Archiv der Kategorie: Rudolf-Steiner-Schule

Buch-Tipp – Nichts für schwache Nerven

In dem Buch „Wer schön sein will muss sterben“ hat die 16-jährige Jane alles, was sich ein Teenie nur wünschen kann: Sie ist beliebt, hübsch, hat einen gut aussehenden Freund und schöne Klamotten. Desto unwahrscheinlicher ist es doch, dass jemand sie umbringen wollte, oder?! Sind ihre „Freunde“ wirklich ihre Freunde oder doch ihre Feinde?

Als Jane aufwacht, findet sie sich im Krankenhaus wieder. Sie kann sich nicht bewegen und nicht sprechen. Vor allem aber kann sie sich nicht an jenen Abend der großen Party erinnern, an dem jemand versuchte, sie zu töten. Erst langsam kehrt ihre Erinnerung zurück, denn ihr Killer ist schon auf dem Weg zu ihrem Zimmer.

Ein spannender Psycho-Thriller von Michele Jaffe. Er liest sich leicht und ist super spannend von der ersten bis zur letzten Seite. Bis zum Ende weiß man nicht, wer der Killer ist. Geeignet für Mädchen und Jungen ab 13 Jahren; 448 Seiten; 16,95 Euro.

Marie Hälker, Mänchengladbach, Rudolf-Steiner-Schule

Kyoto-Protokoll – Machtspiele ums Klima

Erst vor kurzem endete die UN-Klimakonferenz in Durban, der 194 Staaten beiwohnten. Mit klaren Rollen und wenig Überraschungen verlief die Konferenz, bei der es mehr um Geldmacherei als um Klimarettung ging.

Kanada stieg aus dem Kyoto-Abkommen aus, unter dem Vorwand, dass der Vertrag hinfällig wäre, da die größten Luftverschmutzer China und USA nicht im Vertrag eingebunden seien. Ganz falsch ist das zwar nicht, aber trotz allem ist dies nur ein vorgeschobener Grund. Kanada wollte laut Kyoto-Protokoll seinen CO²-Ausstoß bis zum Jahr 2012 im Gegensatz zu 1990 um sechs Prozent gesenkt haben. Dabei lag das Land schon letztes Jahr 35 Prozent über den Werten von damals. Zum anderen besitzt Kanada in Alberta, einem seiner Bundesstaaten, riesige Mengen von Erdöl, allerdings mit Sand vermischt. Diese beiden Stoffe voneinander zu trennen, würde die Emissionen noch viel weiter in die Höhe treiben und Kanada Strafzahlungen in Milliardenhöhe einbringen.

Während der laufenden Verhandlungen wurden Berichte über das Weltklima unserer Zeit veröffentlicht: 2011 ist das zehntwärmste Jahr seit dem Beginn der Klimaaufzeichnung 1850. Das Klima lag im vergangenen Jahr um 0,46 Celsius höher als in den Jahren davor, und es wird weiter steigen, was eindeutig menschliches Verschulden ist.

Eine große Lücke des noch laufenden Kyoto-Protokolls ist, das es nicht verpflichtend für alle Staaten gilt. Man kann sich sozusagen aussuchen, ob man etwas für den Klimaschutz tun will oder nicht. Das ist auch der Grund, warum zwei der größten Umweltverschmutzer, China und die Vereinigten Staaten, immer noch Abgase in die Welt schleudern können, wie es ihnen passt. Seit Jahren sagen beide Länder, sie würden mitmachen, wenn der andere den ersten Schritt tut. Was einem wie ein Kleinkinderstreit vorkommt, ist in Wahrheit todernst gemeint und nicht auf die leichte Schulter zu nehmen.

Zum großen Glück der nachfolgenden Generationen soll das 2020 startende Abkommen diese Lücken füllen: Geplant ist für 2015 ein ausgehandeltes Abkommen, in dem sich alle Staaten am Klimaschutz maßgeblich beteiligen.

Laut Klimaforschern wird das Klima, wenn es so weiter geht wie bisher, um fünf bis sechs Grad steigen. Für die Erde zu verkraften wären gerade mal ein bis zwei Grad. Es ist zu hoffen, dass das neue Abkommen mehr fruchtet als das Kyoto-Protokoll.

Meret Coenen, Mänchengladbach, Rudolf-Steiner-Schule

Auslandsgeschäfte – Boom des deutschen Waffenexports

An was denkt man als erstes, wenn man Deutschland im Sinn hat? Vielleicht an Bayern und Lederhosen oder an Sauerkraut. Aber bestimmt nicht an einen expandierenden Waffenexport an arabische Länder.

Doch genau das ist der Fall. 2010 wurde Kriegsmaschinerie im Wert von 2,1 Milliarden Euro – und damit rund 60 Prozent mehr als 2010 – ins Ausland geliefert. Ein Großteil ging zwar an NATO-Länder, jedoch hat Saudi-Arabien vor kurzem bestätigt eine Lieferung von 270 Kampfpanzern, Typ Leopard 2 in Auftrag gegeben zu haben. Lieferungen der Rüstungsindustrie nach Saudi-Arabien, und generell Nordafrika, gelten als besonders umstritten und ethisch fragwürdig, weil die Menschenrechtslage in diesen Ländern als kritisch betrachtet wird.

Die Begründung eines saudi-arabischen Generals, warum das Militär dort so viele Panzer benötigt, war das sein Land sich gegen „gefährliche Nachbarn“ schützen müsste, sie aber nicht agressiv seien, oder auf Krieg aus wären.

EU-Länder sind aber auch große Abnehmer der Waffenindustrie; Portugal an der Spitze, mit einer Lieferung im Wert von 811 Millionen Euro, das aber nur dank eines Großauftrags für U-Boote, Teile von Kampfschiffen und Unterwasserortungsgeräten.

Kurz darauf folgen die Vereinigten Staaten und Großbritannien. Allerdings sind auch weiterhin Lieferungen für instabile Länder genehmigt worden: Nach Pakistan wurde im Wert von 96 Millionen Euro exportiert.

Die eigentliche Schande besteht aber darin, dass Deutschland in den Ländern Nordafrikas als Vermittler fungiert, um die Aufstände zu beruhigen, hinterrücks aber weiterhin Länder mit Waffen und anderer Kriegsmaschienerie beliefert.

Grünen-Chefin Claudia Roth mahnte: „Die Regierung Merkel handelt nicht mehr Wertgeleitet, sondern orientiert sich an Scheckbuchwerten der Rüstungsindustrie.“

Meret Coenen, Mänchengladbach, Rudolf-Steiner-Schule

Weihnachtsgeschichte – Der Norden voller Geheimnisse

Es waren einmal zwei Brüder, die von ihrem verstorbenen Vater ein Testament erhalten hatten. In diesem Testament stand: „Wer als erstes den Weihnachtsmann mit seinen vielen Helfern findet, bekommt meine Villa.“ In dem Testament enthalten waren noch eine Karte und ein Kompass.

Die beiden Brüder waren uneinig, wer was bekommt, und fingen an sich zu streiten. Der eine Bruder sagte: „Weißt du was wir machen? Schnick, Schnack, Schnuck. Wer gewinnt, darf sich aussuchen, welches Hilfsmittel er nimmt!“ Der zweite Bruder war einverstanden, und er gewann auch das Spiel. Er entschied sich für den Kompass. Der erste Bruder musste die Karte nehmen.

Der Kompass zeigte genau den Standpunkt der Weihnachtsstadt an. Im Streit machten sie sich getrennt auf den Weg. Obwohl sie sehr reich waren und sich ums Geld keine Sorgen zu machen brauchten, waren sie sehr geizig. Die Brüder machten sich mit gepackten Sachen auf den Weg. Der erste mit der Karte, der zweite dem Kompass.

Jeder nahm einen von Hunden gezogenen Schlitten mit. Sie nahmen unterschiedliche Routen, denn jeder wollte der erste sein.

Am ersten Abend ihrer Reise baute der erste Bruder sein mitgebrachtes Zelt auf, die Hunde band er am Zelt an, damit sie nicht weg liefen.

Der zweite schlug sein Lager in einer Höhle auf, in der auch seine Hunde Platz fanden. Am nächsten Tag waren die Brüder hungrig. Nachdem sie etwas gegessen hatten, folgte jeder seiner eigenen Route. Es war ein sehr beschwerlicher Weg. Eisigkalt und windig.

Gletscherspalten mussten sie überqueren.

Am nächsten Abend waren sie schon fast angekommen und beobachteten die Polarlichter. Sie hatte fast alle Farben. Lila, blau, grün und flimmerten wunderschön am Himmel hin und her. Ach wäre doch mein Bruder jetzt bei mir, dachte jeder für sich.

Am nächsten Morgen konnte der zweite Bruder recht schnell aufbrechen. Bald darauf setzte auch der erste Bruder, nicht weit entfernt, seinen Weg fort.

Plötzlich kam ein fürchterlicher Sturm auf. Die Brüder konnten nichts mehr sehen und verliefen sich. Als sich der Sturm langsam legte, sah der erste Bruder den zweiten, und rief: „Hallooooo!“, der zweite schrie: „Hier bin ich!“ Beide hatten sich große Sorgen um einander gemacht und waren froh, dass sie sich wiedergefunden hatten. Sie umarmten sich.

Nun setzten sie ihre Reise gemeinsam fort. Sie erreichten eine Bergkuppe. Als sie oben waren, konnten sie in ein riesiges Tal blicken. Vor ihnen lag die Weihnachtsstadt. Schön beleuchtet mit einem riesigen, bunt geschmückten Tannenbaum. Sie verbrachten lange Zeit in der Stadt, und trafen den Weihnachtsmann, und sahen den vielen kleinen Elfen beim Packen der Geschenke zu. Sie wollten gar nicht mehr nach Hause.

Als sie wieder zu Hause waren, einigten sie sich darauf, sich die Villa zu teilen, da sie ja beide gleichzeitig die Weihnachtsstadt gefunden hatten.

Seitdem spendeten sie den armen Kindern der Stadt jedes Jahr ganz viele Geschenke zu Weihnachten.

Luis Terwedow, Mänchengladbach, Rudolf-Steiner-Schule

Diskussion ums alte Theater nimmt kein Ende – Viel Lärm um nichts?

Es scheint wieder einmal eine neue, unendliche Geschichte zu geben: So lange wie der Bau des neuen Einkaufszentrums diskutiert wird, findet eine nie enden wollende Debatte über das Schicksal des alten Theaters statt. Die neueste Idee des Citymanagements, ein Stück Fassade des alten Stohrer-Baus abzutragen und an anderer Stelle wieder aufzubauen, mag vielen Mönchengladbachern, die sich für den Erhalt des Gebäudes und eine Wiederaufnahme des Theaterbetriebs eingesetzt haben, wie ein Schildbürgerstreich vorkommen.

Wie in so vielen Punkten schafft es die Stadt Mönchengladbach auch hier, Entscheidungen an der Meinung vieler Bürger vorbei zu treffen. Generationen von Gladbachern lieben das alte Stadttheater, haben als Kinder dort mit ihren Eltern die jährliche Aufführung des Weihnachtsmärchens genossen, erinnern sich nur zu gut an den roten Samt der Plüschsitze und den Duft von Staub, Holz und Theaterschminke. Wer hat nicht die ausgefallenen Glühbirnen in den Kugellampen gezählt?

Ganz abgesehen von allen romantischen Anwandlungen: Die Lage des alten Theaters, mitten in der Stadt, leicht erreichbar mit öffentlichen Verkehrsmitteln und für die meist ältere Klientel, die städtebauliche Relevanz des markanten Bauwerks aus der Wirtschaftswunderzeit – ein Relikt an ein blühendes Mönchengladbach – hätten eine Stilllegung nie zulassen dürfen. Eine Sanierung, die im Verhältnis zu den Kosten für die Renovierung der Stadthalle Rheydt und der Errichtung des – jetzt kostenintensiv leer stehenden „TIN“ (Theater im Nordpark) als Behelfslösung – eine wirtschaftlich durchaus vertretbare Alternative hätte darstellen können, wurde von Beginn an mehr oder weniger ausgeschlossen.

Natürlich stellt sich hier die Frage, ob eine hoch verschuldete Stadt wie Mönchengladbach, mit einer überdurchschnittlichen Arbeitslosenquote, einem großen Bevölkerungsanteil mit Migrationshintergrund, dies Theater braucht. Aber fehlt nicht genau so die Klientel für das geplante Einkaufszentrum? Wie gesichts- und geschichtslos soll unsere Stadt noch werden?

Eines steht fest: Auch wenn in einem Jahr das alte Stadttheater verschwunden sein wird, es wird weiter existieren in den Erinnerungen vieler Mönchengladbacher, genau so wie das Bewusstsein, dass kommunalpolitische Entscheidungen immer häufiger an der Meinung der Bevölkerung vorbei gefällt werden.

Moritz Bähmer, Mänchengladbach, Rudolf-Steiner-Schule

Zugausfälle am Rheydter Bahnhof – Chaos auf den Schienen

Am Dienstag war ich in der Rheydter Innenstadt. Eigentlich wollte ich den Zug um 15.26 nach Erkelenz nehmen. Als ich das letzte Mal auf die Uhr sah, war es 15.15 Uhr, also ging ich zum Bahnhof. Als ich nach geschätzten drei Minuten den Bahnhof erreichte, zeigte die Bahnhofsuhr 15.30 Uhr an. Ich wunderte mich sehr. Mein Zug war nun weg und ich musste nun eine längere Zeit warten. Ich dachte ich hätte genug Zeit zum Nachdenken, wo die zehn Minuten geblieben sind. Doch ich kam einfach nicht darauf!

Dann endlich kam ein Zug. Doch es war kein regulärer, sondern ein älterer Zug und ich wusste nicht, ob ich ihn nehmen sollte. Eine ältere Dame sagte mir, dass der Zug nach Erkelenz fahren würde. Also stieg ich ein, und als ich in Erkelenz angekommen war, wollte ich einen Bus nehmen. Da der Zug sich wiederum verspätet hatte, war der Bus schon abgefahren.

Ich rief zuhause an, ob mich jemand abholen könne, da nun kein Bus mehr fuhr und es schon dunkel wurde. Mein Vater sagte, dass er mich abholen würde, doch klang er dabei ziemlich genervt.

Dann sah ich den regulären Zug, mit zwanzig Minuten Verspätung einfahren.

Als ich endlich zuhause war, hatte ich Kopfschmerzen, es war schon 17.30 Uhr und ich musste noch Hausaufgaben machen.

Chris Vetten, Mänchengladbach, Rudolf-Steiner-Schule

Interview mit einem Zeitzeugen – „Als wir aus dem Luftschutzkeller kamen, lagen überall tote Pferde“

Mein Opa, Peter Pulka, wurde 1940 geboren und hat seine ersten

fünf Lebensjahre im Krieg erlebt. Als Kind wurde er mit seiner Mutter, seiner Tante und seiner Oma aus dem damaligen deutschen Breslau vertrieben. Im Interview erzählt der heute 71-Jährige von seinen Erlebnissen im Zweiten Weltkrieg und woran er sich heute noch erinnern kann.

Frage: Ihr wurdet aus Breslau vertrieben, erzähl doch mal, wie es genau

war.

Peter Pulka: Wir haben das Glück gehabt, dass wir in einer Eisenbahn, wo der

Wagon mit Stroh ausgelegt war, zehn Tage unterwegs waren. Denn andere mussten zu Fuß gehen und sind dabei erfroren.

Frage: Von wo wurdet ihr genau vertrieben?

Peter Pulka: Wir sind von Breslau aus, früher war es deutsch und ist dann

durch den Krieg polnisch geworden, ausgewiesen und dann mit dem Zug abtransportiert worden. Als wir an der holländischen Grenze bei Kaldenkirchen ankamen, mussten wir den Zug verlassen. Wir sind dann nach Bracht gekommen und dort in ein Zimmer eingewiesen worden.

Frage: Was hattest du die ganze Zeit über für ein Gefühl?

Peter Pulka: Ein ungutes Gefühl hatte ich. Bei Luftangriffen mussten wir

immer in den Luftschutzkeller. Ich kann mich noch daran erinnern, als wir einmal aus dem Keller kamen und tote Pferde auf der Straße lagen.

Frage: Musstest du mal für längere Zeit im Haus bleiben?

Peter Pulka: Ich hatte Hungertyphus und war für eine ganze Zeit im Haus und

und durfte auch wegen der Ansteckungsgefahr nicht aus dem Haus. Es durfte auch keiner zu mir. Vor dem Haus hing eine gelbe Fahne, das hieß, dass man wegen der Ansteckungsgefahr Abstand halten musste.

Frage: Hast du jemanden durch den Krieg verloren?

Peter Pulka: Ja, ich habe meinen Vater und meine Heimat durch den Krieg

verloren.

Frage: Was war das Schlimmste in dieser Zeit?

Peter Pulka: Dass ich meinen Vater im Krieg verloren habe.

V.M.: Was war das Schönste in dieser Zeit?

Peter Pulka: Dass ich mit meiner Mutter zusammen sein konnte, was ja nicht

jedem beschert war.

Abschließend eigene Worte von Peter Pulka: „Ich wünsche der Jugend und der Menschheit, dass sie so etwas wie den Krieg nicht wieder erleben muss. Man spricht bei diesem Krieg von über 50 Millionen Toten.“

Viktoria Mund, Mänchengladbach, Rudolf-Steiner-Schule

Ballett von Robert North mit vier Choreografien – Kontraste & Rhythmen

Am Samstag, dem 3. Dezember 2011, wurde im Rheydter Stadttheater die Uraufführung des Ballettabends „Kontraste & Rhythmen“ von Robert

North gezeigt.

Die vier stilistisch und inhaltlich sehr unterschiedlichen

Chorerografien vereinte Robert North so, dass sie durch den Rhythmus der jeweiligen Musik verbunden sind.

Die Choreografien bestanden erstens aus lonely town, lonely street, in der man reale, alltägliche Momente im Zusammenleben mit Menschen zu sehen bekam.

Als zweites bekam man Prometheus, der den Menschen das Feuer brachte und dafür von Zeus bestraft wurde, zu sehen.

Darauffolgend kam das von dem römischen Dichter Vergil kreierte poetische Traumland Arkadien auf die Bühne.

Den Abschluss bildete die von Robert North eigens entwickelte, weltberühmte und humorvolle Choreographie Troy Game, in der junge

Männer kämpferisch ihre Überlegenheit zeigten und versuchten, sich gegenseitig auszustechen.

Viktoria Mund, Mänchengladbach, Rudolf-Steiner-Schule

Interview mit dem Großvater – „Krieg ist nicht schrecklich, er ist grausam“

Ein Interview mit meinem Opa Adi Hedderich über seine Erlebnisse im Zweiten Weltkrieg:

Frage: Wie lange hast du im Krieg gekämpft?

Adi Hedderich: Ich habe drei Jahre im Krieg gekämpft, und ich war vier Jahre in Kriegsgefangenschaft.

Frage: Wie viel Geld hast du im Krieg verdient?

Adi Hedderich: Weiß ich nicht mehr genau, aber nicht viel, vielleicht drei bis vier Mark am Tag.

Frage: Hast du einen Menschen sterben sehen?

Adi Hedderich: Ja, ich habe Kameraden an der Front sterben sehen und in Gefangenschaft beim Minen-Entschärfen.

Fragel: Als du mit einem Kampfflugzeug geflogen bist, habt ihr da auch Bomben abgeworfen?

Adi Hedderich: Ja, wir haben aus dem Flugzeug Bomben abgeworfen.

Frage: Hast du im Krieg Menschen getötet?

Adi Hedderich: Das kann ich nicht genau sagen. Wahrscheinlich schon, aber das konnten wir vom Flugzeug aus nicht sehen.

Frage: Findest du nicht auch, dass der Krieg schrecklich ist?

Adi Hedderich: Er ist nicht schrecklich, er ist grausam!

Frage: Welche Waffen hast du bei dir getragen?

Adi Hedderich: Wir hatten Maschinenpistolen.

Frage: Wie war es im Krieg zu kämpfen?

Adi Hedderich: Schrecklich, weil man immer gedacht hat, dass man einen Menschen getötet hat.

Frage: Wie alt warst du im Krieg?

Adi Hedderich: Ich war 17 Jahre alt als ich zur Luftwaffe gekommen bin.

Frage: Als du im Flugzeug geflogen bist, ist dir da mal ein Unglück passiert?

Adi Hedderich: Ja, wir sind zwei Mal getroffen worden, weil die Amerikaner und die Engländer sehr viele Flugzeuge in der Luft hatten.

Frage: Hast du jemanden im Krieg verloren?

Adi Hedderich: Ja, ich habe meinen jüngsten Bruder und meinen Schwager verloren. Sie sind beide in Russland verloren gegangen, wahrscheinlich sind sie gefallen.

Frage: Hast du im Krieg Verletzungen erlitten?

Adi Hedderich: Ja, ich hatte einen Streifschuss am linken Bein. Später in Kriegsgefangenschaft ist ein Mann beim Minenentschärfen auf eine Tretmine getreten. Zwei der Minenstücke haben mich getroffen. Eins im Rücken und eins im Hinterkopf. Beide Stücke habe ich auch heute noch in meinem Körper.

Vielen Dank, Opa, für das Interview.

Vitus Nagel, Mänchengladbach, Rudolf-Steiner-Schule

Interview mit einem Koch – Lieblingsspeise: Schnitzel

Frage: Wie ist es dazu gekommen, dass Sie Koch werden wollten ?

Antwort: Ich war eigentlich ein bisschen vorbelastet, da meine Oma auch Köchin war, und ich sie in den Sommerferien immer besucht habe. Die Küche hat mich schon immer interessiert  und ich habe viel mit meiner Mutter gekocht und gebacken. Ausserdem war die Küche bei uns zuhause immer der soziale Mittelpunkt, wo sich die Familie getroffen hat. Ich merkte, dass man Menschen mit Essen und Kochen viel Freude bereiten kann, und das gefiel mir sehr gut, außerdem hat man die Möglichkeit, viel zu Reisen und die Welt kennen zu lernen.

Frage: Was für ein Gericht kochen Sie am liebsten?

Antwort: Ich koche sehr gerne Schnitzel, das ist auch schon immer mein Lieblingsgericht gewesen, aber ich war auch schon immer von fremden Kulturen fasziniert, und ich probiere gerne neue Gerichte aus. Im Moment mag ich auch sehr gerne Sushi und Sashimi aus der Japanischen Küche und natürlich Spezialitäten aus dem Mittelmeer Raum.

Frage: Wieso sind Sie ins Management gegangen?

Antwort: Als Koch/Küchenchef kommt man irgendwann zu einem Punkt, an dem es in der Küche keine Aufstiegsmöglichkeiten mehr gibt.

Außerdem war ich schon immer sehr ehrgeizig und wollte die Möglichkeit haben, nicht nur meinen Küchenbereich sondern auch das Restaurant und den Rest des Food & Beverage Department beeinflussen zu können und zu verstehen.

Frage: Kochen Sie heute immer noch regelmäßig?

Antwort: Ja, sowohl im Beruf als auch Zuhause.

Frage: War es Ihr Kindheitstraum?

Antwort:Ich wollte eigentlich LKW Fahrer werden und mit meinem Brummi um die Welt fahren.

Frage: Würden Sie noch einmal Koch werden?

Antwort: Ja, auf alle Fälle, ich liebe meinen Beruf und würde ihn jederzeit wieder ergreifen.

Frage: Was inspiriert Sie, neue Gerichte zu kreieren?

Antwort: Meine Inspiration kommt von vielen verscheiden Einflüssen. Ich lese sehr gerne Kochbücher, Magazine etc. Schaue mir viele Kochsendungen und Reiseberichte an, die mit neuen Ländern und Kulturen zu tun haben. Interessiere mich aber auch für Geschichte und die Ursprünge unserer heutigen Kochkultur.

Frage: Wo war der schönste Ort, an dem Sie gearbeitet haben?

Antwort: Ich mochte eigentlich viele meiner Stationen, weil Sie immer etwas für mich bedeutet haben. Meine Lehre in Bad Nauheim und das Parkhotel das mitten im Kurpark gelegen ist, Würzburg, Moskau, Sylt. Aber ich denke mal, meine Zeit auf den Cayman Islands, eine Insel in der Karibik, war der schönste Ort.

Vielen Dank für das Interview.

Noah Yoksulabakan, Mänchengladbach, Rudolf-Steiner-Schule