Ehrenamt – Genügend Lebensmittel für alle

Die gemeinnützige Hilfsorganisation „Die Tafel“ sorgt dafür, dass der Lebensmittelüberschuss in der Gesellschaft gerecht verteilt und nicht weggeschmissen wird. So wird vor allem Kindern und sozial Bedürftigen geholfen, damit sie nicht hungern müssen.

Damit auch einkommensschwache oder mittellose Menschen in Deutschland keinen Hunger leiden müssen, gibt es Organisationen wie „Die Tafel“. In Deutschland existierenmehr als 900 Tafeln, die Hälfte davon agiert als eingetragener Verein, die andere Hälfte in Trägerschaft von Wohlfahrtsverbänden, kirchlichen Einrichtungen und Stiftungen.

Rund 60 000 ehrenamtliche Mitarbeiter sammeln überschüssige, jedoch qualitativ einwandfreie Lebensmittel im Handel und bei Herstellern ein und verteilen diese gegen einen symbolischen Beitrag an sozial und wirtschaftlich benachteiligte Menschen. Die Idee hinter den Tafeln ist einfach: Auf der einen Seite gibt es überschüssige Lebensmittel, auf der anderen Seite gibt es Bedürftige, die ohne dieses Angebot möglicherweise hungern müssten. 1,5 Millionen Menschen in ganz Deutschland profitieren davon. Ein Drittel davon sind Kinder.

Bei der Lebensmittelausgabe für die Leverkusener Tafel in Wiesdorf kontrolliert Herr Bergbauer die Tafelkarten und Frau Knoll-Lahyer verteilt mit anderen Helferinnen die Lebensmittel. „Helfende Hände können wir immer gut gebrauchen“, antwortet Bergbauer auf die Frage, ob es genug ehrenamtliche Helfer gibt. Als Bergbauer und Knoll-Lahyer hörten, dass ehrenamtliche Helfer gesucht werden, entschlossen sie sich spontan, bei der Leverkusener Tafel zu helfen.
„Prinzipiell kann jeder bei der Tafel helfen. Man benötigt Teamfähigkeit, jedoch keine spezielle Ausbildung. Bevor man das Essen verteilt, muss man sich jedoch einer Hygieneanweisung unterziehen“, erklärt Knoll-Lahyer. Wenn man sich bereit erklärt, zu helfen, wird man eingeteilt. Man hilft nach einem festen Plan mit und kann mit ausreichend Freiraum absagen, wenn man einmal nicht kann. „Ohne eine feste Einteilung kann unser System nicht funktionieren“, sagt Bergbauer.

Er widmet sich ausschließlich der ehrenamtlichen Mitarbeit und hilft jeden Tag. So hat er auch schon oft miterlebt, dass Bedürftige, vor allem im betrunkenen Zustand, randalieren und Beleidigungen aussprechen. „Wir stehen darüber, schließlich wollen wir den Menschen ja helfen“, so Bergbauer. Für die Lebensmittelbeschaffung gibt es die Möglichkeit, als Fahrer oder Beifahrer bei der Tafel mitzuarbeiten, wie Herr Dr. Hastrich und Herr Göddecke es machen. Hastrich, früher Jurist bei der Stadt Leverkusen, wollte an der richtigen Stelle helfen, auch Göddecke, ein pensionierter Bauingenieur, wollte sich ehrenamtlich einsetzen.

Die Lebensmittel werden mehrmals die Woche auf festgelegten Touren in verschiedenen Stadtteilen Leverkusens bei Bäckereien oder Supermärkten eingesammelt, pro Tour sind es rund 14 Geschäfte. „Oft gibt es eine gute Auswahl an verwertbaren Lebensmitteln, manchmal fahren wir aber Geschäfte umsonst an“, so Göddecke. „Als Fahrer muss man natürlich gut fahren können. Bevor man die Lebensmittel abholt, muss man sich einer Fahrprüfung unterziehen, damit man die großen Wagen sicher fahren kann“, erklärt Hastrich. „Körperliche Fitness ist das Wichtigste, wenn man die Touren fährt. Sonst könnte man gar nicht die Kisten tragen“, fügt Göddecke hinzu.

Wenn man Tafel-Mitglied ist, gibt es einen Jahresmitgliedsbeitrag von 20 Euro pro Person oder 50 Euro für Firmen. Doch wozu einen Mitgliedsbeitrag, wenn alles ehrenamtlich ist? „Die Tafel benötigt Geld für Fahrzeuge und Kraftstoff, spezielle Kühlfahrzeuge für verderbliche Ware, Miete, Lagerhaltung sowie Kühlräume und ein Büro. Die Anschaffungskosten von Fahrzeugen und der Infrastruktur werden teilweise von Sponsoren gedeckt, doch der laufende Betrieb muss finanziert werden.

Um der Tafel zu helfen, ohne ehrenamtlich mitzuarbeiten, gibt es die Möglichkeit zu spenden. Informationen dazu unter:
www.leverkusener-tafel.de.

 

Max Weber, 8e, Marienschule Opladen

Reisen – Zweigeteiltes Land im Osten Asiens

Südkorea ist ein Staat zwischen Tradition und Moderne.

Als Republik Korea bezeichnet man den südlichsten Teil der koreanischen Halbinsel. Korea wurde als Folge des Korea-Kriegs (1950–1953) zweigeteilt. Der Norden Koreas ist seitdem durch eine kommunistische Diktatur bestimmt. Der Süden ist eine kapitalistische, diplomatische und parlamentarische Demokratie.

Mit rund 51 Millionen Einwohnern gehört Südkorea zu den 30 bevölkerungsreichsten Staaten der Welt. In der Hauptstadt Seoul treffen große Gegensätze aufeinander. Einerseits werden kulturelle Traditionen zum Beispiel im kulinarischen Bereich gepflegt. So ist das koreanische Nationalgericht Kimchi. Kimchi bezeichnet scharf eingelegtes Gemüse, das zu traditionellen Gerichten wie Bibimbap gereicht wird. Gleichzeitig öffnet sich das Land der westlichen Moderne. „Das Wunder am Han-Fluss“ machte Südkorea ab 1962 vom Agrarstaat zur Industrienation. Seit 1990 gibt es K-Pop in Südkorea.

K-Pop ist eine koreanische Form der Popmusik. Bekannt wurde sie weltweit 2007 durch die Gruppe Girls‘ Generation. K-Pop erlangt weltweit immer mehr Bekanntheit durch erfolgreiche Gruppen wie Exo und Bangtansonyeondan.

Die Unterschiede zwischen Nord- und Südkorea zeigt die südkoreanische Filmemacherin Sung-Hyung Cho in ihrer Dokumentation „Meine Brüder und Schwestern im Norden“.

Miriam Bernards, 8c, Gymnasium Odenkirchen

Gedenken – Sie waren unsere Nachbarn

Die Spuren unserer jüdischen Mitbürger und die Ausmaße des Holocaust sind selbst heute, mehr als 70 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg, noch sichtbar – Mönchengladbach. Dafür sorgen auch die Stolpersteine des Künstlers Gunter Demnig.

Während des Zweiten Weltkrieges wurde das jüdische Leben in Mönchengladbach großflächig ausgelöscht. Viele jüdische Friedhöfe und Synagogen wurden geschändet oder sogar zerstört. So fielen zum Beispiel die Mönchengladbacher Synagoge, die Rheydter Synagoge, die Odenkirchener Synagoge, die Wickrathberger Synagoge sowie die jüdischen Friedhöfe in Rheydt, Mönchengladbach, Wanlo und Rheindahlen dem Nationalsozialismus zum Opfer.

Unter dem Holocaust litten vor allem die vielen jüdischen Mitbürger. Die jüdische Familie Levy aus Odenkirchen ist nur ein Beispiel. Aufmerksam auf ihr Schicksal wird man durch drei Stolpersteine auf der Straße Zur Burgmühle 24, die am am 27. Januar 2006 vor ihrem früheren Wohnsitz verlegt wurden. Zur Zeit der Machtergreifung Hitlers 1933 lebte die Familie, bestehend aus den Eheleuten Karl und Rosa Levy sowie den Kindern Walter und Elisabeth, in ihrem Haus in Odenkirchen, hinter dem sich die Odenkirchener Synagoge befand – die in der Reichspogromnacht wegen der dichten Bebauung zwar nicht zerstört wurde, später jedoch einer Fliegerbombe zum Opfer fiel. Die Familie Levy litt schwer unter der Weltwirtschaftskrise, dem Boykott jüdischer Geschäfte und der damit verbundenen Arbeitslosigkeit sowie dem Ausschluss jüdischer Bürger aus dem Kulturleben – alles Folgen der Machtergreifung Hitlers.

1935 wurden den Juden durch die Nürnberger Gesetze alle politischen Rechte aberkannt. Karl Levy war zu dieser Zeit noch sicher, dass er als ehemaliger Soldat des Ersten Weltkriegs sowie durch die Auszeichnung mit dem Eisernen Kreuz nicht gefährdet sei. Mit dem Bewusstsein, dass die Familie völlig verarmt sei, dachte er gar nicht an Auswanderung. Sohn Walter wurde in der Reichskristallnacht vom 9./10. November 1938 zusammengeschlagen, in einen Keller verschleppt, dann aber laufen gelassen und wanderte aus Rücksicht auf die Eltern nicht aus.

Nachdem Heinrich Himmler die Auswanderung von Juden 1941 untersagte, begannen die massenhaften Deportationen in die Konzentrationslager. Walter Levy wurde im April 1942 nach Izbica deportiert, wo sich seine Spur verliert. Seine Mutter, Rosa Levy, wurde im Juli 1942 nach Theresienstadt deportiert, wo sie im Januar 1943 starb. Karl Levy wurde zusammen mit seiner Frau deportiert, zunächst nach Theresienstadt und anschließend nach Auschwitz. Sein weiteres Schicksal ist unbekannt. Tochter Elisabeth wurde im Oktober 1944 nach Theresienstadt deportiert und am 7. Juni 1945 durch die Alliierten aus dem Konzentrationslager befreit. Sie ist die einzige Überlebende der Familie Levy, 1986 starb sie im Alter von 75 Jahren.

An den Holocaust erinnern deutschland- und europaweit mehr als 56 000 Stolpersteine, die der Kölner Künstler Gunter Demnig verlegt, um ein Zeichen gegen das Vergessen zu setzen.  Damit sind die Stolpersteine das größte dezentrale Mahnmal der Welt. Aber auch Gedenksteine, Mahnmale und Zeitzeugen verdeutlichen die Folgen des Holocaust. Sie alle haben ein gemeinsames Ziel: Sie arbeiten gegen das Vergessen dieser grausamen Zeit und gedenken all der Menschen, die wegen ihrer Religion ihr Leben verloren haben. Wer die Augen offen hält, findet an vielen Stellen in Mönchengladbach Zeichen gegen das Vergessen, denn in fast jedem Ort von Mönchengladbach stehen Mahnmale. Auch das Buch „Zwischen Tag und Dunkel“ von Hilde Sherman (geb. Zander), die in Mönchengladbach aufwuchs,  erzählt von den Gräueltaten des Nationalsozialismus.

Auch Jugendliche machen sich Gedanken zu diesem Thema, etwa im Rahmen der während der Projekt-tage des Gymnasiums Odenkirchen entstandenen Gruppe „Jüdisches Leben in Odenkirchen – eine Spurensuche“, die sich mit der Bestands-aufnahme jüdischen Lebens in Odenkirchen befasst hat. Wichtig war der Gruppe folgendes Zitat des Holocaust-Überlebenden und -späteren Vizepräsidenten des Internationalen Dachau-Komitees Max Mannheimers: „Ihr seid nicht verantwortlich für das, was geschah, aber dass es nicht wieder geschieht, dafür schon.“

Amelie Klauth, 8c, Gymnasium Odenkirchen

Klassenfahrt – Abenteuer auf dem Ijsselmeer

Unter Seeleuten herrscht ein anderer Umgangston als an Land. Klassenfahrt auf einem Plattbodenschiff.

Man ist gerade erst an Deck gegangen und bekommt direkt eine volle Ladung kaltes Wasser ins Gesicht. Kaum geht man ein paar Schritte weiter, da heißt es: „Schwimmwesten anziehen!“ Alle versuchen, sich irgendwo festzuhalten, um nicht umzukippen. Sobald man seine Rettungsweste über seine schon nasse Regenjacke und Regenhose angezogen hat und Platz für die anderen an Bord machen möchte, hört man: „Halt, stopp! Nicht dahin, da ist es zu gefährlich! Komm hierher.“

So fühlt es sich an, wenn man mitten auf dem Ijsselmeer auf einem alten Plattbodenschiff unterwegs ist und ein stürmischer Wind weht. Also bleibt einem nichts anderes übrig, als sich nach hinten, wo es am sichersten ist, zum Kapitän zu gesellen. Dort versucht man, sich dann beispielsweise mit „Ich packe meinen Koffer“ warm zu halten und sich von dem Schaukeln des Schiffes abzulenken. Das hält jedoch nicht lange an, denn schnell muss man wieder mithelfen: „Bereit machen zum Tauziehen!“, kündigt der Matrose an.

Segeln ist Teamarbeit. Ein Plattbodenschiff hat in der Regel rechts und links je ein großes steuerbares Schwert, damit es vom Wind nicht abgetrieben wird. Außerdem ist das für flache Gewässer geeignete Schiff so gebaut, dass es auf eine Sandbank auflaufen kann. Wichtig ist an Bord, dass die Ausrüstung, wie Taue und Fender, geordnet an ihrem Platz ist, damit man schnell reagieren kann, wenn etwas passiert. Man muss ein solches Schiff mit mindestens zwei Personen segeln. Angenehmer und schneller ist es jedoch mit etwa acht Personen.

Im Hafen angekommen, müssen die Segel eingepackt werden, die auf See heruntergelassen wurden. Den restlichen freien Nachmittag verbringt man damit, sich die jeweilige Hafenstadt anzugucken und die noch notwendigen Lebensmittel zu besorgen. Doch auch der Kapitän will seine Freunde und seine Familie trotz der Arbeit auf See nicht vernachlässigen. So nutzt er manchmal die freie Zeit und trifft sich mit ihnen.

Abends wird gemeinsam Abendbrot an Bord gegessen. Der Kapitän, der immer andere Gruppen auf Fahrten mitnimmt, muss sich nicht um die Versorgung und Essenszubereitung kümmern. Dies gehört zu den Aufgaben der Crew. Während diese den Abwasch erledigt, ist es die Aufgabe des Kapitäns, schon mal die Wind- und Wettervorhersage für den nächsten Tag zu prüfen. „Man kann bei zu wenig oder zu viel Wind schlecht segeln“, bestätigt Kapitän Huib-Jan Klein. Bevor man dann erschöpft zu Bett geht, spielt man noch ein Gemeinschaftsspiel oder genießt den schönen roten bis violetten Sonnenuntergang am Horizont.

Julia Pierzyna, 8e, Marienschule Opladen

Sport – In der Bewegung liegt die Kraft

Im Arbeits- und Schulalltag sitzen die meisten Menschen zu viel. Darum sollte man mit Sport für Bewegungsausgleich sorgen. Aber nicht jede Sportart ist dazu geeignet, Verspannungen vorzubeugen.

Für viele Menschen ist Sport ein wichtiger Bestandteil des Alltags. Manchen ist allerdings nicht bewusst, dass dieser dem Körper nicht nur hilft, sondern ihm auch Schaden zufügen kann. Bei falscher Belastung können Beschwerden in den Gelenken und in der Wirbelsäule auftreten. Dieses Risiko besteht nicht nur im Fitnessstudio, sondern auch bei Sportarten wie Golf oder Basketball. Die Liste der schädlichen Sportarten wäre vielleicht länger als die der helfenden, dennoch gibt es entlastende Sportarten, die nicht kostspielig sind.

Eine davon ist Schwimmen, wobei Kraul- und Rückenschwimmen sich besonders gut eignen, weil die Gelenke und die Wirbelsäule durch den Auftrieb im Wasser entlastet werden. So lösen sich Verspannungen besonders schnell. Brust- und Delfinschwimmen wiederum können der Wirbelsäule Schaden hinzufügen.

Eine weitere Sportart, die der Wirbelsäule hilft, ist Tanzen. Dabei werden nicht nur die Gelenke gelockert sondern auch Verspannungen. Außerdem wird die Körperhaltung verbessert. Tanzarten, die sich besonders positiv auf den Rücken auswirken, sind Bauch- und orientalischer Tanz. Damit der Rücken keine weiteren Schmerzen davonträgt, sollte man ruckartige Bewegungen am Hals vermeiden.

Auch Klettern ist gut geeignet, um Fehlhaltungen und Muskelverspannungen im Rücken vorzubeugen oder zu bekämpfen. Deshalb klettern auch viele Skoliose-Patienten. Studien haben gezeigt, dass Klettern speziell älteren Menschen dabei hilft, ihre Beweglichkeit wiederzuerlangen, und ihnen so besser geholfen wird als bei Physiotherapien.

Weitere Sportarten, die bei Pro-blemen an der Wirbelsäule helfen und sich gut in den Alltag integrieren lassen, sind Yoga, Inlineskaten, Fahrradfahren und Joggen. Bei Letzterem sollte man aber auf den Lauf-untergrund achten, damit die Kniegelenke auf hartem Boden nicht in Mitleidenschaft gezogen werden.

Bei Rückenproblemen sollte man also am besten eine der oben genannten Sportarten auswählen und diese bewusst und korrekt ausführen. Dazu muss man zwar den inneren Schweinehund überwinden, aber Sport kann helfen, Schmerzen zu lindern. Wer in einem gesunden Körper leben möchte, sollte darum regelmäßig Sport treiben.

Mia Vollmer, 8c, Annette von Droste Hülshoff Gymnasium Düsseldorf

Schule – Mehr Zeit zum Lernen gleich bessere Noten

Ein Schülerkommentar zum verkürzten Abitur.

Immer mehr Gymnasialeltern stellen sich dagegen, Politiker sehen es als verloren: das achtjährige Gymnasium. Aber steht es wirklich so schlimm um G8, ist die Empörung berechtigt? Scheinbar schon, wenn man sich die vorgelegten Fakten ansieht. Denn G8 heißt weniger Unterricht bei kürzerer Schulzeit – bei vielen Eltern unvorstellbar, die gerade die hohe Qualität des Gymnasiums gegenüber der Gesamtschule bevorzugen.

Natürlich ist auch das jetzige System keine Garantie für einen guten Schulabschluss. G9 bedeutet nicht, dass alle Kinder gute Noten erhalten, da es immer sowohl bessere als auch schlechtere Schüler geben wird. Aber G9 verspricht mehr Lernstoff, mehr Hausaufgaben und höhere Anforderungen im Abitur und gilt daher als Heilsbringer für viele Gymnasialbefürworter, die ihr Kind zur Verbesserung des Notendurchschnitts fördern wollen. G8 reicht der Qualität des jetzigen Abiturzeugnisses also nicht das Wasser.

Studien belegen außerdem, dass knapp die Hälfte der G9-Befürworter  die soziale Situation am Gymnasium schätzt. Die Gymnasialeltern möchten ihre Kinder nicht zur Gesamtschule schicken. Stattdessen möchte man im eigenen Umfeld bleiben.

Aber nicht nur die Eltern sehen das Turbo-Abi als gescheitert: Es sind auch viele Parteien wie CDU, SPD und die Piraten, die die Reformen so weit wie möglich zu umgehen versuchen. So sagt die CDU, G8 sei vor 2017 nicht zu retten, und auch die Piraten sehen keine Aussicht auf Hoffnung mehr.

Noch steht G8 zur Debatte – und vielleicht wird es noch lange so bleiben. Allerdings sollten Eltern ihren Kindern den wahren Wert von Bildung vermitteln, da Bildung eine immer größer werdende Bedeutung in der Gesellschaft einnimmt.

Bahareh Toolabi, 8a, Geschwister-Scholl-Gymnasium Düsseldorf

Politik – Für politisches Engagement ist man nie zu jung

Die Politiker von morgen sind schon unter uns.

Die großen politischen Volksparteien haben alle auch eine Jugendpartei, in der man sich schon als Schüler engagieren kann. Seit 1973 besteht die Schüler Union Düsseldorf (SU),eine schulpolitische Organisation, die der CDU nahesteht. Was damals ungefähr mit fünf Mitgliedern begann, liegt heute bei rund 270 Mitgliedern, die zwischen 12 und 23 Jahre alt sind.

Die Schüler Union ist ausschließlich für Schüler gedacht,daher ist ein Wechsel in die Junge Union Düsseldorf (JU) nach der abgeschlossenen Schullaufbahn möglich. Es sind zwar nicht alle Mitglieder momentan aktiv, jedoch erfreut sich die Organisation einer großen Anzahl aktiver und politisch interessierter Mitglieder. Auf ihren Sitzungen diskutieren die Jugendlichen, machen Vorschläge und nehmen Stellung zu aktuellen politischen Themen. Diese werden vom Vorstand der Schüler Union geleitet, der auch aus Jugendlichen besteht. Die Ergebnisse der Sitzungen werden dann als Protokoll weitergereicht. Inwiefern dies in der Politik berücksichtigt wird, ist eine andere Frage. Daher wünschen sich die Jugendlichen ein größeres Mitspracherecht in der Politik.

Der Vorstand der Schüler Union wurde selbstständig von den Mitgliedern mit einer Dreiviertelmehrheit gewählt. Die Jugendlichen organisieren fast alles selber. Der Vorstand kümmert sich zum Beispiel nicht nur um die Organisation der Sitzungen, sondern auch um Events, Ausflüge und andere Veranstaltungen, die durch Spenden finanziert werden. Diese Veranstaltungen werden häufig auf den Sitzungen angekündigt.

Die Schüler Union freut sich immer über Jugendliche, die einfach mal reinschnuppern wollen. Auch bei den meisten Veranstaltungen steht die Politik im Vordergrund, doch die Jugendlichen gehen mit Spaß und großem Interesse an die Sache.

Stefanie Mann, 9c, Realschule Golzheim

Humor und Kritik – Auch Satire darf nicht alles

Wo liegen die Grenzen zwischen Humor, Witzen, Beleidigung und Verunglimpfung?

Satire ist eine kritische und belustigende Betrachtung von Geisteseinstellungen, Verhaltensweisen oder Ereignissen. Häufig werden Personen, die sich nach Meinung des Satirikers falsch verhalten haben, lächerlich dargestellt. Typische Stilelemente der Satire sind Übertreibung, Ironie und Spott. Dabei muss eine satirische Kernaussage immer im Vordergrund stehen. Ansonsten handelt es sich nicht mehr um Satire, sondern um Comedy oder bloße Beleidigung. Im Gegensatz zur Comedy ist Satire hochpolitisch.

Außerdem soll Satire zur Reflexion animieren und so nicht nur belustigen, sondern auch Informationscharakter haben. In Deutschland wird Satire durch die Meinungs- und Kunstfreiheit geschützt. Dem entgegen steht das Persönlichkeitsrecht, welches besagt, dass jeder selbst darüber bestimmen darf, wie er sich in der Öffentlichkeit darstellt.

Den Unterschied zwischen Beleidigung und Satire, Kunstfreiheit und Persönlichkeitsrecht wollte der Moderator Jan Böhmermann im Frühjahr letzten Jahres mit einem als „Schmähkritik“ betitelten Gedicht demonstrieren, in dem der türkische Präsident Erdogan verunglimpft wird. Damit löste Böhmermann eine Grundsatzdebatte um die Grenzen der Satire aus und wurde von der türkischen Regierung angezeigt. Das Verfahren wurde allerdings im Oktober 2016 eingestellt. Dieses Beispiel zeigt, welche Wirkungskraft Satire haben kann.

Grundsätzlich gilt: Unabhängig von Religion oder politischer Einstellung kann Satire gegen jeden gerichtet werden, der ein entsprechendes Fehlverhalten an den Tag legt. Dabei muss Satire wehtun, um die kritisierten Personen auf ihre Fehler aufmerksam zu machen. „Die Satire muss übertreiben und ist ihrem tiefsten Wesen nach ungerecht. Sie bläst die Wahrheit auf, damit sie deutlicher wird“, fasste Kurt Tucholsky treffend zusammen.

Viele denken fälschlicherweise, dass Satire alles dürfe, dies ist aber nur mit Einschränkungen zutreffend. Somit kann man eindeutig sagen: Satire ist zwar frei, aber sie ist kein Freibrief

Leona Wang, Mira Zaunick, 9b, Immanuel-Kant-Gymnasium Heiligenhaus

Texthelden – Ein Blick hinter die Zeitungsseiten

Im Rahmen des medienpädagogischen Projektes Texthelden von der Rheinischen Post können teilnehmende Klassen das Druckhaus der Zeitung in Düsseldorf besuchen.

Der Tag begann abenteuerlich mit einer ziemlich aufregenden Fahrt mit Bahn und Bus. Fast wären wir in Solingen gestrandet, weil gleich mehrere S-Bahnen ausfielen. Aber das Projektbüro der Texthelden hatte Verständnis für unsere Verspätung und war flexibel. Wir durften trotzdem noch kommen.

Im Druckhaus wurden wir – inzwischen ziemlich durchgefroren – sehr nett begrüßt und aufgenommen. In einem großen Tagungsraum erfuh-ren wir viel über die Zeitung und ihre Geschichte. So wissen wir jetzt zum Beispiel, dass die Rheinische Post  bereits seit 70 Jahren herausgegeben wird.

Im Anschluss an den informativen Vortrag haben wir in zwei Gruppen einen Rundgang gemacht. Spannend fanden wir, dass das Papier für die Zeitung in einer Lagerhalle von Robotern gestapelt und transportiert wird. Es war auch erstaunlich, zu sehen, wie viele Zeitungen in sehr kurzer Zeit gedruckt werden.

Ebenso konnten wir zuschauen, wie fertige Zeitungen und Prospekte verpackt und verladen werden. Auch das geht ziemlich schnell. Am Ende des Rundganges wurden uns einige historische Druckmaschinen gezeigt, die im Druckhaus ausgestellt werden. Zeit für ein Foto war auch noch.

Danach machten wir uns wieder auf den Weg nach Remscheid. Es war ein interessanter Besuch, der uns viel Spaß gemacht hat. Wir bedanken uns dafür! 

 

Aaliyah Pflaum und Ronak Umar, 8a, Nelson-Mandela-Schule, Städtische Sekundarschule Remscheid

Sport – Sport überwindet Grenzen

Der Gambier Ousman Manneh floh aus seiner Heimat und ist nun Profifußballer.

Ousman Manneh kam im Jahr 2013 vom Flüchtlingsheim Lesum zu einem Sichtungslehrgang des Regionalligisten Blumenthaler SV und erkämpfte sich einen Stammplatz in der dortigen A-Jugend.
Schnell sprach sich das große Talent des Angreifers bis zu den Scouts einiger Bundesligisten rum. Neben Werder Bremen zeigten auch der VFL Wolfsburg, Schalke 04 und der Hamburger SV Interesse an ihm. Am Ende entschied sich Manneh für Werder und bekam dort einen Vertrag bis 2018.

Über das tatsächliche Alter Mannehs gibt es widersprüchliche Angaben. Laut seiner in Deutschland vorliegenden Dokumente ist er am 10. März 1997 geboren und damit 19 Jahre alt. Auch auf der Webseite des afrikanischen Fußballverbandes CAF findet sich ein Spielerprofil von Ousman Manneh. Dort ist er allerdings zwei Jahre älter. Ungeachtet dessen sind die Verantwortlichen von Werder Bremen von ihrer Entdeckung überzeugt. „Er ist ein junger Spieler, der über ein großes fußballerisches Potenzial verfügt. Für uns ist es nun eine spannende Aufgabe, an seiner weiteren sportlichen Entwicklung mitzuwirken“, sagte Trainer Alexander Nouri.

Auch Viktor Skripnik, der bis Mitte September 2016 noch der Cheftrainer von Werder Bremen war, hatte den begabten Angreifer auf dem Schirm und sagte zu Beginn seines Vertrags: „Wenn er sich weiter in der 3. Liga profiliert, bin ich fest davon überzeugt, dass er bei uns nicht nur trainieren, sondern auch spielen kann.“ Der Ukrainer warnte jedoch im gleichen Atemzug: „Aber jeder weiß, dass Talent nur 20 Prozent ausmacht. Er muss weiter akribisch und hart arbeiten.“ Und genau so sollte es kommen, Manneh arbeitete hart und überzeugte in der 3. Liga. Im September dann stand Manneh für die Bundesligamannschaft in der Startelf, im Oktober schoss er sein erstes Bundesligator.

Werder Bremens Ehrenpräsident Klaus-Dieter Fischer war Augenzeuge von Mannehs Gala und schon nach der ersten Partie schwer begeistert. „Er bewegt sich vor allem großartig“, sagte der 74-Jährige über den 1,90 Meter großen Angreifer. An Mannehs Beispiel sieht man, dass Sport eine ideale Integrationsmöglichkeit bietet.

Tobias Barenberg, Lucas Fischbach, Malte Rode und Nico Scholl, 9b, Immanuel-Kant-Gymnasium