Archiv der Kategorie: Immanuel-Kant-Gymnasium

Zwischen Blitzlicht und Temposchild

von Isabell Pieper, Klasse 8a, Immanuel-Kant-Gymnasium, Heiligenhaus

Wir kennen es alle, grelles Licht blendet einen, nur für den Bruchteil einer Sekunde und dann ist es bereits vorbei. Der erste Gedanke, der einem durch den Kopf schießt, ist, ob man den Mund offenstehen hatte oder aber, wie teuer es dieses Mal wird. Nein, die Rede ist hier nicht von einem Überraschungsfotoshooting, es geht natürlich um die heimtückischen Blitzer auf den Straßen.

Irgendwie  tauchen sie immer genau dann auf, wenn man gerade wie ein Zombie aussieht und viel zu spät zu einem wichtigen Termin kommt, oder dann, wenn man nur schnell etwas bei der Post abgeben wollte und es nicht für nötig hielt, das Nachthemd umzuziehen. Die grauen Kästen werden immer raffinierter getarnt, sodass man sie erst bemerkt,  wenn es bereits zu spät ist und das Beweisfoto des Überschreiten des Tempolimits bereits geschossen ist und der Bußgeldbescheid so gut wie im Briefkasten liegt.

Viel schlimmer ist jedoch, dass manche Menschen durch Radarkontrollen so paranoid werden, dass sie bei geparkten Kastenwagen am Straßenrand anhalten und ihr Schminktäschchen zücken. Wenn man schon geblitzt wird, dann sollte man wenigstens gut auf dem Foto aussehen. Wofür gibt es sonst den Klappspiegel an der Autodecke? Andere wiederum haben ganz neue Methoden gefunden, damit sie das Bußgeld um jeden Preis umgehen. So fahren jene Menschen bei jedem verdächtigen Schimmern hinter den Hecken lieber 15 km/h zu langsam als 2 km/h zu schnell als das angegebene Tempo.

Noch effektiver ist es natürlich, anzuhalten und direkt auszusteigen, und die Gefahrenzone rund um den Blitzer zu Fuß zu passieren. Aber bitte nicht zu schnell! Auf diesem Weg tut man sowohl dem Geldbeutel, als auch der Umwelt einen großen Gefallen. Dann gibt es da noch die dritte Gruppe an Menschen, das sind Autofahrer:innen, die sich weder von Bußgeldern noch von Zombie-Fotos abschrecken lassen. Diese fahren knallhart weiter 70 km/h in der 30er-Zone, selbst wenn ihnen die Blitzer bereits vor das Gesicht springen.

Doch wenigstens sind diese Menschen sozial, die Bußgelder gehen nämlich an die Städte und Kommunen. Der Staat muss immerhin auch etwas an den Geschwindigkeitsübertritten verdienen. Die letzte und möglicherweise auch beste Variante wäre, einfach immer die Richtgeschwindigkeit einzuhalten, nicht über Rote Ampeln zu fahren und sich an die allgemein geltenden Verkehrsregeln zu halten. Aber das ist natürlich nur so eine Idee …

Kinderlärm ist Zukunftsmusik

von Marlene Remberg, Klasse 8a, Immanuel-Kant-Gymnasium, Heiligenhaus

Schon wieder Lärm eines schreienden Babys im Nachbarhaus? Schon wieder rollt Ihnen ein Ball vor die Füße? Vielleicht fragen Sie sich manchmal, wofür wir Kinder eigentlich gut sind. Wissen Sie es? Richtig, für Sie! Wenn Sie schon einmal berufstätig waren, verstehen Sie vielleicht, was ich meine. Wenn nicht, werden Sie es jetzt verstehen.

Es geht um das so genannte Umlageverfahren. Das Umlageverfahren ist ein Verfahren, das nichts anderes bedeutet, als dass der erwerbstätige Teil der Bevölkerung einen Großteil der Leistungen des nicht erwerbstätigen Bevölkerungsteil mit finanziert. Hört sich echt kompliziert an, ist aber ganz einfach! Die Personen, die arbeiten, finanzieren einen großen Teil der Rente. Doch was hat das mit uns Kindern zu tun? Im Moment ist die Bevölkerungsentwicklung nicht gerade großartig, denn es sterben mehr Leute als dass Kinder geboren werden. Lange Rede, kurzer Sinn: dadurch wird langfristig das Problem entstehen, dass wir nicht genug junge Menschen haben, die den Älteren die Rente bezahlen. Deswegen sein Sie für jedes Kind, das Sie sehen und hören, dankbar und erleichtert. Erinnern Sie sich an diesen Text und denken Sie daran, dass dieses Kind Ihre Zukunft finanziert. Und schon wird Kinderlärm zu einer wohltuenden Melodie. Jetzt fragen Sie sich bitte noch einmal: gibt es etwas Schöneres als Kinder?

Obdachlose im Winter

Von Romy Elm, Klasse 8c, Immanuel-Kant-Gymnasium, Heiligenhaus

Vielen Deutschen macht momentan nicht nur die Corona-Pandemie zu schaffen, sondern auch die eisigen Temperaturen, unter denen besonders Wohnungs- und Obdachlose leiden, weil sie dem Wetter schutzlos ausgeliefert sind. Bereits 22 Obdachlose sind diesem Winter in Deutschland erfroren.

Allein in Berlin leben 34 Tausend Wohnungslose und 2 Tausend Obdachlose bei insgesamt ca. 3,7 Millionen Einwohnern. Die Fallzahlen sind damit so hoch wie seit 2009/2010 nicht mehr. Als wohnungslos bezeichnet man Menschen, die keine eigene Wohnung haben und dauerhaft in öffentlichen Unterkünften leben, zu denen beispielsweise Wohnheime zählen. Obdachlose hingegen leben auf der Straße.

Neben der Kälte leiden viele Obdachlosen auch unter Hunger und Durst, da die Gastronomien momentan geschlossen sind und sie dadurch keine Essensreste finden. Außerdem sind die öffentlichen Wasserspender eingefroren. Oft bleiben ihnen als Alternative nur noch die Suppenküchen, die wegen einer potentiellen Corona-Ansteckung aber häufig vermieden werden. Für den Schutz vor der Kälte bieten viele Städte verschiedene Maßnahmen an. Das Rote Kreuz baut Zelte gegen den Frost auf, in denen Obdachlose einen Schlafplatz finden können. Außerdem stellen manche Hotels freie Zimmer zur Verfügung. In größeren Städten fährt der Kältebus umher, in dem sich Obdachlose aufwärmen können. Haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter versuchen hier mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Erreichbar ist der Kältebus in jeder Stadt über eine andere Rufnummer, die beim örtlichen Ordnungsamt erfragt werden kann. „Neben all den Angeboten der Kommunen wünsche ich mir, dass wir Nächstenliebe leben. Jeder Bürger sollte auf Obdachlose zugehen, sich vergewissern, wie es ihnen geht, und im Rahmen seiner Möglichkeiten Hilfe anbieten. Natürlich nur, wenn Hilfe auch gewünscht ist“, erzählt Susanne Elm, die Mutter von drei Kindern ist.

Wünschenswert wäre es, wenn sie Obdachlosen respektvoll ihre Hilfe anbieten. Falls ihre Hilfe abgelehnt werden sollte, ist dies zu respektieren. Wenn aber eine Bitte nach einem warmen Tee oder einer Decke geäußert wird, wäre es angemessen, dieser Bitte nachzukommen. Sollten sie einen nicht ansprechbaren Obdachlosen sehen, verständigen sie bitte den Notruf.

 

Sporttreiben während des Lockdowns

Von Anna Buitenhuis, Klasse 8c, Immanuel-Kant-Gymnasium, Heiligenhaus

Der Lockdown sorgt für viele neue Herausforderungen. Der Schulunterricht findet vor dem Laptop statt, es gibt Kontaktbeschränkungen und auch der Sport ist nicht mehr überall möglich. Viele Menschen finden es besonders schwierig, zuhause Sport zu machen. Die Gründe dafür sind unterschiedlich. Manchen fehlt es an Sportgeräten oder Motivation, andere vermissen den Kontakt zu ihren Mitmenschen beim Sport. Alleine ist es einfach schwieriger, sich zu motivieren.

Ich zum Beispiel mache momentan viel weniger Sport. Früher bin ich immer regelmäßig zum Judotraining gegangen. Jetzt ist der Verein allerdings vorübergehend geschlossen und wir müssen improvisieren. Es gibt zwar alternative Trainingsstunden über Zoom, diese sind aber nicht so beliebt, da der körperliche Kontakt fehlt. Auch andere Sportvereine leiden unter diesen Problemen.

Trotzdem gibt es immer noch andere Möglichkeiten, um Sport zu machen. So kann man zum Beispiel spazieren oder joggen gehen. Auch das Fahrrad oder eigens ausgedachte Workouts sind gute Alternativen. Um es einem ein bisschen spaßiger zu gestalten, kann man beim Spazieren eine Challenge mit den Freunden machen. Eine gute Idee ist am Ende der Woche zu vergleichen, wer die meisten Kilometer gelaufen ist.

Am schönsten aber wäre es natürlich, wenn wir bald alle wieder normal Sport machen dürften. Hoffentlich müssen wir darauf nicht mehr allzu lange warten.

Gesund durch die Corona-Pandemie 

Von Isabel Nasikkol, Klasse 8c, Immanuel-Kant-Gymnasium, Heiligenhaus

Ein Lockdown jagt den nächsten und unsere Gesundheit bleibt auf der Strecke!
Wie können wir das alltägliche Leben im Lockdown so gestalten, dass wir körperlich und psychisch gesund bleiben?

Der Schulpsychologe Bernhard Winkelmann warnt vor Stressfaktoren, zu denen soziale Isolation, familiäre Krisen durch wirtschaftliche Probleme und allgemeine Veränderungen des Alltags zählen. Diese Probleme zeigen ihre negative Auswirkung auch bei Jugendlichen. Darum sollten Schulen und Sportvereine einen Beitrag leisten, indem sie den Schülern mehr sportliche Aktivitäten anbieten, um kontaktlos fit zu bleiben. Das Immanuel-Kant-Gymnasium bietet seinen Schülern eine Plank-Challenge an, bei der sie sich mit anderen Klassen messen können. Bei dieser Challenge sollen die Schüler täglich eine Plank-Position trainieren und diese solange wie möglich halten. Am Ende treten die Klassen gegeneinander an. Diese Challenge ist eine gute Idee, da sie der Motivation und dem Teamgeist der Schüler untereinander gut tut.

Auch die gesunde Ernährung spielt eine wichtige Rolle. Hier bietet ein ausgewogenes Frühstück einen guten Einstieg in den Tag. Der schnelle Hunger sollte durch gesunde (selbst hergestellte) Snacks gestillt werden und auch für ausreichend Getränke sollte gesorgt sein. Eine gute Abwechslung wäre außerdem das tägliche Kochen mit der Familie.

Die psychische Gesundheit leidet häufig unter der Belastung des Alltags während der Pandemie. Die Sorgen, Ängste und die depressiven Stimmungen machen sich unter den Jugendlichen bemerkbar. Hier kann man gezielt entgegenwirken, indem man zum Beispiel digital miteinander kommuniziert, um so soziale Kontakte aufrecht zu erhalten. Eine gute Möglichkeit hierfür bietet die App Teams.

Das Bücherlesen und auch die gemeinsamen Spiele mit der Familie sind eine sinnvolle Abwechslung, um der Langeweile zu entfliehen. Um fit zu bleiben, kann außerdem ein täglicher Spaziergang den Weg zur Schule ersetzen.

Wie lange die Pandemie noch dauert, weiß niemand und deshalb ist es umso wichtiger, dass wir uns dieser sich ständig verändernden Krise anpassen.

Gesellschaft – Der Knigge ist für viele ein Fremdwort

Über die Verrohung der Jugend durch das Internet.

„Früher war alles besser!“, diesen Satz hat jeder schon einmal gehört. In Sachen Respekt stimmt das leider, sagen 24 von 25 befragten Schülern. Vielen Jugendlichen mangelt es an Respekt, sowohl vor älteren Menschen als auch untereinander.

Wegen des Internets können Eltern schlechter äußere Einflüsse ihrer Kinder kontrollieren. Jugendliche passen sich den falschen Vorbildern an und verlernen, respektvoll miteinander umzugehen. Es gehört beinahe schon zum Alltag, dass junge Leute sich nicht ihrem Alter entsprechend verhalten.

Zum Beispiel gibt es viele unter 15-Jährige, die rauchen, trinken und herablassende Kommentare  über andere von sich geben. Vor allem in der Gruppe fühlen sich Jugendliche stark, da sie zeigen wollen, wie vermeintlich erwachsen und selbstbewusst sie sind. Dies geschieht auch durch Demütigung von älteren Menschen. „Als wir in der fünften Klasse waren, haben wir immer zu den Älteren aufgeschaut. Jetzt wird man von den Jüngeren grundlos angepöbelt oder in den Gängen angerempelt“, sagt auch Mira Zaunick, Schülerin der 9A.

Eltern sollten ihren Kindern ein Vorbild sein, sie sind schließlich verantwortlich dafür, dass ihre Kinder grundlegende Höflichkeit erlernen und sich dementsprechend verhalten. Aber man sollte das Verhaltensmuster einzelner Personen nie auf eine komplette Gruppe projizieren. Es gibt auch respektvolle Jugendliche, die Rücksicht auf ihr Umfeld nehmen.

Generell sollte sich jeder zu seinem Gegenüber so verhalten, wie er selbst behandelt werden möchte – unabhängig vom Alter. Wenn man anderen Menschen mit einem gewissen Maß an Respekt begegnet, wird man im Gegenzug hoffentlich auch entsprechend respektvoll behandelt.

Emma Dragone und Melody Hemsing, 9b, Immanuel-Kant-Gymnasium Heiligenhaus

Gesellschaft – Werdet nicht zum Smombie!

Im Laufe der Jahre hat sich das Handy zu einem kleinen Computer entwickelt, den wir ständig benutzen. Das allerdings ist nicht nur praktisch, sondern ab einem gewissen Maß auch wirklich ungesund.

Ob zu Hause, im Büro oder unterwegs: Smartphones sind unser ständiger Begleiter. Viele benutzen sie mehrere Stunden am Tag zum Telefonieren, Nachrichtenschreiben oder auch, um im Internet zu surfen. Neben den vielen positiven Aspekten vergessen viele Menschen jedoch, dass das Smartphone auch negative Seiten hat. Durch den kleinen Bildschirm wird das Auge und somit das Gehirn zu stark angestrengt, was zu Konzentrationsproblemen, Kopfschmerzen, geröteten und tränenden Augen führen kann, sollte man es zu oft am Tag benutzen.

Immer jüngere Kinder wachsen mit dem Smartphone auf, doch oft können sie nicht einschätzen, ab wann dieses schädlich für sie ist. Wie viel Konsum ist zu viel? Viele Eltern stellen sich diese Frage, wenn sie ihrem Kind ein Smartphone gekauft haben. Oft fragen sie sich dies viel zu spät, denn ein Kind wird schnell von dem Handy und dessen Spielmöglichkeiten süchtig.

Als handysüchtig wird man eingestuft, wenn man das Handy mehr als 60 Mal pro Tag nutzt. „Kinder wachsen heute in einer Welt auf, in der soziale und digitale Medien vierundzwanzig Stunden am Tag verfügbar sind. Wenn sie erwachsen sind, können sie sich nicht mehr vorstellen, dass es auch nur eine Stunde ohne geht“, sagt der Juniorprofessor für Informatik Ale-xander Markowetz. Als man Zwölf- bis 13-Jährige nach ihrem täglichen Konsum fragte, stellte sich heraus, dass die durchschnittliche Zeit bei 156 Minuten pro Tag lag.

Als wir eine vierte Klasse interviewten, mussten wir feststellen, dass jeder Schüler schon ein Smartphone besaß. In diesem Alter ist es noch schwer, zu entscheiden, was man ins Internet stellen sollte und was nicht. Viele Kinder denken nicht über ihre Zukunft nach, wenn sie etwas posten – denn was einmal im Internet ist, bleibt auch dort.

Deshalb sollte jeder Mensch, egal ob jung oder alt, bewusst überlegen, was er von sich preisgibt und wie oft am Tag er das Handy nutzen muss. Oder ob man es lieber mal wieder zur Seite legt und die Realität genießt.

Annika Gärtz, Bruno Niedobezki Carla de Wendt, 9b, Immanuel-Kant-Gymnasium Heiligenhaus

E-Sport – Sport ohne Bewegung

E-Sport ist der professionelle, virtuelle Wettkampf zwischen Spielern in Online-Spielen.

In den letzten Jahren ist der E-Sport immer populärer geworden und die Tendenz ist steigend. Auch deutsche Fernsehsender wie ProSieben MAXX und Sport1 erkennen den E-Sport an und zeigen die Highlights von Spielen wie „Counter-Strike“ im Free-TV. In den USA, China und Frankreich ist E-Sport als Sportart anerkannt, doch der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) verweigert die Anerkennung, weil der E-Sport nicht den Anforderungen entspräche. Laut der Sporthochschule Köln ist die Stressbelastung allerdings genauso hoch wie beim Bogenschießen. Denn neben der technischen Beherrschung des Computers sind auch Auge-Hand-Koordination, Reaktionsvermögen und Ausdauer spielentscheidend. Trotz der Ablehnung sind die Organisatoren des E-Sports überzeugt, dass sie auch ohne den DOSB den Durchbruch schaffen und E-Sport irgendwann so populär wie Fußball wird.

Linus Kieninger, Jannik Mettner, Salih Bag und Daniel Hillebrand, 9b, Immanuel-Kant-Gymnasium

Humor und Kritik – Auch Satire darf nicht alles

Wo liegen die Grenzen zwischen Humor, Witzen, Beleidigung und Verunglimpfung?

Satire ist eine kritische und belustigende Betrachtung von Geisteseinstellungen, Verhaltensweisen oder Ereignissen. Häufig werden Personen, die sich nach Meinung des Satirikers falsch verhalten haben, lächerlich dargestellt. Typische Stilelemente der Satire sind Übertreibung, Ironie und Spott. Dabei muss eine satirische Kernaussage immer im Vordergrund stehen. Ansonsten handelt es sich nicht mehr um Satire, sondern um Comedy oder bloße Beleidigung. Im Gegensatz zur Comedy ist Satire hochpolitisch.

Außerdem soll Satire zur Reflexion animieren und so nicht nur belustigen, sondern auch Informationscharakter haben. In Deutschland wird Satire durch die Meinungs- und Kunstfreiheit geschützt. Dem entgegen steht das Persönlichkeitsrecht, welches besagt, dass jeder selbst darüber bestimmen darf, wie er sich in der Öffentlichkeit darstellt.

Den Unterschied zwischen Beleidigung und Satire, Kunstfreiheit und Persönlichkeitsrecht wollte der Moderator Jan Böhmermann im Frühjahr letzten Jahres mit einem als „Schmähkritik“ betitelten Gedicht demonstrieren, in dem der türkische Präsident Erdogan verunglimpft wird. Damit löste Böhmermann eine Grundsatzdebatte um die Grenzen der Satire aus und wurde von der türkischen Regierung angezeigt. Das Verfahren wurde allerdings im Oktober 2016 eingestellt. Dieses Beispiel zeigt, welche Wirkungskraft Satire haben kann.

Grundsätzlich gilt: Unabhängig von Religion oder politischer Einstellung kann Satire gegen jeden gerichtet werden, der ein entsprechendes Fehlverhalten an den Tag legt. Dabei muss Satire wehtun, um die kritisierten Personen auf ihre Fehler aufmerksam zu machen. „Die Satire muss übertreiben und ist ihrem tiefsten Wesen nach ungerecht. Sie bläst die Wahrheit auf, damit sie deutlicher wird“, fasste Kurt Tucholsky treffend zusammen.

Viele denken fälschlicherweise, dass Satire alles dürfe, dies ist aber nur mit Einschränkungen zutreffend. Somit kann man eindeutig sagen: Satire ist zwar frei, aber sie ist kein Freibrief

Leona Wang, Mira Zaunick, 9b, Immanuel-Kant-Gymnasium Heiligenhaus

Sport – Sport überwindet Grenzen

Der Gambier Ousman Manneh floh aus seiner Heimat und ist nun Profifußballer.

Ousman Manneh kam im Jahr 2013 vom Flüchtlingsheim Lesum zu einem Sichtungslehrgang des Regionalligisten Blumenthaler SV und erkämpfte sich einen Stammplatz in der dortigen A-Jugend.
Schnell sprach sich das große Talent des Angreifers bis zu den Scouts einiger Bundesligisten rum. Neben Werder Bremen zeigten auch der VFL Wolfsburg, Schalke 04 und der Hamburger SV Interesse an ihm. Am Ende entschied sich Manneh für Werder und bekam dort einen Vertrag bis 2018.

Über das tatsächliche Alter Mannehs gibt es widersprüchliche Angaben. Laut seiner in Deutschland vorliegenden Dokumente ist er am 10. März 1997 geboren und damit 19 Jahre alt. Auch auf der Webseite des afrikanischen Fußballverbandes CAF findet sich ein Spielerprofil von Ousman Manneh. Dort ist er allerdings zwei Jahre älter. Ungeachtet dessen sind die Verantwortlichen von Werder Bremen von ihrer Entdeckung überzeugt. „Er ist ein junger Spieler, der über ein großes fußballerisches Potenzial verfügt. Für uns ist es nun eine spannende Aufgabe, an seiner weiteren sportlichen Entwicklung mitzuwirken“, sagte Trainer Alexander Nouri.

Auch Viktor Skripnik, der bis Mitte September 2016 noch der Cheftrainer von Werder Bremen war, hatte den begabten Angreifer auf dem Schirm und sagte zu Beginn seines Vertrags: „Wenn er sich weiter in der 3. Liga profiliert, bin ich fest davon überzeugt, dass er bei uns nicht nur trainieren, sondern auch spielen kann.“ Der Ukrainer warnte jedoch im gleichen Atemzug: „Aber jeder weiß, dass Talent nur 20 Prozent ausmacht. Er muss weiter akribisch und hart arbeiten.“ Und genau so sollte es kommen, Manneh arbeitete hart und überzeugte in der 3. Liga. Im September dann stand Manneh für die Bundesligamannschaft in der Startelf, im Oktober schoss er sein erstes Bundesligator.

Werder Bremens Ehrenpräsident Klaus-Dieter Fischer war Augenzeuge von Mannehs Gala und schon nach der ersten Partie schwer begeistert. „Er bewegt sich vor allem großartig“, sagte der 74-Jährige über den 1,90 Meter großen Angreifer. An Mannehs Beispiel sieht man, dass Sport eine ideale Integrationsmöglichkeit bietet.

Tobias Barenberg, Lucas Fischbach, Malte Rode und Nico Scholl, 9b, Immanuel-Kant-Gymnasium