Familienrecht, Kindschaftsrecht – Was tun, wenn Eltern sich nicht einigen können?

Das Familienrecht regelt unter anderem die Beziehungen zwischen verheirateten, getrennt lebenden und geschiedenen Eheleuten. Ein zentraler Teil des Familienrechtes ist das Kindschaftsrecht, welches das Verhältnis zwischen Eltern und Kindern regelt. Die Regelungen finden sich im vierten Buch des Bürgerlichen Gesetzbuches.

Praktisch relevant in der Arbeit von Frau Denise Deges, Fachanwältin für Familienrecht, sind drei zentrale Themen: Das Aufenthaltsbestimmungsrecht, das Umgangsrecht und die elterliche Sorge. Ich befragte Frau Deges, welche Probleme es im Rahmen des Aufenthaltsbe-stimmungsrechtes nach Trennung der Eltern gibt. Sie erklärte mir, während intakter Ehe seien die Eltern meist einig über den Aufenthalt der Kinder, es gäbe keine Streitigkeiten im Hinblick auf Umzüge, Urlaubsaufenthalte und ähnliches. In der Regel ziehe die Familie gemeinsam um, Reisen würden gemeinsam oder mit Billigung des anderen Elternteils angetreten. Dies ändert sich, so Frau Deges, wenn die Eltern sich trennen. Oft erteilt der zurückbleibende Vater auf Grund der Streitigkeiten oder Zerwürfnissen mit der Mutter seine Zustimmung nicht, wenn die Mutter umziehen oder in Urlaub fahren will. Gelingt auch unter Zuhilfenahme des Jugendamtes eine Einigung nicht, oder zieht die Mutter gar ohne Ankündigung mit den Kindern weg, muss das Familiengericht entscheiden.

Frau Deges erklärte mir, dass das Familiengericht eine Abteilung beim Amtsgericht ist, welche sich ausschließlich mit Familiensachen befasst. Die Elternteile lassen sich meist durch Rechtsanwälte vertreten, die Kindesinteressen werden wahrgenommen und gestärkt durch die eigens hierfür geschaffene Rechtsfigur des Verfahrensbeistandes. Die Familienanwältin sagte, dass das Familiengericht seine Entscheidungen ausschließlich unter dem Gesichtspunkt des Kindeswohls trifft. Ist die Klärung einer Streitigkeit besonders eilbedürftig, gibt es hierfür Eilverfahren, die besonders schnell entschieden werden.

Frau Deges informierte mich über Schwierigkeiten beim Umgang mit dem anderen Elternteil nach der Trennung. Dieser leidet in der Regel darunter, seine Kinder nicht mehr im Alltag um sich haben zu können. Schaffen es die Eltern nicht, ihre Streitigkeiten untereinander hinten anzustellen und zum Wohle ihrer Kinder eine angemessene Umgangsregelung zu treffen, bedürfen sie der Hilfe der Rechtsanwälte und des Familiengerichts. Zum gerichtlichen Verfahren gilt das oben Beschriebene, so etwas passiert der Anwältin oft und es ist nicht immer einfach, eine richtige Lösung zu finden.

Die Elterliche Sorge üben verheiratete Eltern gemeinsam aus. Die gemeinsame Elterliche Sorge bleibt auch nach der Scheidung bestehen.

Lea Deges, 8b, Freie Christliche Schule, Gymnasium, Düsseldorf

Müssen wir uns vom G8 schon wieder verabschieden? – Abi nach 12 Jahren – Stress pur?

Seit ein paar Jahren haben alle deutschen Bundesländer das sogenannte G8-System eingeführt. Dies bedeutet, dass die Schüler bereits nach acht Jahren ihr Abitur machen können.

Lediglich in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen besteht auf einigen Ganztags- und Gesamtschulen die Möglichkeit des alten G9-Systems. Dies bedeutet, dass die Schüler in der Regel erst nach dem dreizehnten Schuljahr die Abiturprüfungen ablegen können. Die Kürzung der Schulzeit auf den Gymnasien betrifft vornehmlich die Mittelstufe (Klasse 7, 8 und 9) und zum Teil auch die Unterstufe (Klasse 5 und 6). Die durchschnittliche Stundenzahl beträgt heute 33 Stunden pro Woche, wohingegen im alten G9-System gewöhnlich nur 30 Wochenstunden absolviert wurden. Diese Angaben gelten jedoch nur für Gymnasien mit 45-Minuten-Einteilung der Unterrichtsstunden. Die Erhöhung der Stundenzahl beruht darauf, dass im G8-System nahezu derselbe Unterrichtsstoff nun in verkürzter Zeit vermittelt werden muss. Zudem werden von den Lehrern mehr Hausaufgaben aufgegeben, um auch so die verkürzte Zeit auszugleichen. Schüler und Eltern bestätigen, dass beide Entwicklungen zu einer Erhöhung des Schulstresses geführt haben.
Die Meinungen über G8 gehen nun deutlich auseinander. Viele Politiker und auch Lehrer wollen dieses System beibehalten, da sich die Gymnasien in Deutschland nicht schon wieder umstellen können. Weitere wichtige Gründe entstammen der Situation am Arbeitsmarkt. Die Industrie wünscht sich mehr junge und gut ausgebildete Berufseinsteiger, um dem Konkurrenzdruck aus dem Ausland standzuhalten, da in anderen Ländern in der Regel die Schulausbildung nach spätestens 12 Jahren beendet ist. Ein früherer Einstieg in das Berufsleben verlängert auch die Lebensarbeitszeit und entlastet somit die Sozialkassen.
Auf der anderen Seite wird zunehmend heftige Kritik von Seiten der Schüler und auch der Eltern ausgeübt. Viele Gymnasiasten müssen ihre Freizeitaktivitäten kürzen und im schlimmsten Fall ganz aufgeben, da sie sonst die Anforderungen der Schule nicht erfüllen können. Die Erhöhung der Stundenzahl führt dazu, dass viele Schüler erst abends nach Hause kommen und dann oftmals zu müde und unkonzentriert sind, um Hausaufgaben zu erledigen oder für bevorstehende Klassenarbeiten lernen zu können. Dies geht zum Teil so weit, dass Schüler physisch und psychisch erkranken.
Problematisch wurde es auch für die Abiturjahrgänge in den Jahren 2011 bis 2013. Die Überlappung von G8 und G9 Abiturienten führte zu überfüllten Universitäten und hohem Konkurrenzdruck auf dem Ausbildungsmarkt.
Als Lösung gegen den Schulstress wurde von einigen Politikern die Schule am Samstag vorgeschlagen, was jedoch von der Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GWE) als „familienfeindlicher Unsinn“ bezeichnet wurde. Dies würde die Belastung der Schüler und Familien nur noch weiter verschärfen und Freizeitaktivitäten nahezu unmöglich machen.
Die Unzufriedenheit bei Schülern und Eltern ist mittlerweile in der Politik angekommen. In Hessen und Schleswig-Holstein gibt es aktuell bereits Überlegungen, das G9 wieder einzuführen.

Thilo Stappen, 8d, Franz-Meyers-Gymnasium, Mänchengladbach

Bald ein großes Schulfest – 50 Jahre Erich Kästner Realschule

In der Erich Kästner Realschule wird am 13. September 2013 ein Schulfest stattfinden. Die Schule feiert 50 Jahre Erich Kästner Realschule.

Es kommen ehemalige Schüler, Lehrer und die jetzigen Schüler. Dies ist ein großes Fest und viele werden kommen. Herr Hötter, der Schulleiter, kündigt an, man solle es feiern, dass die Schule bald ihre 50 Jahre erreicht hat, denn diese Schule sei etwas Besonderes und er sei stolz sie zu führen. Jede Klasse bereitet etwas vor, es ist zwar noch früh, aber je schneller desto besser. Die Schüler freuen sich, ehemalige Lehrer zu sehen. An dem Schulfest verkaufen die Schüler Waffeln. Es wird in der Pestalozzistraße stattfinden. Uhrzeiten werden noch gemeldet.

Ardita Muhaxheri, 8a, Erich-Kästner Realschule, Kempen

Unser Zuhause – mit kleinen Schönheitsfehlern – Erkelenz im Urteil der Bürger

In unserem Interview über Erkelenz haben wir Bürgerinnen und Bürger aller Altersgruppen in der Innenstadt befragt, was ihnen an Erkelenz gefällt und was sie verändern würden.

Vielen Erkelenzern gefielen die Innenstadt und die zahlreichen Cafés. Auch das Schwimmbad und die Sportplätze wurden oft gelobt. Der Bahnanschluss und die Autobahn ermöglichen den Bürgern von Erkelenz, in die naheliegenden Großstädte zu fahren, daher lieben die Bürger die guten Verkehrsanbindungen. Die Kinder in Erkelenz freuen sich über eine große Auswahl an Spielplätzen und Grünflächen, denn Erkelenz ist nicht nur eine kleine Stadt – es gibt auch viel Ländliches in und um Erkelenz.
Doch nicht alles ist an Erkelenz schön und gut, denn die Bürger beschweren sich über den Dreck, zu wenig Parkmöglichkeiten und die zu kurzen Parkzeiten in der Innenstadt. Die Bürger, die gern Fahrrad fahren, fänden einen Wald ganz toll – auch für Jugendliche wäre das eine gute Idee. Manche Erkelenzer wünschen sich mehr Polizei-Streifen, die an den Kreuzungen vor den Schulen und am Ziegelweiher für Ordnung sorgen. Alles in allem waren die meisten Erkelenzer und Erkelenzerinnen mit ihrer Stadt zufrieden.

René Bongartz, Steffen Cigarev, Hugo Frank, Yoel Berkpinar, 8d, Realschule der Stadt Erkelenz

Schüler erstellen ihre eigene Nationalmannschaft – Wenn wir Bundestrainer wären…

Wer kennt das nicht? Du verfolgst ein spannendes Spiel der Nationalmannschaft und der Trainer nimmt einen Wechsel vor, den du nicht gut findest? Oder du fragst dich, wieso der Spieler überhaupt in der Nationalmannschaft ist und kein anderer, der dir viel besser gefällt? Also sind wir auf die Idee gekommen, unsere eigene Traum-Nationalmannschaft aus den besten deutschen Spielern zusammenzustellen.

Wir würden Marc-Andre Ter Stegen ins Tor stellen, weil er gegenüber anderen Torwärtern im Eins-gegen-eins-Duell viele Vorteile hat. In der Abwehr würden wir den starken Spieler Schmelzer auf die linke Position stellen, weil er ein schneller Spieler ist und vorne mithilft. In der Innenverteidigung haben wir Hummels und Boateng, weil es starke und kräftige Spieler sind, die es den Gegnern schwermachen, an ihnen vorbeizukommen. Auf der rechten Position haben wir Lahm, weil er auch vorne mit aushilft. Im zentralen defensiven Mittelfeld haben wir Kroos und Schweinsteiger, die dafür bekannt sind, aus unmöglichen Positionen zu schießen. Schürrle, einer der schnellsten deutschen Spieler, spielt auf der linken Seite und auf der rechten Seite spielt Reus. Im offensiven Mittelfeld haben wir das junge Talent Mario Götze, der für seine schnellen Pässe und schnellen Dribblings bekannt ist. Im Sturm wäre der starke Max Kruse, der immer den Weg zum Tor sucht. Auf der Ersatzbank sitzen Mesut Özil, Sydney Sam, Sami Khedira, Per Mertesacker, Manuel Neuer, Steffan Kießling und Julian Draxler.

Vasilios Vaiopoulos, Cedric Rhänisch, Lennardt V. Kessel, Ferhat Poyraz, 8d, E.-K.-Realschule Kempen

Gymnasium Gartenstraße gewinnt Vorrunde im Mädchenfußball – Stadtmeisterschaften Mönchengladbach

Am Montag,  15. Oktober 2013, fanden die Vorrunden der Mädchen-Fußballstadtmeisterschaften der WK 3 auf den Plätzen an der Breite Straße statt.

In Gruppe 4 traten die Mannschaften des Gymnasiums an der Gartenstraße, der Gesamtschule Espenstraße, des Franz-Meyers Gymnasiums und des Gymnasiums Odenkirchen an. Nachdem die Mannschaft aus Odenkirchen nicht erschien, führte es für sie zur Disqualifikation. Pünktlich um 13.15 Uhr begann das erste Spiel des Tages, in dem sich das Gymnasium an der Gartenstraße und das Franz-Meyers-Gymnasium gegenüber standen. Das Gymnasium an der Gartenstraße gewann mit einem 2:0 .
Im zweiten Spiel begegneten sich dann die Gesamtschule Espenstraße und die Mannschaft des Franz-Meyers-Gymnasiums. Die Teams trennten sich mit einem 3:3.
Im dritten und letzten Spiel des Tages kämpften das Gymnasium an der Gartenstraße und die Gesamtschule Espenstraße um den Gruppensieg. Nach der ersten Halbzeit stand es 3:3, aber nach der zweiten Halbzeit stand es 6:5 für das Gymnasium an der Gartenstraße und es erreichte den Gruppensieg. Das Finale der Stadtmeisterschaften der WK 3 findet nun im März 2014 statt.

Clara Bradler, 8c, Gymnasium An der Gartenstraße, Mänchengladbach

Ein weiterer Sieg für die Borussia – Heimsieg unserer Borussia

Am 9.November 2013 standen sich der Vfl Borussia Mönchengladbach und der 1. FC Nürnberg im Borussiapark gegenüber. 90 Minuten Spannung pur. Die Mannschaften top in Form und motiviert.

Das Spiel beginnt pünktlich um 18.30 Uhr. Nach einigen Torchancen beider Teams verwandelt Drmic von Nürnberg in der 21. Minute, dank einer präzisen Vorlage. Der Rest der Halbzeit verläuft mit vielen Chancen, aber keinen Toren. Abpfiff , die erste Halbzeit ist vorbei.
Der Beginn der zweiten Halbzeit, erneut Chancen, doch keiner bringt den Ball ins Tor. Der 1. FC Nürnberg führt immer noch mit 0:1. In der 72. Minute wendet sich das Blatt. Eine Torchance für die Borussia, Arango schießt , Arango trifft. Der Ausgleich ist da .Die Fans jubeln, jedoch macht sich Enttäuschung in der Nürnberger Fanecke breit. Nun steht es 1:1.
Drei Minuten später startet die Borussia erneut einen Angriff und da fällt das zweite Tor für Borussia Mönchengladbach. Aber nicht von einem Borussen, sondern ein Eigentor von Stark. Die Borussenfans jubeln erneut, vor allem die Nordkurve .
Die Nürnberger kommen zurück, finden aber nicht den Abschluss. In der 87. Minute sprintet Herrmann auf das gegnerische Tor zu und zieht ab. Der Torwart kann ihn nicht halten. Da ist das 3:1 für Borussia. Zwei Minuten Verlängerung und das Spiel ist vorbei. Heimsieg für Borussia Mönchengladbach.

Das Spiel verlief mit mit vielen Chancen, insgesamt neun Ecken und zwei gelben Karten für Borussia und zwei für Nürnberg. Ein sehr gutes und spannendes Spiel. Bei den Nürnbergern große Enttäuschung, die Borussen natürlich froh über einen weiteren Heimsieg.

Clara Bradler, 8c, Gymnasium An der Gartenstraße, Mänchengladbach

Strengere Richtlinien für Alten- und Pflegeheime – Folterkontrollen in Heimen

In Düsseldorf wurden im letzten Jahr alle umliegenden Alten- und Pflegeheime geprüft. Natürlich hat man immer wieder Angst vor einer Kriminalisierung der Pflegekräfte in den Heimen. Angst , dass es in den Pflegeheimen dazu kommt, dass die dort lebenden Personen an Betten oder Rollstühlen festgekettet werden oder im Zimmer eingeschlossen.

Der letzte Pflegequalitätsbericht von April letzten Jahres bewies mal wieder bei circa 20 Prozent der überprüften 61.000 Pflegeheimbewohnern, dass sie unter freiheitsentziehenden Maßnahmen leben müssen. Aber können wir unsere Verwandten oder einfachen Mitmenschen unter solchen Lebensbedingungen in diesen Heimen unterbringen? Vor allem wenn es dazu kommt, dass wir ihnen nicht mehr glauben, dass sie unter solchen Bedingungen festgehalten werden. Aber wie können wir sie davor schützen? Das ist eine Frage , die sehr schwer zu beantworten ist.
Man könnte zum Beispiel die Pflegequalitätsprüfungen von zwei mal im Jahr auf drei mal im Jahr erhöhen. Auf jeden Fall muss sich etwas ändern!
Der Medizinische Dienst der Krankenkassen (MDK) in NRW ist davon überzeugt, dass sich nur durch ein pflegefachliches Know-How die Missstände ändern können. Jedoch hat sich die Justizministerkonferenz darauf geeinigt, der Antifolterstelle das Kommando zu übergeben .
Allerdings löste dieses Verfahren einen Sturm der Entrüstung unter den Pflegern aus. Hoffentlich begreifen sie, dass sie sich viel besser um die Pflegeheimbewohner kümmern müssen!

Clara Bradler, 8c, Gymnasium An der Gartenstraße, Mänchengladbach

Hat der Beruf noch Zukunft? – Zahntechnik heute

Wenn man Zahntechniker werden will, muss man dreieinhalb Jahre zur Ausbildung und danach noch eine Volontärzeit von drei Monaten ( Praktikum) absolvieren.

Diesen Beruf kann man nur in einem zahntechnischen Meisterlabor und durch den gleichzeitigen Besuch der Berufsschule in Düsseldorf erlernen. Für den Beruf muss man handwerkliches Geschick, Form- und Farbgefühl und viel Geduld mitbringen. Man sitzt nicht nur im Labor, sondern fährt auch zu Patienten und Zahnärzten. Als Zahntechniker bekommt man nicht so viel Geld. Um sich weiterzubilden, kann man die Meisterschule oder die Fachhochschule besuchen. Zahntechnik kann man nicht mehr ausüben, wenn man alt ist, da es viel zu stressig ist. Es gibt neicht mehr viele Bewerbungen für diesen Beruf

Emilie Vennedey, 8a, Erich-Kästner Realschule, Kempen

Hoffnung bei der Bekämpfung resistenter Keime – Hoffnung keimt auf

Die Zahl der Patienten, die sich mit resistenten Keimen (nosokomiale Infektion) in Krankenhäusern infizieren, ist in den letzten Jahren alarmierend angestiegen. Der Verlauf der Erkrankung ist in nahezu allen Fällen sehr schwer, und in einigen verläuft sie sogar tödlich.

Die Suche nach Heilungserfolgen muss Alternativen zur herkömmlichen Behandlungen mit Antibiotika finden, erste Versuche mit Zinkverbänden, intelligenten (diagnostischen) Verbänden oder Bakteriophagen versprechen völlig neue Perspektiven für die nächsten Jahre. Das Max Planck Institut arbeitet an verschiedenen Methoden, welche diese Bakterien erkennen und bekämpfen. Mittlerweile sind fast ein Drittel aller Bakterienstämme gegen herkömmliche Antibiotika resistent. Die bisherige Behandlung der bakteriellen Erreger war jedoch nur mit Antibiotika möglich. Immerhin 30.000 Patienten sterben jährlich in Deutschland an den nosokomialen Infektionen, da alle medikamentösen Behandlungsversuche versagen. Die Dringlichkeit der Erforschung einer alternativen Behandlung ist also von höchster Priorität.
Aus diesem Grund arbeitet das Max Planck Institut in Mainz an verschiedenen Projekten, die diese Verursacher bekämpfen sollen. Eines dieser Forschungsprojekte beschäftigt sich mit der Umsetzung eines intelligenten Verbandes, welcher sich bei der Berührung mit den Erregern verfärbt, und durch die gezielte Abgabe von Antibiotika die Vermehrung der Keime verhindert. Der Vorteil dieses Verbands liegt in der Früherkennung der Infektion durch die Verfärbung des Materials, wodurch eine schnelle, örtliche Behandlung ermöglicht wird. Eine der größten Schwierigkeiten dieses Projektes liegt in der enormen Anzahl der multiresistenten Erreger.
Eine weitere Lösung, an der das Max Plank Institut arbeitet, ist die Beschichtung von Implantaten mit antibakteriell wirksamen Substanzen, wie Zinkverbindungen, damit Infektionen gar nicht erst entstehen können. Auf Grund seiner antibakteriellen Eigenschaft eignet sich Zink hervorragend, aufflammende Infektionen sofort zu verhindern. Genaue Erkenntnisse der Wirksamkeit von Zink gegen alle Formen der Keime liegen jedoch noch nicht vor.
Ein weiteres Forschungsprojekt zur Bekämpfung der Krankenhauserreger ist der Einsatz von Phagen. Hierbei handelt es sich um Viren, die sich in den Zellen der Bakterienkeime einnisten, sie als Wirtszelle benutzen, und dabei die Erreger vernichten. Die Phagentherapie findet bereits seit langem Anwendung in den Regionen der ehemaligen Sowjetunion. Das größte Institut der Phagenforschung und Züchtung sitzt in Tiflis, Georgien, und ist bei der europäischen Entwicklung der Phagentherapie im Einsatz gegen Krankenhauserreger ein wichtiger Lieferant von Phagen. Diese werden nach genauer Bestimmung des Erregertyps gezüchtet und mit Hilfe von Verbänden oder Einlagen gezielt auf die befallenen Regionen aufgebracht. Trotz erstaunlicher Resultate bei der Heilung fehlt jedoch noch die Zulassung durch die europäischen Institutionen.

Lea Fried, 9.5, International School Of Düsseldorf