Interview – Tennistrainer – Traumberuf

Martin Hunke, Tennisjugendtrainer und Mitorganisator der Jugendturniere und Bundesligaspiele des TC Blau Weiß Neuss, hat uns im Gespräch eine Menge über den Beruf des Tennistrainers erzählt.

„Was gehört zu Ihrem Beruf, um erfolgreich zu sein?“

Martin Hunke: „Menschenkenntnis, Organisationstalent, Motivationskünstler zu sein und die Fähigkeit, Wissen so zu vermitteln, das der Andere das Gelernte erstens versteht und zweitens umsetzen kann.“

„Wie viele Jugendliche trainieren Sie in der Woche?“

Hunke: „Das sind so etwa 30, zum Teil auch mehrmals pro Woche.“

„Was denken Sie, wie viele davon haben eine Chance, Profi zu werden?“

Hunke: „Die Chance hat eigentlich jeder – die entscheidende Frage lautet: Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit des Erfolgs. Nehmen wir einmal Deutschland: In den Vereinen des DTB (Deutscher Tennis Bund) sind etwa zwei Millionen Spieler gemeldet, die an Meisterschaften teilnehmen; die also mehr oder weniger engagiert Tennis spielen. Und wie viele Profis haben wir zurzeit unter den Top 100 in der Welt? Elf! Also liegt die Chance bei 11: 2.000.000.“

„Ist es sehr anstrengend und zeitaufwändig, als Tennistrainer zu arbeiten?“

Hunke: „Man ist selbstständig. Das heißt, im wahrsten Sinne des Wortes selbstständig arbeiten! Wie bei jedem anderen Job muss man sich fragen, wie gut man ihn machen möchte. Mein Arbeitsaufkommen liegt bei ungefähr 50 bis 60 Stunden pro Woche.“

„Macht Ihnen dieser Beruf Spaß?“

Hunke: „Ja, sogar ganz unglaublich! Die direkte Arbeit mit Menschen macht mir persönlich viel Spaß. Und dann das direkte Feedback zu seiner Arbeit – man erkennt sofort, ob das Training Spaß macht und ob der Schüler in der Lage ist, sich zu verbessern. Insofern ist es eine ganz andere Welt, als in einem Büro irgendwelche anonymen Akten bearbeiten zu müssen.“

„Warum sind Sie Tennistrainer geworden?“

Hunke: „Schon als 16-Jähriger habe ich angefangen, auf dem Nebenplatz als Co-Trainer zu arbeiten. Dann kamen bei Feriencamps die ersten eigenverantwortlich erteilten Stunden hinzu. Während des Studiums immer regelmäßig rund zehn Stunden pro Woche. Meinen Schein zum DTB-C-Trainer habe ich dann 1995 erworben – ein Jahr später meine DTB-B-Trainerlizenz.“

„Wann haben Sie überhaupt angefangen, Tennis zu spielen?“

Hunke: „Eigentlich viel zu spät, mit 13 Jahren. Aber mit Fleiß, Disziplin und Zielstrebigkeit kann man viel erreichen.“

„Spielen Sie auch noch bei Turnieren?“

Hunke: „Ich bin 45 Jahre alt, und meine aktive Zeit habe ich mit 28 beendet. Danach habe ich zehn Jahre überhaupt nicht mehr turniermäßig gespielt. Jetzt spiele ich mit meinen Jugendfreunden in irgendeiner Osterhasenliga so vor mich hin. Als ich 14/15 Jahre alt war, habe ich mit denen noch in einer Juniorenmannschaft gespielt.“

„Müssen Sie auch noch trainieren?“

Hunke: „Trainieren muss man eigentlich immer, selbst dann, wenn man nur sein Niveau halten will – und ehrlich gesagt, macht mir Trainieren auch immer noch richtig Spaß!“

Philip Ernst, Erkelenz, Cornelius-Burgh-Gymnasium

Menschenrechte – Brutale Übergriffe auf die Bahai

Seit der islamischen Revolution nehmen die Menschenrechts-Verletzungen an den Anhängern der Bahai-Religion, der jüngsten Weltreligion, im Iran dramatisch zu. Die Situation ist vergleichbar mit der Verfolgung des jüdischen Volkes vor 1933 in Europa.

Im Iran leben etwa 300.000 Bahai. Es sind so viele wie Christen, Juden und Zoroastrier zusammen. Es kommt zu einem Anstieg von brutalen Übergriffen, der Zerstörung von Kulturgütern und Eigentum, der Demolierung von Häusern, Brandstiftung und Verhaftungen.

Unmittelbar nach der Revolution wurden mehr als 200 Bahai getötet, und alle administrativen Einrichtungen nach und nach verboten und aufgelöst. Für soziale Fragen wurde seitens der iranischen Bahai-Gemeinde eine Gruppe gebildet, die die Aufgabe hatte, mit Genehmigung der Behörden und mit deren Wissen die Belange der iranischen Gemeinde wahrzunehmen. Es sind Fariba Kamalabadi, Vahid Tizfahm, Jamaloddin Khanjani, Afif Naeimi, Mahvash Sabet, Behrouz Tavakkoli und Saeid Rezaie. Diese Gruppe wurde im Mai 2008 in das Teheraner Evin Gefängnis verbracht, und ohne Anklage und Rechtsbeistand festgehalten.

Erst im Januar 2010 haben die Gerichtsverhandlungen begonnen. Sie wurden ohne Nachweis von Schuld zunächst zu jeweils 20 Jahren Haft verurteilt. Nach internationalem Druck wurden sie zuletzt zu zehn Jahren Haft verurteilt.

Ihnen wurde unter anderem Spionage, Aufbau einer illegalen Verwaltung, Propaganda-Aktivitäten und die Zusammenarbeit mit Israel vorgeworfen. Die Haftbedingungen sind menschenunwürdig. Ihnen wurden zwei Zellen zugewiesen, ohne Decken, geschweige denn Betten. Die übel riechenden Zellen sind von Schimmel angegriffen und so klein, dass es nicht möglich ist, sich zu bewegen. Sie hatten weder Frischluft noch Sonnenlicht.

Allgemein nehmen die Verhaftungen im ganzen Land unvermindert zu. In den ersten drei Monaten kam es zu 54 Verhaftungen, mehr als die Hälfte gegenüber der gesamten Inhaftierten in 2009. Die Muster der Verhaftungen verlaufen ähnlich. Mitarbeiter der Behörden tauchen bei den Bahai auf, durchsuchen die Wohnungen und Häuser und beschlagnahmen Gegenstände wie Bücher und Computer. Falsche Anklagen werden erhoben, um die Verhaftungen zu rechtfertigen. Sie werden nur nach Hinterlegung von exorbitanten Kautionen, Immobilien oder Geschäftslizenzen wieder frei gelassen.

Dies führt zu einer zunehmenden Verarmung der beteiligten Familien und Gemeinden. Sie erhalten keine Arbeitsstellen im öffentlichen Dienst. Muslime werden unter Druck gesetzt, Bahai-Angestellte zu entlassen. Der Zugang zu Bildungseinrichtungen und Universitäten wird versperrt. Vor wenigen Monaten wurden viele Häuser der Bahai des Dorfes Evil am Kaspischen Meer zerstört. Immer wieder werden sogar Friedhöfe zerstört.

In Viersen wird am 11. Dezember 2010 mit dem Candlelight-Konzert an die inhaftierten Bahai erinnert. Beginn ist um 20 Uhr im Foyer des Stadthauses Viersen am Rathausmarkt.

Stephan Meyers, Viersen, Erasmus-V.-Rotterdam-Gymnasium

Umwelt – Teurer Castor-Transport

Der zwölfte Castor-Transport nach Gorleben hat den voraussichtlich zweitteuersten Polizeieinsatz der Nachkriegszeit verursacht. Die Kosten für das Land Niedersachsen betragen mindestens 50 Millionen Euro. Es wurden 20 000 Polizeikräfte eingesetzt, um Oberhand über die Demonstrationen, Blockaden und Gewalteskalationen zu behalten.

Die Aktivisten verursachten viele Schäden, um den Transport zu beenden. Teilweise mussten Einsatzkräfte rund um die Uhr ohne Pause arbeiten, um den Castor-Transport mit dem noch warmen Atommüll ermöglichen zu können. Die elf Castor-Transportbehälter kamen aus dem Französischen La Hague und brauchten vier Tage bis zum Zwischenlager Gorleben, da der Transport von Aktivisten aus ganz Deutschland öfters unterbrochen wurde.

Das Zwischenlager in Gorleben ist 189 Meter lang, 38 Meter breit und 22 Meter hoch. Zur einen Seite ist es offen, damit die Luft den noch warmen Atommüll abkühlen kann. Im Lager mit einer Kapazität von 420 Castorbehältern stehen nun 102 hochradioaktive Atommüllbehälter. Die Behälter mit dem Atommüll sollen 30 bis 40 Jahre abkühlen, um dann in ein Endlager zu kommen. Das geplante Endlager ist ein Salzstock mit schwach bis mittel radioaktivem Atommüll, das noch erkundet wird. Das Bundesamt für Strahlenschutz wird auswerten, ob der Salzstock für den Atommüll geeignet ist.

Rücktransporte radioaktiver Abfälle aus der Wiederaufarbeitung im Ausland werden voraussichtlich noch bis 2025 stattfinden. Bis zum nächsten Frühjahr sollen 951 hochradioaktive Brennelemente in den Ural gebracht werden. Sie wurden seinerzeit von Russland an die DDR geliefert. Die Castor-Behälter mit Brennelementen für Atomreaktoren aus Frankreich wurden von Deutschland gestellt, da die Franzosen zu 80 Prozent nur Atomenergie benutzen. Die aufgebrauchten Brennelemente bekommt Deutschland wieder, sie werden nach Gorleben gebracht.

Benjamin Groth, Niederkrüchten, Realschule Niederkrüchten

Lokales – Polizeiwache in Rot

Stolz auf die neue Polizeiwache ist vor allem Manfred Kupt, der Leiter des Präsidiums. Die ehemalige Landwirtschaftsschule bekam nun nämlich einen roten Anstrich, Wärme dämmende Wände und kugelsicheres Glas. Nicht nur sicherer soll die neue Wache sein, wie ein Polizist berichtet, sondern die technischen Neuerungen sollen den Polizisten auch den Polizeialltag erleichtern.

Die Farbe Rot dient als eine Warnfarbe, da ein alter Turm in der Nähe der Polizei ebenfalls rot gestrichen ist. Nach der einjährigen und intensiven Renovierung sind auch im Inneren Veränderungen zu sehen. Ein neuer Aufenthaltsraum wurde gebaut, elektrische Türen machen den Arbeitstag komfortabler.

Da das Revier jetzt sowohl grüne als auch blaue Einsatzwagen nutzt, erzählte ein Mitarbeiter: „Da die Technik in Inneren sowohl im grünen als auch im neuen blauen Wagen die selbe ist, ist es dem Außendienst des Reviers egal, welche Fahrzeuge genutzt werden.“ Ebenfalls erklärte er: „Der Bezirksdienst ist, wie der Name schon sagt, im Bezirk oder im Umfeld tätig. Außerdem klärt er die Kinder in der Schule über den Verkehr auf der Straße auf. Der Streifendienst, auch Wachdienst genannt, achtet darauf, dass es auf den Straßen ruhig und geordnet zugeht. Zu guter Letzt gibt es noch die Kriminalkomissare, die den Bürgern in der Wache zu Diensten stehen und gerne alle Fragen rund um das Thema Verkehrssicherheit und Polizei beantworten.“

Jennifer Frählich und Ann-Kathrin Boehmer, Xanten, Marienschule, Klever Str.

Schule – Chillen und lernen

Wir haben mit Franz Merkens über den Alltag in der Ostschule gesprochen. Dort haben seit 2007 die Klassen fünf bis acht Ganztagsunterricht.

Franz Merkens berichtet:

Man kann die Mittagspause im Alo, im Spieleraum (genannt Chillo), in der Bibliothek und auf dem Schulhof verbringen. Im Alo kann man Süßigkeiten kaufen und sehr viele Spiele spielen. Im Chillo kann man auch tolle Spiele spielen und sich einfach nur ausruhen (Chillen). Auf dem Schulhof kann man trödeln, tratschen und zusammen spielen. Der Name vom Spieleraum (Chillo) wurde von den Schülern der Ostschule ausgewählt.

Zur Ganztgsschule gehört auch immer ein Mittagessen. Beim Ganztag hat man zwar eine größere Chance zu lernen, aber die Schüler müssen auch wollen. Ich freue mich, wenn Schüler nach einem guten Abschluss ihren Weg meistern. Der Direktor der Ostschule schätzt es sehr, wenn Lehrer gute Partner ihrer Schüler sind. Und wenn er dies alles zusammenfasst, kann er auch sehr stolz auf die Ostschule sein.

Derya Akgün und Justine Kühnen, Viersen, Städt.gem.-Hauptschule Ostschule

Sozialdienst – Sprungbrett für Arbeitslose

„Hilfe zur Selbsthilfe“ lautet das Motto des im Rhein-Erft-Kreis ansässigen Vereins „ASH-Sprungbrett e.V.“. Als sozialer Dienstleister am Arbeitsmarkt eröffnet er nicht nur Menschen mit Migrationshintergrund, sondern auch Langzeitarbeitslosen sowie jungen Menschen ohne Schul- und Berufsabschluss neue Perspektiven.

Die derzeit wichtigsten Auftraggeber sind die Arbeitsagentur, die ARGE Rhein-Erft, die Stadt Bergheim, das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales in NRW sowie das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge.

Seit der Gründung 1984 engagiert sich der Verein insbesondere mit dem Projekt „Bergheim Süd-West“. Das Projekt gestaltet im Rahmen des Vorbildprojekts, der Sozialen Stadt NRW, in Kooperation mit dem Stadtteilbüro öffentliche Spielplätze und verschiedene Schulhöfe um.

Die Zugangsvoraussetzung zur Teilnahme am Projekt ist der Bezug von Arbeitslosengeld II. Die Zielgruppe sind 18- bis 25-jährige Arbeitslose, bevorzugt aus dem direkten Umfeld Bergheim Süd-West. Eine der größten Zielsetzungen ist die Heranführung an die langfristige Arbeitsaufnahme und Qualifizierung im Garten- und Landschaftsbau.

Elke Smetek, Mitarbeiterin der Personalabteilung, sagt: „Wir helfen Menschen bei der Entwicklung einer positiven Lebensperspektive und bei ihrem Weg in die Arbeitswelt. Unsere Leistungsangebote umfassen beispielsweise Beschäftigung, psychosoziale Betreuung, Arbeitsvermittlung, Begleitung bei Ämtern, Coaching, Bewerbungstraining und Sprachkurse.“

„ASH-Sprungbrett e.V.“ ermöglicht auch die Beschäftigung mit Entlohnung, was die Erfahrung vermittelt, etwas wert zu sein, wobei die grundlegende Aktivierung und Flexibilisierung der Teilnehmer die Kernaufgabe bleibt. Zur Freude des ganzen Vereins hat das Projekt „Bergheim Süd-West“ beim Bund-Länder-Programm „Soziale Stadt“ den 1. Platz belegt.

Jenny Smetek, Erkelenz, Cornelius-Burgh-Gymnasium

Kino – Das Herz steht still

„Mein Nachname war Salmon, also Lachs, wie der Fisch. Vorname Susie. Ich war vierzehn, als ich am 6. Dezember 1973 ermordet wurde.“

Dies ist der Anfang des Romans „In meinem Himmel“, geschrieben von Alice Sebold, der nun auch am 21. Januar 2010 in den deutschen Kinos anlief. Der Regisseur Peter Jackson war von der Geschichte begeistert und brachte sie deshalb auf die große Leinwand und verzaubert Millionen von Herzen.

Das US-amerikanische Filmdrama handelt von Susie, der Hauptperson, die von Saoirse Ronan gespielt wird. Susie wird auf grausame Weise ermordet. Ihr Mörder lebt direkt auf ihrere Straße, doch tut unscheinbar – niemand verdächtigt ihn. Susie gelangt nach ihrem Tod in die Zwischenwelt, eine Welt zwischen Himmel und Erde. Von dort aus beobachtet sie ihre Familie und versucht ihnen zu helfen, ihren Mord aufzuklären.

In ihrem Himmel findet sie Freunde, eine davon ist Holly. Gemeinsam versuchen sie, die Erde loszulassen und nach vorne zu blicken. Die Geschichte von dem Mädchen, das ermordet wurde, ergreift die Herzen und lässt sie in eine andere, bessere Welt eintauchen. In eine Welt, ohne den Tod, in der alles friedlich ist.

Die Szenen spielen hauptsächlich am Wharariki Beach auf der Neuseeländichen Südinsel.

Die Hauptdarsteller Jack und Abigail (Eltern von Susie), Mörder George Harvey, Lindsey (Schwester von Susie), Buckley (Bruder von Susie) und Susies Großmutter, jeweils gespielt von Mark Wahlberg, Rachel Weisz, Stanley Tucci, Rose McIver, Christian Thomas Ashdale sowie Susan Sarandon verschaffen dem Zuschauer durch ihre hervorragende Leistung das Gefühl, mitten im Geschehen zu sein.

Der Roman hat zwar mehr Details und man bekommt eine eigene Vorstellung von den jeweiligen Orten, jedoch ist der Film genauso interessant, da er das Geschehen anschaulich darstellt. Der Film wurde für mehrere Preise nominiert, etwa für den Golden Globe 2010, den Screen Actors Guild Award 2010, den 2009 Washington DC Area Film Critics Association Awards, den 2009 Broadcast Film Critics Association Awards, BAFTA-Film-Awards 2010 und für den Oscar 2010.

Der Film sowie das Buch sind beide nur zu empfehlen, da sie an einigen Stellen das Herz zum Stillstehen bringen und sie den Leser mitreißen. Man fühlt sich richtig in die Geschichte hineingezogen.

Lena Grates, Erkelenz, Cornelius-Burgh-Gymnasium

Kino – Alte Geschichte, moderner Film

Hanni ist wild und selbstbewusst, Nanni dagegen ist eher ruhig und die vernünftig. So kennt man die zwölfjährigen Zwillinge vom Mädcheninternat Lindenhof aus der erfolgreichsten Buchreihe der Autorin Enid Blyton. Nun soll man die zwei Mädchen auch in den Kinos zu sehen bekommen.

Im Jahr 2009 wurde „Hanni und Nanni“ unter Regie von Christine Hartmann unter anderem in Berlin, Franken und Hessen verfilmt und kam am 17. Juli 2010 in die deutschen Kinos. Erstaunlich, dass die Bücherreihe nach 30 Jahren Erfolg erst jetzt verfilmt wurde.

Die Hauptrollen spielen die elf Jahre alten Zwillinge Sophia und Jana Münster. Zur weiteren Besetzung gehören Heino Ferch, Hannelore Elsner, Katharina Thalbach, Suzanne von Borsody, Oliver Pocher, Sophia Thomalla, Joram Voelklein, Emilie Kundrun, Lisa Vicari, Ricarda Zimmerer, Maxine Göbel und Amina Heinemann. Der Film gehört mit über 850.000 Kinobesuchern in Deutschland zu den erfolgreichsten Kinofilmen 2010. Die Produktion beruht auf Hermann Florin, Nico Hofmann, Ariane Krampe, Emmo Lempert und Sebastian Werninger.

Der Film orientiert sich an den Büchern und hat genau die gleiche Handlung, wurde jedoch von den Drehbuchautorinnen Jane Ainscough und Katharina Reschke ins Moderne umgeschrieben:

Eine harmlose Wette bringt Hanni und Nanni in Schwierigkeiten. Der Versuch, einen Hockey-Rekord durch das Kaufhaus zu brechen, endet als Desaster im Büro des Kaufhaus-Direktors. Ihre Eltern schicken die Mädchen sofort ins Internat „Lindenhof“. Für die Zwölfjährigen beginnt ein neues Leben, ohne ihre alten Freunde. Sie versuchen sich an das Internatleben zu gewöhnen und haben die Anfangsschwierigkeiten schnell überwunden. Sie verhelfen dem Hockey-Team zu einem 1. Sieg und der Schule sogar zu einer Finanzspritze.

Dass der Kinofilm moderner ist als das Buch, sieht man an der Kleidung, die die Zwillinge tragen. Sie legen Wert auf Schönes und Aktuelles, wogegen sie im Buch eher altmodische Kleidung tragen, wie man auf Bildern erkennen kann. Sie benutzen auch den beliebtesten MP3-Player, den iPod. Natürlich gibt es auch viele Dinge, die übernommen wurden, denn die Schuluniformen der Mädchen sind identisch mit denen aus dem Buch.

Jedoch machen solche Veränderungen den Film noch interessanter. Er ist auf jeden Fall empfehlenswert für Jung und Alt, da die Kleinen was zum Lachen haben und sich die Erwachsenen dabei vielleicht an die Zeit erinnern, als sie diese Bücherreihe gelesen haben.

Lara Jakait, Erkelenz, Cornelius-Burgh-Gymnasium

Brauchtum – Weihnachten am Strand

Langsam schlendert Kim durch das Weihnachtsgetümmel des 24. Dezember, obwohl die Temperatur 35 Grad Celsius beträgt. Denn hier in Australien fällt Weihnachten in den Juli.

Dennoch sind die Straßen mit hellen Girlanden geschmückt und die Kaufhäuser haben so üppige Dekorationen, dass sich vor den Schaufenstern schon Schlangen bilden. Die Häuser sind alle mit den bunten „Fairy Lights“ geschmückt, und in den Häusern erkennt man den Plastikbaum, der bereits am Anfang des Monats geschmückt und teilweise schon mit Geschenken bereichert wurde.

Ein paar Meter weiter steht ein riesiger Tannenbaum mit 20.000 Lichtern. Allerdings wirken diese im hellen Tageslicht ziemlich blass, und auch der künstliche Schnee und die Rentiere wirken wie von einer anderen Welt. Trotz Hitze laufen überall Weihnachtsmänner in ihren dicken, roten Wintermänteln zwischen hektischen Späteinkäufern herum und verteilen Süßes an die Kinder.

Da haben es die Kinderhelden am Strand besser. In kurzer, roter Badeshorts, aber dennoch mit dem weißen Flauschebart, rasen diese mit Jetskis von Strandparty zu Strandparty und verteilen Geschenke an die Leute.

Da erkennt Kim das Krippenspiel und steuert es sofort an. Obwohl das Weihnachtsfest in Australien für uns Europäer so ziemlich das verrückteste Weihnachten ist, das wir uns vorstellen können, gibt es doch viele Parallelen. Denn mit der Begeisterung der Bewohner Australiens, den Plastikbäumen und der winterlichen Dekoration kommt auch hier eine festliche Stimmung auf. Auch hier tönen Winterhits wie „White Christmas“. Doch etwas würden hier viele Deutsche neben dem Schnee vermissen: Es gibt keine Weihnachtsmärkte.

Dafür gibt es andere besondere Ereignisse, die wir nicht kennen. Ein Beispiel ist das riesige Kaufhaus, das jeden Abend in einer 20-minütigen Show ein Törchen öffnet. Inzwischen zuhause, geht Kim dann noch mal den ganzen Ablauf des Weihnachtsfestes durch. Gestern schon bestaunten ihre Familie den weihnachtlichen Festumzug mit den vielen prächtigen Pferden und den schönen bunten Festwagen. Nun besuchen sie das „Carols by candlelight“. Tausende Menschen hören dort den Sängern, Chören und Orchestern zu. Eine brennende Kerze in der Hand haltend singen sie die Lieder mit. Dabei bemerkt man, dass alle Ausländer in ihrer Muttersprache singen. „Jingle Bells“ in vielen verschiedenen Sprachen zusammen gesungen, klingt einfach wunderschön. Und jeder spürt die weihnachtliche Feststimmung.

„Ach, das ist doch einfach traumhaft!“, jubelt Kims Mutter begeistert. Natürlich kann man aber auch im Garten mit seiner Familie feiern. Dort werden dann Lieder gesungen, und es wird Plumpudding gegessen. Die Bescherung findet erst am 25. Dezember statt. Dann wird mit der Familie der köstliche Truthahn gegessen. Auch gibt es noch die jährliche Regatta, bei der die Boote schnellstmöglich von Sydney nach Hobart segeln müssen. So endet dann auch das verrückte Weihnachtsfest in Australien.

Sara Wefers, Nettetal, Werner-Jaeger-Gymnasium

Brauchtum – Ein Ausflug ins Mittelalter

Es gibt sie zu jeder Jahreszeit, und sie locken viele Besucher an. Mittelaltermärkte gibt es fast überall in Nordrhein-Westfalen, oft vor oder in malerischer Kulisse eines mittelalterlichen Klosters oder Schlosses. Es gibt kleine und große, mit und ohne Ritterturniere. Es gibt verschiedenste Märkte zu Ostern, zur Martinszeit und zu Weihnachten.

Neben Gewänder- und Waffenständen reihen sich Stände mit mittelalterlicher meisterlicher Handwerkskunst, die die handwerklichen Leistungen des Mittelalters wieder aufleben lassen. Vom Räucherstäbchen über Tongefäße wie Trinkbecher, Schalen und Kalebassen bis hin zu Schmuck, Schmuckschatullen und Glasbläserprodukten. Und wenn man sich für ein Objekt interessiert, kann man auch die Geschichte des Gegenstandes erfahren.

Hier finden wir abwechslungsreiche Alternativen zum Kaufhausartikel. Nebenbei erfährt man, wie das Lagerleben im Mittelalter war. In den Lagern und auf dem Markt sind viele der Akteure bekleidet wie die Händler im Mittelalter, was zusammen mit einigen Lagerfeuern und authentischen Zelten mit passender Dekoration einen urigen Eindruck vermittelt.

Hier gibt es außerdem raffinierte Speisen und Getränke wie Wildfleisch, Fladen und köstlicher Met oder Glühwein sowie auch herrliche Musik und Gaukler, die dem Tag im Mittelalter den letzten Schliff geben. Auch für Kinder wird einiges geboten: Sie können der Märchenerzählerin am Feuer lauschen, sich selbst als Schmied oder beim Bogenschießen oder Axtwerfen versuchen. Auf Martinsmärkten wird zudem ein Martinszug zelebriert. Die Akteure sind freundlich und schaffen eine familiäre Atmosphäre.

Bevor man allerdings aufbricht, sollte man die Wetterbedingungen in Erfahrung bringen. Denn Regen ist ein unangenehmer Begleiter auf den meist auf Wiesen stattfindenden Marktplätzen.

Maximilian Esters, Krefeld, Fichte-Gymnasium