommentare bekommt?
Als Außenstehender fällt es immer leichter zu reagieren, als wenn man in der Position des Verletzten ist. Trotzdem sollte man die betroffene Person zuerst fragen, ob und wie man sie unterstützen kann.

Zunächst kann man solche Regel verstoßenden Inhalte auf den Plattformen melden, damit sie gelöscht werden. Dazu sind sie auch gesetzlich verpflichtet. Zudem sollten Betroffene nicht darauf eingehen, denn dadurch werden die Hater nur provoziert.
 Auch sonst kann man etwas gegen Hass im Netz tun. Man sollst kein Mitläufer sein und das Liken und Teilen von Hate-Kommentaren vermeiden. Außerdem sollte man seine eigene Meinung vertreten und sich nicht von anderen Kommentaren beeinflussen lassen. Außerdem ist es wichtig, dass man auch auf seinen eigenen Umgangston achtet, bevor man einen Kommentar abschickt.

Da in der heutigen Zeit immer mehr Jugendliche die sozialen Medien nutzten, sollte deutlich mehr darüber geredet werden und auch in der Schule über einen Umgang mit dem Thema unterrichtet werden. Es sollte zum Beispiel mehr solcher oben genannter Workshops geben, in denen sich die Jugendlichen untereinander über Erfahrungen austauschen können und spezifische Tipps erhalte, denn es ist wichtig, ein starkes Selbstbewusstsein zu haben, um Hate-Kommentare nicht ernst zu nehmen.

Wir können die Umwelt nur gemeinsam retten!

Sophie Wolf, Klasse 8b, Bettina-von-Arnim-Gymnasium, Dormagen

Im Jahr 2019 sagte der FDP-Politiker Christian Lindner, von Jugendlichen sei nicht zu erwarten, dass sie bereits „alle globalen Zusammenhänge“ verstehen und dass der Umweltschutz daher „eine Sache für Profis“ sei. Doch wo sind diese „Profis“ heute? Warum tun „diese Profis“ nichts, wenn Jugendliche angeblich nicht in der Lage sind, das große Ganze zu sehen?

Um unsere Umwelt zu schützen, setzten sich Jugendliche seit vielen Jahren aktiv mit zahlreichen Projekten sowie in Umweltorganisationen ein. Zu diesen Projekten und Organisationen zum Schutz der Umwelt gehören unter anderem Greenpeace, WWF und der NABU, aber auch beim freiwilligen ökologischen Jahr bei der Bio-Station im Kloster Knechtsteden zeigen junge Menschen ihren Einsatz. Bei einem der bekanntesten Projekte, fridays for future, mussten Jugendliche sich oft anhören, sie sollten sich lieber auf die Schule konzentrieren, anstatt die Umwelt zu schützen und sich für diese einzusetzen. Darüber hinaus unterstellt Lehrerverbandschef Heinz-Peter Meidinger den Schülern und Schülerinnen, die die Demonstrationen besuchen, pauschal, sich nicht genügend mit dem Klimawandel auszukennen, so die taz.

Ein Ergebnis des viel zu langsamen Handelns zum Schutz unseres noch blauen Planeten der „Profis“ kam mit dem Waldzustandsbericht vor einigen Tagen zum Vorschein. In der taz und der fridays-for-future-online Seite war zu lesen, dass nur noch 21 Prozent aller Bäume in Deutschland über eine gesunde Krone verfügen, 79 Prozent aller Fichten sterben durch Befall des Borkenkäfers ab, weitere Baumarten sind ebenso stark geschädigt. Die Absterberate unserer Bäume im Jahr 2020 ist überdurchschnittlich hoch. „Tote Bäume, soweit des Auge reicht“, sagt Landwirtschaftsminister Julia Klöcker in der Bundespressekonferenz vom 24.02.21. In den kommenden Jahren plant die Bundesregierung nicht für den Schutz, sondern für den Aufbau zerstörter Wälder 1,5 Milliarden Euro auszugeben. Ob diese Summe überhaupt reichen wird, ist fraglich.

Man muss sich die Frage stellen: Was haben die Profi-Politiker in den letzten zwei Jahren zum Schutz der Wälder, Bäume und der Umwelt allgemein, einem Thema höchster Priorität, beigetragen? Die Politiker hätten bereits in der Vergangenheit auf junge Menschen und auf die Alarmzeichen hören sollen, gemeinsam an Zielen und Lösungen arbeiten müssen. Oft steht beispielsweise wirtschaftliches Denken im Vordergrund, was uns zwar vielleicht heute teilweise glücklich macht, aber für die Generationen nach uns möglicherweise eine Wüstenlandschaft hinterlassen wird. Darüber hinaus kann man sagen, dass bereits bei den ersten Anzeichen der schlechten Umweltbedingungen hätte eingreifen müssen. Politiker, aber auch wir alle hätten beispielsweise die Einhaltung des Klimaziels, die Erderwärmung auf 1,5 °C zu beschränken, immer vor Augen haben müssen. Doch von diesem Ziel haben sie und somit auch wir uns bereits heute immer weiter entfernt. Für die Rettung unseres Planeten ist also von Jung und Alt gemeinsam schnelles Handeln gefordert. Denn ist es nicht unser aller Heimat, die Schritt für Schritt zerstört wird? Anstatt sich gegenseitig zu kritisieren, sollten wir großartige Gedanken endlich in Taten umsetzen und gemeinsam unsere grüne Zukunft retten.

Nur noch Ipad statt Heft und Bleistift?

Von Yalda Mahmudi 8b, Bettina-von-Arnimy-Gymnasium, Dormagen

Millionen Schüler in Deutschland lernen gerade daheim viele Stunden mit Ipad und PC statt in der Schule mit Tafel, Heft und Bleistift. Doch wie ist das eigentlich für sie? Werden sie nach der Corona- Pandemie wieder in die Normalität zurückkehren können oder wird der Unterricht mit Ipad und PC fortgesetzt? Kennen wir eigentlich die Folgen oder Gefahren, die viele Stunden lernen vor dem Bildschirm mit sich bringen?

Manche Schüler fordern, dass sie lieber mit Ipad am Unterricht teilnehmen wollen, da es leicht und platzsparend ist. Man darf jedoch nicht vergessen, dass das Arbeiten mit dem Ipad mehr Disziplin und Selbstorganisation erfordert, als ein Heft und Bleistift. Das Ipad muss funktionieren, gewartet werden und immer geladen sein. Dafür muss man das Ladegerät stets dabei haben. Viele Lehrkräfte sind überdies der Meinung, dass die Schüler sukzessive das Schreiben verlernen, wenn sie nur noch tippen, klicken und auf Bildschirmen herumwischen. Statt über eine Aufgabe nachzudenken würde sofort die Antwort „gegoogelt“ werden.

Natürlich macht Tippen auf dem Ipad und PC mehr Spaß und geht schneller als das Schreiben in ein Heft. Aber die Gefahr der Ablenkung ist groß, zum Beispiel seine E-Mails und Nachrichten abzurufen oder im Internet zu surfen statt zuzuhören und sich auf den Unterricht zu konzentrieren.
Ich denke, dass in der Schule Ipad und PC nur mit klaren Regeln oder nur schuleigene Unterrichtsgeräte erlaubt werden sollten. Schon heute benutzen wir unsere privaten Smartphones bereits 2-5 Stunden am Tag. Wenn wir nach der Corona-Pandemie auch noch 4-6 Stunden in der Schule vor dem Bildschirm verbringen würden, sind Gefährdung oder gar Schädigung der Gesundheit nicht mehr auszuschließen. Werden wir dann alle nach ein paar Jahren eine Brille tragen müssen? Neben der Schädigung der Augen warnen Experten davor, dass der ständige Blick auf das Smartphone oder Ipad und langes Sitzen vor dem PC zu Kopfschmerzen, Konzentrations- und Schlafstörungen oder gar Verhaltenstörungen führen kann.

 

 

Minecraft- ein Spiel für Jugendliche?

Von Julian Hoogstra, Klasse 8b, Bettina-von-Arnim-Gymnasium, Dormagen

Minecraft, ein beliebtes Computerspiel für Kinder und Jugendliche, welches eine Altersempfehlung ab sechs Jahren hat, fördert die Kreativität und das räumliche Denken, jedoch gibt es auch einige Kritikpunkte. Minecraft wurde im Mai 2009 von Markus Persson entwickelt und ist eins der beliebtesten und erfolgreichsten Spiele der Welt. Es hat viele Milliarden Nutzer und täglich werden es mehr. Wer Minecraft nicht kennt, der kann sich das Spiel wie digitales Legobauen vorstellen.

In dem Spiel geht es hauptsächlich um das Bauen von Gegenständen und Gebäuden und die Erkundung der Spielwelt aus quadratischen Blöcken. Die Blöcke werden übereinander und nebeneinander gesetzt. Man gestaltet seine eigene Welt, stellt Gegenstände her und
verbessert seine Spielfiguren, um sich gegen Gegner zu verteidigen, wobei es unterschiedliche Modusarten gibt.

Das Spiel ist im Kreativ- und Abenteuermodus harmlos, während es im Überlebens- und
Hardcoremodus um Angriff und Attacken geht. Im Überlebensmodus wechseln Tag und Nacht alle zwanzig Minuten. Es geht darum, möglichst lange zu überleben und den Gegner, den Enderdrachen, zu besiegen. Das ist aber sehr schwierig, da es zahlreiche Monster gibt, die dies versuchen zu verhindern. Dafür baut man tagsüber Rohstoffe ab, wie der Namen des Spieles schon andeutet (Mine) und stellt daraus Werkzeuge her (Craften).
Um die erste Nacht zu überleben, sollte man sich ein Unterschlupf mit Bett bauen. Der kann auch provisorisch erstellt werden, Hauptsache, man ist vor den nachtaktiven Monstern geschützt. Ist man besser ausgerüstet, kann man sich besser verteidigen. Das hat zur Folge, dass man sich nachts auch draußen aufhalten kann.

Da es endlose Möglichkeiten gibt, verschiedene Gebäude und Landschaften zu errichten, können Nutzer ihre kreativen Ideen entfalten und der Fantasie freien Lauf lassen.
Kritiker bemängeln die undurchsichtigen App- Käufe, die für Kinder eine Geldfalle werden können. Es gibt Möglichkeiten, digitales Zubehör für das Spiel zu erwerben, jedoch kann man diese Apps blockieren oder mit einem Passwort schützen.
 Außerdem kann man auf unangemessene Inhalte wie z. B rechtsextreme Spielernamen oder Spielfiguren treffen. Dies sollte man an den Support des jeweiligen Servers melden. Auch gibt es einen Chatroom, in dem eine Reihe von Risiken lauern. Da sollten Nutzer darauf achten mit wem sie chatten und was sie von sich preisgeben. Zusätzlich verfügt der Chatroom über einen Hilfe- Button, den man bei unangemessenen Inhalten auslösen kann.

Eltern sollten die eingerichteten Sicherheitseinstellungen regelmäßig kontrollieren und darauf achten, wie viel Zeit der Jugendliche mit dem Spielen verbringt. Besonders jüngere Kinder können jegliches Zeitgefühl verlieren.
 Wenn Eltern achtsam sind und ihre Kinder über die Gefahren aufklären und sie sensibilisieren, kann Minecraft ein pädagogisch wertvolles Spiel mit viel Spaßfaktor sein, bei dem der Kreativität und dem räumliche Denken keine Grenzen gesetzt sind.

Jobs für Jugendliche während Corona

Von Fiete Schon, Klasse 8b, Bettina-von-Arnim-Gymnasium, Dormagen

Viele Jugendliche sitzen während Corona oft Zuhause und langweilen sich, manche wollen vielleicht aber auch nur Geld verdienen. Dazu gibt es zum Glück das Internet. Dort kannst du schon mit 14 Jahren an Umfragen teilnehmen und bekommst dafür ein paar Cent pro Umfrage. Wenn du jeden Tag welche ausfüllst, kann da schnell etwas zusammenkommen. Oft besuchte Umfrageseiten sind: Meinungsort.de, Entscheiderclub.de und de.toluna.com. Im Internet gibt es viele Möglichkeiten Geld zu verdienen. Wenn du zum Beispiel ein Hobby/Fähigkeit hast wie Musik machen, programmieren oder zeichnen, kannst du diese im Internet anbieten. Wenn du noch unter 18 bist, mache es am besten mit deinen Eltern zusammen, denn im Internet kann man auch schnell betrogen werden. Eine andere Möglichkeit ist Nachhilfe geben. Dies kann man jetzt auch online machen, über Videokonferenzen.

Es gibt Anbieter, bei denen man Nachhilfe ehrenamtlich macht oder welche bei den man Geld bekommt. Der ehrenamtliche Nachhilfeunterricht macht sich gut in eurem Lebenslauf. Natürlich könnt ihr auch klassische Jobs ausüben wie Zeitungsaustragen, Rasen mähen, Babysitten oder Autos waschen. Hier fragt man am besten Nachbarn oder Freunde, ob Hilfe benötigt wird. Da wir das Internet haben, kann man als Jugendlicher sehr einfach Geld in großen und kleinen Mengen verdienen. Wenn ihr jetzt einen Job gefunden habt, dann informiert euch im Internet mehr darüber und vielleicht habt ihr dann in ein paar Tagen schon euer erstes Gehalt.

Haustieranschaffung in Corona-Zeiten: Liebe auf Dauer?

Von Magnus Gangey, Klasse 8b, Bettina-von-Arnim-Gymnasiums, Dormagen

Unter der Corona-Krise leiden momentan viele in der Bevölkerung. Lebensgewohnheiten verändern sich durch plötzliche Kurzarbeit und Menschen wissen mit sich und ihrer Zeit nichts mehr anzufangen. Sie fühlen sich sehr einsam, was ja auch durchaus verständlich ist, und schaffen sich deshalb Haustiere an. Besonders beliebt sind Hunde und Katzen. Das endet aber oftmals eher in Trauer als in einer guten Beziehung zwischen Mensch und Tier. Sie haben keine oder wenig Erfahrung mit der Erziehung und dem Leben mit einem Haustier und dadurch entsteht oft Frust. Tierschützer befürchten, dass dies dazu führen kann, dass immer mehr Haustiere an Autobahnraststätten ausgesetzt oder in Tierheimen abgegeben werden. Denn wenn die Pandemie vorbei sein wird, dann werden sich auch die Lebensgewohnheiten der Menschen wieder ändern. Die nötige Zeit für das Tier wird fehlen.

Im Jahr 2020 verzeichnete das Tierheim Düsseldorf-Rath 397 abgegebene Hunde. 2019 waren es noch 458. 2019 wurden 750 Katzen angenommen. 2020 waren es „nur“ 574. Hier kann man sehr gut erkennen, wie die Zeit für die Haustiere letztes Jahr gestiegen ist. Oft wissen die neuen Halter gar nicht, was sie sich da anschaffen. Ein Hund ist weder ein Statussymbol noch ein Kuscheltier. So kommt es, dass es beispielsweise aufgrund der Rasse des Hundes zu Missverständnissen zwischen Mensch und Tier kommt. Auch der Umgang mit den Vierbeinern kann schnell zum Problem werden, denn nicht immer ist ein Bellen ein Zeichen der Aggression. Das kann ich aus eigener Erfahrung sagen. Ich habe selbst einen Hund, der auch einfach mal Hallo sagen möchte und dann bellt. Die meisten Hunde reagieren auf verschiedene Situationen individuell. Also muss ich die Verhaltensweisen eines Tieres beobachten, um es zu verstehen. Außerdem muss ich mir vorher überlegen, ob ich den Hund oder ein anderes Haustier gut versorgen und artgerecht halten kann und ob ich Zeit für ihn habe. Es ist nicht richtig und auf keinen Fall moralisch korrekt, mir ein Tier aus Langeweile oder Einsamkeit anzuschaffen! Denn das Tier braucht Aufmerksamkeit und Fürsorge. Wenn man diese Bedürfnisse dem Tier nicht geben kann, sind am Ende alle traurig. 
Ich könnte es mir niemals vorstellen, meinen Hund auszusetzen. Man hat das Tier doch ins Herz geschlossen und es dann einfach abzugeben, ist der falsche Weg der Problembeseitigung. Also, wenn Sie überlegen, sich ein Tier anzuschaffen, denken Sie bitte über folgende Punkte nach :

  • Wieviel Zeit können Sie für das Tier aufbringen ?
  • Haben Sie bereits genügend Erfahrung mit Haustieren ?
  • Sind Sie bereit, sich die nächsten 10-12 Jahre um das Tier zu kümmern ?
  • Je nach Tier fallen unterschiedliche Kosten an. Sind Sie bereit diese Kosten (Tierarzt, Steuer, Nahrung, Spielzeug etc.) auf einen langen Zeitraum zu bezahlen ?
  • Sind Sie bereit ihr Leben (Urlaub,Feiern,Ausflüge) an das Tier anzupassen ?
  • Haben Sie genug Geduld sich mit dem Tier zu befassen und es zu erziehen ?

Sollte einer dieser Punkte nicht auf Sie zutreffen, überlegen Sie sich es bitte ganz genau, ob Sie sich ein Tier anschaffen wollen und sollten Sie sich bereits in einer verzweifelten Lage befinden, setzen Sie ihren Hund, ihre Katze oder was auch immer Sie haben, nicht einfach aus. Im Tierheim ist es besser aufgehoben und es hat die Chance auf einen Neuanfang!

 

Fast jedes dritte Kind und jeder dritte Jugendliche zeigt psychische Auffälligkeiten seit Beginn der Corona-Krise

Von Hannah Nink, Schülerin der 8b, Bettina-von-Arnim-Gymnasium, Dormagen

Seit Beginn der Pandemie vor mehr als einem Jahr sind bei Kindern und Jugendlichen eine Verschlechterung der Lebensqualität sowie psychische Auffälligkeiten, depressive Verstimmungen und psychosomatische Erkrankungen, zum Beispiel Kopf- und Bauchschmerzen, zu beobachten.

Zu diesen Ergebnissen kam die sogenannte COPSY-Studie(Corona und Psyche), die von Frau Prof.Dr. Ulrike Ravens-Sieberer vom Universitätsklinikum Eppendorf in Hamburg geleitet wurde. Sie umfasste in einer Online-Befragung von Mitte Dezember 2020 bis Mitte Januar 2021 mehr als 1000 Kinder und Jugendliche von 11 bis 17 Jahren, für die 7 bis 10-jährigen antworteten mehr als 1600 Eltern. Zuvor gab es schon eine erste Befragung von Mai bis Juni 2020, sodass die Ergebnisse der beiden Befragungen miteinander verglichen werden konnten. Zeigten vor der Krise zwei von zehn Kindern ein Risiko für psychische Auffälligkeiten, so waren es jetzt ein Drittel der Befragten. Sorgen und Ängste nahmen demnach zu. Besonders auffällig ist, dass Kinder aus sozial schwachen Verhältnissen und mit Migrationshintergrund häufiger betroffen waren. „Wer vor der Pandemie gut dastand, Strukturen erlernt hat und sich in seiner Familie wohl und gut aufgehoben fühlt, wird auch gut durch die Pandemie kommen“, sagte Ravens-Sieberer. Im Vergleich zur ersten Befragung im Juni 2020 fühlten sich 85% der befragten Kinder durch die Corona-Krise belastet. Sieben von zehn Kindern empfanden ihre Lebensqualität als vermindert, während es vor dem Pandemiebeginn nur drei von zehn waren.

Außerdem berichteten Jugendliche über vermehrte Streitigkeiten innerhalb des Familienverbundes. „Die Familien geben sich wirklich große Mühe, alles unter einen Hut zu bekommen“, teilte Ravens-Sieberer über Homeschooling und Arbeitsbelastung mit. „Die Eltern sind  am Anschlag“, berichtet sie. Durch die eingeschränkten sozialen Kontakte gaben 39% der Kinder und Jugendlichen an, dass sich das Verhältnis zu den Freunden verschlechtert habe. Mit der Krise kam es zu einer signifikanten Zunahme von Gereiztheit, Einschlafproblemen, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Niedergeschlagenheit. Auch die Möglichkeit sportlicher Auslastung, insbesondere Mannschaftssportarten, litt in Zeiten der Pandemie. Mit zunehmender Dauer des Lockdowns kam es zur Eintönigkeit im Tagesablauf. Die vermehrte Bildschirmzeit durch das Distanzlernen ermüdete viele Jugendliche. Ihnen wird weiterhin viel Kraft und Durchhaltevermögen abgefordert.

All diese Erkenntnisse zeigen, dass es bessere Hygienekonzepte beziehungsweise Wechselunterricht, Schnellteste für Schüler sowie vorgezogene Impfungen für Lehrer geben sollte, um die psychische Gesundheit der Kinder und Jugendlichen wieder verbessern zu können.

Ein Jahr Corona – Folgen für immer?

Von Anna-Maria Bosch, Klasse 8b, Bettina-von-Arnim-Gymnasiums, Dormagen

Im Zuge der Corona-Pandemie und der mit ihr verbundenen Einschränkungen lassen sich schon nach einem Jahr schwerwiegende Folgen für Kinder und Jugendliche in vielen Bereichen erkennen.

Den Ergebnissen der COPSY-Studie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf zufolge zeigt jedes dritte deutsche Kind zwischen 7 und 17 Jahren etwa ein Jahr nach Beginn der Pandemie psychische oder psychosomatische Auffälligkeiten. Durch den Vergleich mit einer Untersuchung aus dem vergangenen Sommer, an der wie bei der aktuellen Studie mehr als 1000 Kinder und Jugendliche und 1500 Eltern teilnahmen, wird deutlich erkennbar, dass sich die Lebensqualität der Kinder und Jugendlichen im Laufe der Pandemie immer weiter verschlechtert hat.

Laut Prof. Dr. Phil. Ulrike Ravens-Sieberer, Leiterin der COPSY-Studie, hätten sich Sorgen und Ängste in der jungen Bevölkerung weiter verstärkt und depressive Symptome zugenommen. Dies sei auf die Herausforderungen der Pandemie und die damit im sozialen Leben einhergehenden Veränderungen zurückzuführen. Besonders betroffen sind Kinder sozial benachteiligter Elternhäuser oder Migranten. „Wer also schon vor der Pandemie Schwierigkeiten hatte und auch von den Eltern nicht gut unterstützt wird, der hat jetzt als Kind und Jugendlicher noch mehr Probleme“, so Ravens-Sieberer.

Schweizer Wissenschaftler befürchten sogar lebenslange Nachteile und fordern eine zielgerichtete Unterstützung besonders anfälliger oder sozial schwacher Familien. Auch der Weimarer Kinderarzt Dirk Rühling erkennt: „Wenn es in der Familie verdeckt schon Defizite gab, dann kommen sie jetzt im Lockdown zum Vorschein.“ Da die Familien während eines solchen Lockdowns mehr Zeit als zuvor miteinander verbringen, kommt es vermehrt zu Streit. Jedes vierte Kind berichtete von mehr Ärger zu Hause. Fachleute befürchten, dass besonders während eines Lockdowns mehr Gewalt in Familien auftritt, was einige Berichte bestätigen. Jedoch ist zu vermuten, dass eine große Zahl von Fällen unentdeckt bleibt.

Hinzu kommt die Aneignung schlechter Essgewohnheiten, die unter anderem auch auf die psychische Belastung zurückzuführen sind. Dirk Rühling berichtet von immer mehr übergewichtigen Kindern und Jugendlichen in seiner Praxis und verweist auf körperliche Folgeschäden. Einmal erlernte Essgewohnheiten setzen sich häufig im Erwachsenenalter fort und bringen entsprechende Folgekrankheiten mit sich. Die ungesunde Ernährung wird auch durch den drastisch erhöhten Medienkonsum begünstigt. Schweizer Experten diagnostizierten sowohl bei Jugendlichen als auch bei Kleinkindern im Alter von null bis drei Jahren, denen der Zugang zu digitalen Medien bereits gewährt ist, eine wachsende Sucht nach digitalen Beschäftigungen. Aus einer repräsentativen Studie der Uniklinik Hamburg-Eppendorf UKE und der Krankenkasse DAK geht hervor, dass die mediale Spieldauer um 75 Prozent an den Werktagen gestiegen ist. Das entspricht einer durchschnittlichen Spielzeit von 139 Minuten pro Tag, während die Mediennutzung am Wochenende sogar täglich 193 Minuten beträgt.

Neben den psychischen und körperlichen Folgen der Corona-Krise beklagt das UN-Kinderhilfswerk UNICEF eine katastrophale Bildungskrise. Bereits während des ersten Lockdowns war es vielen Kindern und Jugendlichen nicht möglich, am Distanzunterricht teilzunehmen, etwa weil die nötige technische Ausstattung nicht gewährleistet oder ein Lernen im eigenen Haushalt einfach nicht möglich war. „Die schiere Zahl der Kinder, die monatelang keine Lernmöglichkeit hatten, weist auf eine globale Bildungskrise hin“, teilte UNICEF-Exekutivdirektorin Henrietta Force mit.
 Besonders betroffen sind auch hier Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund oder aus sozial benachteiligten Familien. In Schulen ist den Heranwachsenden ein Austausch mit Gleichaltrigen möglich, sie erhalten Unterstützung und das Angebot einer warmen Mahlzeit. Diese Hilfen fallen jedoch in der Krise weg.

All diese Hürden der Corona-Pandemie sind vor allem für Kinder und Jugendliche von großer Tragweite. Da bereits nach einem Jahr beachtliche Folgen in vielen Bereichen zu erkennen sind und ein Ende der Krise noch nicht abzusehen ist, sind immer gravierendere Schäden zu vermuten. Experten forschen weiter mit der Aussicht, die endgültigen Folgen der Corona-Pandemie für Kinder und Jugendliche erst in einigen Jahren feststellen zu können.
 Um dennoch die Gefahr zu verringern, dass die beschriebenen Folgen der Krise für Kinder und Jugendliche für immer bleiben, gilt es, sie besonders in den Blick zu nehmen und ihnen und ihren Familien bei der Bewältigung der Alltagsprobleme zu helfen.

Tipps:

Vor allem die Jüngeren werden durch die Corona-Krise besonders belastet.
 Was in dieser Zeit hilft:

  • Tagesablauf klar strukturieren (selbst-designte Pläne wirkend motivierend)
  • Lern- und Bewegungspausen an der frischen Luft machen
  • Möglichst gesunde Ernährung (Durchführung einer 
gesunden Koch-Challenge)
  • Klare Schlafenszeiten festlegen
  • Dauer der Mediennutzung genau festlegen (die Einführung 
eines Zeitgutschein-Systems fördert die überlegte 
Mediennutzung)
  • Gemeinsamer Tagesbeginn mit einem leckeren Frühstück
  • Feste handylose Zeiten der ganzen Familie (Zur Sicherheit 
Handys in eine verschlossene Kiste legen)
  • Über Sorgen und Ängste reden (mit der Familie oder z.B. 
Nummer gegen den Kummer 116111)
  • Die kleinen Dinge genießen (Jeden Abend aufschreiben, 
was heute schön war)

Bundesjugendspiele bald online?

Von Florian Breuer, Klasse 8b, Bettina-von-Arnim-Gymnasium, Dormagen

Am 16.03.2020 beschlossen der Bund und die Länder aufgrund der steigenden Coronainfektionen alle privaten und öffentlichen Sportstätten zu schließen. Zeitgleich erfolgten erste Schulschließungen und die Umstellung auf den digitalen Unterricht. Die Maßnahmen, die damals noch sinnvoll erschienen, waren auf einige Wochen ausgelegt und jeder war motiviert, durch aktiven Verzicht die Pandemie einzudämmen, um bald wieder in den normalen Alltag starten zu können. Doch dazu sollte es nicht kommen. Immer neue Einschränkungen sorgten dafür, dass die Sportanlagen mittlerweile fast durchgängig seit einem Jahr geschlossen sind. Und der Sinn der Maßnahmen leuchten den betroffenen Kindern und Jugendlichen schon lange nicht mehr ein. Wie soll man verstehen, dass man mit den gleichen Kindern, mit denen man vormittags in der Schule ist, nachmittags draußen nicht kicken darf? Wie sollen sich Jugendliche, die neuerdings gezwungen sind, sich ihre Zeit und ihren Lernstoff selbst einzuteilen, auch noch zum Sport motivieren? Ich befürchte, dass das eigentliche Ausmaß der Schließungen der Sportanlagen noch gar nicht abzusehen ist. Kindern werden die Möglichkeiten genommen, motorische Grundlagen wie Laufen, Springen und Werfen zu trainieren. Lebenswichtige Fähigkeiten, wie zum Beispiel das Schwimmen, dürfen nicht erlernt werden. Und der meiner Meinung nach wichtigste Punkt ist: Die soziale Komponente durch das Gruppenerlebnis im Sport wird komplett missachtet! Ein virtuelles Fifa-Game ersetzt keinen Sport im richtigen Leben. Darum bitte ich die Verantwortlichen, sich dringend mit den von den Vereinen erarbeiteten Hygienekonzepten zu befassen und Kindern und Jugendlichen den Zugang zum Sport umgehend wieder zu ermöglichen.

Schulalltag während Corona

Wir begleiten Schüler*innen und Lehrer*innen an einem Tag am Leibniz-Gymnasium Dormagen während Corona

Von Paulina Meske, Klasse 8, Leibniz-Gymnasium Dormagen

Freitag, 6:30 Uhr. Das ist die Zeit, zu der die meisten Schüler*innen, die auf die weiterführende Schule gehen, aufstehen müssen, sich fertig machen und in den überfüllten Bus quetschen. Das alles ist normal, doch wie sieht es mit Corona aus? Auch in der Schule verfolgt uns das Virus überall hin, ob wir wollen oder nicht.

Um 8:00 Uhr klingelt es, der Schulhof ist mittlerweile ziemlich voll und auch in den Treppenhäusern fängt nun das Gedrängel an. Jedoch nicht für alle, manche haben zu dieser Zeit auch Sport – draußen oder mittlerweile auch drinnen. Nicht nur die kalten Wintertemperaturen vertreiben die Lust daran, Sport zu machen, sondern auch das dauerhafte Tragen einer Maske drinnen. Nach dem Sportunterricht müssen sich die Mädchen und Jungen in den Sporthallen umziehen, natürlich mit Sichtschutz. Dennoch lassen viele ihre Sportsachen an, da sie es vermeiden sich mit Schülern aus anderen Klassen umzuziehen, was auch verständlich ist.

In den Pausen hat jede Stufe ihren eigenen Bereich, was sinnvoll erscheint, aber auch nur wirksam ist, wenn sich jeder daran hält. Glücklicherweise hat nun auch wieder die Cafeteria auf, was für viele Schüler eine große Freude ist, falls sie ihr Essen vergessen haben. Trotz der langen Schlange, da sich nur drei Personen gleichzeitig in dem Raum aufhalten dürfen, gehen viele in den Pausen dort hin.

Nach der Pause geht es in die Klassenräume, wo viele Lehrer schon auf ihre Schüler warten, damit diese sich nicht auf den Fluren aufhalten müssen. Das Lüften ist hier ein größeres Problem als die Maske. „Die Maske finde ich gar nicht so schlimm, dennoch muss man laut reden, was oft anstrengend ist. Das Lüften ist dagegen vor allem jetzt in dieser kalten Jahreszeit besonders schlimm“, so eine Schülerin aus der 8c.

Jetzt läuft die letzte Stunde an diesem Freitag in der 8 Klasse. Plötzlich ertönt der Schulgong und man kann die Stimme des Direktors hören: „Ab jetzt gibt es Präsenzunterricht ab Klasse 8, allen Kindern der Klassen 5 bis 7 ist es freigestellt, ob sie kommen“.

Große Freude oder Pustekuchen? „Klar ich bin froh, ich hatte jedes Mal schon ein bisschen Panik als ich auf meine Warn-App geguckt habe, ob das Feld rot ist. Aber jetzt sehe ich meine Freunde nicht mehr und die restlichen Arbeiten finden auch nicht statt, die für viele vielleicht noch eine Chance waren, besser zu werden“, so eine Schülerin. Es kommt trotz Präsenzunterricht viel Stress auf, vor allem bei leistungsschwächeren Schüler*innen, die sich unter Druck gesetzt fühlen. Am Ende des Schultages muss man dann nur noch seine Hausaufgaben erledigen. Hobbys stehen jetzt nicht mehr auf dem Plan, jetzt wird nur noch entspannt.

Auch für die Lehrer*innen ist diese Situation nicht einfach. In der Schule sind es die vielen Vertretungsstunden, die für die Lehrer*innen sehr anstrengend sind. Auch in den Pausen Diskussionen mit Schüler*innen über die Masken zu führen, steht nicht gerade auf dem Wunschzettel der Lehrer*innen. Nach der Schule oder am Wochenende haben die Lehrer*innen noch lange nicht frei, denn dann kommt noch das rechtzeitige Hochladen der Aufgaben für die Schüler, die in Quarantäne sind, sowie das Korrigieren von deren Aufgaben. Also sammeln sich neben dem Haufen von Klassenarbeiten der Kinder aus dem Präsenzunterricht auch die Aufgaben der Kinder in Quarantäne an.

Man kann also sagen, dass es sowohl für Lehrer*innen als auch Schüler*innen eine schwierige, stressige, anstrengende, aber auch vor allem einschränkende Situation ist, die viel Zeit raubt. Der Distanzunterricht ab Montag stellt dann wieder eine neue Herausforderung dar.