Schule – Mehr Zeit zum Lernen gleich bessere Noten

Ein Schülerkommentar zum verkürzten Abitur.

Immer mehr Gymnasialeltern stellen sich dagegen, Politiker sehen es als verloren: das achtjährige Gymnasium. Aber steht es wirklich so schlimm um G8, ist die Empörung berechtigt? Scheinbar schon, wenn man sich die vorgelegten Fakten ansieht. Denn G8 heißt weniger Unterricht bei kürzerer Schulzeit – bei vielen Eltern unvorstellbar, die gerade die hohe Qualität des Gymnasiums gegenüber der Gesamtschule bevorzugen.

Natürlich ist auch das jetzige System keine Garantie für einen guten Schulabschluss. G9 bedeutet nicht, dass alle Kinder gute Noten erhalten, da es immer sowohl bessere als auch schlechtere Schüler geben wird. Aber G9 verspricht mehr Lernstoff, mehr Hausaufgaben und höhere Anforderungen im Abitur und gilt daher als Heilsbringer für viele Gymnasialbefürworter, die ihr Kind zur Verbesserung des Notendurchschnitts fördern wollen. G8 reicht der Qualität des jetzigen Abiturzeugnisses also nicht das Wasser.

Studien belegen außerdem, dass knapp die Hälfte der G9-Befürworter  die soziale Situation am Gymnasium schätzt. Die Gymnasialeltern möchten ihre Kinder nicht zur Gesamtschule schicken. Stattdessen möchte man im eigenen Umfeld bleiben.

Aber nicht nur die Eltern sehen das Turbo-Abi als gescheitert: Es sind auch viele Parteien wie CDU, SPD und die Piraten, die die Reformen so weit wie möglich zu umgehen versuchen. So sagt die CDU, G8 sei vor 2017 nicht zu retten, und auch die Piraten sehen keine Aussicht auf Hoffnung mehr.

Noch steht G8 zur Debatte – und vielleicht wird es noch lange so bleiben. Allerdings sollten Eltern ihren Kindern den wahren Wert von Bildung vermitteln, da Bildung eine immer größer werdende Bedeutung in der Gesellschaft einnimmt.

Bahareh Toolabi, 8a, Geschwister-Scholl-Gymnasium Düsseldorf

Politik – Für politisches Engagement ist man nie zu jung

Die Politiker von morgen sind schon unter uns.

Die großen politischen Volksparteien haben alle auch eine Jugendpartei, in der man sich schon als Schüler engagieren kann. Seit 1973 besteht die Schüler Union Düsseldorf (SU),eine schulpolitische Organisation, die der CDU nahesteht. Was damals ungefähr mit fünf Mitgliedern begann, liegt heute bei rund 270 Mitgliedern, die zwischen 12 und 23 Jahre alt sind.

Die Schüler Union ist ausschließlich für Schüler gedacht,daher ist ein Wechsel in die Junge Union Düsseldorf (JU) nach der abgeschlossenen Schullaufbahn möglich. Es sind zwar nicht alle Mitglieder momentan aktiv, jedoch erfreut sich die Organisation einer großen Anzahl aktiver und politisch interessierter Mitglieder. Auf ihren Sitzungen diskutieren die Jugendlichen, machen Vorschläge und nehmen Stellung zu aktuellen politischen Themen. Diese werden vom Vorstand der Schüler Union geleitet, der auch aus Jugendlichen besteht. Die Ergebnisse der Sitzungen werden dann als Protokoll weitergereicht. Inwiefern dies in der Politik berücksichtigt wird, ist eine andere Frage. Daher wünschen sich die Jugendlichen ein größeres Mitspracherecht in der Politik.

Der Vorstand der Schüler Union wurde selbstständig von den Mitgliedern mit einer Dreiviertelmehrheit gewählt. Die Jugendlichen organisieren fast alles selber. Der Vorstand kümmert sich zum Beispiel nicht nur um die Organisation der Sitzungen, sondern auch um Events, Ausflüge und andere Veranstaltungen, die durch Spenden finanziert werden. Diese Veranstaltungen werden häufig auf den Sitzungen angekündigt.

Die Schüler Union freut sich immer über Jugendliche, die einfach mal reinschnuppern wollen. Auch bei den meisten Veranstaltungen steht die Politik im Vordergrund, doch die Jugendlichen gehen mit Spaß und großem Interesse an die Sache.

Stefanie Mann, 9c, Realschule Golzheim

Humor und Kritik – Auch Satire darf nicht alles

Wo liegen die Grenzen zwischen Humor, Witzen, Beleidigung und Verunglimpfung?

Satire ist eine kritische und belustigende Betrachtung von Geisteseinstellungen, Verhaltensweisen oder Ereignissen. Häufig werden Personen, die sich nach Meinung des Satirikers falsch verhalten haben, lächerlich dargestellt. Typische Stilelemente der Satire sind Übertreibung, Ironie und Spott. Dabei muss eine satirische Kernaussage immer im Vordergrund stehen. Ansonsten handelt es sich nicht mehr um Satire, sondern um Comedy oder bloße Beleidigung. Im Gegensatz zur Comedy ist Satire hochpolitisch.

Außerdem soll Satire zur Reflexion animieren und so nicht nur belustigen, sondern auch Informationscharakter haben. In Deutschland wird Satire durch die Meinungs- und Kunstfreiheit geschützt. Dem entgegen steht das Persönlichkeitsrecht, welches besagt, dass jeder selbst darüber bestimmen darf, wie er sich in der Öffentlichkeit darstellt.

Den Unterschied zwischen Beleidigung und Satire, Kunstfreiheit und Persönlichkeitsrecht wollte der Moderator Jan Böhmermann im Frühjahr letzten Jahres mit einem als „Schmähkritik“ betitelten Gedicht demonstrieren, in dem der türkische Präsident Erdogan verunglimpft wird. Damit löste Böhmermann eine Grundsatzdebatte um die Grenzen der Satire aus und wurde von der türkischen Regierung angezeigt. Das Verfahren wurde allerdings im Oktober 2016 eingestellt. Dieses Beispiel zeigt, welche Wirkungskraft Satire haben kann.

Grundsätzlich gilt: Unabhängig von Religion oder politischer Einstellung kann Satire gegen jeden gerichtet werden, der ein entsprechendes Fehlverhalten an den Tag legt. Dabei muss Satire wehtun, um die kritisierten Personen auf ihre Fehler aufmerksam zu machen. „Die Satire muss übertreiben und ist ihrem tiefsten Wesen nach ungerecht. Sie bläst die Wahrheit auf, damit sie deutlicher wird“, fasste Kurt Tucholsky treffend zusammen.

Viele denken fälschlicherweise, dass Satire alles dürfe, dies ist aber nur mit Einschränkungen zutreffend. Somit kann man eindeutig sagen: Satire ist zwar frei, aber sie ist kein Freibrief

Leona Wang, Mira Zaunick, 9b, Immanuel-Kant-Gymnasium Heiligenhaus

Texthelden – Ein Blick hinter die Zeitungsseiten

Im Rahmen des medienpädagogischen Projektes Texthelden von der Rheinischen Post können teilnehmende Klassen das Druckhaus der Zeitung in Düsseldorf besuchen.

Der Tag begann abenteuerlich mit einer ziemlich aufregenden Fahrt mit Bahn und Bus. Fast wären wir in Solingen gestrandet, weil gleich mehrere S-Bahnen ausfielen. Aber das Projektbüro der Texthelden hatte Verständnis für unsere Verspätung und war flexibel. Wir durften trotzdem noch kommen.

Im Druckhaus wurden wir – inzwischen ziemlich durchgefroren – sehr nett begrüßt und aufgenommen. In einem großen Tagungsraum erfuh-ren wir viel über die Zeitung und ihre Geschichte. So wissen wir jetzt zum Beispiel, dass die Rheinische Post  bereits seit 70 Jahren herausgegeben wird.

Im Anschluss an den informativen Vortrag haben wir in zwei Gruppen einen Rundgang gemacht. Spannend fanden wir, dass das Papier für die Zeitung in einer Lagerhalle von Robotern gestapelt und transportiert wird. Es war auch erstaunlich, zu sehen, wie viele Zeitungen in sehr kurzer Zeit gedruckt werden.

Ebenso konnten wir zuschauen, wie fertige Zeitungen und Prospekte verpackt und verladen werden. Auch das geht ziemlich schnell. Am Ende des Rundganges wurden uns einige historische Druckmaschinen gezeigt, die im Druckhaus ausgestellt werden. Zeit für ein Foto war auch noch.

Danach machten wir uns wieder auf den Weg nach Remscheid. Es war ein interessanter Besuch, der uns viel Spaß gemacht hat. Wir bedanken uns dafür! 

 

Aaliyah Pflaum und Ronak Umar, 8a, Nelson-Mandela-Schule, Städtische Sekundarschule Remscheid

Sport – Sport überwindet Grenzen

Der Gambier Ousman Manneh floh aus seiner Heimat und ist nun Profifußballer.

Ousman Manneh kam im Jahr 2013 vom Flüchtlingsheim Lesum zu einem Sichtungslehrgang des Regionalligisten Blumenthaler SV und erkämpfte sich einen Stammplatz in der dortigen A-Jugend.
Schnell sprach sich das große Talent des Angreifers bis zu den Scouts einiger Bundesligisten rum. Neben Werder Bremen zeigten auch der VFL Wolfsburg, Schalke 04 und der Hamburger SV Interesse an ihm. Am Ende entschied sich Manneh für Werder und bekam dort einen Vertrag bis 2018.

Über das tatsächliche Alter Mannehs gibt es widersprüchliche Angaben. Laut seiner in Deutschland vorliegenden Dokumente ist er am 10. März 1997 geboren und damit 19 Jahre alt. Auch auf der Webseite des afrikanischen Fußballverbandes CAF findet sich ein Spielerprofil von Ousman Manneh. Dort ist er allerdings zwei Jahre älter. Ungeachtet dessen sind die Verantwortlichen von Werder Bremen von ihrer Entdeckung überzeugt. „Er ist ein junger Spieler, der über ein großes fußballerisches Potenzial verfügt. Für uns ist es nun eine spannende Aufgabe, an seiner weiteren sportlichen Entwicklung mitzuwirken“, sagte Trainer Alexander Nouri.

Auch Viktor Skripnik, der bis Mitte September 2016 noch der Cheftrainer von Werder Bremen war, hatte den begabten Angreifer auf dem Schirm und sagte zu Beginn seines Vertrags: „Wenn er sich weiter in der 3. Liga profiliert, bin ich fest davon überzeugt, dass er bei uns nicht nur trainieren, sondern auch spielen kann.“ Der Ukrainer warnte jedoch im gleichen Atemzug: „Aber jeder weiß, dass Talent nur 20 Prozent ausmacht. Er muss weiter akribisch und hart arbeiten.“ Und genau so sollte es kommen, Manneh arbeitete hart und überzeugte in der 3. Liga. Im September dann stand Manneh für die Bundesligamannschaft in der Startelf, im Oktober schoss er sein erstes Bundesligator.

Werder Bremens Ehrenpräsident Klaus-Dieter Fischer war Augenzeuge von Mannehs Gala und schon nach der ersten Partie schwer begeistert. „Er bewegt sich vor allem großartig“, sagte der 74-Jährige über den 1,90 Meter großen Angreifer. An Mannehs Beispiel sieht man, dass Sport eine ideale Integrationsmöglichkeit bietet.

Tobias Barenberg, Lucas Fischbach, Malte Rode und Nico Scholl, 9b, Immanuel-Kant-Gymnasium

Gemüseanbau – Pilze aus dem eigenen Garten

Champignons muss man nicht im Supermarkt kaufen, man kann sie selbst züchten.

„Verkaufen Sie wirklich Affenkopfpilze?“, fragt ein neugieriger Kunde von Benno Moser, Geschäftsführer eines Pilzvertriebs in Langenfeld. Viele Kunden kommen extra dorthin, um spezielle, außergewöhnliche Pilze in Bio-Qualität zu kaufen, wie zum Beispiel den Affenkopf, Limonen-Seitling und den Korallenpilz.

Der Affenkopf sieht besonders interessant aus und wird auch Igel-Stachelbart genannt. So sieht er nämlich aus. Er kann bis zu 30 cm groß werden und hat 2–5 cm lange Stacheln. Wegen seines herzhaft-nussigen Aromas ist er ein guter Fleischersatz. 

Außerdem werden auch noch Kräuterseitlinge, Pfifferlinge, Steinpilze, Austernseitlinge, Shiitake und natürlich Champignons in vielen Farben und Größen verkauft. Die edlen Pilze werden an Restaurants und Geschäfte in der Umgebung ausgeliefert. Der Handel wird von Moser koordiniert. Er kauft die verschiedenen Pilzsorten bei den Züchtern ein, verpackt sie und liefert sie mit eigenen Fahrzeugen aus.

Den Alltag von Benno Moser bestimmen aber eher die Champignons, weil er das Substrat für diese Pilze herstellt. Das ist der Nährboden, bestehend aus Hühner-und Pferdemist, auf dem man später die Pilze züchtet. Diesen kann man auch als Kulturpaket zum Selberzüchten kaufen: als 20 kg schwere Kiste mit vorgekeimten Pilzsamen (Mycelien). Diese muss man an einen Ort stellen, an dem es nicht mehr 14 Grad hat und nicht weniger als 10. Darauf verteilt man dann Spezial-erde, die es im Paket dazu gibt. Dann muss man alle zwei bis drei Tage mit einer Gießkanne wässern und abwarten.

Schließlich kann man nach 20 Tagen kleine weiße oder braune Stecknadelköpfe durch das schwarze Substrat blitzen sehen. Und dann schießen die Pilze nur so aus dem Boden! Man kann zusehen, wie sie wachsen, und täglich Pilze ernten. Sie sind schmackhaft, nussig und fest und dazu noch sehr gesund, weil sie viele Vitamine und Mineralien enthalten. Besonders das wichtige Vitamin D und Vitamin B12, welches sonst nur im Fleisch vorkommt.

Nach der Ernte wandert dann das übrige Substrat auf den Kompost und kommt so wieder in den Zyklus der Natur. Benno Moser züchtet schon seit 25 Jahren Champignons und isst sie immer noch gerne. Sein Lebensmotto: „Iss Pilze und du l(i)ebst länger.“

Pia Moser, 8e, Marienschule Opladen

Freizeit – Spaß und Gesang am Lagerfeuer

Wer bei den Pfadfindern ist, der lernt nicht nur, wie er in der Natur zurecht kommt, sondern sammelt viele schöne Erinnerungen.

Im Mai letzten Jahres ist der Pfadfinderstamm Weiße Rose aus Waldniel, dem auch ich angehöre, zum Landespfingstlager gefahren. Nach langer Fahrt sind wir in Osminghausen angekommen und starteten sofort den Aufbau der Zelte. Glücklicherweise war schönes Wetter und so funktionierte alles, mit super Stimmung, relativ schnell. Zwischendurch gab es Erbsensuppe.

Danach bauten wir fertig auf, packten unser Gepäck in die Zelte und gingen auf die Versammlungswiese. Als sich schließlich auch die restlichen Stämme dorthin gesellten, wurden alle aufgerufen und begrüßt. Es wurden die Regeln erklärt und die Workshops für den nächsten Tag vorgestellt. Am Samstag konnten wir dann Workshops wie Gitarre lernen, Beutel nähen, Freundschafts-bänder flechten, Brot backen und vieles mehr ausprobieren.

Zusammen mit zwei anderen habe ich das Pfadfinderversprechen abgelegt und mein Halstuch erhalten. Am Sonntag gab es ein großes Geländerennen, bei dem sich alle Gruppen öfter verliefen, aber am Abend trotzdem gut gelaunt ankamen. Alle Stämme wurden in gemischte Gruppen eingeteilt und mussten gemeinsam Rätsel lösen. Pro Rätsel gab es ein Puzzleteil. Am Ende ergaben diese dann das Abzeichen vom Pfingstlager.

Am Montag bauten wir die Zelte ab, besuchten den Abschiedsgottesdienst, verabschiedeten uns von neuen Freunden und fuhren mit unvergesslichen Erinnerungen nach Hause. Das Pfingstlager hat viel Spaß gemacht. Ich habe viele Dinge gelernt und neue Freunde gefunden

Annika Kroll, 8a, Janusz-Korczak-Realschule Schwalmtal

Freizeit – Im Krebsgang durch die Unterwasserwelt

In der 700 Jahre alten Stadt Eckernförde in Schleswig-Holstein gibt es ein interessantes Ausflugsziel: Im Ostsee-Info-Center lernen die Besucher in einer anschaulichen Ausstellung alles über die hiesigen Meeresbewohner.

Mit Blick auf das Meer ragt das Gebäude des Ostsee-Info-Centers Eckernförde am Strand in die Höhe. Interessant ist dies nicht nur als Ausflugsziel für Feriengäste, Schulklassen und Urlauber, sondern auch zur Veranschaulichung der Heimatkunde für die Anwohner.

Von den zehn präsentierten Becken löst das große „Fühlbecken“ besondere Begeisterung aus. Dort gibt es nicht nur die Möglichkeit, Wassertiere wie Schollen, Plattfische und Seestern zu bewundern, sondern auch sie zu berühren und sogar zu füttern. In einem anderen Becken gibt es den Seehasen zu bestaunen, der seinen Namen der Tatsache verdankt, dass er zu Ostern laicht. Dieser wird im Nordseewasser allerdings deutlich größer als in der Ostsee.

Beliebt sind auch die weiteren Becken, in denen Quallen, Butterfische, Krabben, Dorsche und andere Meeresbewohner zu sehen sind. Die großen Fische wie der Knurrhahn, die Barsche oder Hechte werden alle zweimal am Tag gefüttert, kleinere Tiere mehrmals täglich.

Eine besondere Zuwendung finden blinde Tiere, die mit der Hand gefüttert werden müssen. Mehrmals im Jahr werden Tiere gefangen und wieder freigelassen. Die Tiere werden in der Ostsee direkt gefangen und mit großer Vorsicht und Sorgfalt an die neue Umgebung im Becken gewöhnt, in dem die Wassertemperatur langsam angehoben wird.

Wenn die Bewohner, auch aufgrund der guten Pflege, zu groß für ihre Becken werden, werden sie genauso sorgfältig auf ihre Freilassung vorbereitet, damit sie bei der Rückkehr ins Meer keinen Schock erleiden. Es kann auch vorkommen, dass Tiere erkranken, was auch sofort zu einer Rückführung in die Ostsee führt, weil sie dort besser und schneller genesen können.

Neben den lebendigen Wasser-Tieren der Unterwasserwelt der Ostsee werden aber auch Vögel der einheimischen Tierwelt in Form von Präparaten präsentiert.
Besonders lehrreich wird die Ausstellung, wenn man den vielen Informationen über die jeweiligen Vögel auf den Info-Tafeln Beachtung schenkt. Für die Gäste, die weniger gerne lesen, wurde zur weiteren Veranschaulichung in der ersten Etage ein Kino eingerichtet, in dem man Filme über die verschiedenen Tiere in deren freien Wildbahn sehen kann.

Beruhigend ist auch die Aussage, dass in dem Ökosystem der Ostsee keine gravierenden Veränderungen zu beobachten sind, die eindeutig auf die Klimaerwärmung zurückzuführen sein könnten.

Insgesamt ist hier ein abwechslungsreicher und vor allem lehrreicher Nachmittag garantiert, der für alle Altersklassen geeignet und ansprechend ist. Das Ostsee-Info-Center bietet auch Veranstaltungen zum Thema Umweltbildung und Praktikantenstellen an sowie die Möglichkeit, sein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) hier zu absolvieren.

 

Nina Rummig, 8e, Erzbischäfliche Marienschule -Opladen Leverkusen

Sicherheit – Bei Gefahr und in höchster Not

Eigentlich ist sie ein Alltagsgegenstand, den jeder von uns ständig sieht: Die Notbremse. Nur betätigt haben sie bisher wohl die wenigsten.

Wenn man in einer Straßenbahn, S-Bahn oder einem Zug die Notbremse zieht, dann gibt es zwei Möglichkeiten, wie diese funktioniert. Entweder werden die Räder blockiert und der Zug kommt schneller als gewöhnlich zum Stehen.

Anders verhält sich die Notbremsung, wenn die Notbremsüberbrückung eingeschaltet ist. Dann erhält der Zugführer ein Warnsignal und hält erst an einer geeigneten Stelle, die für Rettungskräfte gut zugänglich ist.

Die Notbremsüberbrückung wird zum Beispiel eingeschaltet, wenn der Zug durch einen Tunnel oder über eine Brücke fährt, damit für die Fahrgäste keine Gefahr besteht und diese  den Zug sicher verlassen können, falls dies notwendig wird.
Notbremsen gibt es auch bei Roll- und Brandschutztoren und bei
Rolltreppen. Wenn man bei Letzterer die Notbremse zieht, dann stoppt diese abrupt, es besteht deshalb hohe Verletzungsgefahr.

Die Betätigung der Notbremse ist dann erlaubt, wenn Gefahr für die Passagiere besteht, etwa durch einen Brand, Gewalttaten oder Schäden am Zug oder Personen auf dem Gleis. Der vorsätzliche Missbrauch ist strafbar und wird mit einer hohen Geldstrafe geahndet.   

 

Tim Heukelbach, 9c, Realschule Golzheim

Freizeit – Weltgeschichte im Museum

In der Varusschlacht wurden römische Legionen, die das Reich über den Rhein ausweiten wollten, von den Germanen geschlagen. Das Museum Kalkriese in der Nähe von Osnabrück ist den Spuren der geschichtsträchtigen Schlacht auf den Grund gegangen.

Das Licht geht an. Ein Rauschen ist zu hören. 1000 Murmeln rollen einen Schaukasten entlang. Von ihnen kommt jedoch nur rund jede 15. Murmel am anderen Ende an. Dieses Demonstrationsmodell ist im Museum Kalkriese zu finden. Es zeigt in abstrakter Weise, wie drei römische Legionen in der Varusschlacht durch die Germanen geschlagen wurden.

Eine Museumsführerin erklärt während des Rundgangs, dass die Römer im Jahre 12 vor Christus  ihre Provinz über den Rhein ausweiten wollten. Sie drangen in das Germanische Reich ein. Bei den Cheruskern schlugen die drei Legionen mit den Händlern und den Familien ein Sommerlager auf. Im Herbst wanderte diese große Gruppe zurück ins Römische Reich ins Winterlager. Ihr Anführer war Publius Quinctilius Varus. Die Römer lebten und handelten mit den Cheruskern, aber unterdrückten sie auch massiv. Die Cherusker durften nicht mehr nach ihren eigenen Regeln leben oder handeln und wurden auch nach römischem Recht bestraft.

Als Varus mit seinem Gefolge im Herbst 9 nach Christus zurück ins Winterlager zog, warnte Arminius, der Sohn des Stammeshäuptlings, ihn, dass die Germanen sie auf dem Weg überraschen wollen. Der ursprüngliche Weg führte die Römer wahrscheinlich an der Lippe entlang. Wegen der Warnung nahmen sie jedoch den Umweg auf sich. Archäologische Funde lassen mittlerweile vermuten, dass der Umweg die Römer in den Engpass Kalkriese bei Osnabrück führte. Dort mussten sie ihre übliche Formation aufgeben, da der Pass zu eng war. Sie konnten nicht zur Seite ausweichen, weil auf der einen Seite ein bewaldeter Berg und auf der anderen Seite ein Moor war. Dies nutzten die Germanen, um sie angreifen zu können. Die Schlacht, in der 20 000 Mann ihr Leben verloren, wird anhand des Murmelmodells demonstriert.

 „Rostig“ ist das Wort, mit dem der Besucher Herbert Rahm das Museum beschreiben würde, wenn er nur ein Wort benutzen dürfte. Doch damit sind nicht nur die Fundstücke gemeint. Das Museum sieht von Weitem eher unscheinbar aus. Ein hoher  Turm mit einem länglichen Anbau. Große Platten sind am äußeren Gebäude zu sehen. Teilweise fehlen auch welche. Doch das täuscht. Innen ist es umso faszinierender, erzählt Herbert Rahm: „Das Museum ist eine Fundgrube historischer Artefakte aus der Römerzeit. Anhand von Münzen konnte der Zeitraum genau eingegrenzt werden“, erklärt er, „sodass die Möglichkeit besteht, dass die Varusschlacht tatsächlich bei Osnabrück stattgefunden hat.“ Am faszinierendsten fand er die Reitermaske, die das Museumslogo von Kalkriese ist. Wem diese einst gehörte, ist leider nicht klar.

„Das Museum ist sowohl für Geschichtsinteressierte als auch für Familien mit Kindern geeignet“, erzählt eine andere Besucherin. „Im Museum können Besucher viel selber machen. Von einem interaktiven Boden bis hin zum nachgebauten Wall, hinter dem sich die Germanen versteckt haben könnten, ist alles dabei!“ Der Wall wurde möglichst maßstabsgetreu nachgebaut. Durch archäologische Ausgrabungen und Erdproben  wurden Veränderungen der Erde festgestellt. Dadurch können Standorte von zum Beispiel Holzpfeilern nachgewiesen werden.

Ob die Varusschlacht wirklich in Kalkriese oder doch anderswo stattgefunden hat, ist heute nicht mehr genau nachzuweisen, aber das Museum möchte Groß und Klein mit einfallsreichen Animationen und archäologischen Funden darüber informieren, wie die Varusschlacht abgelaufen sein könnte.

Julia Rocke, 8e, Marienschule Opladen