Kinderhospiz – Die letzten Lebenswochen im Regenbogenland

Im Kinderhospiz Regenbogenland erleben erkrankte Kinder mit ihren Familien ihre letzten Wochen in friedlicher Atmosphäre.

Im Raum ist es gemütlich. Ein Kind wird von seiner Mutter vorsichtig gefüttert. Beide sehen glücklich aus. Das Kind ist an einen Tropf angeschlossen. Es ist schwer krank und hat nur noch ein paar Wochen zu leben. Dieses Kind ist nur eins von 180 Kindern, die im Kinderhospiz Regenbogenland ihre letzten Wochen verbringen.
Im Kinderhospiz werden die Kinder von insgesamt 103 Mitarbeitern betreut. 80 davon sind dort ehrenamtlich zuständig. Meistens werden die Kinder jedoch von ihren Familien begleitet. Es gibt Ausflugstage für die Geschwister der erkrankten Kinder, an denen sie zum Beispiel in der Skihalle rodeln gehen, in den Moviepark fahren oder andere gemeinsame Aktivitäten erleben. Für die Geschwister ab 16 Jahren findet manchmal auch ein Ausflug über das ganze Wochenende statt. Leider kommt dies nur selten zustande. Es gibt natürlich auch Ausflugstage für die Eltern der erkrankten Kinder. Da können sich die Erwachsenen untereinander über ihre Sorgen und Ängste austauschen und sie kommen dazu, Luft zu holen. Dadurch werden den Familien die letzten Wochen mit ihrem Kind verschönert.
Doch manchmal holt das traurige Schicksal die Familien wieder ein. „Es gibt natürlich auch mal Mütter, die mit ihren Nerven am Ende sind und ihren Frust an den Mitarbeitern auslassen“, sagt Stefanie Stennes, die Sekretärin des Kinderhospiz. „Ich höre ihnen zu und bestärke sie in dem was sie tun.“ Die Familien können jedoch im Raum der Stille wieder zur Ruhe kommen, beten oder auch meditieren. Für die jüngeren Kinder gibt es Gemeinschaftsräume, in denen sie mit ihren Geschwistern oder anderen Kindern spielen können. Natürlich gibt es auch einen großen Garten mit Spielbereichen und Terrassen. Dreimal am Tag kommen die Familien und Mitarbeiter im Essensraum zusammen.
Der am schönsten gestaltete Raum ist der Abschiedsraum. Die Familien können hier in einer warmen Atmosphäre bis zu sieben Tage Abschied nehmen. „Für einen heilsamen Trauerprozess ist ein bewusstes und gestaltetes Abschiednehmen sehr wichtig. Der Abschiedsraum bietet Schutz für diesen Schritt, da die Familie mit allen Sinnen begreifen muss, dass ihr Kind verstorben ist“, sagt Stefanie Stennes.
Dieses Projekt wird nur durch Spenden finanziert. Die 103 Mitarbeiter, über 500 Fördermitglieder und Prominente versuchen den Kindern und Familien die letzten Wochen so angenehm wie möglich zu gestalten.
Weitere Informationen finden Sie auf der Internetseite www.kinderhospiz-regenbogenland.de.

Janina Mensch, Larissa Tiedemann, 8b, Gymnasium Am Neandertal Erkrath