von Mariette König, Klasse 9, International School of Düsseldorf
Morgens im warmen Bett liegen. Man fühlt ein flauschiges Kissen im Nacken und ist mitten in einem schönen Traum. Plötzlich wird man um fünf Uhr morgens mit einem lauten Weckergeräusch aufgeweckt. Jetzt fängt der Tag einer Leistungssportlerin an. So ist es zumindest für die 14-jährige Anne von der ISD, denn sie betreibt Triathlon als Leistungssport.
Leistungssport und Schule, wie passt das zusammen? Für Anne ist das mittlerweile Alltag. Sportlich war sie schon immer, aber seit kurzem betreibt sie Triathlon als Leistungssport. Dafür muss sie gleich in drei Sportarten trainieren:Schwimmen, Radfahren und Laufen. Das ist sehr zeitaufwändig. Dafür muss sie nicht nur viel ihrer Freizeit opfern, sondern es stellt sich auch die Frage, wie das mit der Schule vereinbar ist. Anne trainiert siebenmal pro Woche. Jeden zweiten Morgen klingelt bei ihr schon um fünf Uhr der Wecker. Dann steht Schwimmtraining auf dem Programm. Von dort aus fährt sie direkt zur Schule. Nach der Schule geht es kurz nach Hause und danach wieder zurück zum Training. Diesmal trainiert sie sich im Laufen und Radfahren. Auch am Wochenende gibt es keine Pause. Sowie am Samstag als auch am Sonntag verbringt sie ihre Zeit im Verein. Ein solches Trainingsprogramm erfordert viel Disziplin.
Diese Disziplin zahlt sich in sportlichen Erfolgen aus. So ist es ihr gelungen, sich für die Deutsche Meisterschaft zu qualifizieren. Sie schaffte es sogar, unter die Top zehn zu kommen. Bisheriger Höhepunkt war die Teilnahme an den Nationals in Amerika. Darauf ist sie sehr stolz. Natürlich hat sie auch noch höhere Ziele im Blick: „Ich würde gerne mal an der Olympiade teilnehmen”, verkündet sie mit funkelnden Augen.
Das volle Trainingsprogramm hat natürlich Auswirkungen auf die Schule. Das frühe Aufstehen macht Anne kaum etwas aus: „Ich bin nicht wirklich oft müde in der Schule”, berichtet sie. Allerdings schafft sie es nicht immer, das ganze Schulmaterial inklusive Hausaufgaben zu erledigen. „Ich erledige manche Aufgaben in der Pause”, gibt sie zu. Vor allem wenn ein Test ansteht, führt es schonmal zu Schulstress. Das kann auch Auswirkungen auf die Noten haben. So sind Annes Noten zwar ganz gut, aber in ein paar Fächern sind die Noten etwas runtergegangen, seit sie Triathlon als Leistungssport betreibt. Die meisten Wettkämpfe sind im Sommer. Die nächste Saison fängt bald an. Dann wird Anne fast jedes Wochenende unterwegs sein. Dadurch steigt natürlich auch der Schulstress.
Leistungssport und Schule unter einen Hut zu bringen ist eine Herausforderung. Die Trainingszeiten müssen außerhalb der Schulzeit liegen und auch der Weg von zu Hause zum Training braucht Zeit. Das schafft man nur mit viel Disziplin und Ausdauer. Auch die Schule muss manchmal darauf Rücksicht nehmen. Deshalb gibt es extra Sportgymnasien, in denen alle Schülerinnen und Schüler ihren Leistungssport betreiben können. Anne überlegt, ob das eine sinnvolle Alternative für sie wäre.
Bisher hat sie es gut geschafft, Schule und Leistungssport unter einen Hut zu bekommen. Es wird sich zeigen, wie lange sie diese Doppelbelastung aushalten kann. In der gleichen Situation sind viele jugendliche Leistungssportler:innen. Aber solange sich der sportliche Erfolg einstellt, wird der Wecker auch weiterhin bei diesen Schülerinnen und Schülern morgens um fünf Uhr klingeln.