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Ist Skifahren noch zeitgemäß?

von Maxim Voigtländer, Klasse 9, International School of Düsseldorf

Die Skiindustrie ist stark betroffen von der globalen Erwärmung. Die Frage ist, wie das Skifahren in der Zukunft beeinflusst wird. Viele Skigebiete machen auch viel weniger Einkommen und manche müssen schließen. Gute, beschneite Skigebiete werden schon langsam schwerer zu finden.

 Aktuellen Studien zufolge hat sich die Schneesaison in den Alpen im Vergleich zu den letzten 50 Jahren deutlich verkürzt. Dieser Trend wird sich voraussichtlich fortsetzen, aber manche Vorhersagen deuten darauf hin, dass Skigebiete bis 2100 gezwungen sein werden, zu schließen, wenn die globale Erwärmung voranschreitet. In vielen Skigebiete wurde sich dazu entschieden, dieses Problem zu bekämpfen. Sie haben begonnen, verschiedene Strategien zur Reduzierung ihrer Umweltbelastung umzusetzen. Darüber hinaus investieren einige Skigebiete in Beschneiungsanlagen, um den Mangel an Naturschnee auszugleichen.

Als Skifahrer:in hat man aber auch die Verantwortung, die Umweltbelastung zu reduzieren. Es gibt Maßnahmen wie umweltfreundlicher reisen, denn mehr als 70% der CO2-Emissionen beim Skifahren stammen aus dem Transport. Man sollte daher das nächstgelegende Skigebiet wählen. Die Umweltauswirkungen der Reisen inherhalb und außerhalb von Europa sind unnötig, da es die CO2-Emissionen verschärft. Was auch noch den Ausstoß von CO2 reduziert, ist die Skiausrüstung vor Ort auszuleihen, denn das macht auch die Reise einfacher und leichter. Die Lage des Skigebietes ist auch wichtig, denn höhere Skigebiete haben mehr Naturschnee, und das spart Energie.

Die Zukunft des Skifahrens hängt davon ab, wie wir dem Klimawandel begegnen. Das funktioniert nur, wenn alle mitmachen, sodass künftige Generationen noch Skifahren können und Spaß an schneebedeckten Bergen und Pisten haben können.

Das Willow-Projekt – ein notwendiges Übel?

Johanna Gräf, Klasse 8c, Otto-Hahn-Gymnasium, Monheim

Die meisten werden bereits vom Willow-Projekt gehört haben, sei es durch Social Media, im Radio oder von Freund*innen. Aber was hat es eigentlich damit auf sich und warum löst es so einen Tumult unter Klimaaktivist*innen aus?

Es handelt sich dabei um ein 7-Milliarden-Dollar-Projekt, bei welchem es darum geht, in Alaska auf einer 93 Millionen Hektar großen Fläche nach Öl und Gas zu bohren. Der beauftragte Konzern heißt Conoco Phillips und ist seit vielen Jahren auf dem Markt aktiv. Das Projekt wurde erstmals vor Jahren unter der Regierung Trumps genehmigt, zwischendurch in Frage gestellt und jedoch schließlich final von der jetzigen Regierung der USA am 13. März 2023 genehmigt. Der Energiekonzern Conoco Phillipps hat Pachtverträge für das Land und damit auch das Recht dort zu bohren.

Einerseits kann man sagen, dass die Förderung von Öl und Gas gerechtfertigt ist und einen Beitrag zur Wirtschaft Alaskas, welche stark von der Ölindustrie anhängig ist, leistet. Ebenfalls soll das Projekt mehr Arbeitsplätze schaffen und laut Conoco Phillips bis zu 17 Milliarden Dollar Profit für die Regierung und Communities in Alaska generieren. Diese Gelder können dann wiederum beispielsweise in das Gesundheitswesen oder die Bildung investiert werden und somit auch Profit für die Allgemeinbevölkerung bringen. Hinzu kommt, dass das Projekt wichtig ist, um die Energiepreise für Verbraucher*innen niedrig zu halten, den Konsum zu decken und den Bedarf an ausländischem Öl zu verringern.

Andererseits ist das Projekt sehr umstritten unter Klimaschützer*innen, Aktivist*innen und bei vielen jüngeren Menschen. Grund dafür ist der Fakt, dass das Projekt bis zu 600 Barrel Öl und 287 Tonnen Kohlenstoff Emissionen und weitere Emissionen über 30 Jahre freisetzen soll und somit einen ernsthaften negativen Einfluss auf die Umwelt haben wird und zur Beschleunigung des Klimawandels beitragen wird. Auch kann es einen zerstörerischen Einfluss auf die arktische Tierwelt haben, dabei sind viele Tiere aufgrund des Klimawandels sowieso schon bedroht. Weiterhin sind ebenfalls in Alaska ansässige indigene Gemeinschaften wie z.B. die Nuiqsut oder die Atqasut bedroht. Für die Nuiqsut könnte in diesem Fall eine große Verschlechterung eintreten, da das Projekt für verringerte Nahrungsressourcen, eingeschränkten Zugang zur Ernte und erhöhter Nahrungsmittelunsicherheit führen könnte. Darüber hinaus würde es das komplexe örtliche Tundren-Ökosystem stark beeinträchtigen und nach BLM (Bureau of Land Management) ebenso die öffentliche Gesundheit und das soziokulturelle System negativ beeinflussen.

Des Weiteren werfen Aktivist*innen dem Präsidenten vor, sein Versprechen die Umwelt zu schützen und das Bohren nach Öl und Gas zu beenden, mit Genehmigung dieses Projekts gebrochen zu haben. Ebenfalls reichte die Umweltorganisation Earthjustice am 14. März eine Klage aus den genannten Gründen ein.

Dennoch kann man sagen, dass er sein Versprechen teilweise eingehalten hat, da ursprünglich fünf Bohrplattformen geplant waren und am Ende ein Kompromiss von drei Bohrplattformen genehmigt wurde. Jedoch gibt es auf change.org auch eine Petition gegen das Projekt, welche insgesamt aktuell bereits fast 5 Millionen Unterschriften erhalten hat.

Meiner Meinung nach ist es nicht gerechtfertigt dort nach Öl und Gas zu bohren. Für mich überwiegen die negativen Aspekte, da diese ernsthafte, langfristige, negative Einflüsse auf die Umwelt bedeuten, wie z.B. die freigesetzten Emissionen oder die Zerstörung des Lebensraums von arktischen Tieren und indigenen Gemeinden, während die positiven Gründe größtenteils von finanziellen Erleichterungen sprechen. Mir stellt sich die Frage: Was ist wichtiger, eine gesunde Umwelt und die Erhaltung von Lebensraum und der indigenen Gemeinschaften oder finanzielle Vorteile? Ein Dilemma, oder?

Vor allem uns junge Menschen betreffen solche Entscheidungen sehr, vor allem wenn sie von Menschen gefällt werden, die die Konsequenzen aufgrund ihres Alters wahrscheinlich nicht mal mehr richtig miterleben werden. Diese Entscheidungsträger nehmen einem quasi die Zukunft und ein Leben, wie wir es heute kennen, da die Umwelt mehr und mehr zerstört wird. Eingebrachte Klagen und Petitionen zeigen, wie gewichtig die Probleme sind, das kann man doch nicht einfach ignorieren.