Beim Ostermarkt „West trifft Ost“ – Honig-Bonbons und Schnitzfiguren

12 Uhr. Auf dem Ostermarkt im Bürgerhaus unter dem Motto „West trifft Ost“ laufen viele Menschen zwischen den Ständen hin und her. Familie Spiegel schlendert an einigen Ständen vorbei bis Claudia Spiegel an einem Stand mit buntem Papierschmuck anhält.

Beim Weiterlaufen entdeckt die Familie unter anderem den Holzstand mit kreativen Schnitzfiguren, den Wollestand mit warmen, bunten und selbst geschtrickten Wollpullovern oder einen Stand, an dem selbst gemalte und bunte Bilder verkauft werden. Jetzt hält Johannes Spiegel an einem Glasstand an und betrachtet eine Flasche, die mit Wasser und zwei Glasfiguren gefüllt ist. „Der Flaschenteufel gefällt mir, weil es ein schönes Spielzeug ist und man bestimmen kann, wie viele Glasfiguren sinken.“

Mir allerdings wurde langsam langweilig bis ich einen Stand mit schönen und verschiedenen Eiern entdeckt habe. Die Eier sind ausgeblasen und von verschiedensten Vogelarten. Wenig später kauft Michael Spiegel an einem Honigstand Bonbons.“Am liebsten würde ich auch noch viele Sorten Honig kaufen, um sie alle zu probieren.“

Claudia Spiegel ist begeistert vom Markt: „Er gefällt mir gut, weil die Teilnehmerso unterschiedliche Sachen hergestellt haben und ich Anregungen für mich selbst mit nach Hause nehmen kann.“

Lars-Phillip Spiegel, Erkrath, Gymnasium Hochdahl

Besuch beim größten ,,Aquarium“, dem Sealife Oberhausen – Im Fisch-Tunnel

Mittwochnachmittag, vor dem ,,Riesenaquarium“ Sealife in Oberhausen. Eine große Schlange steht mir und meiner Mutter noch bevor. Wenig später bekommen wir einen Stempel und dürfen herein.

Erstmal kommen wir in einen kleinen Raum, der sehr schön bemalt ist: Es ist überall blaues Wasser aufgemalt mit weißen Luftblasen und rosafarbenen Quallen. Dort werden wir von einem Führer begrüßt. Er bittet uns, nicht ins Fischbecken zu fassen und auch nicht gegen die Aquarien zu klopfen, weil die Fische Angst bekommen.

Überall sind die Wände und Decken dem Thema nach geschmückt. Nach den Gebirgsquellen und der Tropfsteinhöhle mit den Stalagmiten, die von der Decke hängen, kommen wir am Hafen an, der zum Schwarmring führt, der – wie ich finde – am schönsten ist. Denn dort ist ein runder Gang komplett aus Glas. Rundherum ist Wasser, in dem die Fische schwimmen. Nicht irgendwelche Fische. Es sind alles Fische einer Art, die sehr schnell mit der Strömung schwimmen.

Manchmal sieht man eine Tafel mit verschiedenen Bemerkungen wie zum Beispiel „Wusstest du, dass einige Fische, wie zum Beispiel die Lippfische, im Laufe ihres Lebens das Geschlecht ändern?“

Dann gehen wir durch die Seegraswiesen und durch ein U-Boot an den Nordseegrund, wo noch eine Tafel aufgebaut ist: „Wusstest du, dass die Wahrscheinlichkeit, einen Sechser im Lotto zu haben, höher ist, als von einem Hai gefressen zu werden?“

Dann gehen wir über eine Brücke an der Fragatte vorbei zum Atlantiktiefgrund und dem Meeresgrund, den größten Stationen des Museums.

Das Sealife ist mit 3.300 Kubikmetern und zwei Millionen Liter Wasser das größte Süß- und Wasseraquarium Deutschlands. Überall sind Fische von klein bis groß. Auch Haie sind zu sehen.

Mich hat diese Welt fasziniert. Der Ausflug war sehr interessant und ich bin nun insgesamt besser informiert.

Melanie Zuber, Erkrath, Gymnasium Hochdahl

Gute Angebote und viele Besucher – Trödelmarkt im Paul-Schneider Haus

Im Paul-Schneider Haus fand am Sonntag, 1. März 2008, ein Trödelmarkt statt. Es waren viele Leute anwesend. Im Zentrum des Trödelmarktes gab es viele Angebote von Kleidung bis hin zu Spielen.

An jedem Angebot hing ein farbiges Kärtchen, auf dem unter anderem der Preis und die Person, die es verkauft, vermerkt war. Auch für Versorgung war gesorgt. Man konnte sich im Trödelmarkt zwar schnell verlaufen, nach einigen Minuten konnte man sich schnell orientieren. Ein kleines Manko war, dass es nach einiger Zeit voll wurde und man dadurch wenig Platz hatte.

Chung Man Long, Erkrath, Gymnasium Hochdahl

Schlimme Diagnose – „Meine Welt brach zusammen“

Das McCune-Albright-Syndron ist ein seltenes Syndrom. Man hat Knochenprobleme. Der Knochen wandelt sich schneller in Knorpel um, somit sind Knochen anfälliger für Brüche.

Wenn ein zu großes Gewicht auf ihnen lastet, brechen sie einfach durch, und die Heilung dauert länger als bei anderen. Die Krankheit beinhaltet auch Café-au-lait-Flecken, das sind hellbraune Pigmentflecken. Jeder hat mindestens einen davon. Ich spreche aus eigener Erfahrung.

Als Betroffene wird man von anderen ausgegrenzt. Ich wünsche mir nichts mehr, als einmal alles zu machen, was ich sonst nicht darf. Nach der Diagnose musste ich mein Leben umkrempeln. Ich erfuhr zuerst, dass ich nicht mehr springen durfte. Erst war es nicht schlimm. Aber als ich erfuhr, dass ich gar keinen Sport mehr machen darf, brach meine Welt zusammen. Ich wusste nicht weiter. Wieso gerade ich?

Viele Eltern, die ein Kind mit diesem Syndrom haben, hatten schon mal so einen Fall in ihrer Familie. Wenn Eltern das Syndrom frühzeitig erkennen, kann Schlimmes verhindert werden, zum Beispiel, dass die Beine krumm werden und man nicht mehr laufen kann. Mädchen kommen früher in die Pubertät. Damit es keine Verwechslungen gibt: Ich habe keine Glasknochen. Seit einiger Zeit komme ich mit meiner Krankheit klar.

Mareike Thiel, Solingen, Gymnasium Vogelsang

Geschichten aus dem alten Rom – Auch Cleopatra liebt Gummibären

Was wäre Haribo, wenn es das römische Reich noch geben würde? Ein Gedankenspiel.

Mit 100 Millionen Ursi Aurei (Bären aus Gold) täglich ist Haribo die größte Süßholzmanufaktur des römischen Imperiums. Offensichtlich sind die Leckereien eine Goldgrube für Haribo. So gehören sie am kaiserlichen Hof zum festen Bestand, und selbst Cleopatra, seit kurzem zu Besuch, lässt sie sich nach Ägypten liefern. Obwohl die Basis nicht die Fabrik in Rom ist, ist sie dennoch die größte. 700 Sklaven arbeiten, um in einer Woche libraeweise (pfundweise) Süßholzbären zu raspeln. „Um das Geheimnis der Rezeptur zu wahren, werden die Leibeigenen den Löwen zum Fraß vorgeworfen, falls sie Informationen weiterleiten”, sagt M. Crassus Alfter, Sprecher des Standortes Rom.

Bekannt ist, dass im ganzen Imperium pro Tag 100 Millionen Goldbären hergestellt werden. So könnte man sich mit der Jahresproduktion ein Band aus stehenden Ursi vorstellen, das viermal bis zur Unterwelt reicht. Besonders Sklavenhändler profitieren vom Standort mitten in Rom, und Arndt Rüttges, Imperator über die 85.000 Arbeiter, macht Hoffnung auf noch mehr Successus (Erfolg).

Mit „Lib’ris date Haribo, date nunc cum gaudio! (Haribo macht Kinder froh!)” nahm alles seinen Anfang. Hans Riegel der Ältere gründete die Firma, um 40 Annos Post mit Stolz dem Werbespruch hinzuzufügen: „Etiam maior horum, pleni nunc sunt gaudiorum! (Und Erwachsene ebenso!)” Seit diesem Datum wurden die Süßholzursi stets verbessert. So gibt es seit kurzem Bärchen mit dem Geschmack des grünen Malum, was uns der 84-jährige Hans Riegel mitteilt. Besonders stolz ist man jedoch auf die neuartige Weise des Einpackens. Wichtig sei dabei vor allem die Verpackung und Herstellung der Lakritzschnecken. Viele haben es auf diese besondere Süßholzart abgesehen, aber ihr Geheimnis wird gut geschützt.

Leonie Steimel, Solingen, Gymnasium Schwertstraße

Warum und wie Magersucht den Körper zerstört – Die Nahrung verweigern, bis die Haare ausfallen

Magersucht ist eine schlimme und schwere Krankheit, von der man nur schwer wegkommt. Viele Menschen wissen nicht, womit sie es bei der Magersucht zu tun haben.

Magersucht ist eine psychische Krankheit. Schon vor der Pubertät kann sich entscheiden, ob ein Mädchen magersüchtig wird. Die meisten Mädchen mit dieser Essstörung sind zwischen 15 und 25 Jahren alt. Das liegt daran, dass viele Mädchen und Frauen in diesem Alter zu wenig oder kein Selbstbewusstsein haben und nicht mit sich klar kommen.

Magersucht hat viele gesundheitliche Folgen. Das häufige Erbrechen von Magensäure kann die Zähne schädigen, sie können im Laufe der Zeit verfaulen. Am ganzen Körper kann zudem eine flaumartige Behaarung auftreten. Durch die Magersucht zerstört man seinen eigenen Körper. Bei zu wenig Nahrung bekommt der Mensch zudem Konzentrationsschwierigkeiten.

Die Haare können ausfallen. Man kann Risse in der Speiseröhre bekommen, was beim Essen schlimme Schmerzen verursachen kann. Die Nieren führen zu wenig Flüssigkeit und können sich möglicherweise nie wieder davon erholen. Selbst zu Unfruchtbarkeit kann die Magersucht führen.

Am schlimmsten ist es aber, dass das Gleichgewicht der Blutsalze gestört werden kann, was das Herzstillstandrisiko steigen lässt.

Sabrina La Gattuta, Solingen, Städt. Gesamtschule Solingen

Design-Praktikum – Die eigene Mode schneidern

Sie bestimmen, was morgen an Klamotten angesagt ist: Modedesigner.

Sabrina macht ein Praktikum in der Branche ­ und entwirft sogar schon

eigene Stücke. Jetzt träumt sie von einer Anstellung.

Modedesignerin werden. Das war schon Sabrinas Kindheitstraum. Doch wie wird man Modedesignerin? Beste Voraussetzungen hat, wer Abitur und ein abgeschlossenes Studium hat. Ganze fünf Jahre muss man an einer staatlichen Uni studieren oder drei Jahre an einer privaten. Auch Praktika helfen, im Beruf Fuß zu fassen.

Sabrina absolviert seit August ein halbjähriges Praktikum bei C&A. Das Unternehmen sitzt in einem riesengroßen Gebäude in Düsseldorf am Flughafen. Im Gebäude gibt es verschiedene Etagen mit unterschiedlichen Aufgabenbereichen. In der einen wird ein Entwurf gestaltet, in der anderen die Schnitttechnik entwickelt und wiederum in einer anderen Etage die Produktion geplant. Insgesamt arbeiten im Haus rund 1500 Angestellte.

Und Sabrina darf sogar mitentscheiden, was im Trend liegen soll. Wenn sie etwas gemalt hat, wird es der Technikerin gezeigt, die oft noch Verbesserungsvorschläge hat.

Der Beruf Modedesignerin hat Zukunft. Aber es ist schwierig, eine Stelle zu finden. Die meisten, vor allem kleinere Firmen, haben schon Designer und wollen keine weiteren einstellen. Aber große Unternehmen wie C&A suchen immer wieder Modedesigner mit neuen Ideen. Sabrina träumt deshalb von einer Daueranstellung bei C&A.

Natalie Jung, Solingen, Albert-Schweitzer-Schule, Hahnenhausstr.

Außergewöhnliche Sportart – Für schlagkräftige Fäuste

Es ist eine der schnellsten Ballsportarten, die es gibt: Faustball. Wenn Spitzenspieler draufhalten, wird der Ball schon mal bis zu 140 Kilometer pro Stunde schnell. Abschrecken sollte das nicht. Lernen kann den Sport jeder.

Faustball ist eine Mannschaftssportart, die auf einem Spielfeld von 50 mal 20 Metern gespielt wird. Das Feld ist durch ein Netz in zwei Meter Höhe geteilt. Ziel ist es, den Ball so über das Netz zu schlagen, dass dem Gegner kein Rückschlag ermöglicht wird. Dabei darf der Ball vom selben Spieler nur einmal, insgesamt aber nur dreimal, geschlagen werden und vor jedem Schlag auch nur einmal den Boden berühren.

Faustball ist eine der schnellsten Ballsportarten, die es gibt. Angriffsschläge von Spitzenspielern erreichen Geschwindigkeiten von bis zu 140 Kilometern pro Stunde ­ da kommt kaum eine andere Ballsportart mit.

Es ist aber natürlich auch eine große Herausforderung, den Ball ohne Hilfsmittel und bei jeder Geschwindigkeit zu kontrollieren. Wichtig sind daher nicht nur Kraft und Ausdauer, sondern auch Koordination, Konzentration, Disziplin und ein feines Ballgefühl. In Deutschland wird in rund 1500 Vereinen Faustball gespielt. Es gibt 108 Mannschaften, die in der ersten und zweiten Bundesliga der Damen und Herren spielen. Faustball ist eine Sportart für Freizeit-, Wettkampf- und Leistungssportler. Und sie bietet sich wegen geringer Verletzungsgefahr, einfachen Regeln und schnellen Lernerfolgen auch als Schulsport an.

Wer athletische Faustball-Sportler sehen will, sollte sich einen Bundesliga-Spieltag oder ein Länderspiel ansehen.

Ehrenwort – ­ er wird begeistert sein. Doch Achtung: Faustballsport kann Zuschauer süchtig machen. Besonders spannende Spiele sind am 5. und 6. April in Solingen zu sehen: die Deutschen Hallenmeisterschaften der männlichen Jugend B in der OTV-Halle in Ohligs.

Wer Lust bekommen hat, kann aber auch beim Training in der OTV-Sporthalle vorbeischauen. Training ist im Winter donnerstags, 15 bis 16.30 Uhr, für bis Zwölfjährige, und dienstags, 16.30 bis 18.15 Uhr, für alle, die älter als zwölf Jahre sind. Ball-Talente werden immer gesucht.

Sebastian Niegeloh, Philipp Rosenthal, Solingen, Theodor-Heuss-Realschule

Selbstverletzung als Hilfeschrei – Bester Freund: die Klinge

Sie hatte Probleme mit dem Freund und in der Schule. Dafür gab die Schülerin sich die Schuld und dafür hasste sie sich. So sehr, dass sie zum Messer griff. Vernarbt ist heute nicht nur ihr Arm, sondern auch ihre Seele.

Die meisten von ihnen sind noch sehr jung, wenn sie das erste Mal in ihre Haut schneiden. Meistens sind Stress mit den Eltern, unerfüllte Liebe oder schlechte Noten die Gründe. Mit Kratzen fängt meistens alles an. Irgendwann reicht das aber nicht mehr. „Dann fängt man an sich zu schneiden”, berichtete uns eine Schülerin, die sich einst selbst verletzte. Sie will anonym bleiben. Aber dass sie dann anfing, sich so tief zu schneiden, dass es anfing zu bluten, verrät sie.

Richtig stark fing das bei ihr an, als sie Probleme mit ihrem Ex-Freund bekam. „Unter anderem hielt ich seine ständigen Beleidigungen nicht mehr aus. Zu diesem Stress kam dann noch Druck von außen. Durch den ständigen Stress verschlechterten sich immer mehr meine Noten.” Jeder aus ihrer Umgebung wusste, dass sie sich selbst verletzte. Immer wieder starrten sie ihre Arme an, doch keiner sagte etwas.

So wie dieser Schülerin geht es vielen Jugendlichen. Sie fühlen sich mit ihren Sorgen und Problemen alleingelassen. Wenn sie dann anfangen, sich zu schneiden, sprechen Ärzte von SVV ­ – selbstverletzendes Verhalten. Und das darf man nicht auf die leichte Schulter nehmen. Die Folgen einer solchen depressiven Episode können bis zum Selbstmord führen.

Auch die Schülerin dachte schon daran, ihrem Leben ein Ende zu machen. Und das sehr früh. „Als ich 13 Jahre alt war, fing ich an Tabletten zu schlucken. Ich wollte nicht mehr leben. Zu oft saß ich in meinem Zimmer in der Ecke und konnte den Druck nicht mehr aushalten. Meine Hände und Beine zitterten. Oft legte ich mich auch nur einfach auf den Boden und schlief unter Tränen ein.”

Während sie das erzählt, streicht sie sich immer wieder über ihre Arme. Ihre Hände zittern. Auf ihren Armen sieht man nichts mehr von ihren Schmerzen. Aber sie sitzen noch tief in ihrer Seele.

In so einer Situation verschließen sich viele Jugendliche, lassen niemanden an sich ran, haben Angst, sich jemandem anzuvertrauen. Sie fühlen sich schlecht. Leer. Allein. Die Klinge bezeichnen Ritzer oft als ihren einzigen Freund. Auch sich selbst hassen sie. „Du akzeptierst Dich nicht”, sagt die Schülerin. Der Hass entstehe, wenn man Ärger mit Familie, Freunden und anderen Personen habe. Man gebe sich allein die Schuld, bestrafe sich selbst ­- indem man sich in die eigene Haut schneidet.

Für die Eltern der betroffenen Kinder ist das Thema meist völlig neu, sie sind überfordert. Ärztlicher Rat kann helfen. Ein mehrwöchiger Klinikaufenthalt oder andere Therapien auch. Weitere Informationen unter www.rotetraenen.de.

Lara Gessner, Ramona Gasper, Solingen, Theodor-Heuss-Realschule

Gefährliche Magersucht – Wenn das Essen zum Feind wird

Ihren ausgehungerten Körper versteckte sie unter weiter Kleidung, und je dünner sie würde, desto dicker fühlte sie sich. Anna litt an Magersucht. Als der Arzt sie sah, wies er sie sofort in eine Klinik ein. Das war gut so.

Sie wollen möglichst schnell möglichst dünn werden. Und dafür hungern sie. Doch sie sind krank. Sie leiden an Magersucht. Lebensmittel werden für sie zum Feind. So war es auch bei der 18-jährigen Anna. Sie spricht heute über ihre Magersucht, um Jugendlichen zu vermitteln, welche Gefahren diese Krankheit mit sich bringt.

Annas Magersucht begann, nachdem ein naher Verwandter gestorben war. Um ihn trauerte sie sehr. Sie aß immer weniger. Damals war sie 16 Jahre alt. Anna verlor schon nach wenigen Wochen drastisch an Gewicht.

Über ihre Trauer wollte sie nie reden. Stattdessen zog sie sich immer mehr zurück und wollte sich nicht mehr in die Gesellschaft integrieren. Ungesunde Lebensmittel betrachtete sie als Feinde. Nur eine kleine Menge an gesunder Nahrung aß sie, manchmal nur einen Apfel am Tag.

Durch die fortschreitende Magersucht verlor Anna den Bezug zur Realität. Sie fühlte sich stets zu dick. „Ich sah in den Spiegel und war unzufrieden”, sagt sie. Nach sieben Monaten wog Anna bei einer Größe von 1,75 Meter nur noch 49 Kilo.

Und jedes Pfund, das purzelte, gab ihr ein Gefühl von Zufriedenheit. Deshalb wollte sie auch immer mehr abnehmen. „Ich war stolz auf das, was ich tat”, erinnert sie sich.

Annas Eltern merkten anfangs nichts von der Magersucht. Anna kaschierte ihren ausgehungerten Körper durch weite Kleidung und Ausreden. Sagten ihre Eltern: „Es gibt Essen”, sagte sie: „Ich habe schon gegessen.” Als ihre beste Freundin die drastische Gewichtsabnahme bemerkte, tat sie das Richtige. Sie informierte Annas Eltern. Diese wollten sofort mit Anna zum Arzt. Aber Anna sträubte sich heftigst dagegen. Nach langem Zureden der Eltern war sie dann doch bereit für einen Arztbesuch.

Annas Werte waren alarmierend. Der Arzt nahm sofort eine Einweisung in eine Spezial-Klinik für Magersüchtige vor. Dort verbrachte Anna fast zwei Jahre. Sie lernte, Lebensmittel langsam wieder zu schätzen und sich vom „Feindbild” zu verabschieden.

Heute hat sich Anna fast völlig erholt und nähert sich dem Normalgewicht in kleinen Schritten. Nur ihre Herz-Kreislaufstörungen werden immer bestehen bleiben und sie an ihre Vergangenheit erinnern.

Jennifer Hüttner, Solingen, Städt. Gesamtschule Solingen