Archiv der Kategorie: Mettmann

Wenn 45 Minuten nicht ausreichen

In der Handball-EM hat die deutsche Nationalmannschaft in einem der wichtigsten Spiele gegen Kroatien eine bittere Niederlage hinnehmen müssen. Nach einer grandiosen ersten Halbzeit ließ die Mannschaft von Trainer Christian Prokop in der letzten Viertelstunde stark nach und verlor nach einem Tor in der letzten Minute mit 24:25.

Bericht von Nikolas Ehrhard, Klasse 8b, Konrad-Heresbach-Gymnasium Mettmann

„Das ist extrem bitter“, sagte Prokop letzten Samstag (18.1.20) nach dem Spiel. „Wir haben das 40 Minuten lang wirklich gut gemacht, aber am Ende zählt das Ergebnis.“ Gemeint ist die erste Halbzeit des Spiels, in dem Deutschland gegen das zunächst schwächelnde Kroatien eine seiner besten Leistungen des Tuniers brachte. Besonders Andreas Wolff hatte einen guten Start, in der ersten Halbzeit parierte er 11 Würfe, darunter zwei Siebenmeter, dazu setzten sich Gensheimer und Wiencek immer wieder mit schnellen Vorstößen in Szene, sodass der Halbzeitstand 14:11 und sogar eine 5-Tore-Führung kurz nach der Halbzeit keine großen Überraschungen waren.

Als die letzte Viertelstunde anbrach, ließen die Deutschen auf einmal stark nach: Einige Ballverluste führten zu einer Aufholjagd der Kroaten, die in einem 24:24 in der 58 Minute endete. Entsprechend bestürzt war die Stimmung, als Karancic in der letzten Minute auch noch das 24:25 und damit den Endstand warf. Einen bitteren Nachgeschmack hinterließen auch der fehlgeschlagene Wurf von Kohlbacher 10 Sekunden vor Schluss, und der nachgesetzte Wurf von Häfner, die noch einmal einen Ausgleich möglich gemacht hätten. Kohlbachers Wurf wurde pariert und Häfners letzter Versuch in der Abwehr abgefälscht.

Letztendlich hat das deutsche Team jetzt lediglich eine kleine Chance aufs Weiterkommen, wenn es gegen Österreich und Tschechien in den letzten Spielen noch Siege holt. Das ist allerdings eher unwahrscheinlich.

Und die Legende geht

Friedhelm Funkel, seines Zeichens Cheftrainer von Fortuna Düsseldorf, wurde am Mittwoch, den 29.01.20 nun offiziell von seinem Amt entbunden.

Kommentar von Nikolas Ehrhard, Klasse 8b, Konrad-Heresbach-Gymnasium Mettmann

Der Grund dafür ist offensichtlich: Fünf der sechs letzten Spiele gingen an den Gegner, das Torverhältnis dabei steht bei grandios schlechten 3:16. Aus Sicht vieler Fans und wohl auch des Vorstands des Vereins bestand Handlungsbedarf, und Funkel zu schassen wurde als Maßnahme gewählt.

Allerdings kann man diese Entscheidung auch kritisieren: Funkel hat die Mannschaft – oder Teile davon, schließlich blieb der Kader nicht durchgehend identisch – zweieinhalb Jahre lang an sich gewöhnt und dabei mit Sicherheit keinen schlechten Job gemacht. Den Spielern wird es sicherlich nicht leichtfallen, sich nun in Sachen Taktik und Aufstellung auf einen neuen Trainer umzustellen und trotzdem nicht komplett von vorne anzufangen. Und auch wenn es zumindest zum Teil zum Beruf des Fußballers dazugehört, bleibt ein gewisses Restrisiko für die Spieler bestehen, anfangs nicht das letzte bisschen Leistung bringen zu können, welches in den vergangenen Spielen deutlich gefehlt und Funkel nun das Amt gekostet hat.

Dabei hatte Funkel das Potential dazu, die maximale Leistung aus den Spielern zu holen. Die Ironie dabei: Fortuna Düsseldorf gab Funkels Qualitäten ja auch zu, und zwar öffentlich, denn am Dienstag Abend wurde dieser noch als „Fortunas Trainer des Jahres“ geehrt, wenngleich bei der Ehrung keine Vorstandsmitglieder anwesend waren.

Ob die Entlassung Funkels und die dabei entstehenden Umstellungsschwierigkeiten für die Spieler gegen „frischen Wind im Team“ und die immerhin äußerst schlechten Leistungen Fortunas in den letzten Wochen aufzuwiegen sind, muss natürlich jeder für sich entscheiden, aber man bedenke, dass die Leistung der Spieler trotz des neuen Trainers auch stagnieren könnte. Funkel hätte in diesem Falle durch seine längere Erfahrung mit der Mannschaft im Abstiegskampf bessere Chancen als Uwe Rösler, der jetzt die Nachfolge antreten wird.

Funkel beendete am Mittwoch anschließend seine Trainerkarriere, er wird also nicht mehr zur Verfügung stehen. Doch der Vorstand des Vereins hat seine Entscheidung getroffen und die Zukunft wird zeigen, ob die Fortuna Glück haben wird oder eben nicht.

„Wir tragen den Segen an die Bewohner der Häuser weiter“

Anfang Januar zogen auf der ganzen Welt die Sternsinger von Haus zu Haus. Auch in Mettmann trugen Kinder den Segen an zahlreiche Häuser weiter.  

Von Jana Reiter, Klasse 8d, Konrad-Heresbach-Gymnasium Mettmann

Mettmann. Gespannt sitzen Johann, Jacob und Phillip in der ersten Reihe der katholischen Messe des ökumenischen Zentrums Heilige Familie Metzkausen. Und sie sind nicht die einzigen. Mehr als 30 Kinder zwischen 6 und 12 Jahren lassen die ersten Reihen der Kirche in einem goldenen Glanz erstrahlen. Ihre Kronen und die bunten Gewänder haben sie selbstverständlich schon angezogen, um ihrer Rolle der heiligen drei Könige, Caspar, Melchior und Balthasar, möglichst nahe zu kommen. Eine Schatztruhe als Spendenbox und auch ein einen Leinenbeutel haben sich schon bei sich. Hoffentlich bekommen wir viele Süßigkeiten“, freuen sich die drei Achtjährigen. Dann werden die Kinder auch schon gemeinsam an den Altar gebeten, um gesegnet zu werden. Wir tragen den Segen an die Bewohner der Häuser weiter“, erklärt Johann. 

Schon seit über 60 Jahren ziehen Kinder und Jugendliche auf der ganzen Welt als Sternsinger von Haus zu Haus. Mit den gesammelten Spenden werden über 1800 Projekte in 111 Ländern gefördert, die besonders Kinder in Not unterstützen sollen. Kinder helfen Kindern auf der ganzen Welt – das ist das Motto der Sternsinger. Frieden im Libanon und auf der ganzen Welt ist in diesem Jahr das Thema. Mit den Spenden aus Mettmann werden wie jedes Jahr behinderte Kinder in einem Kinderheim in Israel unterstützt. 

Nach einer kleinen Stärkung geht es für Johann, Philipp, Jacob und die anderen nun endlich los. Und das, obwohl sie mit dem Wetter definitiv mehr Glück haben könnten.  Doch zum Glück werden sie gleich an der ersten Tür hereingebeten und können im Trockenen ihren Segensspruch aufsagen, den sie zuvor zu Hause auswendig gelernt haben.  Und auch an der Haustür darf der Segensspruch natürlich nicht fehlen. Mit der geweihten Kreide darf Jacob „20*M+C+B+20“ an den Türrahmen schreiben. Gut, dass schon eine Leiter im Hausflur bereitsteht. Auf die Sternsinger ist das ältere Ehepaar natürlich schon vorbereitet. Sie freuen sich jedes Jahr über ihr Kommen. Und zu ihrem Glück können die Sternsinger neben einer Spende auch noch einige Schokoriegel ergattern.  

Bei fast 30 Häusern wird die Prozedur im Anschluss wiederholt. Es macht Spaß, die Häuser zu besuchen und den Segen an die Tür zu schreiben“, meint Johann. Bei der Entscheidung, wer die Kreide in die Hand nehmen oder Aufkleber aufkleben darf, wird sich natürlich abgewechselt. Doch wofür stehen die Buchstaben und Zahlen eigentlich? Auch wenn die Buchstaben die meisten Menschen direkt an die Namen der heiligen drei Könige – Caspar, Melchior und Balthasar – erinnern, haben sie noch eine weitere wichtige Bedeutung: ,,‚M+C+B‘ heißt auchChristus mansionem benedicat‘, also ‚Christus segne dieses Haus‘“, weiß Jacob, der heute den König Melchior spielen darf.  

Nachdem alle Häuser gesegnet sind, machen sich Caspar, Melchior und Balthasar auf den Weg zurück zum ökumenischen Zentrum Heilige Familie. Auch wenn ihre Gewänder mittlerweile schon ziemlich nassgeregnet und ihre Kronen an den Ecken etwas aufgeweicht sind, sind die drei noch bester Laune.   

Im nächsten Jahr werden die Sternsinger wiederkommen, vielleicht auch Jacob, Johann und Phillip. Es bleibt nur zu hoffen, dass der Regen die Kreide bis dahin nicht abgewaschen hat.  

 

„Argentinien war ein Land voller Möglichkeiten“

Ihr Urgroßvater ist in jungen Jahren von Weißrussland nach Argentinien ausgewandert. Über sein Leben sprach die Texthelden-Autorin mit ihrem Großvater.

Von Martina Bracamonte, 8. Klasse, Konrad Heresbach-Gymnasium Mettmann

Mein Großvater mütterlicherseits heißt Ruben Danilo Capkob. Er lebt mit meiner Großmutter Matilde in Cordoba, Argentinien. Sein Vater, mein Urgroßvater, emigrierte aus Weißrussland, das zu dieser Zeit noch Teil der UdSSR (Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken) war, die häufiger als Russland bezeichnet wurde. Ich wollte mehr über meine Familiengeschichte wissen.

Könntest du mir sagen, wie mein Urgroßvater hieß und wo er geboren wurde?
Er hieß Ivan Tsapko (Иван Цапко) und wurde am 24. Juni 1909 in Weißrussland in einer kleinen Stadt in der Nähe von Brest geboren, die an der Grenze zu Polen liegt.

Warum hat er sich für die Emigration entschieden?
Aufgrund der schwierigen politischen und wirtschaftlichen Bedingungen im belarussischen Teil, der von Polen besetzt wurde (Das dauerte vom Jahr 1920 bis 1939, Anm. d. Redaktion), kam es zu einer massiven Auswanderung. Ivan, der damals 18 Jahre alt war, beschloss mit zwei seiner Freunde, sein Schicksal woanders zu verfolgen.

Wo begann ihre Reise?
Von Weißrussland aus ging es nach Deutschland, von dort ging es weiter nach Frankreich in die Stadt Marseille. Von Marseille aus fuhren die Boote nach Amerika. Anschließend begaben sich die drei Freunde nach Brasilien. Sie kamen in der Stadt San Pablo an.

Was hat er in Brasilien gemacht?
Er hatte in der Schule das Sattlerhandwerk erlernt und arbeitete auf den Farmen von San Pablo, wo er Geschirr für die Pferde, Polstersessel oder die Sitze der Waggons herstellte.

Wie kam er dann nach Argentinien?
Der abenteuerliche Geist der drei jungen Menschen und der Wunsch, neue Orte kennenzulernen, führten dazu, dass sie nach Argentinien zogen. Der Mann, der damals deinem Urgroßvater einen Job angeboten hatte, fragte ihn, wohin er gehe. ‘Nach Argentinien‘, antwortete er. Darauf sagte der Chef: ‘Aah, dann kehren Sie nie wieder zurück hier hin.‘ Das sagte er ihm, weil Argentinien ein Land war, dass so viele Möglichkeiten bot.  Als er in Argentinien ankam, in der Stadt Buenos Aires, blieb er einige Tage in der Casa del Inmigrante. Das heißt Haus des Einwanderers auf Spanisch.

Warum haben du und meine Mutter einen anderen Nachnamen als er?
Als mein Vater in Argentinien ankam, erledigte er die Einwanderungspapiere, wie so viele andere Einwanderer, die nach Argentinien kamen. Dein Urgroßvater konnte kein Spanisch sprechen und der Mann, der die Informationen niedergeschrieben hatte, notierte das, wonach es ihm klang, so kam es zu dem Namen. (auf Russisch: Цапко „bis“ Capkob. „) Aber das ist eine andere Geschichte.

Warum entschied er sich ausgerechnet für Córdoba?
Nachdem er den Papierkram in Buenos Aires abgeschlossen hatte, ging er nach Córdoba, einer Provinz, die zu der feuchten Pampa gehört, mit großen grünen Feldern und vielen Haziendas, in denen er wie in Brasilien einen Job bekommen konnte. In der Nähe der Stadt Sampacho befand sich ein großer Gutshof, der einem Mann namens Anchorena gehörte, einem sehr reichen Menschen, der viele Felder in der Umgebung besaß. Dieser Mann gab meinem Vater Arbeit: Er musste das Geschirr für die Tiere herstellen.

Und warum blieb er in Córdoba?
In dieser Hazienda traf er meine Mutter Catalina, ein junges Mädchen italienischer Herkunft. Sie heirateten 1937 und lebten in Sampacho. Ich wurde 1940 geboren. Die Illusion, nach Weißrussland zurückkehren zu können und sich mit seiner Familie wieder zu vereinen verschwand, dies umso mehr, als der Zweite Weltkrieg 1939 begann.

Und was hat er in Sampacho gemacht? Hat er weiterhin auf den Feldern gearbeitet?
Mit seiner Arbeit auf dem Feld kaufte er Kühe, die er später verkaufte. Mit dem Geld, das er verdient hatte, kauften deine Urgroßmutter und Urgroßvater ein Haus in Sampacho. Dort errichtete er sein Atelier. Schließlich erzeugte er nicht nur Geschirr für Nutztiere, sondern auch gepolsterte Sessel, Stühle und Autositze. Da er sehr ordentlich und engagiert war, hatte er viel Arbeit.

Meine Mutter erzählte mir, dass mein Urgroßvater kurze Zeit im Gefängnis war. Wann und warum?
Leider ist es wahr … Mein Vater war wie alle Russen Kommunist und hatte in seiner Kindheit gesehen, wie die Kosaken für die Menschen gekämpft haben, die gegen die Zaren waren, die Russland beherrschten. Die Idee des Kommunismus und Marxismus war Teil der russischen Ideologie, er war Russe und glaubte daher an die Idee des Kommunismus. Da Argentinien 1963 eine Militärregierung hatte, war das Militär wegen einer der vielen Staatsstreiche, die es in der Geschichte erlitten hatte, gegen den Kommunismus. Aus dem Grund wurde mein Vater wegen seiner kommunistischen Ideen und seiner Zugehörigkeit zu der kommunistischen Partei gefangen genommen. Er verbrachte ein paar Monate im Gefängnis in der Stadt Rio IV. Sie nahmen alle Bücher und Briefe mit, die er auf Russisch geschrieben hatte, Dinge, die nie zurückkehrten. Er wurde kurz vor den Wahlen freigelassen, weil sie keine politischen Gefangenen haben konnten und der einzige Vorwurf gegen meinen Vater war, ein Kommunist zu sein.

Was geschah mit seiner Familie in Weißrussland?
Er konnte nie in seine Heimat zurückkehren. Er kontaktierte die Familie dennoch mit Briefen, doch es dauerte eine lange Zeit bis sie die Angehörigen erhielten. Als er 1991 im Alter von 82 Jahren starb, fand deine Mutter Mariana die Briefe. Sie begann Russisch zu lernen und reiste 1998 bis nach Weißrussland zu ihnen.

War er zufrieden mit der Entscheidung, die er getroffen hatte?
Ich glaube ja, er hat eine nette Familie gegründet. Er hatte drei Enkelkinder, die er liebte. Er hat seinen Garten gepflegt. Er hatte im Allgemeinen ein gutes Leben.

Twenty One Pilots in Köln

In der Kölner Lanxess Arena sorget die US-amerikanische Band Twenty One Pilots für Jubel und Tränen.

Von Martina Bracamonte, 8. Klasse, Konrad Heresbach-Gymnasium Mettmann

Twenty One Pilots ist eine weltweit bekannte US-amerikanische Band, die aus dem Sänger Tyler Joseph und dem Schlagzeuger Josh Dun besteht und im Jahr 2009 gegründet wurde. Im Juni 2016 veröffentlichte das Duo den Song „Heathens“, der einer ihrer größten kommerziellen Erfolge wurde und Soundtrack des Film „Suicide Squad“ war. Für den Song „Stressed Out“ wurden sie bei den Grammy Awards 2017 für die beste Popdarbietung eines Duos ausgezeichnet. Im gleichen Jahr wurden sie außerdem für einige Billboard Music Awards nominiert und gewannen in mehreren Kategorien.

Gegen Ende des Jahres 2018 veröffentlichten sie ihr fünftes Album und stellten auf der Bandito Tour das neue Album mit dem Titel „Trench“ vor. Das Konzert in Köln in der Lanxess Arena am 25. Februar stand seid vielen Monate fest. An dem Montagabend waren 15.000 Fans anwesend und damit war die Kölner Lanxess Arena rappelvoll.

Meine Eltern und ich gehörten zu den Fans, die das Konzert von den Sitzplätzen mitverfolgten. Zu Beginn brannte ein Auto im Hintergrund, dann wirbelten Konfettischnipsel durch die Luft, später sprühten Nebelfontänen. Die auf den Podesten stehenden Musiker stiegen fortwährend auf und ab, dabei waren die Lichteffekte atemberaubend.

Doch nicht nur das, denn als sie in dem Moment das Stück „Fairly local“ spielten, stürzte sich der Sänger und Multiinstrumentalist Tyler in den Abgrund. Der Effekt war
 dramatisch. Die Arena wurde dunkel und wenige Minuten später stand er, Tyler, höchstpersönlich ein paar Meter vor mir und setzte das Lied fort. Schnell 
zückten alle Anhänger der Band ihre Handys, Kameras und ähnliches, um
 diesen Moment für die Ewigkeit festzuhalten.

Neben mir saßen zwei junge Frauen, die von ihren Emotionen überwältigt waren und deshalb Tränen in den Augen hatten. Nach dem Konzert fragte ich sie aus welchem Grunde sie geweint hatten, darauf antwortete die eine mir auf Englisch: „Für mich war es ein Traum sie live zu sehen, um ihre Lieder mitsingen zu können und ihre Stücke mitzuempfinden. Denn ich wollte sie auf jeden Fall sehen, doch in Belgien hätte ich aus persönlichen Gründen diese Möglichkeit nicht gehabt. Dass er so nah bei uns stand und mit solcher Leidenschaft sang, ist so unglaublich, das kann man nicht in Worte fassen. Außerdem passierte es nur einmal, dass er oder Josh so nah an die, die dort saßen trat. Ich hatte sehr viel Glück“. Die andere junge Frau bestätigte ihre Aussage: „Ja, ich hätte auch nie damit gerechnet. Das hat niemand vorhergesehen.“ Dann gingen die Beiden singend ihrer Wege.

Twenty One Pilots zeigten großes Selbstbewusstsein und das erkannte man allein schon daran, dass die Band bereits im ersten Konzertdrittel ihre Megahits wie „Jumpsuit“, „Lane Boy“, „Stressed Out“ und „Heathens“ raushaute. Der zweistündige Auftritt blieb trotzdem bis zum Ende sehens- und hörenswert.

„Göttlich verdammt“ ist kein 08/15-Buch

Zwei Liebende, die verdammt sind, gemeinsam einen Krieg auszulösen, und Halbgötter sind. Das ist grob die Geschichte von „Göttlich verdammt“ von Josephine Angelini.

Von Hannah Lohr, Konrad-Heresbach Gymnasium in Mettmann

Der Jugend-Fantasy Roman „Göttlich verdammt“ von Josephine Angelini von dem Verlag Dressler wurde 2011 geschrieben. Es ist die Geschichte von zwei Liebenden, deren Liebe verboten ist und greift zurück auf den Trojanischen Krieg, ganz wie bei Helena und Paris. Wer also Interesse an griechischer Mythologie hegt, Liebesromane vergöttert, Spannung liebt und bei dem ein Hauch von Action und Drama nicht fehlen darf, sollte dieses Buch unbedingt lesen.

Helen Hamilton ist 16 Jahre alt und lebt bei ihrem Vater auf Nantucket, einer kleinen, ruhigen Insel, auf der es selbst im Sommer langweilig ist. Das ändert sich aber schlagartig, als die Delos-Familie nach Nantucket zieht, denn die gutaussehenden Neuankömmlinge ziehen die Aufmerksamkeit aller auf sich. Nur Helen empfindet ein starkes Unbehagen gegen die Familie Delos, vor allem in Lucas Delos Gegenwart. Welches Geheimnis dahinter steckt, erfährt sie erst als sie sich Hals über Kopf in den Delos Sprössling Lucas verliebt, denn die beiden teilen ein gemeinsames Schicksal. Sie sind Halbgötter und dazu verdammt mit ihrer Liebe einen erbitterten Kampf auszulösen.

Wenn ich eins sagen kann, dann, dass dieses Buch kein 08/15 Roman ist. Es ist sehr faszinierend, weil es sich nicht nur um eine gewöhnliche Lovestory handelt, sondern auch geschichtliches Hintergrundwissen vermittelt, da viele griechische Sagen in diesem Buch mit eingeflochten sind. Jedoch würde ich empfehlen, den Roman auf Englisch zu lesen, da die Übersetzung an manchen Stellen nicht immer so gelungen ist. Darum habe ich den Schreibstil der Autorin, zuerst als platt empfunden. Trotz der nicht so optimalen Übersetzung und den Anfangsschwierigkeiten ist „Göttlich“ nachvollziehbar und schlüssig geschrieben.

Das Buch ist zu einem meiner Lieblingsbücher geworden, da ich im Laufe des Buches die Charaktere kennen- und lieben gelernt habe und die Story mich so mitgerissen hat, dass ich den Roman förmlich verschlungen habe. Am Ende hat man einfach nur noch mit den Protagonisten mitgefiebert, die trotz ihrer übernatürlichen Fähigkeiten, wegen ihrer göttlichen Abstammung, noch absolut menschlich und verletzlich wirken.

Was besonders gut zur Geltung kommt und mir sehr gut gefallen hat, da es beim Leser eine gewisse Verzweiflung hervorruft, war die Tragik im Buch, die mit der Geschichte der zwei Liebenden einhergeht. Das Buch ist typisch griechisch verfasst, da die Griechen „die Tragödie“ quasi erfunden haben, zumindest literarisch betrachtet. Äußerst gut dabei gelungen ist, wie die ganzen Geschehnisse zu einem Netz aus Fäden zusammen gesponnen wurden und sich erst am Ende der Trilogie entwirren.

Im Großen und Ganzen, finde ich, ist „Göttlich“ ein sehr schöner Roman, der nicht nur Spannung, Liebe, Humor und Action bietet, sondern dem Leser auch die griechische Mythologie näherbringt. Dieser Roman hat mich so von der griechischen Mythologie überzeugt, dass ich angefangen habe, andere Sagen zu lesen.

Mein Fazit: Dieses Buch ist ein absolutes MUST-READ für Jugendliche.

So ist die Serie „The Flash“

Er ist schnell – und er hat eine Stadt zu beschützen. Flash, bürgerlich Barry Allen, war eine Comicfigur, die seit einigen Jahren ihre eigene Serie hat.

Von Heinrich Schulte-Altedorneburg,  8b, Konrad-Heresbach Gymnasium Mettmann

Die Serie „The Flash“ basiert auf der Comicfigur Flash. Es ist eine US-amerikanische Science-Fiction-Action-Serie, deren Regisseure Greg Berlanti, Andrew Kreisberg und Geoff Johns sind. In Deutschland wurde die Serie erstmals 2015 und jetzt immer noch auf ProSieben ausgestrahlt. Außerdem kann sie auch mit Amazon Prime angeschaut werden.

In „The Flash“ wird die Geschichte von Barry Allen erzählt, wie er zu Flash wird und übermenschliche Geschwindigkeit erhält. Jemanden mit diesen Fähigkeiten nennt man Speedstar. Es geht vor allem darum, wie er seine Stadt beschützt und den Mörder seiner Mutter finden will, der ebenfalls ein Speedstar ist.

Nachdem Barry Allen, ein Polizei-Forensiker, vom Blitz getroffen wird, weil eine moderne Forschungseinrichtung explodiert, liegt er neun Monate lang im Koma. Als er aus dem Koma erwacht, ist er bei S.T.A.R. Labs, der Forschungseinrichtung, die für sein Koma verantwortlich ist. Schnell bemerkt er, dass er eine unglaubliche Fähigkeit erhalten hat, er kann unglaublich schnell laufen. Mit dem Team von S.T.A.R. Labs bekämpft Barry Allen als Flash das Verbrechen in Central City. Sein Vater ist fälschlicherweise für den Mord an seiner Mutter ins Gefängnis gekommen, deshalb wurde er ab seinem 11. Lebensjahr von dem Vater seiner besten Freundin aufgezogen. Die Serie spielt 14 Jahre nach dem Mord an seiner Mutter.

Ich bin der Meinung, dass die Schauspieler Danielle Panabaker und Grant Gustin als Caitlin Snow und Barry Allen ihre Emotionen sehr gut rüberbringen, wenn sie sich an ihre Vergangenheit erinnern, da sie beide in ihrer Rolle schwere Verluste zu betrauern haben. Auch die anderen Darsteller, unter anderem Candice Patton als Iris West oder Thomas Cavanagh als Eobard Thawne, sind sehr gut in ihrer Rolle, so dass man denken könnte, es wäre ihr echtes Leben. Die Serie ist in ihrer Art wie sie das Privatleben und das Leben als Superheld von Barry miteinander verknüpft, sehr abwechslungsreich und spannend, ähnlich wie bei Spiderman.

Ich kann die erste Staffel der Serie nur empfehlen, da ich es sehr gut finde, wie die Serie aufgebaut ist. Man kennt die Hintergründe der Personen und es gibt mehrere Handlungsstränge, die immer wieder aufgegriffen werden. Die Serie ist auf jeden Fall eine Unterhaltung für jeden Science-Fiction-Fan. Außerdem gibt es noch vier weitere Staffeln, die man sich nur mit dem Vorwissen aus der ersten Staffel angucken sollte.

Eines der ältesten Kinos – und eines der modernsten

Das Lichtspielhaus in Mettmann kann so einige Superlative vereinigen: Eines der ältesten Kinos war es schon lange, nun ist es auch eines der modernsten.

Von Elena Langbehn, 8B, Konrad-Heresbach-Gymnasium Mettmann

Das Mettmanner Kino ist eines der ältesten Kinos in Deutschland. Johann Josef Rosslenbroich gründete das „Weltspiegel“ 1907. Bis 2016 wurde es in dritter Generation von den Schwestern Gabriele Rosslenbroich und Margarete Papenhoff geführt. Nach langer Überlegung haben sie sich entschieden, das „Lichtspiel-Haus“ zu vermieten. Der neue Betreiber heißt Thomas Rüttgers. Er war damals im Familienunternehmen europaweiter Branchenführer in Sachen Kinotechnik. Mittlerweile ist er Inhaber eines Unternehmens, das Kinobetreiber bei der Einrichtung und der Technik berät.

Thomas Rüttgers hat mit seinem Projektpartner Wolfgang Burckhardt mehr als 500.000 Euro für die Sanierung des alten Kinos investiert. Dabei legt er Wert auf Tradition und lässt den Namen „Lichtspiel-Haus“ an der Außenfront erleuchten. Drinnen wartet modernste Technik mit komfortablen Sitzen und deutlich mehr Beinfreiheit. Außerdem gibt es sogenannte „Decliner-Sessel“, die mit kleinen Elektromotoren betrieben sind, um das Filmerlebnis realistischer zu gestalten. Hinzu kommen deutlich größere Leinwände und mehr Boxen als bisher.

Bevor die Sanierung startete, wurde das Inventar an interessierte Mettmanner abgegeben. Wer eine kleine Spende tätigte, durfte sich die Kinosessel selber abschrauben. Monatelang hat die Sanierung gedauert. Nach über einem halben Jahr, im Dezember 2016, wurde das „Weltspiegel“ eröffnet. Auf der Gästeliste standen die Verpächter, Handwerker, Filmverleiher, Oberstädter, sowie Freunde und Familie. Die Begeisterung über die Veränderung und Modernisierung ist bei allen groß. Nun ist das Mettmanner Kino nicht nur eines der ältesten, sondern noch dazu eines der modernsten Kinos in Deutschland.

Matilde aus Chile (rechts) mit Interviewpartnerin Ellen (links)

„Ich habe mir so sehr Schnee gewünscht“

Matilde ist für zwei Monate Schülerin an einem Mettmaner Gymnasium. Sie kommt aus Chile, wo sie eine deutschsprachige Schule besucht. Im Interview erzählt sie von den Erfahrungen ihres Austausches.

Von Ellen Vieler, 8b, Konrad Heresbach Gymnasiums Mettmann

Ein mehrwöchiger Auslandsaufenthalt ist für ausländische Schüler ein spannendes und lehrreiches Erlebnis. So lernen die Jugendlichen fremde Spachen, neue Mitschüler, aber auch die fremde Umgebung kennen. In diesem Winter ist Matilde, eine 15-jährige Schülerin aus Chile, für zwei Monate in Mettmann, um genau dieses zu erleben: sich in einem komplett anderen Umfeld zu bewegen, die Kultur vor Ort kennenzulernen, zu schmecken, zu riechen, anzufassen, die Sprache zu begreifen. Dabei ist Matilde auch Botschafterin ihres Landes und ihrer Kultur.

Wie lange bist Du schon in Deutschland?
Ich bin am Nikolaustag im letzten Jahr nach Deutschland gekommen. Seitdem wohne ich bei meiner Gastfamilie in Mettmann. Ich selbst bin 15 Jahre alt, in der deutschen Familie leben ebenfalls Kinder, ein gleichaltriges Mädchen und ihre beiden Brüder im Alter von dreizehn und elf Jahren. Wir verstehen uns alle sehr gut und wir habe schon viel gemeinsam erlebt.

Was habt ihr denn bisher schon zusammen unternommen?
Von Montag bis Freitag besuche die zehnte Klasse des Heinrich-Heine Gymnasiums in Mettmann. Am Wochenende unternimmt meine Gastfamilie viel mit mir, um mir ihre Heimat zu zeigen. Wir waren gemeinsam in Köln und Düsseldorf, im Duisburger Zoo, aber auch in der Natur im Neandertal und dem Bergischen Land mit Schloss Burg. Wir sind zusammen Schlittschuh gelaufen und hatten viel Spaß in einem Freizeitzentrum in Hilden. Zusammen mit der Tochter meiner Gastafamilie habe ich den Tanzkurs besucht. In der letzten Woche sind wir gemeinsam auf den Abschlussball in Ratingen gegangen. Ganz besonders hat mir auch der Tag in Amsterdam gefallen. Was ich auf jeden Fall noch sehen möchte ist die Wuppertaler Schwebebahn. Die ist einmalig! Außerdem habe ich deutsche Traditionen zu Weihnachten und Sylvester erleben dürfen. Hier werden die Feste ganz anders als in Chile gefeiert.

Kannst Du ein Beispiel geben, was so anders in Deutschland ist?
Zum Beispiel feiern wir in Chile mit anderen Traditionen Sylvester. Wir dürfen leider keine Feuerwerkskörper abschießen, aber bei uns ist es auch sehr fröhlich. Wir feiern mit der Familie und mit vielen Freunden. Dabei haben wir viele Bräuche, die es hier nicht gibt. Frauen tragen gelbe Unterwäsche, das bringt Glück in der Liebe. In das Sektglas, mit dem wir um Mitternacht antstoßen, legen wir eine Goldmünze, weil auch das für Glück und Reichtum im neuen Jahr sorgen soll. Wer im neuen Jahr gerne verreisen möchte, geht mit einem Koffer um den Häuserblock um Mitternacht. Genauso wie in Spanien haben wir den Brauch, zwölf Weintrauben zu essen – mit jedem Glockenschlag eine, damit sich im neuen Jahr Wünsche und persönliche Projekte erfüllen.

Wie bist du auf die Idee gekommen, an einer solchen Sprachreise teilzunehmen?
In meinem Gymnasium fahren alle Schüler der 10. Klasse für drei Monate nach Deutschland. Ich besuche die deutsche Schule Karl Anwandter in Valdivia im Süden Chiles. Dort hat die deutsche Sprache ein besonderes Gewicht. Ab Kindergartenalter sprechen wir hauptsächlich Deutsch. Während unseres Aufenthaltes in Deutschland bleiben alle Schüler in verschiedene Gastfamilien, verteilt über ganz Deuschland. Eine Freundin ist auch hier nach Mettmann gekommen. Im Anschluss machen wir eine gemeinsame Rundreise in Deutschland mit der ganzen Jahrgangsstufe. Wir fahren nach Potsdam, Berlin, Dresden, Hamburg und München.

Wo wohnst du in Chile?
Ich komme aus der kleineren Stadt Valdivia in Chile, das ist eher im Süden des Landes. Derzeit haben wir Sommer, jetzt ist es dort circa 30 Grad Celsius warm. Im Winter ist es zwar kälter, es regnet dann viel. Hier in Mettmann durfte ich im Januar Schnee erleben. Wir haben natürlich eine Schneeballschlacht veranstaltet und einen großen Schneemann gebaut. Das habe ich mir für meinen Deutschlandaufenthalt so sehr gewünscht.

Was hat dich bisher in Deutschland am meisten beeindruckt?
Die Deutschen sind so gut organisiert. Zum Beispiel haben die Bahnen, die Busse und die S-Bahnen einen Fahrplan; für euch ist das selbstverständlich, für uns in Chile nicht. In Chile gibt es eigentlich nur Busse, keine Bahnen. Nur in der Hauptstadt Santiago de Chile fährt eine Untergrundbahn, aber wir kenen kein Bahnsystem über lange Strecken.

Was ist der größte Unterschied zu Chile?
Die Menschen in Chile sind ganz anders in ihrem Temperament. Chilenen sind viel lauter, lachen viel und sind sehr fröhlich. Die Lebensart unterscheidet sich sehr zu der in Deutschland. Außerdem ist das Schulsystem in Chile anderes organisiert. Wir haben jeden Wochentag Unterricht von 7.50 bis 13.30 mit zwei kurzen Plausen, dann gibt es eine lange Pause zum Mittagessen, anschließend ist wieder Unterricht bis 16 Uhr. Hier am Heinrich-Heine-Gymnasium gibt es zwischendurch immer wieder Silencium für die Hausaufgaben.

Was isst du hier am liebsten?
Ich habe im Dezember auf dem Mettmanner Blotschenmarkt Currywurst gegessen, Brezeln sind auch sehr lecker, die sind in Chile unbekannt.

Was vermisst du derzeit am meisten?
Natürlich vermisse ich meine Familie und meine Freundinnen, aber wir haben regelmäßigen Kontakt per Skype. Derzeit sind Sommerferien in Chile: sie dauern drei Monate von Dezember bis Februar. Diese Ferien verpasse ich daher in diesem Jahr.

Würdest du einen Auslandsaufenthalt weiterempfehlen?
Auf jeden Fall ist ein solcher langer Auslandsaufenthalt etwas ganz Wunderbares, um die Menschen und die andere Kultur zu entdecken. Es macht wirklich Spaß und ich würde es jedem empfehlen, egal in welches Land man dann geht!

Welche Dinge hast du Deiner Gastfamilie gezeigt?
Natürlich kennen Deutsche die chilenische Kulur nicht so gut. Das fängt beim Essen an: heute backe ich mit meiner Gastmutter chilenische Teigtaschen. Hoffentlich gelingen sie mir!

Titelbild: Matilde (rechts) aus Valdivia, Chile, und Ellen aus Mettmann (c) Susanne Odenthal

Ich will ein sehr guter Handballer werden

Handball spielen ist für unseren Autor Alltag, Spaß und Taschengeldaufbesserer. Mit viel Ehrgeiz kämpft er dafür stetig besser zu werden.

Von Linus Schäfer, 8b, Konrad-Heresbach-Gymnasium Mettmann

Seit ich fünf Jahre alt bin, also mittlerweile fast neun Jahre lang, spiele ich Handball. Aus meinem Alltag ist der Sport nicht mehr wegzudenken. Das Training ist für mich total wichtig, ich kann mich dabei richtig auspowern und kriege den Kopf frei nach einem anstrengenden Schultag.

Im Jahr 2010 hat mich meine Mutter bei Mettmann Sport angemeldet. Das ist ein Verein in meiner Heimatstadt. Bei den „Minis“, das ist die Mannschaft, in der die jüngsten Handballer spielen, wurde ich von Lena Tiedermann und Gerd Norbisrath trainiert. Gerd ist mittlerweile 75 Jahre alt und setzt sich bis heute sehr für die Handball-Jugend ein. Er hat uns zum Beispiel neue Trainingsanzüge gekauft und unsere Mannschaft in seinen großen Garten zum Grillen eingeladen. Das waren tolle Erlebnisse.

Der Opa schafft neue Anreize zum Tore werfen

Bei den ersten Spielen habe ich mich nicht richtig getraut, Tore zu werfen. Lieber habe ich an andere abgegeben, als selbst die Tore zu machen. Mein Opa guckt oft meine Heimspiele und hat gesehen, dass ich nicht genug Selbstvertrauen hatte, um Tore zu werfen. Er hat zu mir gesagt, dass er mir 1 Euro pro Tor gibt. Bei den nächsten Spielen habe ich mich gesteigert und habe mehr und mehr Tore geworfen. Mittlerweile ergänzt das ganz gut mein Taschengeld.

Als Mannschaft sind wir immer weiter zusammengewachsen. Manche spielen schon so lange wie ich, andere sind erst viel später dazugekommen oder haben den Verein gewechselt, um bei ME-Sport zu spielen. In der Saison 2017/2018 haben wir unseren bisher größten Erfolg erreicht und sind gemeinsam Kreismeister geworden.

Vor zwei Jahren wurden wir gefragt, ob wir bei einem großes Feldhandballturnier in Lenste an der Ostsee teilnehmen möchten. Die Jungs und Mädchen der D- und C-Jugenden von Mettmann sind mitgekommen. Es war eine Hammer-Stimmung. Auch bei der Hin- und Rückfahrt hatten wir sehr viel Spaß. Fast die ganze Mannschaft war dabei. Beim ersten Mal haben wir den 4. Platz erreicht. Dieses Ereignis hat uns als Team noch mehr zusammengeschweißt.

2018 haben wir uns den Lenste-Cup wieder nicht entgehen lassen. Die Stimmung war sogar noch besser als beim ersten Mal. Im Bus haben wir Filme geguckt und laut Musik gehört und sogar in der eiskalten Ostsee gebadet, doch wir sind wie beim ersten Mal nur 4. geworden. 2019 wollen wir uns auf jeden Fall den 1. Platz holen.

Neue Trainer und neue Möglichkeiten

Dieses Jahr haben wir auch zwei neue Trainer bekommen, weil ME-Sport ein neues Trainingskonzept hat. Ich trainiere nun drei bis vier Mal pro Woche und habe meist am Wochenende ein Spiel. Uwe und Olaf haben schon viele Jugendmannschaften sehr weit gebracht und erfolgreich trainiert. Nun hoffe ich, dass sie dasselbe mit uns machen. Das Trainerteam wird ergänzt durch Lena, sie trainiert uns jetzt nur noch in Leichtathletik, und Tim Wittenberg, er spielt bei den 1. Herren in der Oberliga.

Im Frühling 2018 wurden einige aus meiner Mannschaft und ich von meinen Trainern für eine Talentsichtung vom Handballverein Niederrhein (HVN) vorgeschlagen. Wir sind glücklicherweise alle weitergekommen und bekommen mit anderen jungen talentierten Handballern ein Extratraining bei Alexander Kimmel und Frank Höschler. Beide haben sehr viel Erfahrung mit erfolgreichen Jugendmannschaften.

Vor kurzem fand noch ein Sichtungsturnier statt, bei dem aber nur zwei Spieler von uns ausgewählt wurden. Leider bin ich nicht weitergekommen. Ich bin traurig, aber ich werde weiterkämpfen, um ein sehr guter Handballer zu werden und so gut zu werden wie mein Vorbild, der Nationalspieler Steffen Fäth, der bei den Rhein-Necker-Löwen spielt.