Schule – Chillen und lernen

Wir haben mit Franz Merkens über den Alltag in der Ostschule gesprochen. Dort haben seit 2007 die Klassen fünf bis acht Ganztagsunterricht.

Franz Merkens berichtet:

Man kann die Mittagspause im Alo, im Spieleraum (genannt Chillo), in der Bibliothek und auf dem Schulhof verbringen. Im Alo kann man Süßigkeiten kaufen und sehr viele Spiele spielen. Im Chillo kann man auch tolle Spiele spielen und sich einfach nur ausruhen (Chillen). Auf dem Schulhof kann man trödeln, tratschen und zusammen spielen. Der Name vom Spieleraum (Chillo) wurde von den Schülern der Ostschule ausgewählt.

Zur Ganztgsschule gehört auch immer ein Mittagessen. Beim Ganztag hat man zwar eine größere Chance zu lernen, aber die Schüler müssen auch wollen. Ich freue mich, wenn Schüler nach einem guten Abschluss ihren Weg meistern. Der Direktor der Ostschule schätzt es sehr, wenn Lehrer gute Partner ihrer Schüler sind. Und wenn er dies alles zusammenfasst, kann er auch sehr stolz auf die Ostschule sein.

Derya Akgün und Justine Kühnen, Viersen, Städt.gem.-Hauptschule Ostschule

Sozialdienst – Sprungbrett für Arbeitslose

„Hilfe zur Selbsthilfe“ lautet das Motto des im Rhein-Erft-Kreis ansässigen Vereins „ASH-Sprungbrett e.V.“. Als sozialer Dienstleister am Arbeitsmarkt eröffnet er nicht nur Menschen mit Migrationshintergrund, sondern auch Langzeitarbeitslosen sowie jungen Menschen ohne Schul- und Berufsabschluss neue Perspektiven.

Die derzeit wichtigsten Auftraggeber sind die Arbeitsagentur, die ARGE Rhein-Erft, die Stadt Bergheim, das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales in NRW sowie das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge.

Seit der Gründung 1984 engagiert sich der Verein insbesondere mit dem Projekt „Bergheim Süd-West“. Das Projekt gestaltet im Rahmen des Vorbildprojekts, der Sozialen Stadt NRW, in Kooperation mit dem Stadtteilbüro öffentliche Spielplätze und verschiedene Schulhöfe um.

Die Zugangsvoraussetzung zur Teilnahme am Projekt ist der Bezug von Arbeitslosengeld II. Die Zielgruppe sind 18- bis 25-jährige Arbeitslose, bevorzugt aus dem direkten Umfeld Bergheim Süd-West. Eine der größten Zielsetzungen ist die Heranführung an die langfristige Arbeitsaufnahme und Qualifizierung im Garten- und Landschaftsbau.

Elke Smetek, Mitarbeiterin der Personalabteilung, sagt: „Wir helfen Menschen bei der Entwicklung einer positiven Lebensperspektive und bei ihrem Weg in die Arbeitswelt. Unsere Leistungsangebote umfassen beispielsweise Beschäftigung, psychosoziale Betreuung, Arbeitsvermittlung, Begleitung bei Ämtern, Coaching, Bewerbungstraining und Sprachkurse.“

„ASH-Sprungbrett e.V.“ ermöglicht auch die Beschäftigung mit Entlohnung, was die Erfahrung vermittelt, etwas wert zu sein, wobei die grundlegende Aktivierung und Flexibilisierung der Teilnehmer die Kernaufgabe bleibt. Zur Freude des ganzen Vereins hat das Projekt „Bergheim Süd-West“ beim Bund-Länder-Programm „Soziale Stadt“ den 1. Platz belegt.

Jenny Smetek, Erkelenz, Cornelius-Burgh-Gymnasium

Kino – Das Herz steht still

„Mein Nachname war Salmon, also Lachs, wie der Fisch. Vorname Susie. Ich war vierzehn, als ich am 6. Dezember 1973 ermordet wurde.“

Dies ist der Anfang des Romans „In meinem Himmel“, geschrieben von Alice Sebold, der nun auch am 21. Januar 2010 in den deutschen Kinos anlief. Der Regisseur Peter Jackson war von der Geschichte begeistert und brachte sie deshalb auf die große Leinwand und verzaubert Millionen von Herzen.

Das US-amerikanische Filmdrama handelt von Susie, der Hauptperson, die von Saoirse Ronan gespielt wird. Susie wird auf grausame Weise ermordet. Ihr Mörder lebt direkt auf ihrere Straße, doch tut unscheinbar – niemand verdächtigt ihn. Susie gelangt nach ihrem Tod in die Zwischenwelt, eine Welt zwischen Himmel und Erde. Von dort aus beobachtet sie ihre Familie und versucht ihnen zu helfen, ihren Mord aufzuklären.

In ihrem Himmel findet sie Freunde, eine davon ist Holly. Gemeinsam versuchen sie, die Erde loszulassen und nach vorne zu blicken. Die Geschichte von dem Mädchen, das ermordet wurde, ergreift die Herzen und lässt sie in eine andere, bessere Welt eintauchen. In eine Welt, ohne den Tod, in der alles friedlich ist.

Die Szenen spielen hauptsächlich am Wharariki Beach auf der Neuseeländichen Südinsel.

Die Hauptdarsteller Jack und Abigail (Eltern von Susie), Mörder George Harvey, Lindsey (Schwester von Susie), Buckley (Bruder von Susie) und Susies Großmutter, jeweils gespielt von Mark Wahlberg, Rachel Weisz, Stanley Tucci, Rose McIver, Christian Thomas Ashdale sowie Susan Sarandon verschaffen dem Zuschauer durch ihre hervorragende Leistung das Gefühl, mitten im Geschehen zu sein.

Der Roman hat zwar mehr Details und man bekommt eine eigene Vorstellung von den jeweiligen Orten, jedoch ist der Film genauso interessant, da er das Geschehen anschaulich darstellt. Der Film wurde für mehrere Preise nominiert, etwa für den Golden Globe 2010, den Screen Actors Guild Award 2010, den 2009 Washington DC Area Film Critics Association Awards, den 2009 Broadcast Film Critics Association Awards, BAFTA-Film-Awards 2010 und für den Oscar 2010.

Der Film sowie das Buch sind beide nur zu empfehlen, da sie an einigen Stellen das Herz zum Stillstehen bringen und sie den Leser mitreißen. Man fühlt sich richtig in die Geschichte hineingezogen.

Lena Grates, Erkelenz, Cornelius-Burgh-Gymnasium

Kino – Alte Geschichte, moderner Film

Hanni ist wild und selbstbewusst, Nanni dagegen ist eher ruhig und die vernünftig. So kennt man die zwölfjährigen Zwillinge vom Mädcheninternat Lindenhof aus der erfolgreichsten Buchreihe der Autorin Enid Blyton. Nun soll man die zwei Mädchen auch in den Kinos zu sehen bekommen.

Im Jahr 2009 wurde „Hanni und Nanni“ unter Regie von Christine Hartmann unter anderem in Berlin, Franken und Hessen verfilmt und kam am 17. Juli 2010 in die deutschen Kinos. Erstaunlich, dass die Bücherreihe nach 30 Jahren Erfolg erst jetzt verfilmt wurde.

Die Hauptrollen spielen die elf Jahre alten Zwillinge Sophia und Jana Münster. Zur weiteren Besetzung gehören Heino Ferch, Hannelore Elsner, Katharina Thalbach, Suzanne von Borsody, Oliver Pocher, Sophia Thomalla, Joram Voelklein, Emilie Kundrun, Lisa Vicari, Ricarda Zimmerer, Maxine Göbel und Amina Heinemann. Der Film gehört mit über 850.000 Kinobesuchern in Deutschland zu den erfolgreichsten Kinofilmen 2010. Die Produktion beruht auf Hermann Florin, Nico Hofmann, Ariane Krampe, Emmo Lempert und Sebastian Werninger.

Der Film orientiert sich an den Büchern und hat genau die gleiche Handlung, wurde jedoch von den Drehbuchautorinnen Jane Ainscough und Katharina Reschke ins Moderne umgeschrieben:

Eine harmlose Wette bringt Hanni und Nanni in Schwierigkeiten. Der Versuch, einen Hockey-Rekord durch das Kaufhaus zu brechen, endet als Desaster im Büro des Kaufhaus-Direktors. Ihre Eltern schicken die Mädchen sofort ins Internat „Lindenhof“. Für die Zwölfjährigen beginnt ein neues Leben, ohne ihre alten Freunde. Sie versuchen sich an das Internatleben zu gewöhnen und haben die Anfangsschwierigkeiten schnell überwunden. Sie verhelfen dem Hockey-Team zu einem 1. Sieg und der Schule sogar zu einer Finanzspritze.

Dass der Kinofilm moderner ist als das Buch, sieht man an der Kleidung, die die Zwillinge tragen. Sie legen Wert auf Schönes und Aktuelles, wogegen sie im Buch eher altmodische Kleidung tragen, wie man auf Bildern erkennen kann. Sie benutzen auch den beliebtesten MP3-Player, den iPod. Natürlich gibt es auch viele Dinge, die übernommen wurden, denn die Schuluniformen der Mädchen sind identisch mit denen aus dem Buch.

Jedoch machen solche Veränderungen den Film noch interessanter. Er ist auf jeden Fall empfehlenswert für Jung und Alt, da die Kleinen was zum Lachen haben und sich die Erwachsenen dabei vielleicht an die Zeit erinnern, als sie diese Bücherreihe gelesen haben.

Lara Jakait, Erkelenz, Cornelius-Burgh-Gymnasium

Brauchtum – Weihnachten am Strand

Langsam schlendert Kim durch das Weihnachtsgetümmel des 24. Dezember, obwohl die Temperatur 35 Grad Celsius beträgt. Denn hier in Australien fällt Weihnachten in den Juli.

Dennoch sind die Straßen mit hellen Girlanden geschmückt und die Kaufhäuser haben so üppige Dekorationen, dass sich vor den Schaufenstern schon Schlangen bilden. Die Häuser sind alle mit den bunten „Fairy Lights“ geschmückt, und in den Häusern erkennt man den Plastikbaum, der bereits am Anfang des Monats geschmückt und teilweise schon mit Geschenken bereichert wurde.

Ein paar Meter weiter steht ein riesiger Tannenbaum mit 20.000 Lichtern. Allerdings wirken diese im hellen Tageslicht ziemlich blass, und auch der künstliche Schnee und die Rentiere wirken wie von einer anderen Welt. Trotz Hitze laufen überall Weihnachtsmänner in ihren dicken, roten Wintermänteln zwischen hektischen Späteinkäufern herum und verteilen Süßes an die Kinder.

Da haben es die Kinderhelden am Strand besser. In kurzer, roter Badeshorts, aber dennoch mit dem weißen Flauschebart, rasen diese mit Jetskis von Strandparty zu Strandparty und verteilen Geschenke an die Leute.

Da erkennt Kim das Krippenspiel und steuert es sofort an. Obwohl das Weihnachtsfest in Australien für uns Europäer so ziemlich das verrückteste Weihnachten ist, das wir uns vorstellen können, gibt es doch viele Parallelen. Denn mit der Begeisterung der Bewohner Australiens, den Plastikbäumen und der winterlichen Dekoration kommt auch hier eine festliche Stimmung auf. Auch hier tönen Winterhits wie „White Christmas“. Doch etwas würden hier viele Deutsche neben dem Schnee vermissen: Es gibt keine Weihnachtsmärkte.

Dafür gibt es andere besondere Ereignisse, die wir nicht kennen. Ein Beispiel ist das riesige Kaufhaus, das jeden Abend in einer 20-minütigen Show ein Törchen öffnet. Inzwischen zuhause, geht Kim dann noch mal den ganzen Ablauf des Weihnachtsfestes durch. Gestern schon bestaunten ihre Familie den weihnachtlichen Festumzug mit den vielen prächtigen Pferden und den schönen bunten Festwagen. Nun besuchen sie das „Carols by candlelight“. Tausende Menschen hören dort den Sängern, Chören und Orchestern zu. Eine brennende Kerze in der Hand haltend singen sie die Lieder mit. Dabei bemerkt man, dass alle Ausländer in ihrer Muttersprache singen. „Jingle Bells“ in vielen verschiedenen Sprachen zusammen gesungen, klingt einfach wunderschön. Und jeder spürt die weihnachtliche Feststimmung.

„Ach, das ist doch einfach traumhaft!“, jubelt Kims Mutter begeistert. Natürlich kann man aber auch im Garten mit seiner Familie feiern. Dort werden dann Lieder gesungen, und es wird Plumpudding gegessen. Die Bescherung findet erst am 25. Dezember statt. Dann wird mit der Familie der köstliche Truthahn gegessen. Auch gibt es noch die jährliche Regatta, bei der die Boote schnellstmöglich von Sydney nach Hobart segeln müssen. So endet dann auch das verrückte Weihnachtsfest in Australien.

Sara Wefers, Nettetal, Werner-Jaeger-Gymnasium

Brauchtum – Ein Ausflug ins Mittelalter

Es gibt sie zu jeder Jahreszeit, und sie locken viele Besucher an. Mittelaltermärkte gibt es fast überall in Nordrhein-Westfalen, oft vor oder in malerischer Kulisse eines mittelalterlichen Klosters oder Schlosses. Es gibt kleine und große, mit und ohne Ritterturniere. Es gibt verschiedenste Märkte zu Ostern, zur Martinszeit und zu Weihnachten.

Neben Gewänder- und Waffenständen reihen sich Stände mit mittelalterlicher meisterlicher Handwerkskunst, die die handwerklichen Leistungen des Mittelalters wieder aufleben lassen. Vom Räucherstäbchen über Tongefäße wie Trinkbecher, Schalen und Kalebassen bis hin zu Schmuck, Schmuckschatullen und Glasbläserprodukten. Und wenn man sich für ein Objekt interessiert, kann man auch die Geschichte des Gegenstandes erfahren.

Hier finden wir abwechslungsreiche Alternativen zum Kaufhausartikel. Nebenbei erfährt man, wie das Lagerleben im Mittelalter war. In den Lagern und auf dem Markt sind viele der Akteure bekleidet wie die Händler im Mittelalter, was zusammen mit einigen Lagerfeuern und authentischen Zelten mit passender Dekoration einen urigen Eindruck vermittelt.

Hier gibt es außerdem raffinierte Speisen und Getränke wie Wildfleisch, Fladen und köstlicher Met oder Glühwein sowie auch herrliche Musik und Gaukler, die dem Tag im Mittelalter den letzten Schliff geben. Auch für Kinder wird einiges geboten: Sie können der Märchenerzählerin am Feuer lauschen, sich selbst als Schmied oder beim Bogenschießen oder Axtwerfen versuchen. Auf Martinsmärkten wird zudem ein Martinszug zelebriert. Die Akteure sind freundlich und schaffen eine familiäre Atmosphäre.

Bevor man allerdings aufbricht, sollte man die Wetterbedingungen in Erfahrung bringen. Denn Regen ist ein unangenehmer Begleiter auf den meist auf Wiesen stattfindenden Marktplätzen.

Maximilian Esters, Krefeld, Fichte-Gymnasium

Lokales – Erfolg der Skater

Seit langem fordern die Jugendlichen aus dem Kreis Viersen eine Erneuerung der Skateranlage in Kempen.

Die Jugendlichen wollen eine Teilerneuerung der Skaterrampen, weil diese im Laufe der Jahre abgenutzt wurden. Nach Nachfrage im Rathaus ergaben sich zwei Sitzungen, in denen über die Erneuerung diskutiert wurde.

Die Skaterjugend erreichte einen Teilerfolg. Sie erwarten in den nächsten Wochen gebrauchte Skaterrampen aus St. Hubert, die dort nicht mehr genutzt werden und noch gut erhalten sind.

Wenn die Haushaltslage stimmt, gibt es bald vielleicht sogar neue Rampen.

Marius E. und Jannik M., Kempen, Erich-Kästner Realschule

Internet – Fallen im Netz

Täglich werden Kinder und Jugendliche im Internet Opfer pädophil veranlagter Täter. In Chat-Räumen, sozialen Netzwerken oder sogar bei ICQ nehmen sie Kontakt zu ihren Opfern auf. Mädchen und Jungen gehören zur beliebten Zielgruppe der Männer und Frauen, die täglich tausendfache Kinder „adden“ und ausfragen.

Harmlos beginnen die meisten „Gespräche“, die jedoch meist nicht so harmlos enden. In den meisten sozialen Netzwerken, gerade da, wo ein gutes und sicheres Umfeld für die Kinder versprochen wird, sind die größten Fallen. Denn genau hier warten Täter und Täterinnen auf ihre Opfer. Von Fragen über die ersten sexuellen Erfahrungen über klare Anweisungen dazu, sich vor dem PC selbst zu befriedigen, bis hin zu Treffen mit verhehrendem Ende, wird von den Tätern jede Möglichkeit genutzt, um an das gewünschte Ziel zu gelangen.

Viele Leute wissen gar nicht, wie die Täter versuchen, an ihr Opfer heran zu kommen. Manchmal geht dies viel schneller, als man denkt. Rasch die Daten des Opfers durchgelesen, vermerkt auf welche Schule und in welche Klasse es geht, dazu noch den Namen und ein Bild der Person – und schon haben mögliche Täter genügend Informationen um den Kindern „Probleme“ zu machen.

Kaum irgendwer kennt sich richtig aus. Kaum jemand interessiert sich für das, was Kinder im Netz so machen, beziehungsweise erleben. Umfragen in Schulen haben ergeben, dass sich Eltern zuhause so gut wie nie für die Chaterlebnisse ihres Nachwuchses interessieren. Meist wissen sie nicht einmal, wann ihr Kind online geht. In Deutschland treffen sich heute täglich Jugendliche irgendwo mit einer Chatbekanntschaft, ohne dass die Eltern überhaupt Bescheid wissen, was meistens schlimme Folgen mit sich bringt: Entführung, Vergewaltigung und Mord kommen da nicht selten vor.

Im Jahr 2000 steigt zum Beispiel eine Zwölfjährige aus Hessen ins Auto ihrer Chatbekanntschaft aus Aachen. Sie wird mehrfach von insgesamt zwei Tätern missbraucht. Im Dezember 2002 fällt eine ebenfalls Zwölfjährige aus Braunschweig auf ihren Chatfreund aus Magdeburg rein. Beim Treffen mit dem weitaus älteren Mann kommt es zur Vergewaltigung. Entkommen sind 2003 zwei 14-Jährige nur knapp einem Familienvater. Nach dem Kennenlernen im Chat treffen sie sich mit dem Mann. Bei der ersten Verabredung schenkt er ihnen jeweils ein Handy. Als er beim zweiten Treffen Pornobilder von ihnen machen will, wird er durch die Anzeige einer wachsamen Nachbarin von der Polizei an der Tat gehindert.

Das sind bekannt gewordene Einzelfälle, sicher. Viele andere Opfer werden gar nicht bekannt gegeben, oder die Opfer selbst verheimlichen so etwas. Sind die weiblichen Opfer beispielsweise über 14 Jahre alt und nicht beweisbar vergewaltigt worden, wird dieser Missbrauch nicht verfolgt.

So gibt es wahrscheinlich eine große Anzahl von Missbrauchsfällen, in denen die Täter nie zur Rechenschaft gezogen werden. Bis heute gibt es weder ausreichend aussagefähige Erhebungen. Schulen und Elternhäuser sind meist ratlos bei diesem Thema.

Svenja Schwerz, Kempen, Erich-Kästner Realschule

Freizeit – Rhythmus ist überall

Tanzen gab es schon immer. Die Ritterzeit hatte ihre Bräuche und Tänze, alle anderen Epochen auch. Heutzutage sprechen die meisten Jugendlichen von Freestyle oder Hip-Hop. Für die älteren Generationen ist diese Art der Körperbeherrschung unverständlich und viel zu aufreizend.

Jedoch gibt es auch Jugendliche, die gerne lernen würden, so zu tanzen wie ihre Großeltern und Eltern. Sie wollen die Kunst des Standard-Tanzes beherrschen! Aber wo? Die meisten Jugendlichen gehen zu der Tanzschule Haase-Türk.

Diese Schule bietet mehrere Kurse an, wobei Stufe eins die für Anfänger und damit die leichteste Stufe ist. Stufe vier, die Gold bzw. Goldstar-Stufe, ist die schwierigste. Jedoch ist auch noch kein Meister vom Himmel gefallen. Stück für Stück kann man lernen, kombinieren und jede Menge Spaß haben.

Viele Jugendliche gehen dorthin, um ihre Freizeit in einer sympathischen Umgebung und mit netten Leuten zu verbringen. Jedoch hört man auch Aussagen wie: „Meine Mutter hat mich dazu gezwungen!“ Wenn man dann nachfragt, ob es denn im Nachhinein so schlimm war, bekommt man immer ein „Nein!“ als Antwort. Die Jugendlichen sind froh, dass ihre Mütter sie dazu gebracht haben.

Für die meisten ist Tanzen ein Teil von ihnen geworden. Wenn man es einmal kann, tanzt man immer. Vor dem Spiegel, unter der Dusche, beim Zähneputzen und bei guter Musik sogar auf dem Schulhof. Rhythmus ist überall! Leider denken viele Jugendliche, Standardtanz wäre langweilig und unattraktiv. Jedoch kann jeder, der schon mal „Dirty Dancing“ gesehen hat, mit voller Überzeugung das Gegenteil behaupten.

„Es kommt einfach alles auf die Körpersprache und die Hüftbewegung an“, sagen Tanzlehrer. Bei Haase-Türk lernt man viele verschiedene Tänze, wie zum Beispiel Disco-Fox oder Salsa. Und alles wird für die Gelegenheiten geübt, in denen es wichtig ist, sich sicher und gekonnt zur Musik zu bewegen. Eine dieser Gelegenheiten ist beispielsweise der Abschlussball, welcher nach jedem Tanzkurs angeboten wird.

An diesem Abend wird es für die Teilnehmer des abgeschlossenen Kurses richtig spannend. Alle Leute, die wichtig sind, wie die Familie, sind eingeladen und bestaunen die Schüler, die ihre gelernte Choreografie vorführen. Alle sind chic und edel gekleidet: Die Damen im Abendkleid und die Herren in Anzügen.

Viele sprechen von dem „Eintauchen in eine frühere Welt“. Es wird auf Tischmanieren geachtet, und die Herren fordern ihre Begleiterin zum Tanzen auf und geleiten sie zur Tanzfläche. In diesem Augenblick ist alles andere egal. Das ist der Moment, auf den man die ganzen vorherigen Wochen hingearbeitet hat. Und all das findet im Haus Blumenthal statt.

In der Tanzschule Haase-Türk, da macht der Alltag eine Pause. „Tanzen ist die Poesie des Fußes“, sagte schon John Dryden (1631-1700). Dieses Zitat fasst alles zusammen. Man kann Tanzen nicht beschreiben. Man kann es nur erleben.

Julia Bruns, Krefeld, Gymnasium Am Stadtpark

Energie – Alles im Wandel

Die von der Europäischen Union geforderte Erhöhung der Anteile an erneuerbaren Energien am Gesamtenergieverbrauch (Strom, Wärme, Kraftstoffe, ect.) auf 20 Prozent bis zum Jahr 2020, wird durch den Koalitionsvertrag der Rot-Grünen NRW-Landesregierung weiter in die Städte und Gemeinden getragen.

Begrenzte Vorkommen fossiler Energieträger (Erdgas, Kohle, Erdöl etc.), ein erhöhter Bedarf an Energie durch neue Industrieländer, aber auch die dramatischen Auswirkungen des CO2-Ausstoßes führen zum Umdenken.

Der Weltenergieverbrauch beruht zurzeit zu 90 Prozent auf fossilen Energieträgern. Gerade im Bereich der Stromversorgung hat die Politik ehrgeizige Ziele. So soll bis zum Jahr 2020 der Anteil der erneuerbaren Energien an der gesamten Stromerzeugung in Deutschland auf mindestens 30 Prozent gesteigert werden. Für Nordrhein-Westfalen bedeutet dies vor allem den weiteren Bau von Windrädern und einen Ausbau der Bioenergie-Erzeugung.

Der Ausbau der Windenergie hat sich in den vergangenen Jahren, bezogen auf die Anlagen, fast verdreifacht. Die Leistung wurde aufgrund technischer Erneuerungen sogar auf das achtfache gesteigert. Hier rechnet die Landesregierung für die nächsten Jahre mit einer erneuten Verdoppelung.

Der Ausbau der Bioenergie wird sich vor allem auf den ländlichen Raum beschränken, immer mehr Landwirte bauen Biogasanlagen, um einen zusätzlichen Erwerb zu haben. Ein großer Wandel entsteht dadurch bei der Nutzung der Felder. Immer mehr landwirtschaftliche Nutzflächen dienen nicht mehr der Nahrungsmittelproduktion, sondern der Energieerzeugung. Sicher ist, dass mit dem Wandel in der Energieerzeugung auch ein Wandel in der Fläche kommen wird.

Anne Bovenschen, Viersen, Erasmus-V.-Rotterdam-Gymnasium