Vom Schnellen Brüter zum Wunderland – Spaßpark statt Atomkraft

Er sollte der modernste schnelle Brüter Deutschlands werden und verschlang acht Milliarden D-Mark – ging aber nie ans Netz. Heute steht dort das Wunderland Kalkar, eine beliebte Freizeitattraktion am Niederrhein. Wir, eine Gruppe von Schülern am Gymnasium Aspel, durften die Geschichte des Schnellen Brüters und des Freizeitparks bei einem Exklusivbesuch im dortigen Brütermuseum nachvollziehen und haben viele wertvolle Informationen erhalten. 

Die Proteste seit 1977 haben sich gelohnt: In den Wiesen direkt am Rhein unweit des idyllischen niederrheinischen Städtchens Kalkar erheben sich immer noch die trutzigen Gebäude des Anfang der siebziger Jahre geplanten Kernkraftwerkes. Doch schon der bunt angemalte Kühlturm verrät, dass die Anlage heute einen anderen Zweck erfüllt. Am 21. März 1991 erfolgte das endgültige Aus für den Schnellen Brüter. Er war nie ans Netz gegangen.

Da ein Abriss der Anlage zu teuer gewesen wäre, wurden zunächst die neuwertigen Geräte und Maschinen vermarktet. Das Gebäude selbst wurde an den niederländischen Investor Hennie van der Most verkauft. Im Jahre 1995 wurde das Areal zunächst unter dem Namen „Kernwasser-Wunderland“ eröffnet. Seit 2005 heißt der gesamte Park „Wunderland Kalkar“.

Das Wunderland Kalkar umfasst ein Hotel mit Tagungsmöglichkeiten, mehrere Restaurants und den Freizeitpark „Kernie’s Familienpark“ mit mehr als 15 Attraktionen.

Während die Menschen in den Siebziger Jahren den Namen Kalkar noch mit Atomkraft und ihren Gefahren verbanden, muss heute niemand mehr Angst haben vor dem Schnellen Brüter. Im Gegenteil – das „Wunderland Kalkar“ gehört heute zu einer der Hauptattraktionen des Niederrheins, wovon wir uns selbst überzeugen durften.

Info Schneller Brüter:

Ein schneller Brüter ist ein Kernreaktortyp zur Stromerzeugung und Plutoniumgewinnung. Der Schnelle Brüter wurde entwickelt, um das vorhandene Brennmaterial besser nutzen zu können. Er erzeugt mehr Plutonium als er verbraucht.

Joshua Bauch, Alex Bittner, Niklas Brolle, Claas Gerwers, Julian-Malte Wenning, Rees, Gymnasium Aspel