Rechtsextremismus – was ist das eigentlich? – In vielen Köpfen latent vorhanden

Die politischen Bezeichnungen „rechts“ und „links“ gehen auf die Sitzordnung in den Parlamenten nach der Französischen Revolution zurück. Seitdem werden die Begriffe „rechts“ und „links“ mit politischen Inhalten identifiziert.

Was aber ist unter Begriffen wie „rechtsextrem“, „rechtspopulistisch“, „neofaschistisch“ oder „neonazistisch“ tatsächlich zu verstehen?

Darüber gibt es ganz unterschiedliche Vorstellungen.

Die heutige extreme Rechte geht- allgemein gesprochen- von der Ungleichwertigkeit von Menschen und Menschengruppen aus. Sie behauptet, es gebe einen angeblich unüberwindbaren Gegensatz zwischen dem Eigenen und dem Fremden.

Rechtsextremes Gedankengut findet sich latent in vielen deutschen Köpfen: Eine Untersuchung von dem Jugendclub Courage Köln aus dem Jahr 2006 ergab, dass 34,9 Prozent der deutschen Bevölkerung die Meinung vertreten, man sollte „die Ausländer wieder in ihre Heimat zurückschicken“, wenn „Arbeitsplätze knapp werden“.

Ein noch größerer Teil, nämlich 37 Prozent, glaubt, dass Ausländer nur nach Deutschland kommen, „um unserem Sozialstaat auszunutzen“. Sogar 39,1 Prozent teilen die Ansicht, die Bundesrepublik sei „durch die vielen Ausländer in einem gefährlichen Maß überfremdet“.

Jugendliche gelten zwar allgemein im Vergleich zu älteren Generationen als toleranter. Trotzdem will jeder zehnte Heranwachsende keine afrikanische Familie als Nachbarn haben, sogar 30 Prozent lehnen den Zuzug einer Aussiedlerfamilie ab.

Wer rassistisch denkt, wählt allerdings nicht immer die NPD, engagiert sich nicht unbedingt bei einer „freien Kameradschaft“, marschiert selten bei einer rechtsextremen Demonstration mit oder verprügelt gar Ausländer.

Nicolas Dübbers, Düsseldorf, Hulda-Pankok-Gesamtschule