Archiv der Kategorie: Düsseldorf

Das tragische Konzert von Travis Scott 

Von Maram Methnani, Ceylin Akbulut und Beyza Aykut

Houston/ Texas: Am 5.November 2021 kam es zu einem tragischen Unfall beim Musik-Festival Astroworld. An diesem Tag kamen neun Menschen ums Leben, ein 9-Jähriger wurde ins künstliche Koma versetzt und ungefähr 300 Menschen wurden stark verletzt. Um 20:45 begann das Konzert.
 Der Grund für diesen Unfall war, dass zu viele Menschen anwesend waren, obwohl eigentlich nicht so viele reindurften. Eigentlich war es für 75.000 Menschen gedacht, aber es waren 100.000 Menschen anwesend. Es kamen auch Menschen ohne Eintrittskarte rein.

Travis Scott wusste während seines Auftritts nicht Bescheid. Auch der Sänger Drake war zeitweise mit auf der Bühne, weil die beiden Stars in der Vergangenheit einige Lieder zusammen aufgenommen haben. Nachdem das Konzert zu Ende war, ging Scott auf eine Aftershowparty. Als er mitbekam, dass Menschen ums Leben gekommen sind, verließ er die Party. Nach dem Unglück wurden die Fans sauer und waren sehr enttäuscht. Es wurde eine Hass-Welle öffentlich, da er einfach weitergesungen hatte bei seinem Konzert. Aber es war nicht seine Schuld, da er weit entfernt von dem Kamerateam stand und die Tragödie dadurch nicht mitbekommen hat. Als Entschuldigung veröffentlichte Travis Scott ein Video und übernahm die Beerdigungskosten der Toten. Außerdem veröffentlichten die beiden Rapper (Travis und Drake) ein Statement. Drake trauerte: „My heart is broken“. 
So ein Unglück ist schon mal bei der Loveparade im Jahre 2010 in Duisburg passiert. Dabei kamen 21 Menschen ums Leben und mindestens 652 weitere wurden zum Teil schwer verletzt.
Wir gedenken: Briana Rodriguez (16), John Hilgert (13), Franco Patino (21), Jake Jurinek (20), Axel Acosta (2)1, Rudy Pena (23) und allen, die namentlich nicht genannt worden sind.

 

Corona-Lage bei der DEG: Interview mit Kapitän Alexander Barta


Von Max Baldus (mit Co-Moderatorin Johanna), Georg-Schulhoff- Realschule, Düsseldorf

Vom 31.10.2021 bis zum 13.11.2021 hatte die Hälfte aller DEG Spieler Corona. Insgesamt waren 11 Spieler infiziert, davon 2 Verteidiger und 9 Stürmer. Es fing an, indem sich ein Spieler angesteckt hatte und sich das Virus dann unbemerkt unter seinen Mannschaftskollegen immer weiter ausbreiten konnte. Die Verläufe waren alle unterschiedlich. Es waren alles Impfdurchbrüche. Alexander Barta meinte im Interview: “Ein Verteidiger hatte auch etwas mit der Lunge“. Schnell mussten einige Spiele verschoben werden. Leider ist die DEG in der Rangliste etwas gesunken, was aber nicht unbedingt etwas mit Corona zu tun haben muss. Dennoch war das Training nicht leicht zu organisieren und konnte ab Anfang November nicht auf dem Eis stattfinden. „Aber es hat dank WhatsApp funktioniert, dass das Training in einer anderen Form stattfinden konnte“, so Alexander Barta. Das Training war freiwillig, da sich die Spieler in Kurzarbeit befanden. Alle haben die Sportinstrumente nach Hause geliefert bekommen. Die Ausrüstung bestand u.a. aus Fahrrädern und Kurzhanteln. Durch Trainings-Videos, die per WhatsApp verschickt wurden, wurde das Training erklärt. Damit konnte die Kondition der Spieler gesteigert werden. Alexander Barta bewertet die Situation und sagt: „Das passierte alles, weil die Regeln nicht streng genug eingehalten wurden. Dennoch bringt es nichts, den Kopf in den Sand zu stecken. Wenn sich nun jeder an die Abstands- und Hygiene-Regeln hält, schaffen wir noch ein tolles Saisonende“. Die schwierige Situation ist in jedem Fall erst einmal gelöst und tritt hoffentlich nicht noch einmal ein.

Boston Club in Corona Zeiten

Von Leandra Saliu, Georg-Schulhoff- Realschule, Düsseldorf

Darf ich noch weiter tanzen?
Diese Frage stellten sich viele Mitglieder des Tanzvereines als die Pandemie begann. Auch ich als Tänzerin im Boston Club machte mir viele Gedanken. All die erlernten Choreografien, die für Turniere einstudiert wurden und in die natürlich viel Zeit und Schweiß investiert wurden, waren plötzlich hinfällig.

Anfangs war das Trainieren in den Hallen leider nicht möglich. Dann wurde aber das Training durch das Onlinetraining weitergeführt – was uns alle sehr erfreute. Doch nach einiger Zeit, vielen Besprechungen und einer Menge Geduld war das Trainieren durch die verbesserte Coronasituation und durch gelockerte Corona-Maßnahmen in den Hallen wieder möglich. Leider verschlechtert sich die Coronasituation erneut. Damit das Tanzhaus Boston Club nicht wieder vorübergehend schließen muss und die Verbreitung des Virus eingedämmt wird, wurde die 2G Regel für alle Tänzer über 16 Jahren eingeführt. Es werden Zugangskontrollen durchgeführt, das heißt, dass Kindern bis 16 Jahre einen negativen Coronatest oder den Schülerausweis vorlegen müssen, da wir 3-mal in der Woche getestet werden. Für alle Personen über 16 Jahre gilt die 2G Regel, das heißt diese müssen einen Impfpass vorzeigen oder ein Genesenen Zertifikat vorlegen, außerdem werden die Kontaktdaten erfasst.

Jeden Trainingstag freue ich mich aufs Neue tanzen zu gehen, es herrscht immer eine tolle Atmosphäre.  Das Tanzen im Boston Club ist mein Ventil, um angestaute Energie freizulassen. Hier gibt es viele tolle Tanzangebote z.B. Cheerleading, Standard /Latein, Jazzdance, Hip-Hop und vieles mehr. Ich persönlich tanze Cheerleading und es bereitet mir viel Freude. Meine Trainerin heißt Katharina, sie motiviert uns immer wieder und fördert uns. Somit holt sie das Beste aus uns raus. Schon ab 6 Jahren darf man beim Cheerleading mitmachen. Trainiert wird Dienstags/Mittwochs und Freitags. Cheerleading ist eine Sportart die aus den Elementen des Turnens, der Akrobatik, des Tanzes sowie aus Anfeuerungrufen besteht.

Nun zum Tanzhaus Boston Club: Der Verein wurde 1912 aus einem Tanzkreis gegründet.
Die Tanzsportanlage an der Vennhauser Allee 135 bietet viel Platz für die Aktivitäten. Drei große, ein mittlerer und ein kleiner Saal mit insgesamt rund 1.350 qm reiner Tanzfläche bieten Trainingsmöglichkeiten für mehrere Gruppen gleichzeitig. Eine Nutzung der Säle für andere Zwecke bietet sich durch die individuelle Teilungsmöglichkeiten für Feste bzw. Bälle oder Tagungen an. Außerdem dürfen wir uns nach dem Training im Club an der Bar entspannen. Der Boston Club ist der älteste Tanzclub Deutschlands und gehört zu den größten Tanzsportanlagen NRWs. Du möchtest also eine neue Sportart ausprobieren? Dann probiere es mit den vielfältigen Tanzarten im Boston Club!

 

Stolper nicht!

Von Bleran Ismaili, Klasse 9a, Werner-von-Siemens-Realschule, Düsseldorf

Wir schreiben die Nacht vom 9. auf den 10. November 1938. Das nationalsozialistische Regime leitete und organisierte unter der Führung von Adolf Hitler die sogenannte „Kristallnacht“ ein, die heute als Reichspogromnacht bezeichnet wird. In jenen Nächten wurden Gewaltmaßnahmen gegen Juden in Deutschland und dem damals neuen 17. Bundesland Österreich durchgesetzt. In jenen Nächten  wurden hunderte Juden ermordet. Einige sehen dies als Anfang des Holocaust. Über 100 jüdische Versammlungsorte, wie beispielsweise Synagogen, wurden zerstört. Und was ist heute, mehr als 80 Jahre später? Wissen unsere Mitschüler*innen, was in jenen Nächten vom 9. auf den 10. November 1938 passiert ist? Wird daran erinnert, wo früher die jüdischen Familien lebten, von wo sie vertrieben wurden? Falls unsere Mitmenschen etwas genauer hinschauen und ab und zu einen Blick auf den Bürgersteig werfen würden, sehen sie vor einigen Häusern kleine quadratische Stolpersteine aus Messing mit Gravierungen. Diese Gravierungen geben Informationen über Vor- und Nachnamen, den Jahrgangs, das Jahr der Deportation und auch den Ort der Ermordung der Menschen, die während der Nazi-Zeit in diesen Häusern lebten.

 

Die Schule der Zukunft

Von Andrea ÄoriÄ, Geschwister-Scholl-Gymnasium, Düsseldorf
Das Geschwister-Scholl-Gymnasium wurde zum fünften Mal für ihr Engagement ausgezeichnet.

Wir sind für die Zukunft der nächsten Generationen verantwortlich. Um langfristig für den Schutz des Klimas zu handeln, ist es wichtig, die nächste Generation auf das Umweltproblem aufmerksam zu machen. Seit 2001 ist am Geschwister-Scholl-Gymnasium „Bildung für eine nachhaltige Entwicklung“ fest im Schulprogramm verankert. Nachhaltigkeit bedeutet einfach ausgedrückt die Fähigkeit, kontinuierlich zu existieren. Das Konzept der Nachhaltigkeit besteht aus drei Säulen: Umweltfreundlichkeit, an die Zukunft denken und die Welt nicht weiter zu zerstören. Das GSG wurde Anfang des Schuljahres erneut für ihr nachhaltiges Engagement als „Schule der Zukunft“ ausgezeichnet. Alles begann mit einem „Eine-Welt-Laden“ im Foyer mit Fairtrade-Produkten. Nun verteidigt die Schule  schon zum dritten Mal seit 2013 auch noch den Titel der „Fairtrade-School“. Außerdem orientiert sich die Schule an den Zielen einer nachhaltigen Entwicklung. Die Schüler haben verschiede Angebote zur Auswahl: Schulung von Bewusstsein, der Wettbewerb Mülltrennung oder auch die Teilnahme am „50-50 Projekt“. Schüler*innen und auch Lehrer*innen engagiere sich im Bereich der Nachhaltigkeit also auf verschiedene Art und Weisen. Die Schulgemeinschaft brachte sich auch über die Schule hinaus in nachhaltige Projekte und Kooperation ein (z.B Schüler als „Klimabotschafter“, Sammeln von Korken für das Projekt „Korken für Kraniche“).

Was Nachhaltigkeit und Klimawandel sind

Von Alrun Juman Göttmann, Klasse 8b, Geschwister-Scholl-Gymnasium,

Nachhaltigkeit ist eine tolle Sache. Sie ist eine umweltbewusste Handlung.
Bei einer nachhaltigen Lebensweise benutzt man seine Ressourcen bewusst und achtet darauf, nichts zu verschwenden, damit die Erde sauber bleibt, die Fische nicht am Müll ersticken und der Klimawandel nicht so schnell voranschreitet. Der Klimawandel ist– wie der der Name schon verrät– der Wandel des Klimas. Jedes Jahr steigt die durchschnittliche Temperatur weiter an und bald wird schon die 2 Grad Marke überschritten, wenn nichts dagegen unternommen wird. Manche behaupten, es wären nur 2,3 Grad. Diese 2,3 Grad mögen vielleicht nicht nach viel klingen, lösen aber den Anstieg des Meeresspiegels aus. Mehr als 250 Millionen Menschen wären von diesem Problem betroffen. Auch die Häufigkeit von Stürmen würden steigen und es würde außerdem noch um einiges Wärmer werden. Bei 3-4 Grad Celsius wären schon eine Milliarden Menschen der Weltbevölkerung vom ansteigenden Meeresspiegel betroffen. Überall gäbe es Überschwemmungen. Daher ist es sehr wichtig, auf die Umwelt zu achten und nachhaltig zu handeln. Wenn alle umweltbewusst leben, kann der Klimawandel zwar nicht gestoppt, aber wenigstens verlangsamt werden.

„Zeig Courage du Arsch!!!“

Von Sarah Maassen, Klasse 9a, Werner-von-Siemens-Realschule, Düsseldorf

„Zeig Courage du Arsch!!!“: Dies ist der Titel, den die Courage-AG der Werner-von-Siemens-Realschule Düsseldorf für ihr Projekt mit dem Zentrum für Aktion, Kultur und Kommunikation (kurz „zakk“) wählte. Bei diesem Projekt handelt es sich um einen Stadtrundgang, rund um die Werner-von-Siemens-Realschule. Die Courage-AG möchte gemeinsam mit dem zakk viele Augen öffnen und den Schülern zeigen, was für eine Vergangenheit rund um die Schule existiert. Sie machen aufmerksam auf Stolpersteine, damaligen „Judenhäusern“, Gedenktafeln und vielen weiteren Orten der Geschichte. Sie setzen sich gegen Rassismus, Diskriminierung, Antisemitismus, Antifeminismus und viele weitere Dinge ein, die in der heutigen Gesellschaft laut der Courage-AG und dem zakk zu sehr untergehen. Mit ihrem Projekt wollen sie an die Vergangenheit erinnern und auf Dinge aufmerksam machen, die schon lange existieren, aber dennoch kaum beachtet werden. Sie unterbrechen den Unterricht und schnappen sich die Klassen, um den Rundgang mit ihnen abzulaufen und ihnen dabei zu erzählen, wofür zum Beispiel Stolpersteine stehen.

 

Wehrhahnanschlag – Schüler der Werner-von Siemens-Realschule gedenken

Von Krish Kapoor, Klasse 9a, Werner-von-Siemens-Realschule, Düsseldorf

 Am 27. Juli 2000 um 15 Uhr geschah es. Eine Gruppe von Asyl-Suchenden aus der ehemaligen Sowjetunion kamen gerade von ihrem Deutschkurs zurück, als plötzlich eine Rohrbombe am S-Bahnhof Wehrhahn detonierte. Die Folge: zehn Menschen wurden schwerstverletzt, eine Frau verlor ihr ungeborenes Kind. Alle Personen waren jüdischen Glaubens. Später stellte sich heraus, dass ihnen aufgelauert wurde. Der Täter wartete darauf, dass die Gruppe sich auf dem Rückweg machte und zündete dann die Bombe. Es war ein Anschlag auf die Menschlichkeit.

Verdächtigt wurde Ralf S. Der heute 54-jährige wurde am 31.07.2018 und am 14. Januar 2021 freigesprochen – wegen mangelnder Beweise. Der Verdächtige war bereits polizeibekannt und wurde wegen mehrerer Delikte verurteilt. Ins Visier der Ermittler kam er aber wegen Parallelen zur rechtsextremen Szene: Sein Militärladen galt als Drehkreuz für militante Neonazis. Er selbst soll ein „rassistischer Hetzer“ sein, dem es egal wäre, wenn „hier ein paar Türken oder Griechen verbrennen“ würden. Er soll sogar am Tatort gesehen worden sein.

Anschläge dieser Art sind leider kein Einzelfall. Gerade einmal zwei Monate später erschütterte ein Brandanschlag auf die neue Synagoge in Düsseldorf die Menschen. Bundesweit lassen sich zahlreiche Anschläge auf die jüdische Gemeinde feststellen – Tendenz steigend.

Unweit des Tatorts am Wehrhahn befindet sich die Werner-von-Siemens-Realschule. Trotzdem wissen viele Schüler:innen nicht, was an der Haltestelle, an der sie tagtäglich ein- und aussteigen, vor über 20 Jahren vorgefallen ist. Viele wissen nicht, was in den Straßen, die zu ihrem Schulweg gehören, passiert ist, welche historische und gesellschaftlich wichtige Rolle diese spielen: Die Bedeutung der vielen Stolpersteine oder der Schlachthof, von dem aus 6000 Juden in die Konzentrationslager deportiert wurden, ist ihnen teilweise unbekannt.

Wie an jeder Schule gibt es an der Werner-von-Siemens-Realschule auch Arbeitsgemeinschaften, kurz AGs. Allerdings fällt hier eine der besonderen Art auf: die Courage-AG. In dieser werden Themen behandelt, die die gesamte Gesellschaft betreffen: Rassismus, Diskriminierung, Homophobie, Sexismus und Antisemitismus. Ziel ist es, ein Bewusstsein für solche Themen zu entwickeln und aufzuzeigen, dass jeder Einzelne etwas bewirken kann. Im Rahmen der AG beschäftigen sich die Schüler:innen nun mit dem Anschlag, der sich zwei Gehminuten von ihrer Schule entfernt ereignet hatte. Geplant ist ein Rundgang, in dem die Tatorte fremdenfeindlicher Handlungen besucht und dort angedacht werden soll. Sie arbeiten die Geschehnisse auf und sie erinnern an die Opfer. Es geht vor allem darum, die Folgen von Hass, Hetze und Vorurteilen aufzuzeigen. Sie sagen: „Wir wollen nicht vergessen.

Über Steine stolpern

Von Johannes Armborst, Klasse 9a, Werner von Siemens Realschule 

 

Die Courage AG der Werner von Siemens Realschule organisiert in Zusammenarbeit mit dem Zakk (Zentrum für Aktion, Kultur und Kommunikation) einen Rundgang in der Umgebung der Schule.                          

 

In der Courage AG engagieren sich Schüler*innen gegen Rassismus, Mobbing und Diskriminierung. Das aktuelle Projekt der AG ist ein Ausflug in die Geschichte unserer Stadt. Dieser Rundgang dient dazu, dass Schüler*innen der Schule die brisanten Themen und Ereignisse der NS-Zeit und des Völkermordes verinnerlichen. Ein wichtiger Bestandteil dieser Reise sind die Stolpersteine. Stolpersteine sind bronzefarbene Steine, die in den Boden vor den ehemaligen Häusern der Menschen, die in der Zeit des Nationalsozialismus deportiert und ermordet wurden, eingelassen sind. Sie sollen an jene Menschen erinnern, die oftmals in Vergessenheit geraten sind. Auf Grund der aktuellen Situation war der gemeinsame reale Rundgang noch nicht möglich. Doch die Mitglieder der AG waren in der Vorbereitung des Projektes erstaunt, über wie viele bronzefarbenen Steine man in Düsseldorf stolpert.  Die Tatsache, dass so viele Menschen deportiert und getötet wurden, macht die Notwendigkeit eines strikten Handelns gegen das Erstarken der rechten Parteien umso notwendiger.  

LGBTQIA+ Wir brauchen Vorbilder!

Von Nina Wagner, Klasse 9, International School of Düsseldorf, Düsseldorf

LGBTQIA+: Was bedeutet das überhaupt? LGBTQIA+ ist die Abkürzung für verschiedene sexuelle Orientierungen und Formen der Identität. Jeder Buchstabe steht dabei für einen eigenen Begriff – lesbian, gay, bi, trans, queer, intersex, agender, asexual. Weil es noch viel mehr von diesen Identitäten und Orientierungen gibt, wird ein + an das Ende gehängt.

Seitdem ich klein bin, sind Bücher eines meiner liebsten Hobbys. Von Abenteuerromanen, Krimis bis hin zu Liebesromanen– ich habe so gut wie alles gelesen, was mir in die Finger kam. Doch als ich älter wurde, habe ich nach Büchern gesucht, in deren Charakteren ich mich wiederfinde. Das Schöne am Lesen ist, in eine andere Welt einzutauchen und die Protagonisten zu verstehen. Aber kann ich das, wenn ein Charakter so vollkommen andere Probleme hat als ich?

Es ist schwierig in einer Welt aufzuwachsen, in der man als anders identifiziert wird, nur weil man nicht der Norm entspricht. Man selber beschäftigt sich mehr und mehr mit Themen wie coming out und stellt sich die Frage: Wer bin ich überhaupt? Andere müssen sich über so etwas keine wirklichen Gedanken machen.

Was hätte einem 12-jährigen Ich vor zehn Jahren geholfen? Bücher, die einem gezeigt hätten, dass es okay ist zu lieben, wen man will. Wo war die Abteilung in der Buchhandlung, die sich auf LGBTQ+ Bücher spezialisiert hat? Wo war die Akzeptanz in Schulen?

Wenn ich heute sehe, dass solche Bücher für Kinder und Jugendliche bereitgestellt werden, macht mich das glücklich. Ich sehe, dass Dinge sich ändern und dass Kinder nicht mehr allein mit ihren Problemen sind.

 

Im Nachwort eines Buches, welches ich neulich gelesen habe, stachen mir folgende Worte besonders ins Auge:

“We need more representation all around. We shouldn’t settle for just one thing, because we are not just one thing. Our race, culture, geography, sexuality and experiences make us different. These things shape our stories, our lives. These things become the theme that we explore in the stories we tell.” – Kevin van Whye (Date me Bryson Keller).

Was Kevin van Whye in diesen Sätzen in mir ausgelöst hat, war eine traurige Zustimmung. Nur weil uns ein Buch, eine Serie oder ein Film über eine LGBTQ+ Story gegeben wird, sollten wir uns damit nicht zufrieden geben.

Die ISD ist ein gutes Beispiel, wie diese Veränderung aussehen könnte. So ziemlich das Erste, was einem ins Auge sticht, wenn man unsere Bibliothek betritt, ist ein mittelgroßer Tisch. Er ist dekoriert mit einer Regenbogenflagge, die man unterschreiben kann, um seine Unterstützung den queeren Kids an unserer Schule zuzusichern, und schön drapierten Büchern, die alle um eben jenes Thema gehen. Der Bibliothekar Stuart Crouch, der das Projekt LGBTQ+ books an unserer Schule organisiert hat, sagt, dass noch vor 10 Jahren kaum Bücher dieser Art in unserer Bibliothek zu finden waren. Erst in den letzten Jahren hat er es sich zur Aufgabe gemacht, diese Bücher zu katalogisieren und mit LGBTQIA+ zu taggen, um sie leichter identifizierbar zu machen. Der nächste Schritt war es, weitere Bücher dieser Kollektion hinzuzufügen. Mittlerweile kann man in unserer Schulbibliothek 75 Titel finden, welche in den Bereich LGBTQ+ Bücher fallen. Auch war es der International School of Düsseldorf wichtig, aktiv zu zeigen, dass sie ein Ort von Akzeptanz ist und so wurde das damals neue Konzept auch auf ihren Social-Media-Accounts publiziert.