Zeitarbeitsverträge – Befristet – aber besser als arbeitslos

Es ist 8.15 Uhr und Ursula Mayer (43, Name geändert) betritt das Sekretariat. Im Büro ruft sie ihre E-Mails ab, liest eine Rechnungsreklamation und informiert daraufhin die Buchhaltung.

Anschließend bearbeitet Ursula Mayer die Wiedervorlage in „Outlook“: Sie koordiniert die Umbuchung in einem Zeiterfassungssystem gemeinsam mit einem Kollegen und kontrolliert Buchungen für die Monatsabrechnung. Nach einem längeren Gespräch mit einer Kollegin legt Ursula Mayer Ordner im Netz an, in die die Leistungsnachweise der Projektmitarbeiter eingestellt werden. Danach versendet Ursula Mayer Mitteilungen zur monatlichen Abrechnung an die Teamleiter. Um 11.45 Uhr macht sich Ursula Mayer an ihre letzte Aufgabe für heute: Sie erstellt einen Leistungsnachweis für ihren Kollegen.

Doch Ursula Mayer weiß, dass es mit der Arbeit nicht immer so gut laufen kann, da sie nur einen befristeten Vertrag hat. Sie will ihre Arbeit trotzdem gut machen – obwohl ihr manchmal der Gedanke kommt, dass ihre Arbeit nicht anerkannt wird. Das Arbeitsverhältnis könnte auslaufen und nicht verlängert werden. Dennoch denkt sie, dass befristet Verträge nicht abgeschafft werden sollten, weil sie eine Möglichkeit bieten, zumindest zeitlich begrenzt am Arbeitsmarkt teilzuhaben und nicht arbeitslos zu sein.

Leonie Wesener, Erkrath, Gymnasium Hochdahl

Jazz- und Modern Dance-Turnier in Wuppertal – Wie Pia mit den „Dance Cats“ abräumte

Es ist 15.30 Uhr, in einer Turnhalle des Sportzentrums in Küllenhahn, Wuppertal. Das Publikum applaudiert, denn gerade laufen die neun Formationen der Kinderliga 1 und die elf Formationen der Jugend-Landesliga 1 symmetrisch auf die Bühne. Heute ist das zweite Jazz- und Modern Dance-Turnierwochenende der Saison.

Auch Cindy Becker (Namen geändert) applaudiert. Ihre Schwester Pia wird gleich mit den „Dance Cats“ des TSV Hochdahl tanzen. „Obwohl die Stellproben schon sehr anstrengend waren, freue ich mich aufs Tanzen“, sagt Pia. Gespannt schaut Cindy den verschiedenen Tänzen zu. „Es fasziniert mich immer wieder, wie gelenkig manche Tänzerinnen sind.“ Im Programmheft steht noch einmal, worauf die Wertungsrichter achten: z.B. den Schwierigkeitsgrad der Schritte, Sprünge und Hebungen, die Gleichmäßigkeit und die Zusammensetzung von Musik, Outfit und Tanz.

Die Umkleidekabinen sind voll und nicht gelüftet. Deshalb ist Pia froh, dass sich die Gruppe jetzt aufwärmen muss. In einer Nebenhalle spielen sie Spiele. Später dehnen sie sich mit Übungen vom Training für den Spagat. Endlich werden die „Dance Cats“ aufgerufen. Cindy findet, dass sie sehr gut und schön tanzen. Vielleicht sind aber einige besser als sie. Letzte Woche erreichten sie beim Turnier nur den siebten Platz.

Nach der Pause wird bekannt gegeben, wer es ins „Große Finale“ geschafft hat. Pias Gruppe ist auch dabei! Dann ist es so weit. „Natürlich bin ich nicht perfekt, aber ich habe mich sehr angestrengt“, sagt Pia, als sie von der Tanzfläche kommt.

Nachdem alle Formationen zum zweiten Mal getanzt haben und die Wertungen ausgerechnet sind, steigt die Spannung. Für die „Dance Cats“ und deren Fans ist das Ergebnis eine besonders große Überraschung: Sie haben den zweiten Platz erreicht! Pia: „Der Sprung vom siebten auf den zweiten Platz liegt auch an den Wertungsrichtern. Ich bin gespannt, wie wir nächstes Mal abschneiden.“ „Sie haben es verdient“, sagt Cindy. Bei der Siegerehrung bekommen „Flick Flack“ (3. Platz) aus Wuppertal, die „Dance Cats“ und „Confusion“ (1. Platz) aus Wuppertal einen Pokal. „Darüber freue ich mich natürlich auch, aber am Wichtigsten ist es, dass wir Spaß hatten“, sagt Pia zufrieden.

Hannah Müller, Erkrath, Gymnasium Hochdahl

Nachwuchsmusiker ausgezeichnet – Preisträgerkonzert von „Jugend musiziert“

In der Stadthalle Erkrath fand vor kurzem ein Preisträgerkonzert des „Jugend musiziert“-Wettbewerbs statt.

Das Preisträgerkonzert begann mit dem Stück „Er ist’s“, das von Esther Laetita Koch aus Mettmann vorgesungen wurde. Danach hielt der Vorsitzende des Regionalausschusses, Karl Hentschel, eine Dankesrede an die Jury und Teilnehmer.

Anschließend folgte ein Stück von Kim Robertson, das von Romy Rittmann auf einer Harfe vorgespielt wurde.

„Die Harfe hat einen schönen Klang und es ist ein besonderes Instrument, das schwer zu spielen ist“, dachte ich, als ich den Klang hörte. Darauf folgten ein Geigenduo, ein Querflötenquartett, ein vorgesungenes Stück mit Gitarrenbeleitung, noch ein Harfenstück, ein Balagma-Ensemble, ein selbst komponiertes Stück von Mascha Alfs aus Langenfeld, welches sie vorsang und gleichzeitig auf dem Klavier vorspielte, ein Klarinettenquartett, ein Klaviersolo-Stück, ein Holzbläserquartett und ein Schlagzeugsolo-Stück.

Dieses Jahr wurden fünf Musiker jeweils mit einem Förderpreis von 300 Euro ausgezeichnet: Hanni Liang(Klavier solo) aus Mettmann und Mona Möstle(Querflöte), Friederike Bassek (Oboe), Justina Stark(Klarinette) und Marcel Egert (Fagott) zusammen als Holzbläserquartett aus Ratingen.

Nach der Förderpreisauszeichnung wurde der Teilnehmer für die beste Interpretation eines zeitgenössischen Stückes ausgezeichnet. Diesen Preis gewann Christian Ziegler, der die Variation der 27.Oper von Anton von Webern vorgespielt hatte.

Das Konzert endete mit einem selbst komponierten Schlagzeug-Stück von Markus Meier aus Langenfeld.

Livia Wu, Erkrath, Gymnasium Hochdahl

Rundgang mit Museumsführer Christian Hildebrandt – Junge Fans von alten Neandertalern

Mettmann, 13Uhr. Ich betrete das Neanderthal Museum.

Eine Dame an der Kasse stellt mir Museumsführer Christian Hildebrandt vor. Ich frage ihn: „Wie lange arbeiten Sie schon hier?“

Hildebrandt: „Die Führungen mache ich seit 2004.“ „Und wie lange gibt es das Museum schon?“ „Es wurde 1996 eröffnet!“

14 Uhr: Christian Hildebrandt erklärt den Besuchern, wie die Kopfhörer funktionieren, bevor es los geht. „Herzlich Willkommen, ich werde Sie jetzt durch das Museum führen. Der Schwerpunkt sind natürlich die Neandertaler, die vor 40.000 Jahren lebten.“ Die Führung beginnt, und Christian Hildebrandt erklärt zu jedem Bild, wie es entstanden ist oder welche Bedeutung es hat.

Christian Hildebrandt macht es auch den Kleineren interessant: „Welche Tiere gab es denn früher?“

„Rotwild?“ lautet die Antwort. „Nicht ganz, es waren die Mammuts! Und die Neandertaler waren uns viel ähnlicher als viele bis vor kurzem gedacht haben“, erzählt Hildebrandt. „Sind sie durch Krankheiten ausgestorben?“, fragt eine Frau. „Das schließen wir aus, da es sich über tausende von Jahren hingezogen hat.“

Wieder bezieht er die Kinder mit ein: „Warum fingen sie denn wohl an, Bäume zu fällen?“ „Für Häuser?“, fragt ein Mädchen. „Genau, als Baumaterial!“

Und zum Schluss der Führung bringt Hildebrandt noch einen schönen Schlusssatz: „In uns allen könnte ein kleines Stück Neandertaler stecken!“

Hanna Kirschbaum, Erkrath, Gymnasium Hochdahl

Eine private Lan-Party – Kabelsalat und Eishölle

Dicke Regentropfen fallen auf das Pflaster. Der Transport gestaltet sich schwieriger als erwartet, denn der PC verträgt kein Wasser. Also schütze ich ihn, indem ich ihn in große Plastiktüten verpacke, und fahre los.

Am Ziel angekommen, geht es an das Verkabeln der Computer, indem wir die Lankabel mit einem Switcher und den PCs verbinden. Es ist ein großes Kabelgewirr entstanden, da auch die Kabel für den Strom ihren Platz brauchen. Endlich können wir uns ins Spielgeschehen stürzen.

Eineinhalb Stunden später. „Lass mal die Fanta rüberwachsen!“ „Nee, geht gerade nicht, der da hinten will mich absnipen!“ Diese Ausrufe sind im ganze Haus zu hören. Im Radio läuft 1Live, das Fenster steht weit offen, weil wir vor zwei Stunden das letzte Mal gelüftet hatten. Die Mutter kommt herein und sagt sauer: „Macht nicht so einen Lärm, es ist schließlich schon 1 Uhr. Schließt das Fenster, es ist ja schon eine Eishölle hier drin, außerdem ist die Pizza fertig.“

Enttäuscht unterbrechen wir das aufregende Spielgeschehen. Während des Essens diskutieren wir über die vergangenen Spielminuten. „Wer hat eigentlich die meisten Punkte?“ „Ist doch egal, am wichtigsten ist der Spaß.“ Später beginnen wir erneut das Spiel. Bald schon betritt die Mutter wieder den Raum und fragt: „Warum spielt ihr nicht mal was anderes?“ „Weil bei diesen Spielen eine Runde nur sehr kurz ist und man so schnell wieder einsteigen kann, wenn man einmal verloren hat. Außerdem kann man viel besser im Team spielen.“

Als wir das Spiel entgültig abbrechen müssen, um ins Bett zu gehen, sind alle ein wenig traurig, da wir es nun endgültig beenden – aber auch glücklich, weil es so viel Spaß gemacht hat.

Stefan Brenningmeyer, Erkrath, Gymnasium Hochdahl

Ein Trainingsabend – Meine Freunde beim Badminton

Im Bus der Linie O6 sitzen einige Leute, die gerade von der Arbeit kommen – und ganz hinten Kevin, mein Freund, der mich zum Badmintontraining mitnimmt.

„Hi , was glaubst du, was Man-Long gerade macht? „“Warten.“ Nach einer fünfminütigen Busfahrt kommen wir am Hochdahl-Schulzentrum an. Vor der Turnhalle wartet Man-Long, ein weiterer Freund. Nach dem Umziehen in der Umkleidekabine gehen wir eine Treppe runter in die Halle. Dort hören die „Kleinen“ gerade auf zu spielen, damit die „Größeren“ kommen können.

Zuerst müssen Kevin und Man-Long fünf Runden laufen. Danach können sie auf einem der Felder gegeneinander spielen oder ein Zweierteam bilden und gegen zwei andere spielen. Nach anderthalb Stunden machen Kevin und Man-Long Schluss und gehen sich wieder umziehen. Nachdem wir aus der Turnhalle herausgegangen sind, verabschieden wir uns von Man-Long. Wir gehen zur Bushaltestelle, warten einige Minuten und fahren mit dem Bus wieder zurück.

Martin Klepek, Erkrath, Gymnasium Hochdahl

Fegen, spülen, Pferdeboxen säubern – Kinder überfordert im Haushalt

Es Samstag, 9 Uhr morgens, und der Wecker von Thomas Röbe* klingelt. „Thomas, komm frühstücken. Du hast noch eine Menge zu tun.“ Die Familie wohnt auf einem großen Hof mit 16 Pferden.

Zum Frühstück gibt es ein belegtes Brot mit einem Ei.

„Jetzt beeil dich doch mal, du musst noch den Hof fegen.“ Thomas geht bei knapp 10 Grad im Pullover raus und fegt den Hof. Der Wind ist kalt und der Hof fast sauber. „Thomas, hast du den Müll schon runter gebracht? Danach kannst du die Spülmaschine noch ausräumen.“ Die von Thomas Röbe aufgezählten Dinge im Haushalt sind unter anderem Staub wischen, Saugen und die Boxen der Pferde sauber machen. Beim Essen wird kaum geredet, nur gestritten. Rund 30 Prozent der befragten 12-16 Jahre alten Schüler müssen den Haushalt übernehmen.

Es geht auf 23 Uhr zu, und der 13-jährige Thomas Röbe* muss noch mal aus dem Bett, weil er vergessen hat, sein Skateboard aus der Einfahrt zu stellen. Dann ist Schlafenszeit und ein harter Tag geht zu Ende.

*Name geändert.

Yannik Wende, Erkrath, Gymnasium Hochdahl

Zugpläne und Bauprojekte – Ein Tag bei Siemens

Es ist 5.15 Uhr, der Wecker klingelt. Ein Mann steht auf, er heißt Ralf. 30 Minuten später macht er sich mit seinem eisblauen Opel Corsa auf den Weg. Am Arbeitsplatz angekommen, stellt er den Computer an und macht sich in der Zeit einen Kaffee.

Nachdem er seine E-Mails überprüft hat, fängt er mit seiner Arbeit an: Als Erstes muss er sich die Konstruktionszeichnung eines Hochgeschwindigskeitszuges ausdrucken. Ralf überprüft, ob auch kein Fehler darin ist.

Als Zweites legt er ein Fertigungskonzept fest, in dem die Baureihenfolge einer Baugruppe festgelegt wird. Hierzu werden Fertigungshilfsmittel definiert, die für den späteren Bau benötigt werden. Als letztes muss er noch das Fertigungskonzept mit den beteiligten Abteilungen durchsprechen. Damit ist die Arbeit für diesen Tag geschafft.

Dominik Thiemermann, Erkrath, Gymnasium Hochdahl

Viel Stress für Dr. Claudia Wallstein – Ein Tag in der Arztpraxis

Es ist 7.30 Uhr in der Praxis Wallstein am Hochdahler Markt. Die Tür geht auf, und Dr. Claudia Wolfstein betritt ihre Praxis. Sie sieht schon einige Patienten im Wartezimmer sitzen.

Sie geht zur Sprechstundenhilfe und fragt, ob Ultraschalluntersuchungen anstehen. Es riecht sehr sauber und stark nach Desenfiktionsmitteln und Gummihandschuhen. Die Ärztin bekommt die Akten der Patienten und führt zwei bis drei Untersuchungen durch.

Es ist mittlerweile 8 Uhr. Die Zuckerpatienten sind eingetroffen und bekommen jedes Vierteljahr eine Routine-Untersuchung. Um 9 Uhr beginnt Dr. Wallsteins Akut-Sprechstunde, d.h. bis 12.30 Uhr werden Untersuchungen angeboten, z.B. EKG, Lugenfunktion, Blutabnahme, Allergieuntersuchung, Belastungs-EKG und Infusionen. Die Patienten bekommen das, was sie benötigen.

Bis 13.45 Uhr liest Claudia Wallstein dann Krankenhausentlassungen, Krankenakten, Laborergebnisse oder ruft Patienten an, die entweder eine niedrigere oder höhere Dosis an Medikamenten nehmen müssen. Danach macht sie circa zwei bis drei Hausbesuche, und anschließend hat sie noch eine Nachmittagssprechstunde.

Nina Kirchgässler, Erkrath, Gymnasium Hochdahl

Der unbezahlte 24-Stunden-Job – Alltag einer Hausfrau

6.20 Uhr, der Tag beginnt: Nur zehn Minuten fürs Austehen, Waschen und Anziehen, danach wird das Frühstück gemacht. „Jeden Tag dasselbe und niemand bedankt sich.“

Jetzt, nachdem das Frühstück auf dem Tisch steht, werden die Kinder geweckt. Um 7.15 Uhr schickt die Mutter ihre Kinder zum Bus. Wenig später wird für den Fünfjährigen Frühstück gemacht, anschließend wird er für den Kindergarten angezogen und dorthin gebracht. Nachdem die Mutter wieder Zuhause ist, macht sie den Haushalt: saugen, spülen, Mittagessen machen und Boden wischen.

Um 1.50 Uhr holt sie den Kleinen vom Kindergarten ab. Nun wird das Mittagessen zu Ende gemacht. Während die Mutter und ihr Sohn essen, gucken sie fern. 30 Minuten später macht sie das Essen für ihre zwei anderen Söhne, die bald von der Schule kommen. Nachdem die von der Schule geommen sind und gegessen haben, macht sie den Abwasch. Kurz danach wird der Jüngste wieder zum Kindergarten gebracht.

Nun fährt die Mutter einkaufen, holt den Sohn anschließend wieder im Kindergarten ab. Bis 19 Uhr macht sie den Haushalt , den Garten und gönnt sich etwas Fernsehen. Scließlich macht sie Abendbrot und den Abwasch. Jetzt ist es 20 Uhr – und jetzt erst fängt ihre Freizeit an. Bis 22 Uhr guckt sie Fernsehen oder arbeitet am Laptop. Zu allerletzt schickt sie ihre Kinder schlafen und geht kurz darauf auch ins Bett.

Edgar Klepek, Erkrath, Gymnasium Hochdahl