ChatGBT: Eine Gefahr oder ein Gewinn fürs Schulsystem?

von Lilly Collin, Klasse 9, International School of Düsseldorf

ChatGPT ist momentan weltweit in aller Munde. Es ist die Abkürzung für „Chatbot Generative Pre-trained Transformer“. Ein Sprachmodell, das auf künstlicher Intelligenz basiert und uns Schüler:innen in Windeseile dabei helfen kann, Texte zu schreiben, zu analysieren, umzuschreiben, Mathematikaufgaben lösen und sogar wie ein menschlicher Gesprächspartner kommunizieren kann.  Der Hersteller ist die amerikanische Firma OpenAI, die sich mit der Erforschung und Entwicklung künstlicher Intelligenz (KI) beschäftigt. Das Produkt wurde im November 2022 eingeführt und hatte bereits nach nur fünf Tagen die Marke von unglaublichen eine Millionen Nutzer:innen geknackt. Außerdem ist ChatGPT die am schnellsten wachsende Verbraucheranwendung der vergangenen 20 Jahre. Inzwischen nutzen über 500  Millionen Menschen ChatGPT weltweit, denn der Chatbot unterstützt mehr als 95 Sprachen. Die Basisversion ist kostenlos, es gibt aber inzwischen auch eine kostenpflichtige Premiumversion, die noch schneller zu sein verspricht und etwas mehr als 18 Euro im Monat kostet.

Eine weltverändernde Innovation, wie es scheint. Merkwürdig nur, dass die Nutzung von ChatGPT bereits heute schon in vielen amerikanischen Schulen verboten wurde. Ist uns Amerika in diesem Punkt nun auch schon wieder einen Schritt voraus? Das Bildungsministerium der US-Metropole New York argumentiert mit der Sorge, dass Schüler und Schülerinnen unter Zuhilfenahme von ChatGPT die geforderten Texte nicht mehr selber schreiben und kreatives Denken dabei verloren geht. Diese Sorge ist sicherlich berechtigt, allerdings können die Ergebnisse, die ChatGPT liefert, auch nur eine erste Grundlage bei der Informationsbeschaffung sein. Die viele Zeit, die man spart, durch unterschiedliche, manchmal auch unsinnige Links und Websites zu klicken, könnten die Schüler:innen dann  nutzen um ihren Text mit eigenen Worten zu überarbeiten. Außerdem gibt es bereits KI Detektoren, mit denen die Lehrer:innen überprüfen können, ob der Text eigenständig geschrieben oder kopiert wurde.

Ein größeres Problem stellt die Tatsache dar, dass der Chatbot auch Risiken mit sich bringt wie Fake News oder Manipulation. Der Chatbot beantwortet Fragen nämlich nicht auf vielfältige Weise, sondern es gibt immer nur eine konkrete Antwort. Zudem gibt es auch keine Links zu Quellen. „With great power comes great responsibility”, dieser Satz macht klar, dass ChatGPT die Schulen und damit auch die Lehrer:innen vor neue Herausforderungen stellt. Aber waren nicht früher auch Taschenrechner und Computer neue Technologien, mit denen man erstmal lernen musste, zurechtzukommen und die heute aus unserem Schulalltag nicht mehr wegzudenken sind?

Das Wichtigste ist es, zu lernen, mit den neuen Technologien sinnvoll umzugehen. Es spricht nichts dagegen, gewisse Antworten, die uns der Chatbot gibt, auch mal zu hinterfragen. Möglichkeiten sich auch andere Meinungen außer die von ChatGPT anzuhören, bleiben ja trotzdem bestehen. xChatGPT in deutschen Schulen strikt zu verbieten, sollte keine Option sein. Vielmehr ein geregelter Umgang und Grenzen, wie z.B. in Prüfungssituationen oder für jüngere Kinder.