Pauken im Zirkus-Wohnwagen – Im Winter geht Renaldo in die „echte“ Schule

Der Zirkus Traber ist von November bis März im Mönchengladbach. Die Kinder des Zirkus besuchen die GHS Heinrich Lersch .

Es ist Anfang November, „unser“ Zirkusjunge, Renaldo Traber, steht vor der Tür. Alle sind gespannt, wie es ihm geht. Er kommt seit dem 5. Schuljahr immer im Winter in unsere Klasse. Es ist sehr aufregend, und nur wir haben die Chance die Erfahrung mit einem echten Zirkusjungen zu machen. „Es ist für mich jedes Mal toll, in eine richtige Schule zu gehen. Sonst habe ich nur Privatunterricht“, meint Renaldo.

Der Zirkus Traber ist ein Familienzirkus, alle Personen der Traberfamilie müssen mithelfen. Die Familie trainiert zwei bis dreimal am Tag für neue Zirkusnummern. Renaldo trainiert nur manchmal. „Ich muss die Lichter, Musik und Elektronik bedienen und meiner Mutter bei der Fütterung der Tiere helfen. Dies ist mein Alltag“, sagt er.

Renaldo hat nur zwei oder drei Stunden Freizeit. „Aber ich bin trotzdem der, der bei uns am meisten Freizeit hat. Meine Geschwister, Cousins und Cousinen haben viel weniger Zeit als ich“, erzählt uns Renaldo.

Die Zirkuskinder werden von Frau Fritz unterrichtet. Frau Fritz kommt zwei

bis drei Mal in der Woche in die Zirkusschule. Sie unterrichtet die Kinder ab fünf Jahre. Die meisten Kleinen kommen schon, wenn sie drei Jahre alt sind und spielen mit ihr Spiele. Ab sechs Jahren fangen sie an schreiben und lesen zu lernen. Die meisten Schüler gehen während des Winterquartiers in die Schule. Frau Fritz sagt: „Mir macht es Spaß, die Kinder zu unterrichten“.

Vor uns steht die Zirkusschule, wir können es gar nicht glauben, dass man da Unterricht machen kann! Nur am Schild erkennt man, dass im Wohnwagen Unterricht stattfinden kann. Ein Wohnwagen ganz in Weiß mit blauen Fenstern steht auf dem Gelände des Zirkus.

Elf kleine Tische mit elf kleinen Drehstühlen stehen im kleinen Raum. „Das erinnert mich an unseren Chemieraum“, sagt Athina. Auf dem Boden liegen zwei blaue Teppiche. An den Postern, die an den Schränken hängen, erkennen wir, dass die Kids Fußballfans sind. Der Wagen ist richtig gemütlich, es kommt uns nicht wie eine Schule vor. Aber hier richtig gepaukt: Mathematik, Deutsch, Englisch, Kunst, Erdkunde und Bio.

Aber im Moment betreut Frau Fritz nur die Hausaufgaben von Renaldo, er geht ja momentan in die richtige Schule.

Info:

Der Zirkus Traber ist ein Familienbetrieb, das heißt, jeder hat das gleiche Recht, alle dürfen mitbestimmen. Es gibt 34 verschiedene Tiere, 14 Wohnwagen und acht Lastwagen.

Athina Papazoglou, Anastasia, Anna und Yasemin, Mänchengladbach, Gem. Hauptschule Heinrich-Lersch

Schulausflug zur „Rheinischen Post“ – Riesendrucker und fliegende Prospekte

Ende November fuhr unser Deutschkurs mit dem Bus nach Düsseldorf. Dort besuchten wir das Pressehaus der „Rheinischen Post“.

Auf dem großen Gelände besuchten wir als erstes einen Schulungsraum. Während wir die für uns bereitgestellten Getränke mit Genuss und ein paar Tollpatschigkeiten, die mit Humor genommen wurden, getrunken haben, wurde uns ein Film über die RP gezeigt. In dem Film ging es darum, von wem und wo die Rheinische Post gegründet worden ist. Nach dem Film haben wir unsere Fragen zur Zeitung gestellt. Diese wurden uns mit großer Freude und Ausführlichkeit beantwortet.

Später durften wir dann die Anlage besichtigen. Wir haben gesehen, wie die riesige, fast 620 Kilogramm wiegende Papierrolle ausgepackt und zu dem riesengroßen Lager transportiert wurde. In diesem Lager arbeiten fast nur von Maschinen gesteuerte Roboter. Jeder hat seinen eigenen Auftrag und Weg.

Anschließend sind wir zu den Drucktürmen gegangen, in denen sechs verschiedene Tageszeitungen gleichzeitig gedruckt werden können. Je nach Umfang der Zeitung können 24 Exemplare pro Sekunde gedruckt werden.

Eine kleine Info: Diese Drucker sind übermäßig groß, und es sind keine Hochdrucker, wie man sie von Zuhause kennt sondern Flachdrucker.

In der Versandhalle sahen wir, wie die Zeitungen auf über drei Kilometer langen Transportbändern über uns transportiert wurden. Dabei geschah unserer Lehrerin Frau Nittner ein kleines Unglück: Sie wurde von einem Werbeprospekt auf den Kopf getroffen. Dieser Werbeprospekt kam von einer dieser großen Maschinen und wurde von einem Transportband zur nächsten Maschine geschickt.

Nachdem wir das Pressehaus verlassen hatten, freuten sich alle auf die von dem Busfahrer vorbereiteten Würstchen mit Toastbrot und Senf. Anschließend fuhren wir in Richtung Gesamtschule Nettetal zurück. Die Lehrerin des mitfahrenden Kurses, Frau Torun-Schneider, kam auf die einfallsreiche Idee, der Busfahrer solle mitten durch den Kreisverkehr in den Supermarkt fahren, damit uns die darauffolgenden drei Unterrichtsstunden erspart bleiben. Daraufhin reagierte ein Schüler mit dem Argument: „Das würde sowieso nichts bringen, so wie ich Frau Nittner kenne, würde sie in einer geschlossenen Gruppe mit uns zurück zur Schule wandern.“ Alle fingen an zu lachen und fanden die Exkursion anschließend richtig gut gelungen.

Jennifer Janssen, Lena Bäumges, Gonca Karahan, Viktoria Schmitz, Nettetal, Städt. Gesamtschule Nettetal

Musik, Filme und Tools zum Downloaden im Internet – Volkssport – aber illegal

Musik, Filme und Programme zum Herunterladen im Internet. Kostenlos, aber meist illegal.

Für viele Jugendliche ist es fast normal: Im Freundeskreis werden die aktuellsten Internetseiten ausgetauscht, von denen man brandaktuelle Kinofilme, Musik und Software kostenlos aus dem Internet downloaden kann. Das Herunterladen und Tauschen von Dateien ist im Grunde nicht illegal, solange es sich beispielsweise um private Filme, Musik und Bilder handelt. Aber Fakt ist: 90 Prozent der Downloads im Internet sind illegal. Das Angebot reicht von Musik, Spielen und Kinofilmen – teils vor dem offiziellen Start – bis hin zu Dingen wie Nazi-Propaganda und Kinderpornos.

Max M. (Name geändert) sagt: „Wieso soll ich für ein Musik- Album 15 Euro zahlen, wenn die Produktionskosten nur wenige Cent kosten. Da downloade ich lieber. Und die Musiker oder Schauspieler und die Musik- und Filmindustrie, die bekommen von dem Verlust sowieso gar nichts mit. Die Polizei soll sich lieber um wichtigere Sachen kümmern.“

Es gibt viele Möglichkeiten zum Herunterladen, z. B. Internet-Tauschbörsen. Sie laufen folgendermaßen ab: Die Person, die z. B. einen Kinofilm downloaden möchte, greift nicht auf einen Server zu, sondern auf die Computer der Leute, die den Film ebenfalls herunter geladen haben. Von jedem Downloader werden wenige Teile auf den Computer des Users gesendet, der den Film haben wollte. Anschließend wird es als Filmdatei auf dem Computer zusammengefügt und landet dann wieder im Netz, so dass ihn andere auch bekommen können. Der Vorteil ist, je mehr User den Film herunterladen, desto schneller läuft der Download ab. Die Virengefahr hierbei ist sehr hoch, sowie die Gefahr, erwischt zu werden, da die IP-Adresse sehr leicht einsehber ist.

Dann gibt es noch die Möglichkeit, die Dateien auf einen Server zu laden. Wie auch bei ,,Rapidshare“. Das ist neben ,,Google“ und ,,eBay“ eine der meist besuchten deutschen Internetseiten. Rapidshare bietet kostenlosen Speicher im Internet. Die Datei darf aber nur maximal rund 300 MB groß sein. Deshalb werden z. B. die Kinofilme in Teile (,,Parts“) geschnitten, damit man ihn hochladen kann. Die Virengefahr ist hierbei sehr niedrig, aber die Gefahr erwischt zu werden ist auch hierbei hoch.

In vielen Bundesländern gibt die Staatsanwaltschaft einen Freibrief für Downloader, weil oftmals nur nach ,,großen Fischen“ gesucht wird, da sich sonst der Aufwand nicht lohnt. In NRW liegt die Freimenge für Downloader bei maximal 200 Dateien. Doch hiergegen wurde eine Klage an die Bundesländer eingereicht. Dennoch gilt, wenn man auf Nummer sicher gehen will, kann man sich Lieder auch einfach beispielsweise bei iTunes für wenig Geld downloaden. So erspart man sich viel Ärger mit der Staatsanwaltschaft.

Kubilay Karakus, Düsseldorf, Hulda-Pankok-Gesamtschule

Die Mädchen des Golfclub Meerbusch greifen an – Girls for Golf

Samstagmorgen, 8.30 Uhr. Vier Grad Celsius – gefühlte zwei Grad – an diesem grauen, verregneten Novembermorgen. Die sieben Spielerinnen der Jugendmädchenmannschaft stehen alleine auf der Driving Range des Golfclub Meerbusch. Sie wärmen sich für ihr Training auf.

Hier und da hört man ein „Oh nein, ich habe meinen Tee vergessen“ oder „Ich erfriere fast“. Aber egal, wie kalt oder nass es ist, alle sind wild darauf, Golf zu spielen. Erst vor kurzem hat Head Pro Thomas Gerhardt, der die sieben trainiert, die Mädchenmannschaft gegründet. Mädchen waren bisher nicht stark in dem vor elf Jahren gegründeten Club vertreten. Aber in den vergangenen beiden Jahren haben sie sich durchgesetzt in der bisher von Jungen dominierten Spielerlandschaft. Die Mädchen sind alle zwischen zehn und 14 Jahre alt. Die beiden ältesten sind Julia und Camilla, beide sind 14, Celine und Carlotta sind 13, dann kommen Jana mit zwölf und Emilia mit elf Jahren. Die jüngste, gerade zehn geworden, ist Anna–Theresa. Aber gerade sie ist eine der Spielstärksten und trainiert schon seit einem Jahr zusätzlich im Kader des Deutschen Golfverbandes. Dort werden besonders talentierte Golfer gefördert.

Doch begeisterte Spielerinnen sind sie alle und über das ewige Vorurteil „Golf ist doch kein Sport und hat mit Mannschaftsleistung nichts zu tun“ können sie nur lachen. Sie wissen, dass bei einer 18-Loch Golfrunde mehr Muskeln als bei jeder anderen Sportart bewegt werden, außerdem vier Stunden höchste Konzentration gefragt ist. Dazu kommt, dass im Mannschaftsspiel jeder Schlag eines Spielers für das Mannschaftsergebnis zählt, das bedeutet vier Stunden extremen Druck für alle Teammitglieder. Da kann keiner zwischendurch auf der Bank sitzen und durchatmen.

Deshalb verlangt Thomas Gerhardt ihnen auch viel ab: Wer in der Mädchenmannschaft spielen will, muss selbstverständlich regelmäßig zum Training erscheinen und mindestens zweimal in der Woche in Zusatzstunden alleine trainieren. Dazu gehört Disziplin, Bereitschaft und – am allerwichtigsten – der Teamgeist .

Die sieben Meerbuscher Mädchen haben großes Glück. Sie verstehen sich alle gut und halten fest zusammen, so dass sie problemlos ihre Extratrainingseinheiten zusammen erledigen können. Keine drückt sich. Denn sie haben alle das selbe Ziel: in der kommenden Saison als Mädchenmannschaft für den Golfclub Meerbusch bei den Jugendligaspielen in NRW anzutreten. Und natürlich träumen sie von der Qualifikation für die Deutsche Meisterschaft. Dafür nehmen sie Vieles in Kauf, auch die fast abgestorbenen Hände an diesem grauen, verregneten Novembermorgen.

Carlotta Willems, Düsseldorf, Erzb. St. Ursula-Gymnasium

Jugendkriminalität – Wenn junge Menschen sich strafbar machen

Jugendkriminalität fängt im Alter von 14 Jahren an und endet im Alter von 18 Jahren, weil man mit 18 Jahren vollständig strafbar ist. Vor dem Alter von 14 Jahren kann man nicht von Kriminalität reden, da man erst mit 14 Jahren strafbar werden kann und bis zu diesem Alter die Eltern für ihre Kinder haften.

Kriminell kann man nur nach einer Verurteilung genannt werden. Verurteilt wird man, wenn man folgende Straftaten begangen hat: spezielle Ladendiebstähle, Fahrrad- und Kraftraddiebstähle, Raubdelikte wie Handtaschenraub, Körperverletzungsdelikte, Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Sachbeschädigungen (wie Graffiti). Kriminalität entsteht meistens durch gestörtes Sozialverhalten, das immer durch das Umfeld des Kindes oder Jugendlichen entsteht. Meistens durch Familie, Schule, Gruppenzwang, Leistungsdruck, fehlende Schulabschlüsse, Neugier oder schlechte Zukunftsperspektiven. Nur etwa 25 Prozent aller Jugendstraftäter sind Ausländer.

Fabian Meyer, Mänchengladbach, Rudolf-Steiner-Schule

Ein Gräberfeld für tot- und fehlgeborene Kinder – Die Möglichkeit, Abschied zu nehmen

Die Wehen setzen ein! Das Kind kommt! Doch trotz der eigentlich fröhlichen Situation ist die Stimmung bedrückt. Denn das Baby, das jetzt und hier geboren wird, ist nicht lebendig. Es ist eine Totgeburt.

Solch eine Situation haben schon viele Eltern erlebt. Das Kind, das eine Frau vielleicht sogar schon acht Monate in sich getragen hat, tot auf die Welt kommt. Doch was tun? Was tut man, wenn das Kind nicht mehr lebt?

Seit Juni 2003 gibt es auf dem Nordfriedhof in Düsseldorf ein Gräberfeld für tot- und fehlgeborene Kinder. Auf diesem Feld haben die Eltern der schon im Bauch verstorbenen Kinder die Chance, diese richtig zu beerdigen.

Die Ökumenische Hospizgruppe Gerresheim und ein großer Arbeitskreis, der aus den Bestattern, den Mitarbeitern der Stadt Düsseldorf, den Steinmetzen, den evangelischen und katholischen Seelsorgern, den Friedhofs-Gärtnern und natürlich der Hospizgruppe selbst besteht, hat sich für die Einrichtung dieses Gräberfeldes eingesetzt.

Innerhalb von zwei Jahren wurde ein wunderschönes Feld angelegt. In der Mitte dieses Feldes befindet sich eine Stele, auf der nun schon mehrere Steinringe aufliegen. Diese Stele ist von Jahr zu Jahr gewachsen, denn jeweils immer ein Steinmetz hat auch einen Steinring zu einem Jahr hergestellt und ganz individuell verziert. Bunte Blumen und von den Eltern selbst bunt verzierte Steine als Andenken an ihre Kinder, lassen das Feld wie ein Kinderzimmer oder gar wie einen Spielplatz wirken.

Die Eltern brauchen einfach nur im Krankenhaus ihre Erlaubnis geben und ihr Kind wird kostenlos auf diesem Friedhofsfeld bestattet. Die Kosten für die Bestattung trägt der Arbeitskreis.

Mittlerweile liegen mehr als 600 Kinder auf diesem Feld. Ab 2009 finden immer am zweiten Donnerstag im März, Juni, September und Dezember die Trauerfeiern statt, an denen die Eltern sich von ihren Kindern verabschieden können. Anschließend wird der gemeinsame Sarg, in dem jedes Kind seinen eigenen Platz hat, zu dem Gräberfeld gebracht und dort bestattet. Später wird die Grabstelle bepflanzt.

Dieses Feld wird mittlerweile als ein Ort angenommen, an dem nicht nur die Eltern, deren Kinder hier bestattet sind, trauern, sondern mittlerweile sind auch Steine von 1967 und 2002 auf dem Feld abgelegt worden. Dies zeigt, dass das Feld von allen Seiten akzeptiert wird und wir hoffen, dass es weiterhin von überall her Unterstützung bekommt.

Laura Frählich, Düsseldorf, Städt.gymnasium Koblenzer Straße

Rechtsextremismus – was ist das eigentlich? – In vielen Köpfen latent vorhanden

Die politischen Bezeichnungen „rechts“ und „links“ gehen auf die Sitzordnung in den Parlamenten nach der Französischen Revolution zurück. Seitdem werden die Begriffe „rechts“ und „links“ mit politischen Inhalten identifiziert.

Was aber ist unter Begriffen wie „rechtsextrem“, „rechtspopulistisch“, „neofaschistisch“ oder „neonazistisch“ tatsächlich zu verstehen?

Darüber gibt es ganz unterschiedliche Vorstellungen.

Die heutige extreme Rechte geht- allgemein gesprochen- von der Ungleichwertigkeit von Menschen und Menschengruppen aus. Sie behauptet, es gebe einen angeblich unüberwindbaren Gegensatz zwischen dem Eigenen und dem Fremden.

Rechtsextremes Gedankengut findet sich latent in vielen deutschen Köpfen: Eine Untersuchung von dem Jugendclub Courage Köln aus dem Jahr 2006 ergab, dass 34,9 Prozent der deutschen Bevölkerung die Meinung vertreten, man sollte „die Ausländer wieder in ihre Heimat zurückschicken“, wenn „Arbeitsplätze knapp werden“.

Ein noch größerer Teil, nämlich 37 Prozent, glaubt, dass Ausländer nur nach Deutschland kommen, „um unserem Sozialstaat auszunutzen“. Sogar 39,1 Prozent teilen die Ansicht, die Bundesrepublik sei „durch die vielen Ausländer in einem gefährlichen Maß überfremdet“.

Jugendliche gelten zwar allgemein im Vergleich zu älteren Generationen als toleranter. Trotzdem will jeder zehnte Heranwachsende keine afrikanische Familie als Nachbarn haben, sogar 30 Prozent lehnen den Zuzug einer Aussiedlerfamilie ab.

Wer rassistisch denkt, wählt allerdings nicht immer die NPD, engagiert sich nicht unbedingt bei einer „freien Kameradschaft“, marschiert selten bei einer rechtsextremen Demonstration mit oder verprügelt gar Ausländer.

Nicolas Dübbers, Düsseldorf, Hulda-Pankok-Gesamtschule

Abwasserumleitung am Dörpfeldsee – Keine Gefahr für Fische und Krebse

2008 wurde an der Richrather Straße in Hilden ein neuer Plus Markt mit einem großen Parkplatz eröffnet. Der Regenwassersammler der Stadt kann die Mengen an Regenwasserwasser des Parkplatzes jedoch nicht mehr aufnehmen, deshalb musste dieses in den Dörpfeldsee umgeleitet werden.

Der Dörpfeldsee ist ein privater und städtischer Angelsee mit einigen Fisch- und Krebsarten. Normalerweise wäre es umweltschädlich, Abwässer von Parkplätzen in einen See umzuleiten, aber hier ist ein großes Filtersystem vorhanden, welches das Wasser von Unreinheiten befreit.

Das Wasser wird hier in verschiedenen Stationen gereinigt. Außerdem wird es nicht direkt in den See geleitet, sondern gelangt nur durch die Bodenversickerung hinein. Die Fische und Krebse werden dadurch keinesfalls bedroht, solange die Wartung halb- bis vierteljährlich erfolgt. Sollte dies nicht der Fall sein, kann die Wasserqualität variieren, aber ein Fischsterben ist ausgeschlossen.

Svenja Brill, Düsseldorf, Städt.gymnasium Koblenzer Straße

Ausstellung im Düsseldorfer Rathaus – Heute selbstverständlich: 90 Jahre Frauenwahlrecht

Wenn ich meiner kleinen Schwester, die mit ihrem Zwillingsbruder

gerade durch die Ausstellung „90 Jahre Frauenwahlrecht“ im Düsseldorfer Rathaus tobt, sagen würde, dass sie später einmal nicht die gleichen Rechte wie ihr Bruder hätte, würde sie mir wahrscheinlich einen Vogel zeigen.

Noch vor weniger als 100 Jahren wäre dieser Satz Wirklichkeit gewesen. Die Frau blieb zu Hause, kümmerte sich um den Haushalt und die Kinder. Der Mann verdiente das Geld. In der Politik gab es auch ausschließlich Männer, die Frau hatte noch nicht einmal das Recht, wählen zu gehen.

Erst als es immer mehr erwerbstätige Frauen gab, wurde der Wunsch nach Bildung und Gleichberechtigung immer lauter. Da die Frauen politisch zunächst allerdings nichts erreichen konnten, änderte sich ihre Situation vorerst nicht. Erst 1918, nachdem Finnland, 1905 gefolgt von Norwegen, Dänemark und Island, bereits ein Frauenwahlrecht eingeführt hatte, geschah dies auch in Deutschland. Im November 2008 jährte sich zum 90. Mal der Tag, an dem allen Frauen über 20 Jahren im damals Deutschen Reich das aktive und passive Wahlrecht, das heißt, das Recht zu wählen und gewählt zu werden, gesetzlich zugesichert wurde.

Die Ausstellung „90 Jahre Frauenwahlrecht“ im Düsseldorfer Rathaus erzählt diese Geschichte mit vielen Bildern auf großen Schautafeln. Auch wenn die Stadt im Kampf um das Frauenwahlrecht keine zentrale Rolle gespielt hat, finden sich in der Ausstellung viele Beispiele aus dem Stadtarchiv, die anschaulich zeigen, welche politischen Bewegungen und Parteien diese Entwicklung begleitet haben, und wie dies von der lokalen Presse aufgenommen wurde.

Hier wie überall ging es nicht nur darum, wählen zu dürfen, sondern auch gewählt zu werden. Die Ausstellung zeigt eine Reihe von Düsseldorfer Frauen, die sich aktiv in der Politik betätigt haben. Über die Biographien der einzelnen Frauen wird allerdings nicht berichtet. Das ist schade, denn ein beispielhafter Lebenslauf wäre vielleicht noch interessanter als die vielen Daten und Statistiken gewesen, um das Leben einer politisch engagierten Frau der damaligen Zeit nachempfinden zu können.

Das bemerkt jedoch niemand, denn die Ausstellung ist menschenleer. Auch der Pförtner erzählt, dass es schon besser besuchte Ausstellungen gegeben habe. Vielleicht wird das Frauenwahlrecht heute schon als so selbstverständlich angesehen, dass sich niemand mehr damit beschäftigen möchte. Ich bin jedenfalls froh, meiner Schwester nicht sagen zu müssen, dass sie später einmal nicht wählen darf. Ich glaube, sonst hätte ich noch viel zu erklären.

Leonie Trautmann, Düsseldorf, Erzb. St. Ursula-Gymnasium

Reiten als Therapie – Wie Pferde heilen können

Der Hof Gut Rodeberg, auf dem Reitstunden angeboten werden, liegt am Rand von Unterbach. Es gibt dort 15 Pferde, einige von diesen kann man ab und zu auf der Equitana oder anderen bekannten Pferdeveranstaltungen sehen.

Man kann aber auch Therapiestunden nehmen, die meistens am Vormittag, manchmal aber auch am Nachmittag stattfinden. Diese beinhalten das heilpädagogische Reiten und Voltigieren. Dazu wurden extra zwei Pferde ausgebildet, die aber auch in den Reitstunden mitgehen. Natürlich kann man auch, wenn man es lieber möchte, eine Therapie ohne ein Pferd machen.

Die Therapeuten gehen regelmäßig auf Veranstaltungen und Seminare, um sich weiter fortzubilden, damit sie immer auf dem neuesten Stand der Therapiemethoden sind. Frau Helm, die Besitzerin des Hofes und Leiterin der meisten Therapien, hat 1998 ein Studium als Diplom-Heilpädagogin absolviert und arbeitet seitdem mit Kindern und Erwachsenen.

Auf der Suche nach einer alternativen Therapieform kam sie auf die Idee, mit Pferden in freier Natur zu arbeiten, mit dem Ziel, nicht behinderte und behinderte Kinder und Erwachsene zusammenzubringen. Außerdem möchte sie ihren Patienten das Pferd als Medium für die körperliche und geistige Entwicklung näher bringen.

Es werden auf dem Hof unterschiedliche Arten von Therapien für verschiedene Arten von Behinderungen angeboten, zum Beispiel bei Sprach- und Lernbehinderungen, geistigen oder körperlichen Behinderungen, allgemeinen Schulproblemen, Wahrnehmungsproblemen oder Verhaltensauffälligkeiten.

Isabel Creutz, Düsseldorf, Erzb. St. Ursula-Gymnasium