Ein Schülerkommentar zum verkürzten Abitur.
Immer mehr Gymnasialeltern stellen sich dagegen, Politiker sehen es als verloren: das achtjährige Gymnasium. Aber steht es wirklich so schlimm um G8, ist die Empörung berechtigt? Scheinbar schon, wenn man sich die vorgelegten Fakten ansieht. Denn G8 heißt weniger Unterricht bei kürzerer Schulzeit – bei vielen Eltern unvorstellbar, die gerade die hohe Qualität des Gymnasiums gegenüber der Gesamtschule bevorzugen.
Natürlich ist auch das jetzige System keine Garantie für einen guten Schulabschluss. G9 bedeutet nicht, dass alle Kinder gute Noten erhalten, da es immer sowohl bessere als auch schlechtere Schüler geben wird. Aber G9 verspricht mehr Lernstoff, mehr Hausaufgaben und höhere Anforderungen im Abitur und gilt daher als Heilsbringer für viele Gymnasialbefürworter, die ihr Kind zur Verbesserung des Notendurchschnitts fördern wollen. G8 reicht der Qualität des jetzigen Abiturzeugnisses also nicht das Wasser.
Studien belegen außerdem, dass knapp die Hälfte der G9-Befürworter die soziale Situation am Gymnasium schätzt. Die Gymnasialeltern möchten ihre Kinder nicht zur Gesamtschule schicken. Stattdessen möchte man im eigenen Umfeld bleiben.
Aber nicht nur die Eltern sehen das Turbo-Abi als gescheitert: Es sind auch viele Parteien wie CDU, SPD und die Piraten, die die Reformen so weit wie möglich zu umgehen versuchen. So sagt die CDU, G8 sei vor 2017 nicht zu retten, und auch die Piraten sehen keine Aussicht auf Hoffnung mehr.
Noch steht G8 zur Debatte – und vielleicht wird es noch lange so bleiben. Allerdings sollten Eltern ihren Kindern den wahren Wert von Bildung vermitteln, da Bildung eine immer größer werdende Bedeutung in der Gesellschaft einnimmt.
Bahareh Toolabi, 8a, Geschwister-Scholl-Gymnasium Düsseldorf