Verkehr – Tödliches Unglück auf Baustelle

Seit ungefähr 40 Jahren wird in der Stadt Wegberg diskutiert, ob man eine Ortsumgehung um Wildenrath und Arsbeck bauen soll oder nicht. Nun wurde von der Stadt beschlossen, dass die Ortsumgehungen gebaut werden sollen.

Die Ortsumgehung um Arsbeck ist fertig und viel befahren. Die Ortumgehung um Wildenrath wird noch gebaut. Die Straße soll nördlich von Wildenrath beginnen und verläuft dann östlich von Wildenrath und schließt südlich an die Friedrich- List-Allee an.

Die gesamte Ortsumgehung Wildenrath soll nach Angaben des Landesbetriebes Ende 2010 fertig sein, die Kosten betragen ungefähr vier Millionen Euro. Die Arbeiten für die zukünftige Brücke der Ortsumgehung verliefen normal, bis am 7. Mai dieses Jahres das Gerüst von der Brücke einstürzte und zwei Arbeiter in den Tod riss. Laut Aussagen der Polizei brach das Gerüst ein und verletzte die Arbeiter so schwer, dass der eine Arbeiter – ein 53-jähriger Kerpener – sofort starb und der andere (61 Jahre alt und aus Bergheim) erst später an den schweren Verletzungen starb.

Warum das Gerüst einstürzte, ist immer noch unklar. Die Heinsberger Kriminal Polizei wurde zur Ermittlung der Unfallsursache eingeschaltet, und auch der Arbeitsschutz der Bezirksregierung in Köln wurde informiert.

Isabelle Appel, Wegberg, Maximilian-Kolbe-Gymnasium

Gesellschaft – Anfang und Ende des Lebens

Die Hände von Loni liegen ruhig auf ihrem Krankenbett im Krankenhaus Mönchengladbach. In den Handflächen zeichnen sich tiefe Linien und Falten – Zeichen dafür, dass mit diesen Händen gearbeitet, ertastet und geholfen wurde. Aber sind es nur Zeichen für das Alter der Dame?

Es scheint unglaubwürdig zu sein. Aber nein, es gibt eine verwechselbare Ähnlichkeit zu der Hand eines neugeborenen Kindes. Kann man einen alten Menschen mit einem Baby vergleichen?

Um diese Frage zu klären, wurde Loni R., die wegen schweren Verletzungen derzeitig im Krankenhaus liegt, befragt. Eine patente, gutgelaunte Frau, die auch der Meinung ist, ihre schrumpeligen Handflächen würden denen eines Neugeborenen ähneln. Hilflos wie ein Kleinkind in so manchen Lagen hat sich die mittlerweile 87-Jährige aber bisher noch nicht gefühlt, was wohlmöglich daran liegt, dass sie geistig wie körperlich noch sehr aktiv ist.

Sie ist trotz ihrer Vitalität der Meinung, dass sich der Mensch am Ende des Lebens wieder zurück entwickelt zu dem, was er einst war. Die Frage, ob sie Angst vor dem Sterben habe, verneint Loni tapfer, denn sie glaubt an das Leben nach dem Tod.

Doch nicht jeder alte Mensch ist so stark wie die 87- Jährige, die erst wenige kleine Ähnlichkeiten mit einem Baby aufweist: etwa wenige Haare, schrumpelige Haut und das Bedürfnis nach geregelten Tagesabläufen. Viele Senioren über 85 Jahren schlafen nachts in der Embryonalhaltung oder nässen sich ein und haben Sprachstörungen. Besonders bei Demenzkranken sieht man, wie stark sie einem Baby ähneln. Demenzgeschädigte schreien, wenn sie unzufrieden sind, vergessen wie man gesittet isst, stottern nur noch Wortfetzen oder haben ein großes Bedürfnis nach Schutz und Nähe.

Beim anschließenden Besuch auf der Neugeborenenstation in Viersen taucht man in eine neue Atmosphäre ein. An den Wänden kleben selbstgebastelte Danksagungen, die Räume sind in einem zarten Gelbton gestrichen. Der drei Tage alte Theo liegt auf dieser Station, ihn kann man zu diesem Thema leider nicht befragen. Mit geschlossenen Augen und einem unschuldigen, zarten Gesichtsausdruck schläft er in seinem Bettchen, nicht ahnend dass ihm sein ganzes Leben noch bevor steht.

Weiterhelfen können allerdings Schwester Inge und Schwester Susanne. Zum Vergleich befragt, ist ihnen aufgefallen, dass ältere Menschen ebenso wie Babys wenig essen. Schwester Susanne erläutert: „Außerdem sehen alte Menschen wie auch Neugeborene in häufigen Fällen schlecht. Manche Reflexe sind bei Babys und alten Menschen noch nicht oder nicht mehr vorhanden.“ Es gibt jedoch auch Gegenargumente: Denn die Kleinen haben im Gegensatz zu Alten ein großes Durstgefühl, sie hören scharf und haben schon bald nach der Geburt eine weiche, sanfte Haut.

Der eine mag an Wiedergeburt glauben, der andere nur an biologische Entwicklungen. Fakt ist, dass dies wohl immer eine ungeklärte Frage bleiben wird: Woher kommen diese großen Ähnlichkeiten des Menschen zu Beginn und Ende seines Lebens?

Clara Olkies, Viersen, Erasmus-V.-Rotterdam-Gymnasium

Mogelpackungen – Luft statt Inhalt

Viele Verbraucher ärgern sich über so genannte versteckte Preiserhöhungen, wie zum Beispiel die Reduzierung des Inhaltes, wobei der Preis jedoch gleich bleibt. Wie bei einem namenhaften Stapelchips-Hersteller, der die Füllmenge von

200g Gramm über 170 Gramm auf 165 Gramm reduziert hat – bei immer gleich gebliebenem Preis. Bei einigen Händlern stieg dieser sogar noch von 1,59 auf 1,99 Euro.

Ein anderer Trick ist, die Füllmenge zu erhöhen, gleichzeitig aber auch den Preis um ein Vielfaches. Deutlich zu erkennen ist dies bei einem Spülmittel. Dort stieg die Füllmenge von 500 auf 600 Milliliter und wurde daher mit dem Etikett „Neu +20 Prozent mehr Inhalt“ beworben. Der Preis stieg aber auch, so dass die Packung nicht mehr 0,85 Euro kostete sondern 1,65 Euro, also 62 Prozent mehr, obwohl nur 20 Prozent mehr Inhalt drin ist.

Es gibt aber noch weitaus mehr Maschen, etwa, die Form der Verpackung zu ändern oder die Packung größer zu machen durch versteckte Zwischenwände und somit „Luft“ zu verkaufen. Dieses „Luft verkaufen“ ist zwar vom Gesetzgeber eingeschränkt, denn eine Packung mit mehr als 30 Prozent Luft ist unzulässig, wird aber dennoch häufig gemacht.

Außerdem müssen nicht immer das Gewicht oder der Preis geändert werden, sondern die Hersteller können auch eine Rezeptur so verändern, dass die Herstellung billiger wird, aber der Verkaufspreis wird so belassen wie er bisher war.

Diese „versteckten Preiserhöhungen“ sind besonders bei Markenprodukten beliebt, um noch mehr Gewinn zu machen.

Gefördert wird das Ganze noch dadurch, dass seit April 2009 eine EU-Richtlinie in nationales Recht umgesetzt wurde, so dass es keine festen Packungsgrößen für bestimmte Produkte mehr gibt (z.B. 1 Paket Kaffee = 500 Gramm, 1 Tafel Schokolade=100 Gramm, 1 Tetrapack = 1 Liter). Wenn der Verbraucher also jetzt nach der Milch greift, sollte er sich vergewissern, dass nicht nur 900 Milliliter in der Packung sind.

Zu hohen, ungerechtfertigten Mehreinahmen kann es schon bei einem Gramm weniger in der Packung kommen, wie das folgende Beispiel deutlich macht: Ein Hersteller produziert täglich 2,5 Millionen Schokoladentafeln mit jeweils ein Gramm Unterfüllung, und das Ganze an 200 Arbeitstagen im Jahr. Bei einem Preis von 0,55 Euro pro Tafel haben die Verbraucher dann insgesamt 2,77 Millionen Euro zuviel bezahlt.

Bei der Stiftung Warentest werden solche Produkte in einer regelmäßigen Rubrik angeprangert und Leser können dort auf besonders dreiste Mogeleien aufmerksam machen. Genauso wird auch bei der Verbraucherzentrale Hamburg (www.vzhh.de) schon seit Jahren eine Liste mit Mogelpackungen immer wieder aktualisiert.

Nur wir Verbraucher können die Hersteller in ihre Schranken weisen, indem wir uns nicht weiter ärgern, sondern uns diese Abzocke nicht länger gefallen lassen und unser Kaufverhalten kontrollieren.

Till Heggen, Nettetal, Werner-Jaeger-Gymnasium

Fußball – Immer den Ball im Blick

„Als ich acht Jahre alt war, durften wir die Vorspiele der Bundesligabegegnungen bestreiten. Danach saßen wir in der Kabine und haben uns schon darauf gefreut, mit den Profis einzulaufen“, erzählt uns Joshua, der schon seit sechs Jahren bei Borussia spielt. Für ihn und seine Mannschaftskollegen ist es inzwischen Routine, einmal im Monat den Job der Balljungen zu übernehmen.

„Jetzt ist es normal, hinter der Bande zu stehen, doch als ich das erste Mal den Ball den Profis zuwerfen durfte, war es ein unvergessliches Gefühl“, erinnert sich Mario aus der U15 von Borussia Mönchengladbach.

Vor Spielbeginn herrscht in der Kabine der Balljungen eine ruhige, entspannte Stimmung. Je nach Wetterlage kleiden sie sich einheitlich ein, um einen vorbildlichen Eindruck zu hinterlassen. Viele Fußballfans wissen wahrscheinlich auch nicht, dass der DFB die Balljungen genau beobachtet.

30 Minuten vor Anpfiff statten sich die Jungs schon einmal für das Spiel mit einem Ball aus und setzen sich danach auf die Ersatzbank der Borussia. Jetzt wird entschieden, wer die jeweiligen Positionen im Stadion einnimmt.

„Konzentration und Disziplin sind die beiden wichtigsten Eigenschaften des Balljungen, aber es soll trotzdem noch sehr viel Spaß machen. Allerdings auch nicht zu viel Spaß, denn im Januar haben zwei unserer Balljungen versucht, Werder Bremens Kapitän Thorsten Frings bei einem Elfmeter zu stören“, schmunzelt der verantwortliche Jugendgeschäftsführer.

Mittlerweile ist Halbzeit im Spiel Borussia Mönchengladbach gegen den FC Bayern. Joshua und Mario hatten bis jetzt ein ruhigen Job und freuen sich auf eine bessere zweite Halbzeit. Nach Abpfiff des Spiels dürfen die Balljungen noch die Bälle des Hauptsponsors in die Ränge zu den Fans schießen. „Es war ein tolles Spiel, vor allem in der 2. Halbzeit! Wir freuen uns schon auf unseren nächsten Einsatz – hoffentlich reicht`s dann für einen Sieg.“

Ben Venhaus, Viersen, Erasmus-V.-Rotterdam-Gymnasium

Musik – Wo Schwalmtaler zupfen

1981 beginnt Erwin Münten sein Hobby, das Gitarre spielen, den Leuten nahe zu bringen. Am Anfang hatte er eine Gruppe mit zehn Leuten, doch jedes Jahr stieg die Zahl der Leute, die sich bei Erwin Münten meldeten, um Gitarre spielen zu lernen. Also machte er sein Hobby zum Beruf.

Er nannte seine Gruppe die „Schwalmtalzupfer“. Heute hat er mehr als 500 Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die mit ihm große Konzerte spielen. Seit 2009 unterrichtet auch sein Sohn Benjamin Münten Kinder an Schulen, die das Gitarre spielen anbieten.

Die Schwalmtalzupfer unterstützen Kinder und Jugendliche in ihrer Förderung und helfen neuen Bands beim Aufstieg. Jedes Jahr veranstaltet Erwin Münten mit seinen Schwalmtalzupfern ein kostenloses Sommerkonzert in Brüggen, Bracht oder Waldniel. Außerdem gibt es im Winter ein sehr schönes Weihnachtskonzert, das in der Achim-Besgen-Halle (ehemalige Aula St. Wolfhelm Gymnasium Waldniel) stattfindet.

Für die Kinder und Jugendlichen der Schwalmtalzupfer gibt es jedes Jahr ein schönes Wochenende auf dem Ponyhof Heynckes in Elmpt, und wer dafür zu alt ist, kann jedes zweite Jahr eine Auslandsreise mitmachen.

Informationen zur Anmeldung und Termine der Konzerte finden Sie auf der Homepage www.schwalmtalzupfer.de.

Andre Zacepin, Brüggen, Gesamtschule Brüggen

Sport – Wenn Handballer turnen

In der heutigen Zeit werden mehr und mehr Turnelemente im Leistungssport eingebaut, um die Qualität und Beweglichkeit der einzelnen Spielern, beispielsweise beim Handball, zu fördern.

Ende November fand in der Aldekerker Handballhalle ein Spezialtraining für Auswahlspieler des TV Aldekerk statt. Ein Lizenztrainer für Kunstturnen zeigte und übte mit den Mädchen und Jungen verschiedene Turnübungen, die der DHB (Deutscher Handball Bund) in seinem Jugendkonzept vorschreibt. Dazu gehören Bodenturnen, Barren und Schwebebalken, die wichtigsten Turnelemente zur körperlichen und sportlichen Weiterentwicklung.

Zum Aufwärmen gehört immer das Lockern und Dehnen der Muskulatur, um Verletzungen zu vermeiden. Nach dem Aufwärmen und Dehnen zeigte der Trainer die einzelnen Übungen am Boden. Dazu gehören Rolle vorwärts, Flugrolle, Handstandabrollen, Radschlag links sowie rechts und Rückwärtsrolle in den Handstand. Dabei ist es wichtig, dass die Übungen mit Konzentration von Anfang an richtig geturnt werden. Hierbei kommt es besonders auf die Stabilisation und Anspannung der Muskulatur während der Übungen an.

Desweiteren wurden am Schwebebalken Übungen für die Balance durchgeführt. Das einbeinige Schwingen, danach Drehen auf einem Bein (180 Grad) sowie Rad abwärts sollen den Gleichgewichtsinn weiter entwickeln.

Das dritte Elemente der Turnübungen war der Barren, an dem der Aufschwung rechts wie links als beidbeinige Übung mit Feldabschwung zur Kräftigung der Muskulatur führen soll.

Der DHB verlangt von den einzelnen Spielern, dass die Gelenkigkeit, Stabilisation sowie Kräftigung des Körpers übereinstimmen. Zusätzlich zu Leichtathletik und Fussballtraining ist es wichtig, den Körper vielfältig zu trainieren, um bessere athletische Handballspieler zu bekommen. Die Förderung durch flexible Trainingsformen soll in Zukunft immer mehr sportliche Talente hervorbringen.

Maximilian Tobae, Kempen, Erich-Kästner Realschule

Interview – Tennistrainer – Traumberuf

Martin Hunke, Tennisjugendtrainer und Mitorganisator der Jugendturniere und Bundesligaspiele des TC Blau Weiß Neuss, hat uns im Gespräch eine Menge über den Beruf des Tennistrainers erzählt.

„Was gehört zu Ihrem Beruf, um erfolgreich zu sein?“

Martin Hunke: „Menschenkenntnis, Organisationstalent, Motivationskünstler zu sein und die Fähigkeit, Wissen so zu vermitteln, das der Andere das Gelernte erstens versteht und zweitens umsetzen kann.“

„Wie viele Jugendliche trainieren Sie in der Woche?“

Hunke: „Das sind so etwa 30, zum Teil auch mehrmals pro Woche.“

„Was denken Sie, wie viele davon haben eine Chance, Profi zu werden?“

Hunke: „Die Chance hat eigentlich jeder – die entscheidende Frage lautet: Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit des Erfolgs. Nehmen wir einmal Deutschland: In den Vereinen des DTB (Deutscher Tennis Bund) sind etwa zwei Millionen Spieler gemeldet, die an Meisterschaften teilnehmen; die also mehr oder weniger engagiert Tennis spielen. Und wie viele Profis haben wir zurzeit unter den Top 100 in der Welt? Elf! Also liegt die Chance bei 11: 2.000.000.“

„Ist es sehr anstrengend und zeitaufwändig, als Tennistrainer zu arbeiten?“

Hunke: „Man ist selbstständig. Das heißt, im wahrsten Sinne des Wortes selbstständig arbeiten! Wie bei jedem anderen Job muss man sich fragen, wie gut man ihn machen möchte. Mein Arbeitsaufkommen liegt bei ungefähr 50 bis 60 Stunden pro Woche.“

„Macht Ihnen dieser Beruf Spaß?“

Hunke: „Ja, sogar ganz unglaublich! Die direkte Arbeit mit Menschen macht mir persönlich viel Spaß. Und dann das direkte Feedback zu seiner Arbeit – man erkennt sofort, ob das Training Spaß macht und ob der Schüler in der Lage ist, sich zu verbessern. Insofern ist es eine ganz andere Welt, als in einem Büro irgendwelche anonymen Akten bearbeiten zu müssen.“

„Warum sind Sie Tennistrainer geworden?“

Hunke: „Schon als 16-Jähriger habe ich angefangen, auf dem Nebenplatz als Co-Trainer zu arbeiten. Dann kamen bei Feriencamps die ersten eigenverantwortlich erteilten Stunden hinzu. Während des Studiums immer regelmäßig rund zehn Stunden pro Woche. Meinen Schein zum DTB-C-Trainer habe ich dann 1995 erworben – ein Jahr später meine DTB-B-Trainerlizenz.“

„Wann haben Sie überhaupt angefangen, Tennis zu spielen?“

Hunke: „Eigentlich viel zu spät, mit 13 Jahren. Aber mit Fleiß, Disziplin und Zielstrebigkeit kann man viel erreichen.“

„Spielen Sie auch noch bei Turnieren?“

Hunke: „Ich bin 45 Jahre alt, und meine aktive Zeit habe ich mit 28 beendet. Danach habe ich zehn Jahre überhaupt nicht mehr turniermäßig gespielt. Jetzt spiele ich mit meinen Jugendfreunden in irgendeiner Osterhasenliga so vor mich hin. Als ich 14/15 Jahre alt war, habe ich mit denen noch in einer Juniorenmannschaft gespielt.“

„Müssen Sie auch noch trainieren?“

Hunke: „Trainieren muss man eigentlich immer, selbst dann, wenn man nur sein Niveau halten will – und ehrlich gesagt, macht mir Trainieren auch immer noch richtig Spaß!“

Philip Ernst, Erkelenz, Cornelius-Burgh-Gymnasium

Menschenrechte – Brutale Übergriffe auf die Bahai

Seit der islamischen Revolution nehmen die Menschenrechts-Verletzungen an den Anhängern der Bahai-Religion, der jüngsten Weltreligion, im Iran dramatisch zu. Die Situation ist vergleichbar mit der Verfolgung des jüdischen Volkes vor 1933 in Europa.

Im Iran leben etwa 300.000 Bahai. Es sind so viele wie Christen, Juden und Zoroastrier zusammen. Es kommt zu einem Anstieg von brutalen Übergriffen, der Zerstörung von Kulturgütern und Eigentum, der Demolierung von Häusern, Brandstiftung und Verhaftungen.

Unmittelbar nach der Revolution wurden mehr als 200 Bahai getötet, und alle administrativen Einrichtungen nach und nach verboten und aufgelöst. Für soziale Fragen wurde seitens der iranischen Bahai-Gemeinde eine Gruppe gebildet, die die Aufgabe hatte, mit Genehmigung der Behörden und mit deren Wissen die Belange der iranischen Gemeinde wahrzunehmen. Es sind Fariba Kamalabadi, Vahid Tizfahm, Jamaloddin Khanjani, Afif Naeimi, Mahvash Sabet, Behrouz Tavakkoli und Saeid Rezaie. Diese Gruppe wurde im Mai 2008 in das Teheraner Evin Gefängnis verbracht, und ohne Anklage und Rechtsbeistand festgehalten.

Erst im Januar 2010 haben die Gerichtsverhandlungen begonnen. Sie wurden ohne Nachweis von Schuld zunächst zu jeweils 20 Jahren Haft verurteilt. Nach internationalem Druck wurden sie zuletzt zu zehn Jahren Haft verurteilt.

Ihnen wurde unter anderem Spionage, Aufbau einer illegalen Verwaltung, Propaganda-Aktivitäten und die Zusammenarbeit mit Israel vorgeworfen. Die Haftbedingungen sind menschenunwürdig. Ihnen wurden zwei Zellen zugewiesen, ohne Decken, geschweige denn Betten. Die übel riechenden Zellen sind von Schimmel angegriffen und so klein, dass es nicht möglich ist, sich zu bewegen. Sie hatten weder Frischluft noch Sonnenlicht.

Allgemein nehmen die Verhaftungen im ganzen Land unvermindert zu. In den ersten drei Monaten kam es zu 54 Verhaftungen, mehr als die Hälfte gegenüber der gesamten Inhaftierten in 2009. Die Muster der Verhaftungen verlaufen ähnlich. Mitarbeiter der Behörden tauchen bei den Bahai auf, durchsuchen die Wohnungen und Häuser und beschlagnahmen Gegenstände wie Bücher und Computer. Falsche Anklagen werden erhoben, um die Verhaftungen zu rechtfertigen. Sie werden nur nach Hinterlegung von exorbitanten Kautionen, Immobilien oder Geschäftslizenzen wieder frei gelassen.

Dies führt zu einer zunehmenden Verarmung der beteiligten Familien und Gemeinden. Sie erhalten keine Arbeitsstellen im öffentlichen Dienst. Muslime werden unter Druck gesetzt, Bahai-Angestellte zu entlassen. Der Zugang zu Bildungseinrichtungen und Universitäten wird versperrt. Vor wenigen Monaten wurden viele Häuser der Bahai des Dorfes Evil am Kaspischen Meer zerstört. Immer wieder werden sogar Friedhöfe zerstört.

In Viersen wird am 11. Dezember 2010 mit dem Candlelight-Konzert an die inhaftierten Bahai erinnert. Beginn ist um 20 Uhr im Foyer des Stadthauses Viersen am Rathausmarkt.

Stephan Meyers, Viersen, Erasmus-V.-Rotterdam-Gymnasium

Umwelt – Teurer Castor-Transport

Der zwölfte Castor-Transport nach Gorleben hat den voraussichtlich zweitteuersten Polizeieinsatz der Nachkriegszeit verursacht. Die Kosten für das Land Niedersachsen betragen mindestens 50 Millionen Euro. Es wurden 20 000 Polizeikräfte eingesetzt, um Oberhand über die Demonstrationen, Blockaden und Gewalteskalationen zu behalten.

Die Aktivisten verursachten viele Schäden, um den Transport zu beenden. Teilweise mussten Einsatzkräfte rund um die Uhr ohne Pause arbeiten, um den Castor-Transport mit dem noch warmen Atommüll ermöglichen zu können. Die elf Castor-Transportbehälter kamen aus dem Französischen La Hague und brauchten vier Tage bis zum Zwischenlager Gorleben, da der Transport von Aktivisten aus ganz Deutschland öfters unterbrochen wurde.

Das Zwischenlager in Gorleben ist 189 Meter lang, 38 Meter breit und 22 Meter hoch. Zur einen Seite ist es offen, damit die Luft den noch warmen Atommüll abkühlen kann. Im Lager mit einer Kapazität von 420 Castorbehältern stehen nun 102 hochradioaktive Atommüllbehälter. Die Behälter mit dem Atommüll sollen 30 bis 40 Jahre abkühlen, um dann in ein Endlager zu kommen. Das geplante Endlager ist ein Salzstock mit schwach bis mittel radioaktivem Atommüll, das noch erkundet wird. Das Bundesamt für Strahlenschutz wird auswerten, ob der Salzstock für den Atommüll geeignet ist.

Rücktransporte radioaktiver Abfälle aus der Wiederaufarbeitung im Ausland werden voraussichtlich noch bis 2025 stattfinden. Bis zum nächsten Frühjahr sollen 951 hochradioaktive Brennelemente in den Ural gebracht werden. Sie wurden seinerzeit von Russland an die DDR geliefert. Die Castor-Behälter mit Brennelementen für Atomreaktoren aus Frankreich wurden von Deutschland gestellt, da die Franzosen zu 80 Prozent nur Atomenergie benutzen. Die aufgebrauchten Brennelemente bekommt Deutschland wieder, sie werden nach Gorleben gebracht.

Benjamin Groth, Niederkrüchten, Realschule Niederkrüchten

Lokales – Polizeiwache in Rot

Stolz auf die neue Polizeiwache ist vor allem Manfred Kupt, der Leiter des Präsidiums. Die ehemalige Landwirtschaftsschule bekam nun nämlich einen roten Anstrich, Wärme dämmende Wände und kugelsicheres Glas. Nicht nur sicherer soll die neue Wache sein, wie ein Polizist berichtet, sondern die technischen Neuerungen sollen den Polizisten auch den Polizeialltag erleichtern.

Die Farbe Rot dient als eine Warnfarbe, da ein alter Turm in der Nähe der Polizei ebenfalls rot gestrichen ist. Nach der einjährigen und intensiven Renovierung sind auch im Inneren Veränderungen zu sehen. Ein neuer Aufenthaltsraum wurde gebaut, elektrische Türen machen den Arbeitstag komfortabler.

Da das Revier jetzt sowohl grüne als auch blaue Einsatzwagen nutzt, erzählte ein Mitarbeiter: „Da die Technik in Inneren sowohl im grünen als auch im neuen blauen Wagen die selbe ist, ist es dem Außendienst des Reviers egal, welche Fahrzeuge genutzt werden.“ Ebenfalls erklärte er: „Der Bezirksdienst ist, wie der Name schon sagt, im Bezirk oder im Umfeld tätig. Außerdem klärt er die Kinder in der Schule über den Verkehr auf der Straße auf. Der Streifendienst, auch Wachdienst genannt, achtet darauf, dass es auf den Straßen ruhig und geordnet zugeht. Zu guter Letzt gibt es noch die Kriminalkomissare, die den Bürgern in der Wache zu Diensten stehen und gerne alle Fragen rund um das Thema Verkehrssicherheit und Polizei beantworten.“

Jennifer Frählich und Ann-Kathrin Boehmer, Xanten, Marienschule, Klever Str.