Urlaub – Picknick mit Alligatoren

Unser Autor war das erste Mal in Florida und wollte sich die Everglades nicht entgehen lassen. Die Tier- und Pflanzenwelt des Nationalparks ist spektakulär und die Begegnung mit einem Alligator Teil des Programms.

Mit einem lauten Brummen wird der Propellermotor des Airboats gestartet. Wir verlassen den Anlegerbereich und erreichen nach einer kurzen Biegung die weiten Seegrasflächen der Everglades.

Der Everglades Nationalpark in Florida ist das einzige subtropische Naturschutzgebiet Nordamerikas und gehört zum Weltkulturerbe. Das riesige Feuchtgebiet wird auch „Fluss aus Gras“ genannt. Tatsächlich sind die Everglades nämlich kein Sumpf, sondern ein träge fließender Fluss, dessen Strömung man mit bloßem Auge kaum wahrnimmt.

Schmuckreiher stolzieren majestätisch durch das flache Wasser. Mehrere Schildkröten sonnen sich auf einem treibenden Holzstamm. Am Himmel erkenne ich einen großen Raubvogel und ein Schwarm Pelikane zieht vorbei in Richtung Miami. Dann plötzlich, bei voller Fahrt, reißt unser Fahrer das Lenkrad herum. Mein Herz pocht und die anderen Touristen hinter mir schreien auf. Ein wenig Nervenkitzel gehört hier scheinbar dazu.

Unser Fahrer öffnet eine Tüte mit Weißbrot und wirft einige Stücke davon ins Wasser. Eine Minute später stößt er mich an und zeigt auf die Wasseroberfläche. Zuerst kann ich nichts Besonderes erkennen. Doch dann sehe ich ihn, meinen ersten Alligator. Nur der obere Teil seines Kopfes ragt aus dem Wasser und er kommt direkt auf uns zu.

Jetzt lehnt sich unser Guide weit über die Bootskante und schlägt mit einer Hand auf die Wasseroberfläche, in der anderen Hand das Alligatorenfutter. Von allen Seiten nähern sich nun die großen Reptilien. Unser Fahrer zeigt keine Angst. Ich schaue mit großen Augen und offenem Mund zu, wie er die riesigen Alligatoren füttert. Dabei bemerke ich gar nicht, dass ich beim Fotografieren mit meinem Handy den Alligatoren offenbar zu nahe komme. Sofort ermahnt mich unser Guide, mehr Abstand zu den Tieren zu halten. Schließlich wollte er mit allen Gästen wieder zurückkommen.

Später im Motel schaue ich mir noch einmal die atemberaubenden Fotos dieser großen, gefährlichen Tiere an. Auge in Auge mit einem Alligator. Plötzlich bekomme ich eine Gänsehaut.

Justin Grebe, 8d, Carl Friedrich von Weizsäcker-Gymnasium

Soziales Engagement – Die Armee der Liebe für Somalia

Mit einem Video auf Twitter hat der französische Social-Media-Star und Unternehmer Jerome Jarre auf die Dürreperiode in Somalia aufmerksam gemacht.

Seine Idee war, Geld zu sammeln, um Nahrungsmittel nach Somalia zu schicken. Er hat seine Freunde, unter anderem Ben Stiller (Schauspieler) und Casey Neistat (Youtube-Star und Unternehmer), sowie die Community in seinen Plan eingeweiht. Gemeinsam haben sie die Kampagne „Love Army for Somalia“ gestartet.

Turkish Airlines wurde gebeten, ihnen Cargoflüge zur Verfügung zu stellen. Die Airline hat ihre Anfrage angenommen und ihren Flieger mit #lovearmyforsomalia verziert.

Der Geldbetrag für Flug und Essen im Wert von einer Million Dollar sollte innerhalb von zehn Tagen durch eine Spendenaktion zusammenkommen. Nach zwei Tagen waren es schon 1,5 Millionen Dollar, insgesamt sind 2,5 Millionen Dollar gespendet worden. Diese fließen in insgesamt 200 Tonnen Nahrungsmittel für die hungernden Menschen in Somalia.

Die erste Fracht von 60 Tonnen ist schon in Somalia angekommen: unter anderem Reis, nahrhafte Kekse, Mehl, Zucker und Haferbrei. Durch diese Aktion wird bewiesen, dass mit viralen Kampagnen in sozialen Netzwerken vielen Menschen geholfen werden kann.

Am 15. Mai twitterte Jarre Fotos aus Somalia und ein Update der Arbeit seiner „Love Army for Somalia“: 600 Tonnen Lebensmittel haben sie in die Region gebracht und 2,7 Millionen Liter Wasser. „Let’s keep going“, schreibt er und sendet eine Emoji-Faust dazu.

Kai Speidel, 8a, Gymnasium Rheinkamp Europaschule Moers

Serie: Reportagen der Marienschule – Mit Herz und Verstand für die Tiere

Im Heim des Vereins „Tierschutz Leverkusen“ kommen alle Tiere unter, die vorübergehend keine Besitzer haben. Unsere Autorin hat sich den Alltag vor Ort angesehen und den Unterschied zwischen Tierfreund und Tierbesitzer erklären lassen.

Es riecht leicht nach Desinfektionsmittel im Tierheim des Leverkusener Tierschutzvereins. Die Hunde bellen und man hört, wie Familien sich aufgeregt über die Tiere unterhalten. Welches passt wohl gut in den Haushalt? An welchem werden wir immer Freude haben? Manche laufen entspannt an den Gehegen vorbei, andere bekommen die Tiere ausgiebig von den Mitarbeitern gezeigt.

Um 8 Uhr fängt der Tag für die Mitarbeiter an. Dann werden die verschiedenen Aufgaben verteilt. Die Gehege müssen gesäubert werden, denn da liegt einiges herum. Und gefüttert werden müssen die Tiere auch. Am Nachmittag wird dann das Umfeld sauber gemacht: Fegen und Blumen gießen. Katzen werden gestreichelt und mit den Hunden wird Gassi gegangen. Aber weil es viele Ehrenamtliche gibt, die diese Aufgaben gerne übernehmen, steht das nicht immer an.

Außer der Leiterin des Tierheims, Diana Obladen, gibt es noch fünf andere Mitarbeiter, die alle den Beruf Tierpfleger im Bereich Heim- und Pensionstiere erlernt haben. Diese pflegen, beschützen und betreuen die jährlich 800 vermittelten Tiere. Das sind Fund- und abgegebene Tiere. Wenn Tiere von ihrem Besitzer bewusst vernachlässigt wurden, kann der Amtstierarzt sie in Beschlag nehmen. Auch diese Tiere kommen ins Heim.

Alle werden zunächst unter Quarantäne gestellt. Die Fundtiere werden als Erstes auf einen Chip überprüft. Wenn sie keinen haben, dann kommen sie, wie die Abgabetiere und beschlagnahmten Tiere, so schnell wie möglich zum Tierarzt. Dieser prüft auf Krankheiten und Allergien. Wenn ein Tier Krankheiten hat, kommt es in die Quarantäne zurück. Jedoch ist der Aufenthalt dort, je nach Krankheit, unterschiedlich. Wenn das Tier gesund ist, wird es geimpft. Katzen und Kleintiere werden zusätzlich kastriert. Wenn das Tier das alles hinter sich hat, dann kann es zur Adoption freigegeben werden.

Neues Heim schnell gefunden

In dem Heim vom Tierschutz Leverkusen werden alle Tiere aufgenommen, egal welcher Herkunft. Jedoch kann es sein, dass eines je nach Rasse und Umfeld an einen anderen Ort gebracht wird.

Diese Faktoren werden auch bei Adoptionen berücksichtigt. „Kaninchen werden zum Beispiel nicht an Käfighalter vermittelt, sondern nur an Gehegehalter“, erklärt Gerd Kortschlag, der erste Vorsitzende des Vereins Tierschutz Leverkusen.

Allerdings verhindert das die Adoptionen der Tiere meistens nicht. Es dauert in der Regel nicht lange, bis ein Tier ein passendes Zuhause gefunden hat. „Jedoch ist nicht jeder Tierfreund ein Tierbesitzer“, erzählt Kortschlag. „Das Tierheim freut sich über jeden, der einem Tier ein Zuhause geben will. Aber man soll sich, bevor man ein Tier adoptiert, über Rasse und Haltung informieren. Denn ein Hund ist nicht nur für Heiligabend, ein Hund ist für das ganze Leben.“

Isabelle Brassat, 8e, Marienschule Opladen

Digitales – Cybermobbing, die große Gefahr im Internet

Mobbing im Internet, genannt Cybermobbing ist genauso schlimm wie Mobbing in der Schule, Uni oder am Arbeitsplatz.

„Du bist hässlich.“ „Ich bekomme Augenkrebs, wenn ich dich sehe.“ „Du bist dumm.“ Schon nach ein paar falschen Klicks kann man zum Opfer von Cybermobbing werden. Die Zahl der Mobbing Opfer nimmt immer mehr zu und oftmals sind es Kinder, die betroffen sind. Aber auch Erwachsene können zum Opfer werden.

Erst 2012 gab es einen tragischen Todesfall. Tim Ribberink aus Holland, wurde jahrelang gemobbt. Ständig kamen die Worte „Loser“, „Homo“ und „Softie“. Ständig traf ihn das Gefühl vom Schmerz wie ein Blitz. Geredet hat er mit niemandem. Er hat sich an Ältere gehalten und den Kontakt mit Gleichaltrigen vermieden. Als er es nicht mehr aushielt, schrieb er einen Abschiedsbrief und nahm sich das Leben. Seine Eltern wussten bis zu seinem Tod nicht, wie schlecht es ihm ging, weil er im Netz gemobbt wurde.

Ein Jahr später, 2013, brachte sich das 14-jährige englische Mädchen Hannah Smith wegen Cybermobbings um. Der Kummer und der Schmerz haben sich durch ihr Herz gefressen, bis sie nicht mehr konnte. Sätze wie „Bring dich einfach um“ und „jeder wäre glücklich ohne dich“ machten ihr einfach zu sehr zu schaffen, sodass sie sich das Leben nahm. Ihre ältere Schwester fand sie tot in ihrem Zimmer.

Cybermobbing ist wie Mobbing in der Schule oder Uni, denn es trifft einen genau so sehr. Man kriegt vielleicht keine äußerlichen Schäden, die blutende Wunde ist innerlich. Wenn man zum Opfer geworden ist, sollte man schnellstmöglich mit jemanden darüber reden, um eventuell die Täter oder Täterinnen zu fassen.

Nina Talarczyk, 8a, Gymnasium Rheinkamp Europaschule Moers

Schulleben – Internetschule – eine gute Idee?

In normale Schulklassen gibt es einen Klassenraum, eine Tafel, einen Lehrer und circa 25 Mitschüler. Jetzt gibt es ein neues Schulsystem: Internetschulen.

An diesen Web-Individualschulen wird der gesamte Unterrichtsstoff digital gelehrt. Meistens geschieht das durch Videoanrufe oder sogenannte digitale Klassenräume, die man sich wie Chatrooms vorstellen kann. Dieses System ist gut für Kinder und Jugendliche, deren Eltern wegen ihres Berufs viel reisen müssen, sodass die Schüler nicht lange auf eine Schule gehen können. Durch die Internetschule müssen die Kinder nicht immer eine neue Sprache lernen, um zu lernen. Außerdem würden sie wahrscheinlich irgendwann den Anschluss verlieren, wenn sie so häufig die Schule wechseln müssen, weil nicht immer die gleichen Themen zum gleichen Zeitpunkt überall gelehrt werden. Die Internetschulen sind auch gut geeignet für Kinder und Jugendliche, die auf normalen Schulen nicht zurecht kommen. Wenn sie zum Beispiel gemobbt werden, ist eine Schule über das Internet eine gute Lösung. Auch Schüler, deren Lernverhalten nicht zum normalen Schulunterricht passt, bekommen in den Web-Individualschulen eine Möglichkeit, doch noch einen Abschluss zu machen.

Es besteht natürlich die Gefahr, dass man nicht so viele Freunde und sozialen Kontakt hat. Auch mit anderen zusammen zu arbeiten, lernen diese Schüler nicht. Die Abschlussprüfungen müssen die Internetschüler an staatlichen Schulen schreiben.

Bisher funktioniert das System relativ gut; jeder hat seinen Abschluss geschafft.

Marlene Eichholz, 8a, Gymnasium Rheinkamp Europaschule Moers

Veranstaltung – Kanuwallfahrt der Ratinger Ministranten auf der Niers

Wie im jeden Jahr findet auch in diesem Jahr wieder die Kanuwallfahrt nach Kevelaer statt, die von der Pfarrgemeinde Sankt Peter und Paul in Ratingen organisiert wird.

Dafür treffen ich die Messdiener aus allen Innenstadtgemeinden am  Freitag, den 26. Mai, um siebzehn Uhr auf der Wiese der Jugendherberge in Kevelaer, um ihre Zelte aufzuschlagen. Nach dem Abendessen in der Jugendherberge folgt ein bunter Abend mit Spielen und einem Beisammensein am Lagerfeuer. Daraufhin ist Nachtruhe angesagt, damit die Teilnehmer für die Paddeltour am nächsten Morgen fit sind.

Früh aufgestanden geht es zu Fuß zum Bahnhof Kevelaer, um mit dem Zug nach Geldern zu fahren. Von dort aus paddeln die Messdiener auf dem Fluss Niers bis nach Kevelaer zurück. Damit man auch gegen die Strömung vorankommt, sitzen immer ein älterer und ein jüngerer Messdiener in einem Kanu. Nach der anstrengenden, aber spaßigen Kanufahrt dürfen sich alle Wallfahrer auf der Spielewiese an der Jugendherberge mit den verschiedensten Aktivitäten austoben. Nach dem Abendessen folgt wieder ein Beisammensein am Lagerfeuer, welches durch das Zubereiten von Stockbrot bereichert wird. Am nächsten Morgen findet um 10.30 Uhr die Wallfahrtsmesse in der Kerzenkapelle zu Kevelaer statt. Diese wird von den Messdienern und dem begleitenden Pater gestaltet. Nach dem Mittagessen werden die Zelte wieder abgebaut, der Zeltplatz aufgeräumt und die Messdiener werden wieder abgeholt.

So schnell kann ein schönes Wochenende vorbei sein, aber es wird auf jeden Fall ein spannendes Erlebnis, welches man nicht so schnell vergessen wird.

Der Preis, inklusive Vollverpflegung, beträgt € 25,- pro Teilnehmer

Cheyenne Kettner, 8d, Carl Friedrich von Weizsäcker-Gymnasium

Sport – Kein Leistungssport ist auch keine Alternative

Schon in jungen Jahren ein Ziel vor Augen zu haben und mit eisernem Willen dafür zu kämpfen, ist toll. Doch sind Leistungssport und Schule vereinbar? Unser Autor hat sich damit beschäftigt. Spoiler: Es ist schwer.

Schule bestimmt den Tagesablauf junger Sportler: jeden Tag mindestens sechs Stunden Unterricht, dazu zweimal Nachmittagsunterricht und zusätzlich Hausaufgaben und Vorbereitung auf Klassenarbeiten. Oft geht es nach dem Unterricht direkt zum Training. Es folgen zwei bis drei Stunden Training auf sehr hohem, kräfte- zehrendem Niveau.

Die Wochenenden und Ferien werden meist auch durch den Sport bestimmt: Turniere, Spiele, Lehrgänge zur Vorbereitung auf Meisterschaften. Das heißt, die Schüler müssen viele Opfer bringen. Sie haben wenig Freizeit und können sich kaum mit Freunden verabreden. Sie brauchen viel Disziplin und Organisationstalent. Aber was wären die Alternativen? Kein Leistungssport? Sport nur als Hobby ohne Ziel? Ein Sportinternat?

Sport nur als Hobby ist eine Möglichkeit. Aber für junge ambitionierte, talentierte, zielstrebige Athleten, die sich entwickeln und etwas erreichen möchten, keine Option. Leistungssport in Verbindung mit einer Schule, die Lehrplan, Schulstunden und Sportförderung auf den Sportler ausrichtet, gibt es in Form von Sportinternaten. Jedoch sind diese nicht für jeden Sportler zugänglich. Oft kommen dort nur Athleten aus dem Kader rein oder es braucht eine Empfehlung des Sichtungstrainers. Ein Internat bedeutet außerdem, getrennt von Familie und Freunden und auf sich selbst gestellt zu sein. Außerdem sollte man bedenken, dass in den wenigsten Fällen Sport ein Leben nach der Schule finanzieren kann. Die Schulbildung und das Leben um Sport und Schule herum sind also auch wichtig.

Stellt sich die Frage, ob der Aufwand und die Opfer, die Schüler bringen, im Verhältnis zu dem stehen, was sie dafür bekommen.

Es steht außer Frage: Hat ein Sportler sein Ziel erreicht, wie zum Beispiel den Gewinn einer Meisterschaft oder die Aufnahme in ein besonderes Team, dann hat sich die Mühe gelohnt!

Die Kombination aus Leistungssport und Schule kann nur mit der Hilfe der Eltern und dem Verständnis der Freunde funktionieren.

Luke Belitz, 8d, Carl Friedrich von Weizsäcker-Gymnasium

Serie: Reportagen der Marienschule – Einradfahren ist in

Unübliche Sportarten wie das Einradfahren werfen Fragen auf. Unsere Autorin klärt auf.

Einradfahren, ein ungewöhnlicher Sport – wie macht man das genau? Wie startet oder bremst man? Kann man rückwärts fahren? Ist es einfacher mit einem kleinen oder einem großen Rad zu fahren? Wie lange braucht man um selbständig fahren zu können? Ist das Alter entscheidend?

Um diese und weitere Fragen zu beantworten, wurden Jens Schulze und Michael Kramer befragt. Sie arbeiten in der  Fahrradwerkstatt des Geschäfts Daume in Bergisch-Gladbach. Bei Daume werden jährlich ca. 10 bis 15 Einräder verkauft. Überwiegend an Kinder oder Jugendliche.

Von außen sieht man schon viele Fahrräder. Geht man hinein, die Treppe hinunter, quer durch den Laden steht man in der Fahrradwerkstatt. Die Mitarbeiter erklären, dass man zum Losfahren einen Fuß auf das untere Pedal stellen muss. Dann setzt man sich auf den Sattel, stößt sich vom Boden ab und setzt den zweiten Fuß auf das andere Pedal.

Ein Einrad hat keine Rücktrittbremse und keinen Leerlauf, sodass man auch rückwärts fahren kann. Kleine Einräder sind wendiger, aber große Einräder haben einen größeren Abrollumfang und laufen dementsprechend ruhiger. Naturtalente mit einem ausgeprägten Gleichgewichtssinn benötigen nur wenige Tage um selbständig fahren zu können. Andere hingegen benötigen Wochen oder gar Monate. „Das Alter ist nicht entscheidend, sondern die Größe des Kindes“, so Jens Schulze.

Und, kann man Einradfahren verlernen? Michael Kramer glaubt, dass es wie mit dem Klavierspielen sei. Wenn man lange nicht gespielt hat, ist man eingerostet. Aber man ist schnell wieder an dem Punkt, an dem man schon einmal war.

Na, wollt ihr auch mal etwas Neues ausprobieren?

Jana Pankow, 8e Marienschule

Serie: Reportagen der Marienschule – Nie wieder Nachwuchsprobleme

Die Badmintonschule wurde vom FC Langenfeld gegründet, um die Nachwuchsprobleme zu lösen. Ein Konzept mit Erfolg.

Das Jugendtraining des FC Langenfeld. In der Halle ist es sehr laut, wenn die vielen Spieler gleichzeitig trainieren. Als Zuschauer wird man von der stickigen Luft in der Halle oft fast erdrückt. Wenn so viele Personen gleichzeitig trainieren, kann das schon ziemlich warm werden. Das Schlagen der Bälle, das sich wie das Öffnen eines Korkens anhört, bestimmt die Geräuschkulisse. Während des Spielens werden die Spieler immer wieder durch die Sonne geblendet, wodurch, die Sicht auf den Ball verschlechtert wird.

Die Badmintonschule wurde vom FC Langenfeld, den es seit 1954 gibt, gegründet, um die Nachwuchsprobleme für die 1. Mannschaft in den Griff zu bekommen. Dabei muss die Badmintonschule von den Schülern extra bezahlt werden. Eine Bedingung für die Teilnahme in der Badmintonschule ist außerdem, dass die Schüler an den Deutschen Ranglistenturnieren und Meisterschaften teilnehmen müssen. Trainiert und ausgebildet werden die Badmintonschüler von Jian Yang, die selbst eine international erfolgreiche Profispielerin war. Beim Training geht sie sowohl energisch als auch mit viel Feingefühl vor, um die Techniken der Schüler zu perfektionieren. Immer wieder ermahnt und korrigiert sie, bis sie mit der Ausführung zufrieden ist.

„Das kann manchmal ziemlich nerven“, meint Lennard Ehlers, ein Badmintonschüler. „Das fängt schon beim Einlaufen und Dehnen an, wenn sie einem immer wieder das Gleiche sagt, weil man es zum 100. Mal falsch gemacht hat.“ Am Anfang war es für die Badmintonschüler und Yang schwierig sich zu verständigen und aufeinander einzulassen, aber mit der Zeit hat sich das eingependelt, wie mehrere Schüler bestätigen. Bei Fehlern helfen sich die Schüler auch gegenseitig, um ihre Techniken zu verbessern. Ein Punkt, auf den die erfahrene Trainerin schwört, ist das ständige Wiederholen der Schlag- oder Schrittbewegung. Ihrer Meinung nach muss man  jede Bewegung erst ein paar hundert Mal ausgeführt haben, damit man sie perfekt beherrscht. „Für einige der Schüler ist das eine große Umstellung, da ihr vorheriger Trainer auf eine ganz andere Art und Weise trainiert hat“, erklärt Lennard.

Der neue Star des FC Langenfeld ist Samuel Hsiao. Erst vor wenigen Monaten hat der 18-jährige die Deutsche-U19-Meisterschaft im Einzel gewonnen. Im nächsten Jahr wird er den FC Langenfeld bei den DeutschenU21-Meisterschaften und international vertreten.

Till Pfenning, 8e, Marienschule

Serie: Reportagen der Marienschule – Das College für Nachwuchs-Mozarts

Die Hochschule für Musik und Tanz in Köln ist eine wichtige Talentschmiede – auch für ganz junge Begabte. Selbst Zehnjährige werden dort schon im Pre-College an Instrumenten wie Klavier und Geige ausgebildet. Sogar komponieren können sie lernen.

Musikhochschule, Kölner Nordstadt. Ich stehe in einem Gang der Musikhochschule Köln. Er ist sehr klein und eng und es riecht leicht nach Kaffee und Schweiß. Die Wände und Decke sind aus grauem Beton, was dem ganzen ein lagerhausartiges Aussehen gibt. Der Fußboden besteht aus schmucklosem Kunstboden und die Lampen geben nur schwaches Licht. Das einzig Bunte sind die gelben Türen, die in kleine, fensterlose Übungsräume führen. Doch dieser kaltaussehende Gang ist voll lebendiger Musik, die man aus allen Räumen gleichzeitig hört.

Am lautesten ist eine Sängerin, die dabei ist, in höchsten Tönen einen Pianisten zu begleiten, der in einer wahnsinnigen Geschwindigkeit mit seinen Fingern über die Tasten fegt. Fünf Geigen sind es mindestens, die zu hören sind und sogar ein Kontrabass, dessen ruhige Melodie beinahe untergeht. So eine Atmosphäre ist Alltag in der Hochschule für Musik und Tanz in Köln, der zweitgrößten Musikhochschule Europas. Sie wurde im Jahr 1845 von dem Komponisten Heinrich Dorn gegründet. Bis zu 1500 Studenten aus aller Welt werden hier unterrichtet.

Plötzlich geht die Tür auf und ein etwa zwölfjähriger Junge kommt heraus. Kaum zu glauben, aber dieser junge Musiker studiert schon an der Musikhochschule. Er ist Pianist und kam 2014 in das Pre-College Cologne. Dies ist ein spezielles College zur Förderung musikalisch hochbegabter Kinder zwischen 10 und 16 Jahren. Es wurde 2005 von Professor Ute Hasenauer gegründet, die bis heute die Leiterin ist. Das Pre-College wurde mit dem Gedanken gegründet, dass schon jüngere Kinder großes Interesse und Begabung an Musik und Instrumenten zeigen und mehr als nur einen „üblichen“ Unterricht suchen. Außerdem gilt das Frühstudium als Hinführung zum Vollstudium.

Jeden Freitagnachmittag und Samstagvormittag werden die Jungstudenten unter anderem in Fächern wie Musiktheorie, – biographie, Harmonielehre, Gehörbildung und sogar Komponieren unterrichtet. Außerdem erhalten sie einmal in der Woche Einzelunterricht. Jede zweite Woche geben sie dann ein Konzert, in dem sie ihre Begeisterung und Begabung für Musik zeigen können. Auch Prüfungen müssen regelmäßig absolviert werden.

Zusätzlich zu den Konzerten und Prüfungen machen die jungen Musiker noch bei etlichen nationalen wie internationalen Wettbewerben und Meisterkursen mit. Um soweit zu kommen, müssen sie intensiv üben, was schon mal 1,5 bis 4 Stunden, oder länger vor Konzerten, dauern kann. Natürlich gehen sie wie alle Kinder zur Schule, da sie noch schulpflichtig sind.

,,Jungstudenten, die sehr fit sind, überspringen sogar teilweise ein Schuljahr“, sagt Professor Ute Hasenauer. Ein Grund dafür könnte sein, dass sie lernen, sich sehr gut zu organisieren, weil sie vieles gleichzeitig machen.

Für Celina Nenninger ist das Pre-College eher Freizeit. Sie ist 14 Jahre alt und spielt Geige. Seit Anfang 2016 ist sie im Pre-College. „Mich hat früher der Wunsch, mit Gleichaltrigen auf dem selben Niveau Kammermusik zu machen, motiviert ins Pre-College zu gehen“, sagtCelina. Von den theoretischen Fächern findet sie Musikbiographie am spannendsten. Aber auch die Fächer Dirigieren oder Chor machen Spaß, vor allem deswegen, weil man sie gemeinsam mit den anderen Jungstudenten macht. Natürlich gibt es auch Fächer, die ihr keine Freude machen wie zum Beispiel Harmonielehre, aber das gehört zur Ausbildung dazu. Sie gibt zu, dass es viel ist, neben der Schule, ein so aufwendiges Hobby zu haben. Aber man muss sich die Zeit nur gut organisieren, dann ginge es schon.

Ganz beeindruckt von der wunderschönen Musik und den Personen, die ich getroffen habe, nähere ich mich dem Ausgang der Hochschule. Es ist schon 18 Uhr und immer noch ist alles voll im Gange. Es ist ein reines Studentengewusel. Wer weiß, vielleicht wird einer von ihnen mal ein großer Musiker werden.

Luise Degenfeld, 8e, Marienschule