Das Stück ist zu Ende. Die Leute klatschen. Beide Mädchen nehmen ihre Noten in die eine und die Querflöte in die andere Hand; setzen ein Lächeln auf die Lippen; verbeugen sich; gehen von der Bühne; nicken der sechsköpfigen Jury zu – ganz automatisch.
Kathrin Schälte, die bereits einmal am Wettbewerb teilgenommen hat, ist furchtbar erleichtert: „Endlich haben wir es hinter uns. Nach den vielen Proben ist es jetzt endlich vorbei!“ Die fast Dreizehnjährige war zuvor dreimal in der Woche in der Musikschule gewesen, um zu proben, und hatte sich zusätzlich noch einige Male mit ihrer Partnerin, Friederike Floren, getroffen. „Manchmal war es wirklich schwer, die Schule und die Musik unter einen Hut zu kriegen“, sagt Friederike, „aber es hat sich gelohnt.“
Zusammen hatten sie zuvor den ersten Preis in der Regionalausscheidung von „Jugend musiziert“ erhalten und wurden damit zum Landeswettbewerb weitergeleitet. Damit hatten sie nun wirklich nicht gerechnet. „Wir waren wirklich verblüfft über das Ergebnis“, erklärt die vierzehnjährige Friederike, die schon bereits zweimal im Regionalausschuss teilgenommen hatte, „wir haben sogar angefangen zu weinen.“
Beide sind im Begabten-Förderprogramm der Musikschule Langenfeld, bekommen also gratis Klavier- und Theorieunterricht, da sie Musik studieren wollen. „Es ist schon ein ungewöhnlicher Wunsch“, versucht Kathrin klar zu machen, „aber wenn man die Musik wirklich liebt, macht es furchtbar Spaß.“ Zudem sind beide Marienschülerinnen in zwei Orchestern. „Es ist einfach witziger, wenn man mit anderen zusammen spielt“, plaudert Kathrin munter, „und ganz nebenbei trainiert man noch seine Fingerfertigkeit.“
Sie können einfach nicht aufhören sich zu freuen, zwei von etwa 1100 Teilnehmern im Landeswettbewerb gewesen zu sein. „Es hat viel Spaß gemacht“, ermutigen die beiden synchron. „Jugend musiziert ist einfach fairer als andere Wettbewerbe“, meint die Siebtklässlerin Kathrin, „schon wegen des Punktesystems, aber auch wegen der Altersklassen!“ Obwohl Friederike anderthalb Jahre älter ist, sieht sie es genauso: „Alle können den ersten, aber alle können auch den dritten Preis bekommen. Ich glaube aber, dass man genau deswegen noch aufgeregter ist.“
Die Freundinnen schauen sich hoch konzentriert an und fangen gleichzeitig an zu lachen.
„Dass man zeigt, was man alles drauf hat, ist aber nicht das Einzige, was gut an Jugend musiziert ist“, erzählt Kathrin, „durch das einjährige, harte Proben sind wir sehr gute Freunde geworden und kennen uns jetzt fast so gut wie Schwestern!“
Friederike Floren, 8d, Marienschule Leverkusen