Archiv der Kategorie: Gymnasium am Neandertal

Wer ist für mich da, wenn mir keiner hilft? – Trebe-Café und Frauenhaus, wo kann ich hin?

Ellena: „Ich lebe auf der Straße, wie komme ich hier weg?“ Toni: „Hilfe, meine Mama wird geschlagen! Wie kann ich ihr helfen?“ Das sind zwei Äußerungen von Mädchen, die im Trebe-Café der Diakonie Düsseldorf Hilfe gesucht haben. Für sie ist das Trebe-Café die letzte Anlaufstelle.

Was zunächst wie ein kleines unscheinbares Café aussieht, ist seit 18 Jahren die Rettung für viele junge Mädchen. Doch das Trebe-Café ist kein typisches Frauenhaus. Das Frauenhaus hat sich auf volljährige Frauen, die aus einer gewalttätigen Beziehung kommen, spezialisiert. Im Frauenhaus können die Frauen wohnen, bis sie sich ein neues Leben aufgebaut haben. Die Frauen müssen sich nicht selber melden, auch ihre Kinder können im Frauenhaus oder in anderen Beratungsstellen anrufen. Wenn sich Minderjährige selbst an das Frauenhaus wenden, werden sie an die Jugendschutzzelle weitergeleitet. Trebe-Café und Frauenhaus haben aber das gleiche Ziel sie wollen den Frauen oder jungen Mädchen helfen und sie von Gewalt befreien.
Das Café arbeitet vor allem mit Jugendlichen, die auf der Straße leben oder noch bei ihrer Familie oder Freunden wohnen. Die meisten Mädchen sind mit großen familiären Problemen konfrontiert oder machten schlechte Erfahrungen mit Drogen oder Alkohol. Die Mitarbeiterinnen helfen den Mädchen nicht nur, wenn diese das Café aufsuchen, sondern sie gehen auch zu den Mädchen. Das geschieht über ihre Streetwork-Arbeit. Sie gehen beispielsweise zu Bahnhöfen und sprechen dort hilfsbedürftig wirkende Jugendliche an. Eine Ansprechpartnerin des Trebe Cafés berichtet, dass sie, wenn sie auf Jungen auf der Straße treffen, sie direkt an eine Jugendschutzzelle weiterleiten. Neben diesem persönlichen Kontakt, können Hilfesuchende auf der Internetseite des Trebe Cafés anonym mit den Mitarbeiterinnen Kontakt aufnehmen.
Ist ein Kontakt erst einmal hergestellt, werden sie dabei unterstützt, sich ein neues Leben aufzu-bauen. Außerdem wird ihnen beigebracht, wie man sich versorgt und alleine zurechtkommt. Ihnen wird geholfen eine Wohnung oder eine Wohngemeinschaft zu finden, oder, wenn sie wollen, auch Kontakt mit der Polizei, ihrem Vormund, oder gegebenenfalls auch Bewährungshelfern aufzunehmen
Wenn ein Vormund Kontakt zu einem Mädchen aufnehmen möchte, kann er dieses durch die Mitarbeiterinnen des Trebe Café machen. Und wenn Mädchen von ihren Eltern gezwungen werden sollen, wieder nach Hause zu gehen, wird die Polizei hinzugezogen, die dann die Mädchen in eine Mädchenschutzstelle begleitet.
Einer der größten Unterschiede zum Frauenhaus besteht darin, dass man das Trebe Café nur während der Öffnungszeiten betreten kann und es nicht möglich ist, dort zu wohnen.
Man sollte diese Einrichtungen dringend unterstützen, da sie für einige Frauen und junge Mädchen sehr wichtig sind.

Lena Mende, Lea Mennicken, 8a, Gymnasium Am Neandertal Erkrath

Ein Tierpfleger über seinen Beruf im Zoo Duisburg – „Jeder Tag ist besonders“

Jeden Tag um 07:30 Uhr fängt der Arbeitstag von Alexander Nolte an. Er ist der Leiter des Affenhauses im Duisburger Zoo. Zusammen mit drei anderen Tierpflegern kümmert er sich um 16 verschiedene Affenarten.

60 Prozent seines Berufs beruhen darauf, die Gehege der Tiere zu säubern. Seine anderen Aufgaben sind in der Futterküche das Essen zuzubereiten, die Tiere zu füttern und die Fensterscheiben zu putzen. Seit 2003 ist Herr Nolte im Zoo Duisburg tätig. Die ersten drei Jahre in Duisburg verbrachte er als sogenannter „Springer“. Das bedeutet, er war im ganzen Zoo tätig und wo er gebraucht wurde, musste er helfen. Seit neun Jahren arbeitet er nun im Affenhaus und fühlt sich dort sehr wohl. „Es war immer mein Wunsch mit Tieren zu arbeiten“, sagte er uns. Und da kommt der Beruf des Tierpflegers sehr gelegen. Doch bevor er 2003 in Duisburg begann, hat er im Dortmunder Zoo seine Ausbildung gemacht. Danach war er für viereinhalb Jahre im Bochumer Tierpark tätig.
Herr Nolte erklärt: „Das Affenhaus stellt viele Herausforderungen durch die ganzen Tiere. Es ist überwältigend was, zum Beispiel so große Affen wie Gorillas am Tag fressen.“ Es gibt acht Gorillas, die am Tag zusammen rund 100 Kilogramm Futter bekommen. Zu Ihrer täglichen Nahrung gehören Äpfel, Bananen, Salat und anderes Obst und Gemüse. ZWei Drittel des Futters sind Geschenke von Supermärkten, die die Ware nicht mehr verkaufen können. Der Rest wird vom Zoo eingekauft. Dabei bekommt er finanzielle Unterstützung von regionalen Unternehmen sowie von der Stadt Duisburg. Die Qualität des Futters ist gleich wie bei den Menschen und muss genauso abwechslungsreich sein. Die Affen bekommen ungeschälte Bananenstücke, die sie sich dann selber schälen können. Dadurch werden die Tiere in Bewegung gehalten. Tiere mit Krallen wie das Faultier bekommen Futter in Stiftform, da sie es sonst nicht richtig greifen können.
Zurzeit kann der Zoo viele Besucher zählen. Dies ist natürlich abhängig vom guten Wetter,das zurzeit herrscht. Dadurch sind die Besucher sehr wichtig für den Zoo der dieses Jahr sein 80-jähriges Bestehen feiern darf.

Julian Hein, Marc Guski, 8b, Gymnasium Am Neandertal Erkrath

Ein internationales Statement für Düsseldorf – Die Uniklinik

„Deutschland ist allgemein in der Welt als ein Land bekannt, in dem gute Qualität auf allen Ebenen zu finden ist“, – so die Direktorin des COIP. Gilt dies auch in der Medizin? Wir haben diesen Bereich der Uniklinik besucht und den Mitarbeitern bei ihrer Arbeit über die Schulter geschaut. Ja, viele Menschen aus verschiedenen Ländern kommen nach Deutschland, um sich hier medizinisch behandeln zu lassen.

Die Uniklinik in Düsseldorf ist nicht nur für die Gesundheit der Einwohner verantwortlich, sondern ebenfalls für Patienten außerhalb Deutschlands. Für sie gibt es das COIP, das ,,Coordinating Office For International Patients”. Dies ist eine spezielle Einrichtung in der Klinik, die es ausländischen Patienten erleichtert, in Düsseldorf behandelt zu werden.
Das COIP wurde 2005, vom Vorstand des Krankenhauses beschlossen und unter der Leitung der heutigen Direktorin verwirklicht. Das COIP organisiert alles schon bei der Anfrage der Patienten. Diese müssen sich per E-Mail oder direkt an das Krankenhaus wenden. Danach fordert der zuständige Mitarbeiter die benötigten und bereits auf deutsch oder englisch übersetzten Formulare. Die Berichte werden dann gelesen und verarbeitet und in die entsprechende Klinik geschickt. Dort wird um eine Therapieangabe gebeten. Dann wird ein Kostenvoranschlag erstellt.
Wenn der Patient einverstanden ist, bittet man ihn um die Überweisung der kalkulierten Summe. Nach der Überweisung des Geldes schickt der Zuständige die Einladung an den Patienten. Um den vereinbarten Termin einhalten zu können, wird bei der Botschaft um ein Einreisevisum gebeten. Dies sagt auch aus, dass Deutschland den Menschen erlaubt, einzureisen und sich dort aufzuhalten. Nach dem Anreisen muss sich der Patient im Büro einfinden, dort regelt man die Wege der Behandlung. Nach einem Bestätigungsschreiben des COIP kann der zuständige Arzt diese durchführen. Die meisten Patienten benötigen einen Dolmetscher, um sich mit den Ärzten verständigen können.
Meistens kommen die Kranken aus den arabischen Ländern oder GUS-Staaten. Die meisten Patienten lassen sich in der Frauenklinik, in der Chirurgie, in der Onkologie für Kinder und Erwachsene und in der Urologie behandeln. Dort fragt man oft nach dem Da Vinci Roboter. Dies ist ein mehrarmiger Roboter, der bei komplexen Operationen oder Eingriffen hilft, und in der Uniklinik in Düsseldorf vorhanden ist. Seit einiger Zeit benötigt man ihn immer öfter bei Operationen, denn er sorgt für eine schnellere und präzisere Behandlung. Außerdem spricht er neue Patientengruppen an.
Bei einer Auswahl von 32 Unikliniken deutschlandweit wird Düsseldorf oft wegen einerseits der guten Lage zum Flughafen und andererseits der guten Infrastruktur gewählt. Düsseldorf hat allgemein eine gute Positionierung und trägt zur guten Erreichbarkeit der Kliniken bei. Weiterhin sind die Medizin und die medizinische Versorgung sehr weit entwickelt, weshalb sich Kranke oft für Düsseldorf entscheiden.

Alisa Tschesski, Lisa Jakowski, 8b, Gymnasium Am Neandertal Erkrath

Kinderhospiz – Die letzten Lebenswochen im Regenbogenland

Im Kinderhospiz Regenbogenland erleben erkrankte Kinder mit ihren Familien ihre letzten Wochen in friedlicher Atmosphäre.

Im Raum ist es gemütlich. Ein Kind wird von seiner Mutter vorsichtig gefüttert. Beide sehen glücklich aus. Das Kind ist an einen Tropf angeschlossen. Es ist schwer krank und hat nur noch ein paar Wochen zu leben. Dieses Kind ist nur eins von 180 Kindern, die im Kinderhospiz Regenbogenland ihre letzten Wochen verbringen.
Im Kinderhospiz werden die Kinder von insgesamt 103 Mitarbeitern betreut. 80 davon sind dort ehrenamtlich zuständig. Meistens werden die Kinder jedoch von ihren Familien begleitet. Es gibt Ausflugstage für die Geschwister der erkrankten Kinder, an denen sie zum Beispiel in der Skihalle rodeln gehen, in den Moviepark fahren oder andere gemeinsame Aktivitäten erleben. Für die Geschwister ab 16 Jahren findet manchmal auch ein Ausflug über das ganze Wochenende statt. Leider kommt dies nur selten zustande. Es gibt natürlich auch Ausflugstage für die Eltern der erkrankten Kinder. Da können sich die Erwachsenen untereinander über ihre Sorgen und Ängste austauschen und sie kommen dazu, Luft zu holen. Dadurch werden den Familien die letzten Wochen mit ihrem Kind verschönert.
Doch manchmal holt das traurige Schicksal die Familien wieder ein. „Es gibt natürlich auch mal Mütter, die mit ihren Nerven am Ende sind und ihren Frust an den Mitarbeitern auslassen“, sagt Stefanie Stennes, die Sekretärin des Kinderhospiz. „Ich höre ihnen zu und bestärke sie in dem was sie tun.“ Die Familien können jedoch im Raum der Stille wieder zur Ruhe kommen, beten oder auch meditieren. Für die jüngeren Kinder gibt es Gemeinschaftsräume, in denen sie mit ihren Geschwistern oder anderen Kindern spielen können. Natürlich gibt es auch einen großen Garten mit Spielbereichen und Terrassen. Dreimal am Tag kommen die Familien und Mitarbeiter im Essensraum zusammen.
Der am schönsten gestaltete Raum ist der Abschiedsraum. Die Familien können hier in einer warmen Atmosphäre bis zu sieben Tage Abschied nehmen. „Für einen heilsamen Trauerprozess ist ein bewusstes und gestaltetes Abschiednehmen sehr wichtig. Der Abschiedsraum bietet Schutz für diesen Schritt, da die Familie mit allen Sinnen begreifen muss, dass ihr Kind verstorben ist“, sagt Stefanie Stennes.
Dieses Projekt wird nur durch Spenden finanziert. Die 103 Mitarbeiter, über 500 Fördermitglieder und Prominente versuchen den Kindern und Familien die letzten Wochen so angenehm wie möglich zu gestalten.
Weitere Informationen finden Sie auf der Internetseite www.kinderhospiz-regenbogenland.de.

Janina Mensch, Larissa Tiedemann, 8b, Gymnasium Am Neandertal Erkrath

Vertrauen ist wichtig – Leben und Alltag im Kindergarten Kattendahl

Ab dem achten Lebensmonat bis zum sechsten Lebensjahr verbringen die Kleinen der Kindertagespflege Kattendahl ihre Zeit täglich im Kindergarten. Dort erziehen die Erzieherinnen, die zehn bis fünfzehn Kinder ihrer Kindergartengruppe.

Maßstäbe dieser Erziehung sind dabei Fairness, spielerisches Entdecken, aber auch Konsequenz. Dabei achten die Erzieherinnen besonders auf Hygiene, Sicherheit und gerechtes Verhalten. Für die Hygiene wird unter anderem jährlich eine sogenannte Putzwoche veranstaltet. Die erste Gruppe für die jüngsten des Kindergartens, (achter Lebensmonat bis zum dritten Lebensjahr) heißen „Sonnendrachen“, die zweite hat den Namen „Feuerdrachen“. Dort und in der dritten, die sich „Wasserdrachen“´ nennt, werden Kinder vom dritten bis zum sechsten Lebensjahr betreut. Diese Kinder können morgens ab 8.30 Uhr in den Kindergarten gebracht werden, um dann entweder um 12.30 Uhr den Kindergarten verlassen oder am Nachmittag dort zu bleiben. Eltern haben auch die Möglichkeit, die Kinder zum Mittagessen nach Hause zu holen und sie erneut in den Kindergarten zu bringen.
In jeder Gruppe sind mindestens zwei Erzieherinnen, um die Sicherheit eines jeden Kindes zu gewährleisten. Diese müssen als Voraussetzung geduldig und diszipliniert sein. Außerdem müssen sie gut mit Kindern umgehen können und auf die Entwicklung der Kinder achten, beispielsweise, ob das Kind ein soziales und aktives Verhalten aufweist, denn erst ab diesem Zeitpunkt ist es bereit für die Schule. Die schulische Ausbildung zu einer Erzieherin oder zu einem Erzieher dauert im Schnitt zwei bis viereinhalb Jahre, wobei auch Zusatzqualifikationen erworben werden können. Es ist wichtig, dass ein Verhältnis des Vertrauens zwischen Erzieher oder Erzieherin und dem jeweiligem Erziehungsberechtigtem des Kindes besteht. Das bestätigt auch die Leiterin der Kindertagespflege.
Die Kinder fühlen sich sehr wohl und lernen dabei mit anderen Kindern umzugehen, deshalb sind Tagesstätten wie die Kindertagespflege Kattendahl wichtig.

Naima El-Mokadem, Patricia Franz, 8a, Gymnasium Am Neandertal Erkrath

Interessant, lehrreich und spannend – Ein Tag im Amtsgericht Wuppertal

Überall laufen Menschen über die Gänge, viele weitere warten vor Zimmern. Am Eingang muss man jedoch zuerst durch eine Sicherheitskontrolle wie beim Flughafen und muss Mobiltelefone und spritze Metallgegenstände abgeben. Die ist das Amtsgericht Wuppertal.

Es ist 9 Uhr. Plötzlich kommt eine Staatsanwältin angelaufen, sie wirkt ein wenig gehetzt, denn die erste Verhandlung soll schon in wenigen Minuten beginnen. Dann betritt sie den Sitzungssaal und setzt sich auf den Stuhl des Staatsanwalts. Nun eröffnet der Richter die Verhandlung und der Angeklagte wird vom Protokollführer aufgerufen. Als keiner erscheint, beschließt die Staatsanwältin nachzusehen. Doch der Angeklagte ist auch draußen nicht zu finden, nur dessen Anwalt. Dieser erzählt, dass der Angeklagte krank und beim Arzt sei. Daraufhin schließt der Richter die Verhandlung und verkündet, dass, sollte der Angeklagte beim nächsten Gerichtstermin nicht erscheinen, dieser wohl von der Polizei vorgeführt werden wird.
Der Protokollführer ruft zunächst um 9.30 Uhr den nächsten Angeklagten und die Zeugen auf, während der Richter sagt, dass jetzt ein unter 21-Jähriger angeklagt wird, es könnte noch das Jugendstrafrecht greifen und dann müsste er im schlimmsten Falle nur über das Wochenende in den Arrest.
Dann betreten alle den Sitzungssaal. Es geht um den Diebstahl eine Mobiltelefons. Zunächst liest die Staatsanwältin die Anklageschrift vor der Richter belehrt alle Zeugen über ihre wahrheitsgemäße Aussage und ihre Rechte. Dann bittet die Zeugen draußen zu warten. Dann befragt der Richter den Angeklagten über den Tathergang. Dieser schildert die Tat. Er gibt an, dass nicht er, sondern sein Freund einem 17-jährigen Mädchen das Handy geklaut habe und dass er und sein Freund das Mädchen in der S8 von Düsseldorf nach Wuppertal kennengelernt hätten. Anschließend fügt er hinzu, dass sein Freund betrunken gewesen wäre. Jetzt hat der Rechtsanwalt noch das Recht Fragen zu stellen, aber dieser hat keine Fragen.
Dann wird die Geschädigte aufgerufen und sie erzählt Folgendes: Der Täter sei betrunken gewesen und dieser habe ihr das Handy zweimal weggenommen. „Erst hat er es mir zurückgegeben, dann hat er es mir ein zweites Mal aus der Hand gerissen und ist weggerannt.“ Zweifelsfrei wiedererkennen würde sie den hier Angeklagten jedoch nicht. Die Tat sei halt schon länger her.
Dann macht der Rechtsanwalt etwas Ungewöhnliches und sagt, er wolle sich allein mit dem Richter und Staatsanwältin beraten. Dem Wunsch wird entsprochen. Kurz darauf ruft der Protokollführer alle Beteiligten wieder herein und der Richter verkündet, dass der Angeklagte freigesprochen sei, da die Zeugenaussage Zweifel an der Person des Täters ergeben hätten. Zufrieden geht der Angeklagte aus dem Saal.
Draußen auf dem Gang riecht es schon lecker, denn hier gibt es auch eine Kantine. Ich verlasse nunmehr das große Gebäude mit dem Gefüh,l an diesem Morgen einen interessanten Einblick in das Gerichtswesen in Deutschland erhalten zu haben.

Christoph Ruhs, 8b, Gymnasium Am Neandertal Erkrath

Wie funktioniert die Bundeswehr? – Einblick in eine Kaserne

Oberleutnant Reuter ist stellvertretender Kompaniechef der Feldjägereinsatzkompanie in der Waldkaserne Hilden. Er koordiniert die Dienste und sorgt dafür, dass alle Aufgaben seiner 78 Soldaten erfüllt werden.

Aus- und Weiterbildung gehört ebenfalls zu seinen Aufgaben. Dies sind nur kleine Aspekte seiner Arbeit. Seit acht Jahren ist er Soldat und seit 1,5 Jahren in der Kaserne in Hilden. Ihm gefällt sein umfangreicher Beruf, in dem er schon viele Einsätze in ganz Deutschland hatte.
Frauen und Männer werden bei der Bundeswehr gleichbehandelt und dürfen die gleichen Aufgaben übernehmen. Vorteilhaft ist es, sportlich zu sein.
Die Kaserne ist in 40 Gebäude aufgebaut, in denen rund 800 Leute arbeiten. Jedoch ist die Zahl der Soldaten nach der Aussetzung der Wehrpflicht leicht zurückgegangen. Die Ausbildung dauert drei bis fünf Jahre. Zu der Grundausbildung gehört die Verbesserung der Sprachfertigkeit, Erlernen der Rechtsgrundlagen, Mitzeichnen von Schriften, Aufgaben der Bundeswehr, andere auszubilden, Methodik und Didaktik. Ab einem Alter von 17 Jahren und der Einverständniserklärung der Eltern ist es erlaubt, sich zu bewerben. Die meisten Soldaten fangen zwischen 19 und 23 Jahren an. Es gibt einen Einstellungstest. Jedes Jahr muss ein Sportabzeichen absolviert werden. Am Ende der Ausbildung bekommt man eine Ausbildungsurkunde und ein offizielles Patent, welches eine Art Zeugnis ist.
Die Soldaten haben bei den Feldjägern in Hilden pro Woche vier Tage hintereinander Schichtdienst. Dies beinhaltet theoretischen und praktischen Unterricht, Sport und Einsätze. Sie bekommen normales Gehalt und haben so auch einen Monat Urlaubsanspruch pro Jahr. Zum normalen Tagesablauf zählen das morgendliche Antreten, die Ansprache der Aufgaben, das Klären wichtiger Dinge und eventuell gemeinsames Essen. Manchmal führen sie einen Marsch aus, bei dem sie entweder zu Fuß oder mit dem Auto unterwegs sind.
Eine besondere Gruppe innerhalb der Bundeswehr bildet das Feldjägerdienstkommando, die Militärpolizei. Die Feldjäger werden in verschiedene Fähigkeitsgruppen eingeteilt und sind mit ihren Einheiten in ganz Deutschland stationiert. Sie kontrollieren andere Militärgruppen, sichern Veranstaltungen, schützen Personen, kontrollieren den militärischen Straßenverkehr und sind in Auslands- und Inlandseinsätzen tätig. So ist derzeit gut ein Viertel der Feldjägersoldaten aus der Hildener Kompanie in Afghanistan eingesetzt.
Zu der Ausrüstung gehören Uniform, Stiefel und je nach Einsatz Waffe, Taschenlampe oder Handschellen. Auch auf das äußere Erscheinungsbild wie zum Beispiel Kurzhaarschnitt wird geachtet.
Wie in jedem Beruf sehen die Soldaten ihre Familie und Freunde nur an bestimmten Zeiten, was sich jedoch aufgrund militärischer Einsätze beim Soldatenberuf noch verschärft. Pendler haben auch die Möglichkeit dort zu übernachten. Die Freizeit muss den Dienstzeiten angepasst werden und man muss sich selber organisieren.

Kathleen Laxy, Lea Tappert, Julie Heneen, 8b, Gymnasium Am Neandertal Erkrath

Viele Proteste rund um die WM – Brasilien zwischen Freude und Anspannung vor der WM

Als Brasilien im Oktober 2007 den Zuschlag für die Fußball-WM bekam, brachen überall im Land Freudenfeiern aus. Heute ist Umfragen zufolge die Mehrheit der Brasilianer der Meinung, die WM müsse nicht unbedingt in ihrem Land stattfinden. Die Schlagzeilen werden bestimmt von Unruhen, Streiks und Polizeiübergriffen.

Es sind die gleichen Bilder wie vor einem Jahr. Schon während des Confederations Cups vor einem Jahr gingen Millionen Brasilianer auf die Straße und protestierten gegen Missachtung vieler Arbeiter und die hohen Ausgaben für die Fußball-WM. Nachdem die ersten Proteste mit brutalem Polizeieinsatz niedergekämpft wurden, versuchte die Regierung es später mit Verständnis und Versprechungen. Doch die unzufriedene Stimmung im Lande blieb.
Die Brasilianer bedauern auch, dass das angesprochene Ausbauen der Infrastruktur nicht realisiert wurde. Nach der WM werden viel zu teure Stadien an außerhalb liegenden Standorten, wie Manaus und Cuiabá stehen, wo dann nur drittklassige Clubs vor leeren Rängen spielen. Zahlreiche Projekte zur Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs an den WM-Spielorten sind dagegen weit in Verzug oder ganz aufgegeben worden.
Für viele Menschen in Brasilien steht jetzt schon fest, dass sie sich nicht nur noch auf das kommende Sportereignisses freuen können, sondern im Schatten der WM sind. Zum Beispiel manche Bürger, die für den Bau von Stadien und für Straßenprojekte angesetzt waren und die bis heute auf eine gerechte Entschädigung warten. Indios, deren Kultureinrichtungen durch die WM in Gefahr geraten. Sozialarbeiter, die nun sehen müssen, dass für wichtige Projekte zur Bekämpfung von Kriminalität und Jugendprostitution kein Geld mehr vorhanden ist.
Die Regierung redet die Proteste zwar klein, wirkt aber hinter den Kulissen dennoch zumindest beunruhigt. Auch die Proteste im vergangenen Jahr, die in eine Massendemonstration mit zwei Millionen Teilnehmern endeten, hatten mit wenigen hundert Demonstranten begonnen.
In fast allen brasilianischen WM-Städten sind Menschen missachtet worden. Sie mussten für die Stadien, für Straßenbauprojekte und Bahntrassen ihre Häuser verlassen. Kein Wunder, dass viele Brasilianer keine Lust mehr auf die WM haben.

Marius Kesting, 8a, Gymnasium Am Neandertal Erkrath

Zu Besuch in einer Entzugsklinik – Start in ein neues Leben

Was ist mit den Patienten los, muss man Angst vor ihnen haben? Das fragten wir uns, als wir an der Entzugsklinik ankamen.

Als Erstes ist uns aufgefallen, dass es sehr ländlich, natürlich aussieht und dass dort nicht viel los ist. Es wirkt wie ein Gemeindehaus oder Altersheim und nicht  wie eine Mischung aus Krankenhaus und Gefängnis.
Dies ist die älteste Suchteinrichtung Deutschlands. Die sogenannte Trinkerheilstätte wurde 1879 gegründet. Der Alkoholkonsum ist seit 1860 gestiegen, weil es seitdem gekühltes Bier in Flaschen gibt. Das Haus gehört zum Fliednerkrankenhaus Ratingen. Dort gibt es verschiedene Nutzungsräume wie zum Beispiel eine Sporthalle, Therapieräume und einen Park. Außerdem finden sich dort sechs Wohneinheiten mit jeweils einer Wohnküche, einem Badezimmer, einem Aufenthaltsraum sowie Ein- bis Zweibettzimmer. Dort wohnen jeweils zwölf Patienten zusammen.
Platz ist dort für 60 Patienten. Zurzeit sind sie mit circa 40 Männern und 20 Frauen besetzt.D
ie Ursachen der Sucht sind meistens seelische Verletzungen, nicht verarbeitete, oftmals schwere Verluste, Vereinsamung, fehlgeleitete Neugier, Entspannung oder Gruppenzwang. Wenn ein neuer Patient in die Anstalt eintrifft, werden persönliche Daten erfasst, dazu gehört der Antrag für Kosten und die Rehabilitation. Der erste Schritt ist eine bis zu dreiwöchige qualifizierte Entzugs- und Motivationsbehandlung im Krankenhaus sowie eine körperlichen Entgiftung. Danach folgt der Übergang in das Haus Siloah. Dort wird sich mit der Krankheit/der Sucht auseinandergesetzt. Dies geschieht vor allem über Gruppengespräche. Die Patienten bleiben selbständig und in den Alltag integriert. Sie führen ein familiäres Zusammenleben in ihrenr Gruppe und gestalten ihren Alltag durch gemeinsame Aktivitäten. Der typische Tagesablauf besteht aus einer Morgenbesprechung, Motivationsgruppen, Informationsangeboten, Entspannungsmethoden, Therapien und für Frauen Frauengesprächen. Sie bereiten sich außerdem auf die Rückkehr ins Leben vor, indem sie ihre Zukunft selbständig planen, Angehörige einladen und gegebenenfalls ein neues Lebensumfeld suchen. Diese Therapie dauert vier Monate.
Manche Patienten werden rückfällig. Sogenannte Drehtürpatienten kommen immer wieder. Oftmals brechen Patienten die Therapie ab, da sie denken, sie kämen alleine zurecht. Dies ist allerdings meistens nicht der Fall.
Man merkt an der Veränderung der Person und ihrem persönlichem Umfeld, ihrem offenen Umgang mit der Sucht und ihrer neuen Lebensplanung, dass sie in ihr neues Leben starten können.

Kathleen Laxy. Lea Tappert, Julie Heneen, 8b, Gymnasium Am Neandertal Erkrath

Erkrather über Ihre Stadt – Ist Erkrath eine Stadt zum Wohlfühlen?

Erkrath ist eine Stadt im Kreis Mettmann und liegt zwischen den Städten Düsseldorf und Wuppertal. Weltbekannt ist Erkrath als Fundort des Neanderthalers und dem danach benannten Neandertal. Dadurch ist Erkrath ein Touristenmagnet. Doch wie gefällt Erkrath den Bewohnern?

Dies haben wir als Anlass für unsere Umfrage genommen. Wir haben Passanten in der Erkrather Einkaufsstraße, der Bahnstraße befragt. Alle der Befragten fühlen sich eigentlich in Erkrath wohl, jedoch gibt es auch Kritik an der Stadt. Fast alle stört es, dass in den letzten Jahren immer mehr Geschäfte schließen mussten, dies beziehen die Befragten auf die Erneuerung des Pflasters in der Hauptgeschäftsstraße. Die Arbeiten zogen sich über einen so langen Zeitraum hin, dass es zu Umsatzeinbußen für die Geschäfte kam, weil die Kunden aufgrund der Baustellen schwerlich zu den Geschäften gelangen konnten. Trotz des Abschlusses der Sanierung ist das Pflaster ein immer noch bestehender Kritikpunkt der Leute, weil sich immer noch Steine lösen und sich dadurch Unfallgefahren ergeben. Besonders die ältere Generation sieht darin ein Gefahrenpotential.
Die jungen Leute wünschen sich mehr für ihr Alter. Sie äußerten Wünsche nach mehr ansprechenden Freizeitaktivitäten, mehr Auswahl in den Supermärkten oder mehr Einkaufsmöglichkeiten. Dagegen finden sie Erkrath gemütlich, viele mögen die Atmosphäre und das gemeinsame Miteinander auf der Bahnstraße, den wöchentlichen Markt unter der Markthalle oder auch den Bavierpark. Hier kann man auf den zahlreichen Bänken einfach die Sonne genießen, aber auch eine Runde Boccia spielen.
Auch die älteren Menschen fühlen sich in Erkrath wohl. Das auf der Bahnstraße befindliche Altersheim ist zentral gelegen und bietet daher alle Möglichkeiten in der Stadt einzukaufen. Aber auch die Eiscafés sind beliebte Anlaufstellen, um einen Kaffee zu trinken und sich miteinander zu unterhalten. Es lässt sich feststellen, dass sich jede Generation in Erkrath wohlfühlt.
Im Großen und Ganzen ist Erkrath eine kleine aber feine Stadt mit circa 44.000 Einwohnern, mit hervorragender Verkehrsanbindung durch die naheliegenden Autobahnen. Erkrath lockt als Wohnort auch ehemalige Großstadtbewohner, die dem Trubel entfliehen wollen. Vor allem die Markthalle mit dem wöchentlichen Markt ist ein beliebter Treffpunkt für Jung und Alt. Um es mit den Worten eines Erkrathers auszudrücken: „Erkrath find isch jut!“.

Luca Tranti, Andre Schäfer, 8b, Gymnasium Am Neandertal Erkrath