Im Heim des Vereins „Tierschutz Leverkusen“ kommen alle Tiere unter, die vorübergehend keine Besitzer haben. Unsere Autorin hat sich den Alltag vor Ort angesehen und den Unterschied zwischen Tierfreund und Tierbesitzer erklären lassen.
Es riecht leicht nach Desinfektionsmittel im Tierheim des Leverkusener Tierschutzvereins. Die Hunde bellen und man hört, wie Familien sich aufgeregt über die Tiere unterhalten. Welches passt wohl gut in den Haushalt? An welchem werden wir immer Freude haben? Manche laufen entspannt an den Gehegen vorbei, andere bekommen die Tiere ausgiebig von den Mitarbeitern gezeigt.
Um 8 Uhr fängt der Tag für die Mitarbeiter an. Dann werden die verschiedenen Aufgaben verteilt. Die Gehege müssen gesäubert werden, denn da liegt einiges herum. Und gefüttert werden müssen die Tiere auch. Am Nachmittag wird dann das Umfeld sauber gemacht: Fegen und Blumen gießen. Katzen werden gestreichelt und mit den Hunden wird Gassi gegangen. Aber weil es viele Ehrenamtliche gibt, die diese Aufgaben gerne übernehmen, steht das nicht immer an.
Außer der Leiterin des Tierheims, Diana Obladen, gibt es noch fünf andere Mitarbeiter, die alle den Beruf Tierpfleger im Bereich Heim- und Pensionstiere erlernt haben. Diese pflegen, beschützen und betreuen die jährlich 800 vermittelten Tiere. Das sind Fund- und abgegebene Tiere. Wenn Tiere von ihrem Besitzer bewusst vernachlässigt wurden, kann der Amtstierarzt sie in Beschlag nehmen. Auch diese Tiere kommen ins Heim.
Alle werden zunächst unter Quarantäne gestellt. Die Fundtiere werden als Erstes auf einen Chip überprüft. Wenn sie keinen haben, dann kommen sie, wie die Abgabetiere und beschlagnahmten Tiere, so schnell wie möglich zum Tierarzt. Dieser prüft auf Krankheiten und Allergien. Wenn ein Tier Krankheiten hat, kommt es in die Quarantäne zurück. Jedoch ist der Aufenthalt dort, je nach Krankheit, unterschiedlich. Wenn das Tier gesund ist, wird es geimpft. Katzen und Kleintiere werden zusätzlich kastriert. Wenn das Tier das alles hinter sich hat, dann kann es zur Adoption freigegeben werden.
Neues Heim schnell gefunden
In dem Heim vom Tierschutz Leverkusen werden alle Tiere aufgenommen, egal welcher Herkunft. Jedoch kann es sein, dass eines je nach Rasse und Umfeld an einen anderen Ort gebracht wird.
Diese Faktoren werden auch bei Adoptionen berücksichtigt. „Kaninchen werden zum Beispiel nicht an Käfighalter vermittelt, sondern nur an Gehegehalter“, erklärt Gerd Kortschlag, der erste Vorsitzende des Vereins Tierschutz Leverkusen.
Allerdings verhindert das die Adoptionen der Tiere meistens nicht. Es dauert in der Regel nicht lange, bis ein Tier ein passendes Zuhause gefunden hat. „Jedoch ist nicht jeder Tierfreund ein Tierbesitzer“, erzählt Kortschlag. „Das Tierheim freut sich über jeden, der einem Tier ein Zuhause geben will. Aber man soll sich, bevor man ein Tier adoptiert, über Rasse und Haltung informieren. Denn ein Hund ist nicht nur für Heiligabend, ein Hund ist für das ganze Leben.“
Isabelle Brassat, 8e, Marienschule Opladen