Issel – Kleiner Fluss mit großer Kraft

Die Issel ist ein 81,7 Kilometer langer Fluss, der in Nordrhein-Westfalen in der Nähe von Raesfeld entspringt. Die Issel verlässt bei Gendringen in den Niederlanden das deutsche Gebiet, heißt ab hier Oude Ijssel, die in die (Gelderse) Ijssel fließt und so die Nordsee erreicht.

Die Issel ist nur ein kleiner Fluss, könnte aber nach starken Regenfällen erhebliche Überschwemmungen verursachen. Aus diesem Grund versuchen Anlieger seit langer Zeit, Regelungen zu finden, wie man den Abfluss des Wassers ermöglichen kann. Man muss folgendes wissen, um zu verstehen, warum die recht kleine Issel dennoch so schwer zu bändigen ist: Wer schon einmal an der Quelle der Issel war, wird wahrscheinlich über dieses kleine unscheinbare Wässerchen enttäuscht sein. Oder wer zum Beispiel schon mal an der Bärenschleuse Spaziergänge unternommen hat und den künstlichen Verlauf gesehen hat, fragt sich bestimmt, wozu die Deiche nötig sind. Denn es können große Wassermassen in kurzer Zeit den Oberlauf der Issel herabströmen, wie zum Beispiel im Jahre 1960, über die Ufer des Flüsschens treten und Landschaften unter Wasser setzen.

Der Flusslauf: Die Issel fließt von Raesfeld aus in südwestlicher Richtung Wesel bis zur Bärenschleuse und knickt dann Richtung Nordwesten ab. Von da aus fließt sie über Hamminkeln, Isselburg und Anholt bis zur niederländischen Grenze bei Gendringen. Später mündet sie bei Doesburg in die (Gelderse) Ijssel. Der bedeutendste Nebenfluss der Issel ist die Bocholter Aa, die in den Niederlanden bei Gendringen in die Issel fließt.

Sehenswürdigkeiten an der Issel: Das Schloss Raesfeld, welches ein Besucher- Informationszentrum bietet, eine Klosterkirche in Hamminkeln-Marienthal, das Otto-Pankok-Museum in Hünxe-Drevenack, die Bärenschleuse in Wesel-Lackhausen, Schloss Ringenberg bei Hamminkeln, das Schloss Anholt in Isselburg und die DRU-Fabrik in Ulft, ein altes Eisenwerk, welches 2009 als Kulturzentrum neu eröffnet wurde.

Dennis Thomalla, Wesel, Andreas-Vesalius-Gymnasium

Tae-Kwon-Do – Kampfsport mit Etikette

Im RumelnerTV wurde der Boxabteilung die Kategorie Tae-Kwon-Do hinzugefügt. Seit 2008 wird diese Selbstverteidigungskampfsportart vom Trainer Georg Jeck angeboten. Der Ursprung vonTae-Kwon-Do ist Korea und bedeutet Fuß, Faust und der geistliche Weg. Viele Leute verbinden mit Tae-Kwon-Do Kampf und Aggression, aber so ganz stimmt das nicht. Es werden unter anderem Selbstverteidigung und Grundtechniken erlernt.

Wenn man den Trainingsraum (koreanisch:Dojang) betritt, verbeugt man sich und soll somit die Probleme des Alltags vergessen und sich in den Trainingsstunden nur auf Tae-Kwon-Do konzentrieren. Im Training ist man ruhig, diszipliniert und respektvoll gegenüber den anderen Schülern und dem Trainer. Die Höchstgraduierten stehen vorne und die Anfänger hinten, aber das heißt nicht, dass man als Anfänger dann nichts mitbekommt, es ist nur eine Regel der Tae-Kwon-Do-Etikette, die man befolgen muss, genauso wie Achtung, Sauberkeit, keinen Schmuck (auch Piercings) und für die Mädchen ein weißes T-Shirt unter dem Anzug.

Auch wie im Judo und anderen Selbstverteidigungskampfsportarten hat man im Tae-Kwon-Do Prüfungen, bei denen man die gelernten Grundtechniken zeigt. Dazu gehört auch die „Poamsae“. Das ist eine Reihenfolge von Techniken gegen einen imaginären Gegner, die man ebenfalls im Training beigebracht bekommt.

Der Prüfer vom RumelnerTV ist Muhammed Kocer vom Tae-Kwon-Do-Team Kocer e.V., der den 4. Dan besitzt und Bundeskampfprüfer ist. Er prüft die Gruppe zweimal im Jahr. Wenn man die Prüfung bestanden hat, bekommt man seinen nächsten Gürtel. Auch dieses Jahr steht der Tae-Kwon-Do-Gruppe wieder eine Prüfung bevor.

Parallel bietet der Trainer einen kurzen Selbstverteidigungskurs für Frauen und Mädchen an. Dieser Kurs fördert das Selbstbewusstsein und man lernt, sich im Alltag zu wehren. Man kann es auch als kleinen Schnupperkurs für Tae-Kwon-Do betrachten. Sein Motto lautet: Fass mich nicht an!

Katharina Braß, Duisburg, St.-Hildegardis-Gymnasium

Egoshooter – Gefährlicher Spielspaß oder harmlose Daddelei?

Viele Menschen denken, dass Leute, die Egoshooter, auch in Volksmund Killerspiele genannt, spielen, potenzielle Amokläufer sind. Die Spieler sind aber einer ganz anderen Meinung. Sie sehen die Spiele als Stressabbau oder als Sport, bei dem man mit seinem Team zusammen spielen muss, um zu gewinnen. Daher sind Egoshooter auch so beliebt.

Auch Wissenschaftler teilen die Meinung der Spieler, aber man sollte nicht länger als drei Stunden am Tag spielen. Zudem wurde festgestellt, dass Spielen in Maßen die Intelligenz fördert. Außerdem wurde bewiesen, dass Egoshooter nicht aggressiv machen und kein Grund für Amokläufe sind. Gründe für Amokläufe sind meistens Stress in der Arbeit oder in der Schule, Mobbing und familiäre Probleme. Viele sind der Meinung, dass das Waffengesetz zu locker ist. Einige sind der Meinung, man sollte die Waffen ganz verbieten. Aber auch die Gewaltdarstellung wird oft kritisiert. Oft sind Spiele sehr brutal und werden sehr realistisch dargestellt.

Ein Beispiel dafür ist „Call of Duty“, eines der meist gespielten spiele der Welt. „Call of Duty“ stellt den Krieg als cool dar und man soll sich fühlen, als könnte man nicht verlieren. Außerdem ist das Spiel sehr patriotisch. Dort wird die USA als besonders cool dargestellt. Selbst viele Spieler finden das nicht gut: „Ich finde das nicht gut, dass der Krieg als cool dargestellt wird, denn Krieg ist nicht cool“, sagte Frank D.. Es gibt aber auch gute Beispiele, bei denen der Krieg gut dargestellt wird. Ein Beispiel ist „Battlefield“. Dort jammern die Soldaten immer, dass sie nach Hause wollen und nicht in die Schlacht.

Viele finden Egoshooter moralisch fragwürdig und wollen diese ganz verbieten. Die Spieler sind dagegen: „Durch Verbote wird rein gar nix verändert. Spieler, die einfach das Spiel spielen wollen, kaufen sich das Spiel im Ausland und durch das Verbot wird es noch reizvoller für einige“, sagte Frank D. Einige Spiele kommen nur geschnitten in Deutschland raus. Das finden einige Spieler nicht gut: „Die USK (Deutschlands Prüfsystem) schneidet viele spiele mit der Begründung, dass Jugendliche davon aggressiver werden. Aber diese Spiele kommen auch geschnitten mit der „Ab 18″-Einstufung raus. Warum sollte man die Spiele für Jugendliche schneiden, wenn sie sie gar nicht spielen dürfen.“

Es gibt aber auch Spiele, die gar nicht in Deutschland erscheinen. Frank D. sagte dazu: „Ich gebe zu, einige Spiele übertreiben es mit der Gewalt und kommen zu Recht nicht in Deutschland raus.“ Als Beispiel gab er „Manhunt“ an. In diesem Spiel muss der Spieler möglichst viele Gegner töten, ohne Grund und das auf brutalste Weise. Diese Diskussion kann man ewig führen, aber eins bleibt immer gleich: Die Spieler spielen das, was sie wollen und sehen Egoshooter spielen als Sport, wie andere Fußball spielen.

Marius Jaegers, Straelen, St. Anno-Schule

Games – Im Kampf gegen die Monster

Einen Block setzen, während man vor einem Zombie wegrennt. Die Faszination, seine eigene Welt zu erschaffen, regte hunderttausende Gamer an, das Spiel Minecraft zu kaufen. Es ist zurzeit in der Betaversion zu bekommen und trotzdem schon spielbar.

Beim Starten einer neuen Welt wird diese zufällig generiert. In dieser Welt muss man ums Überleben kämpfen, denn nachts kommen Monster, die den Spieler töten wollen. Man kann sich auf einer Werkbank Werkzeuge bauen, wie zum Beispiel Spitzhacken, Äxte oder Schaufeln, um Blöcke schneller abzubauen. Es gibt neben den Monstern viele verschiedene Tiere, zum Beispiel Schweine und Kühe. Wenn man sie tötet, bleiben nützliche Items liegen, zum Beispiel Schinken. Um sich vor den Monstern zu schützen, kann man sich in einer der zahlreichen Höhlen zurückziehen und Rohstoffe abbauen, um bessere Werkzeuge und andere wichtige Sachen zu „craften“. Man kann sich aber auch Schwert und Rüstung bauen und sich den Monstern stellen.

Für Einsteiger gibt’s auf Youtube und im Minecraft-Forum (www.minecraftforum.net) Infos und Anleitungen zum Spiel. Man kann das Spiel auch modifizieren, um neue Blöcke zu setzen oder andere Texturen zu benutzen. Immer wieder wird das Spiel geupdatet und nach jedem Update warten neue Gefahren und Spielmodi auf den Spieler.

Um sich das Spiel zu kaufen, werden im Moment ein Paypal-Account, ein E-Mail-Account und 14,95 Euro benötigt. Wenn ihr es haben wollt, geht auf die Seite www.mincraft.net

Antonio Sarcevic, Philipp Zelle und René Fink, Rees, Gymnasium Aspel

Hummeln – Mehr als nur niedliche Frühlingsboten

Es gibt viele verschiedene Meinungen zu Hummeln, manche behaupten, Hummeln seien niedlich, aber wissen nicht, was sie für die Natur leisten. Andere finden, Hummeln seien nichts wert, außer, dass sie beißen oder dass sie Pollen von Blume zu Blume übertragen.

Wir, Robin Tebbe und Marco Fath (Klasse 7c, Gymnasium Aspel der Stadt Rees) haben, nachdem wir im Biologieunterricht viel über die kleinen Insekten gelernt haben, unsere Schulsekretärin über Hummeln befragt und sie äußerte sich so, wie man es nicht selten hört. Für sie seien Hummeln niedlich und süß, eben echte Frühlingsboten. Wir haben uns genauer über Hummeln schlau gemacht, weil man, wenn man sie genauer betrachtet, viel Erstaunliches erkennen kann.

Ihr „Fell“ ist dafür da, dass sich die Pollen darin verfangen und sie die Pollen dann überall verteilen können. Das dient den Blumen und ihren Blüten, da sie sich durch diesen Vorgang fortpflanzen. Also würde ohne die Existenz von Hummeln die Pflanzenanzahl extrem zurückgehen. Es kann jedoch passieren, wenn sie zu wenig Zucker im Körper haben, dass sie nicht mehr fliegen können und deshalb sterben. Aber wir können sie retten: Laboruntersuchungen ergaben, dass ein kleiner Tropfen Wasser reicht, um die Hummeln, die zu wenig Zucker im Körper haben, wieder flugfähig zu machen. Normalerweise sollten Hummeln aber gar nicht fliegen können. Ihre Flügel sind nämlich viel zu klein um ihr Gewicht zu halten. Erst in der Zeitlupe erkennt man, dass sie mit ihren Flügeln einen Strom erzeugen, der sie nach oben treibt und das höher als jedes andere Insekt. Manche wurden sogar schon auf dem Gipfel des Himalaya gesichtet: 10.000 Meter über dem Meeresspiegel.

Unser Fazit: Hummeln sind für die Natur von großer Bedeutung. Es lohnt sich, über sie zu recherchieren!

Marco Fath und Robin Tebbe, Rees, Gymnasium Aspel

Schüler-Interview – Wenn der Reporter zum Antwort-Geber wird

Wie geht es in einer Zeitungsredaktion von statten? Wie kommt die Zeitung zu uns nach Hause? Und wer schreibt sie überhaupt? Diese Fragen stellen sich wohl viele, doch die 8a des Andreas-Vesalius-Gymnasiums in Wesel hat sie beantwortet bekommen. Denn im Rahmen des Zeitungsprojektes „Schüler lesen Zeitung“ kam der Lokalreporter Herr Paus zu ihnen in die Deutschstunde.

Die Schüler erfuhren, dass es 26 Redaktionen am Rhein gibt. In der für Wesel und Umgebung zuständigen Redaktion gibt es fünf Lokalreporter, einen Sportreporter und drei Fotographen. Die Verwaltung sowie die Bearbeitung des Mantelteils finden in der Hauptredaktion in Düsseldorf statt. Sie verteilt auch die Seiten und Anzeigen.

Nach dieser allgemeinen Erklärung konnten die Schüler anfangen, Fragen zu stellen, die sie interessierten. Schnell wurde klar, dass in der Zeitung viel spontan läuft, denn wie Herr Paus sagt, wird wenig angemeldet. Schnell stellt sich heraus, dass der Job eines Reporters kein einfacher ist. Denn um 9.30 Uhr ist Konferenz und um 23.15 Uhr spätester Abgabetermin. Das ist sicher stressig. Doch schnell beruhigt Hr. Paus wieder, indem er sagt, er würde oft schon um 19 Uhr abgeben.

Viele der Schüler interessieren die Urlaubstage und das Gehalt. Herr Paus hat circa 33 Urlaubstage. Das schockt eine Schülerin besonders. Sie meint: „Man muss mal bedenken, dass wir uns über zwölf Wochen Ferien beklagen und er hat nur 33 Tage. Schon heftig.“ Über das Gehalt kann Herr Paus uns leider nicht so viel sagen. Er verrät aber schon mal, dass es circa das gleiche wie das eines Beamten ist.

Nach circa 90 Minuten Interview verabschiedet sich Herr Paus von den Schülern. Viele Fragen sind nun geklärt. Nur einen bleibt offen. Wie kommen die Löcher in die Zeitung? Doch dies wird erstmal ein Geheimnis bleiben.

Sinja Bonde, Wesel, Andreas-Vesalius-Gymnasium

Umfrage – Shopping in Wesel

Was denken die Leute über Shopping in Wesel? Wie ist die Auswahl? Findet man etwas? Kann Wesel mit den Einkaufsmetropolen Bocholt, Essen und Oberhausen mithalten? Diese Fragen wurden Passanten der Weseler Fußgängerzone gestellt.

Es gab geteilte Meinungen, aber die meisten gehen ins negative Antworten. Besonders die Auswahl wurde kritisiert. Janine Ostermann (14) und Sophie Asmuth (15) finden nicht immer, was sie suchen, da es nicht genug Auswahl gäbe. Die Meinungen sind auch vom Alter abhängig. Viele Jugendliche nutzen eher die Einkaufsmöglichkeiten außerhalb von Wesel. Besonders beliebt sind Oberhausen und Bocholt. Ein jugendlicher Passant meint: „In Wesel kaufe ich höchstens mal eine Hose bei H&M.“ Jedoch die 42-jährige Sabine Schmidt aus Sonsbeck ist der Meinung, dass man in Wesel immer etwas Passendes findet. Besonders gewünscht für Wesel werden die Läden: Pimkie, Madonna, Jack&Jones, Zara und Edc Esprit. Am Ende des Interviews wird eines klar: Jugendliche Passanten möchten jugendliche Läden.

Sinja Bonde und Anna-Maria Heß, Wesel, Andreas-Vesalius-Gymnasium

Vom Schnellen Brüter zum Wunderland – Spaßpark statt Atomkraft

Er sollte der modernste schnelle Brüter Deutschlands werden und verschlang acht Milliarden D-Mark – ging aber nie ans Netz. Heute steht dort das Wunderland Kalkar, eine beliebte Freizeitattraktion am Niederrhein. Wir, eine Gruppe von Schülern am Gymnasium Aspel, durften die Geschichte des Schnellen Brüters und des Freizeitparks bei einem Exklusivbesuch im dortigen Brütermuseum nachvollziehen und haben viele wertvolle Informationen erhalten. 

Die Proteste seit 1977 haben sich gelohnt: In den Wiesen direkt am Rhein unweit des idyllischen niederrheinischen Städtchens Kalkar erheben sich immer noch die trutzigen Gebäude des Anfang der siebziger Jahre geplanten Kernkraftwerkes. Doch schon der bunt angemalte Kühlturm verrät, dass die Anlage heute einen anderen Zweck erfüllt. Am 21. März 1991 erfolgte das endgültige Aus für den Schnellen Brüter. Er war nie ans Netz gegangen.

Da ein Abriss der Anlage zu teuer gewesen wäre, wurden zunächst die neuwertigen Geräte und Maschinen vermarktet. Das Gebäude selbst wurde an den niederländischen Investor Hennie van der Most verkauft. Im Jahre 1995 wurde das Areal zunächst unter dem Namen „Kernwasser-Wunderland“ eröffnet. Seit 2005 heißt der gesamte Park „Wunderland Kalkar“.

Das Wunderland Kalkar umfasst ein Hotel mit Tagungsmöglichkeiten, mehrere Restaurants und den Freizeitpark „Kernie’s Familienpark“ mit mehr als 15 Attraktionen.

Während die Menschen in den Siebziger Jahren den Namen Kalkar noch mit Atomkraft und ihren Gefahren verbanden, muss heute niemand mehr Angst haben vor dem Schnellen Brüter. Im Gegenteil – das „Wunderland Kalkar“ gehört heute zu einer der Hauptattraktionen des Niederrheins, wovon wir uns selbst überzeugen durften.

Info Schneller Brüter:

Ein schneller Brüter ist ein Kernreaktortyp zur Stromerzeugung und Plutoniumgewinnung. Der Schnelle Brüter wurde entwickelt, um das vorhandene Brennmaterial besser nutzen zu können. Er erzeugt mehr Plutonium als er verbraucht.

Joshua Bauch, Alex Bittner, Niklas Brolle, Claas Gerwers, Julian-Malte Wenning, Rees, Gymnasium Aspel

Urlaub – Mit oder ohne Eltern im Gepäck?

Urlaub mit den Eltern, das wollen viele Jugendliche im Alter ab 13 nicht mehr. Sie wollen lieber mit Freunden wegfahren. Jugendliche sagen: „Es ist einfach langweilig mit Eltern in den Urlaub zu fahren, mit Freunden ist es einfach total lustig und viel spannender.“ Oder: „Sightseeing geht gar nicht. Ich will mit Freunden Spaß haben, vielleicht in ein Zeltlager fahren.“

Aber wo ist der Unterschied, was macht man mit Eltern im Urlaub und was mit Freunden: „Mit Eltern muss man durch langweilige alte Städte laufen, Kirchen besichtigen oder andere Sachen. Mit Freunden aber liegt man zum Beispiel am Strand und hört Musik, man macht einfach das, wozu man Lust hat.“

Bei Jugendlichen ab 16 Jahren ist so genannter Party-Urlaub sehr beliebt. Jugendliche erzählen von ihrem Party-Urlaub: „Ich war mit drei Freunden in Spanien, jeden Abend war Party angesagt. Wir sind in Clubs und Discos gegangen, haben getanzt bis spät in die Nacht und Alkohol oder Cocktails getrunken. Sowas kann man mit Eltern einfach nicht machen. Morgens haben wir teilweise das Frühstück verschlafen aber das hat uns nicht gestört, unsere Eltern wären total sauer gewesen! Nachmittags am Strand haben wir dann unseren Schlaf nachgeholt.“ So berichteten mehrere Jugendliche von ohne Urlaub ohne Eltern.

Infos zu Jugend-Reiseveranstaltern gibt es zum Beispiel unter www.ruf.de

Vera Latsch, Voerde, Gymnasium der Gemeinde Voerde

Sprachreise – London Calling

Hünxe, 27. März 2010, 7.30 Uhr – nach und nach füllt sich die Straße mit Jugendlichen, die sich auf eine zweiwöchige Sprachreise nach London begeben wollen. Um 8 Uhr soll pünktlich der Bus losfahren, doch der ist noch nicht in Sicht. Unterdessen beginnt ein vorsichtiges Mustern der Mitfahrer. Die Gruppe besteht aus 22 Jungen und Mädchen aus Nordrhein-Westfalen im Alter von zwölf bis 16 Jahren. Wer sich gemeinsam mit einem Freund oder einer Freundin angemeldet hat, wirkt gelassener. Es sind aber auch alleinreisende Jugendliche dabei.

Als der Bus kommt, geht alles ganz schnell. Eine kurze Ansprache durch den Veranstalter, der gleichzeitig auch einer der Sprachlehrer ist, die Plätze werden eingenommen und schon geht es los. Erst jetzt erfahren die Sprachschüler, bei wem sie die nächsten zwei Wochen wohnen werden.

Nach neun Stunden Fahrt inklusive Überquerung des Ärmelkanals sind die Jugendlichen am Ziel. Die Gastfamilien stehen schon zur Abholung bereit. Jetzt wird klar, hier ist man in einer fremden Welt. Die Autos parken in der „falschen“ Richtung und beim Überqueren der Fahrbahn ist Vorsicht geboten. Erst rechts, dann links ….

Als einer der Koffer nicht aufzufinden ist und alle beim Suchen helfen, werden die ersten Freundschaften geknüpft. Manche Schüler halten noch heute Kontakt.

Da London und Umgebung multikulturell bevölkert sind, verwundert es auch kaum, dass manche Gastfamilien aus Indien, Spanien oder auch Italien stammen.

Täglich fahren die Schüler mit der U-Bahn zum Unterricht in einem altehrwürdigen Schulgebäude. Von 9 bis 12 Uhr rauchen die Köpfe. Der Unterricht wird von Muttersprachlerinnen geleitet. Ausnahme: Grammatik, die wird zur Not auch auf Deutsch erklärt. Mittags ist Selbstversorgung angesagt. Favorit ist ein amerikanisches Fastfood-Restaurant. Am Nachmittag steht ein vielseitiges Programm auf dem Plan: London Bridge, Houses of Parliament, Buckingham Palace, Chinatown, Trafalgar Square, Madame Tussaud’s, Picadilly Circus, London Tower, Harrods, London Eye, Big Cucumber, London Dungeon, St. Paul’s Cathedral, Big Ben, Museum of Natural History, Wembley Stadion … und natürlich ein Besuch in einem englischen Kino.

Nach zwei Wochen haben sich die Jugendlichen an London gewöhnt, an den unglaublichen Verkehr, die Menschenmengen in den Straßen und auf den Plätzen und an die um eine Stunde verschobene Uhrzeit. „London ist die Stadt der Nichtraucher“, sagt eine Teilnehmerin und eine andere: „Wir fühlen uns sehr wohl hier!“

Wieder werden die Koffer gepackt. Bei manchen Shopaholics geht er kaum noch zu. Der Abschied fällt schwer. Zwei Wochen vergingen wie im Flug. Doch es gibt ein Wiedersehen: In sechs Wochen findet ein Nachtreffen statt.

Clara Antonia Macht, Wesel, Andreas-Vesalius-Gymnasium