Archiv der Kategorie: Gem. Hauptschule Heinrich-Lersch

Pauken im Zirkus-Wohnwagen – Im Winter geht Renaldo in die „echte“ Schule

Der Zirkus Traber ist von November bis März im Mönchengladbach. Die Kinder des Zirkus besuchen die GHS Heinrich Lersch .

Es ist Anfang November, „unser“ Zirkusjunge, Renaldo Traber, steht vor der Tür. Alle sind gespannt, wie es ihm geht. Er kommt seit dem 5. Schuljahr immer im Winter in unsere Klasse. Es ist sehr aufregend, und nur wir haben die Chance die Erfahrung mit einem echten Zirkusjungen zu machen. „Es ist für mich jedes Mal toll, in eine richtige Schule zu gehen. Sonst habe ich nur Privatunterricht“, meint Renaldo.

Der Zirkus Traber ist ein Familienzirkus, alle Personen der Traberfamilie müssen mithelfen. Die Familie trainiert zwei bis dreimal am Tag für neue Zirkusnummern. Renaldo trainiert nur manchmal. „Ich muss die Lichter, Musik und Elektronik bedienen und meiner Mutter bei der Fütterung der Tiere helfen. Dies ist mein Alltag“, sagt er.

Renaldo hat nur zwei oder drei Stunden Freizeit. „Aber ich bin trotzdem der, der bei uns am meisten Freizeit hat. Meine Geschwister, Cousins und Cousinen haben viel weniger Zeit als ich“, erzählt uns Renaldo.

Die Zirkuskinder werden von Frau Fritz unterrichtet. Frau Fritz kommt zwei

bis drei Mal in der Woche in die Zirkusschule. Sie unterrichtet die Kinder ab fünf Jahre. Die meisten Kleinen kommen schon, wenn sie drei Jahre alt sind und spielen mit ihr Spiele. Ab sechs Jahren fangen sie an schreiben und lesen zu lernen. Die meisten Schüler gehen während des Winterquartiers in die Schule. Frau Fritz sagt: „Mir macht es Spaß, die Kinder zu unterrichten“.

Vor uns steht die Zirkusschule, wir können es gar nicht glauben, dass man da Unterricht machen kann! Nur am Schild erkennt man, dass im Wohnwagen Unterricht stattfinden kann. Ein Wohnwagen ganz in Weiß mit blauen Fenstern steht auf dem Gelände des Zirkus.

Elf kleine Tische mit elf kleinen Drehstühlen stehen im kleinen Raum. „Das erinnert mich an unseren Chemieraum“, sagt Athina. Auf dem Boden liegen zwei blaue Teppiche. An den Postern, die an den Schränken hängen, erkennen wir, dass die Kids Fußballfans sind. Der Wagen ist richtig gemütlich, es kommt uns nicht wie eine Schule vor. Aber hier richtig gepaukt: Mathematik, Deutsch, Englisch, Kunst, Erdkunde und Bio.

Aber im Moment betreut Frau Fritz nur die Hausaufgaben von Renaldo, er geht ja momentan in die richtige Schule.

Info:

Der Zirkus Traber ist ein Familienbetrieb, das heißt, jeder hat das gleiche Recht, alle dürfen mitbestimmen. Es gibt 34 verschiedene Tiere, 14 Wohnwagen und acht Lastwagen.

Athina Papazoglou, Anastasia, Anna und Yasemin, Mänchengladbach, Gem. Hauptschule Heinrich-Lersch

Eine Mutter erzählt: – Das Leben mit Zwillingen

Eine 43-jährige Mutter erzählt von ihrem Leben mit Zwillingen. Sie war 28 Jahre alt, als sie schwanger wurde. Sie wollte schon früher Kinder, aber da sie ein Problem mit der Schilddrüse hatte, hat das leider nicht geklappt.

Sie musste erst operiert werden. Ein Jahr nach der Opertaion wurde sie dann endlich schwanger. Sie war in der ganzen Schwangerschaft nur vier Mal zuhause, weil sie zu hohen Blutdruck hatte.

Die Zwillinge wurden dann in der 34. Schwangerschaftswoche per Kaiserschnitt geholt, weil sie nicht mehr gewachsen sind, sie waren nur 1400 g leicht und 40 cm groß. Sie mussten noch 6 Wochen in der Kinderklinik bleiben.

Im Gegensatz zu anderen Zwillingsmüttern hatte sie keine Probleme mit den Säuglingen. Die Zwillinge Michelle und Denise haben nur geschlafen, sie sind nur zum essen und saubermachen wach geworden, aber immer mit 30 Minuten Unterschied. Auch dass sie Frühgeburten waren, gab keine Probleme z.B Krankheiten oder sonstiges.

Da die 43-Jährige immer nur 2 Kinder wollte, hatte es sich auf einen Schlag erledigt, da die beiden zusammen gekommen sind. Es hat nartülich auch Vorteile, es ist alles gleichzeitig: Kommunion, Einschulung, Geburtstag, Kindergarten. Sie können überall zusammen hingehen.

Nur leider gibt es Nachteile: man muss alles doppelt kaufen, man wird ständig verwechselt, man wird immer Zwilling genannt und selten mit den richtigen Namen. Die 43-jährige Mutter sagte stolz, dass es nicht schwer sei Zwillinge zu erziehen.

Birgit Pitsch, Mänchengladbach, Gem. Hauptschule Heinrich-Lersch

Krefelder Original – Kalle – ein echter KFC Uerdingen-Fan

Die sonntäglichen Spiele des KFC Uerdingen gleichen mittlerweile einem Klassentreffen, zehn, 15 Jahre nach Schulabschluss. Jeder träumt seinen eigenen Traum.

Auch Kalle, ein Fan Mitte 60 mit blauer Kappe. Kalle kommt aus Krefeld und ist seit Jahrzehnten Fan des KFC. Auch beim Freundschaftsspiel zwischen Borussia Mönchengladbach und dem KFC im Oktober war er dabei. Er saß ein paar Reihen vor mir und meiner Mannschaft, der U 16 des KFC Uerdingen.

Der Abstieg in die Oberliga hätte Kalle allerdings beinahe um sein Hobby gebracht. Denn als gläubiger Mormone darf er am Sonntag, dem Tag des Herrn, eigentlich keinem Privatvergnügen nachgehen. Doch der KFC ist kein wirkliches Vergnügen, findet Kalle. Die Spieler kennen Kalle. Er ist bei jedem Training der ersten Mannschaft dabei, auch beim Training der U 16 schaut er immer zu. Kalle ist ein echtes Original. In Krefeld kennt ihn jeder.

Dennis Lammerz, Mänchengladbach, Gem. Hauptschule Heinrich-Lersch

Theaterkritik – Ein Hauptmann auf der Bühne

Das Theaterstück „Der Hauptmann von Köpenick“ wurde im Oktober vergangenen Jahres in Rheydt aufgeführt – und es war ein voller Erfolg.

Um 19.45 Uhr wurde das Stück von Carl Zuckmayer mit einer Einleitung in der Eingangshalle eröffnet. Diese gestalteten die Schauspieler. Danach durften die Zuschauer im Theatersaal Platz nehmen. Als dann alle saßen, verdunkelte sich der Raum. Das Stück begann.

In dem Stück geht es um den 46-jährigen Wilhelm Voigt, der nach fünf Jahren aus dem Gefängnis in Preußen entlassen wird. Er braucht einen Pass, aber ohne Arbeit bekommt er keine Anmeldung, und ohne Anmeldung keine Arbeit. Daraufhin bricht er ins Polizeipräsidium ein und wird erwischt. Er muss für zehn Jahre ins Gefängnis. Als er wieder entlassen wird, taucht er bei seiner Schwester Maria unter. Dann bekommt er einen Brief von der Polizei – es ist seine Abschiebung. Er zieht bei Maria und Friedrich aus und kauft sich in einem Trödelladen eine Hauptmannsuniform. Dann nimmt er Soldaten unter Befehl und fährt nach Köpenick.

Dort nimmt er den Bürgermeister fest, lässt die Reichspost beschlagnahmen und fragt nach Pässen. Einige Tage später bemerkt er, dass ein Kopfgeld in Höhe von 2000 Mark auf ihn ausgesetzt wurde. Daraufhin geht er zu Polizei und sagt, dass er den falschen Hauptmann stellen könnte. Dafür will er aber seinen Pass.

Die Polizei verspricht ihm den Pass. Wilhelm Voigt verkündet, dass sie ihn festnehmen können, denn er sei der falsche Hauptmann. Er muss wieder ins Gefängnis, doch der Kaiser hört davon, gibt ihm seinen Pass und lässt ihn frei.

Am Ende des Theaterstücks ernteten die Schauspieler viel Applaus.

Saskia Gendrisch, Angelina Reinhardt, Mänchengladbach, Gem. Hauptschule Heinrich-Lersch