Der Gambier Ousman Manneh floh aus seiner Heimat und ist nun Profifußballer.
Ousman Manneh kam im Jahr 2013 vom Flüchtlingsheim Lesum zu einem Sichtungslehrgang des Regionalligisten Blumenthaler SV und erkämpfte sich einen Stammplatz in der dortigen A-Jugend.
Schnell sprach sich das große Talent des Angreifers bis zu den Scouts einiger Bundesligisten rum. Neben Werder Bremen zeigten auch der VFL Wolfsburg, Schalke 04 und der Hamburger SV Interesse an ihm. Am Ende entschied sich Manneh für Werder und bekam dort einen Vertrag bis 2018.
Über das tatsächliche Alter Mannehs gibt es widersprüchliche Angaben. Laut seiner in Deutschland vorliegenden Dokumente ist er am 10. März 1997 geboren und damit 19 Jahre alt. Auch auf der Webseite des afrikanischen Fußballverbandes CAF findet sich ein Spielerprofil von Ousman Manneh. Dort ist er allerdings zwei Jahre älter. Ungeachtet dessen sind die Verantwortlichen von Werder Bremen von ihrer Entdeckung überzeugt. „Er ist ein junger Spieler, der über ein großes fußballerisches Potenzial verfügt. Für uns ist es nun eine spannende Aufgabe, an seiner weiteren sportlichen Entwicklung mitzuwirken“, sagte Trainer Alexander Nouri.
Auch Viktor Skripnik, der bis Mitte September 2016 noch der Cheftrainer von Werder Bremen war, hatte den begabten Angreifer auf dem Schirm und sagte zu Beginn seines Vertrags: „Wenn er sich weiter in der 3. Liga profiliert, bin ich fest davon überzeugt, dass er bei uns nicht nur trainieren, sondern auch spielen kann.“ Der Ukrainer warnte jedoch im gleichen Atemzug: „Aber jeder weiß, dass Talent nur 20 Prozent ausmacht. Er muss weiter akribisch und hart arbeiten.“ Und genau so sollte es kommen, Manneh arbeitete hart und überzeugte in der 3. Liga. Im September dann stand Manneh für die Bundesligamannschaft in der Startelf, im Oktober schoss er sein erstes Bundesligator.
Werder Bremens Ehrenpräsident Klaus-Dieter Fischer war Augenzeuge von Mannehs Gala und schon nach der ersten Partie schwer begeistert. „Er bewegt sich vor allem großartig“, sagte der 74-Jährige über den 1,90 Meter großen Angreifer. An Mannehs Beispiel sieht man, dass Sport eine ideale Integrationsmöglichkeit bietet.
Tobias Barenberg, Lucas Fischbach, Malte Rode und Nico Scholl, 9b, Immanuel-Kant-Gymnasium