Unser Autor war das erste Mal in Florida und wollte sich die Everglades nicht entgehen lassen. Die Tier- und Pflanzenwelt des Nationalparks ist spektakulär und die Begegnung mit einem Alligator Teil des Programms.
Mit einem lauten Brummen wird der Propellermotor des Airboats gestartet. Wir verlassen den Anlegerbereich und erreichen nach einer kurzen Biegung die weiten Seegrasflächen der Everglades.
Der Everglades Nationalpark in Florida ist das einzige subtropische Naturschutzgebiet Nordamerikas und gehört zum Weltkulturerbe. Das riesige Feuchtgebiet wird auch „Fluss aus Gras“ genannt. Tatsächlich sind die Everglades nämlich kein Sumpf, sondern ein träge fließender Fluss, dessen Strömung man mit bloßem Auge kaum wahrnimmt.
Schmuckreiher stolzieren majestätisch durch das flache Wasser. Mehrere Schildkröten sonnen sich auf einem treibenden Holzstamm. Am Himmel erkenne ich einen großen Raubvogel und ein Schwarm Pelikane zieht vorbei in Richtung Miami. Dann plötzlich, bei voller Fahrt, reißt unser Fahrer das Lenkrad herum. Mein Herz pocht und die anderen Touristen hinter mir schreien auf. Ein wenig Nervenkitzel gehört hier scheinbar dazu.
Unser Fahrer öffnet eine Tüte mit Weißbrot und wirft einige Stücke davon ins Wasser. Eine Minute später stößt er mich an und zeigt auf die Wasseroberfläche. Zuerst kann ich nichts Besonderes erkennen. Doch dann sehe ich ihn, meinen ersten Alligator. Nur der obere Teil seines Kopfes ragt aus dem Wasser und er kommt direkt auf uns zu.
Jetzt lehnt sich unser Guide weit über die Bootskante und schlägt mit einer Hand auf die Wasseroberfläche, in der anderen Hand das Alligatorenfutter. Von allen Seiten nähern sich nun die großen Reptilien. Unser Fahrer zeigt keine Angst. Ich schaue mit großen Augen und offenem Mund zu, wie er die riesigen Alligatoren füttert. Dabei bemerke ich gar nicht, dass ich beim Fotografieren mit meinem Handy den Alligatoren offenbar zu nahe komme. Sofort ermahnt mich unser Guide, mehr Abstand zu den Tieren zu halten. Schließlich wollte er mit allen Gästen wieder zurückkommen.
Später im Motel schaue ich mir noch einmal die atemberaubenden Fotos dieser großen, gefährlichen Tiere an. Auge in Auge mit einem Alligator. Plötzlich bekomme ich eine Gänsehaut.
Justin Grebe, 8d, Carl Friedrich von Weizsäcker-Gymnasium