Es ist 8.15 Uhr und Ursula Mayer (43, Name geändert) betritt das Sekretariat. Im Büro ruft sie ihre E-Mails ab, liest eine Rechnungsreklamation und informiert daraufhin die Buchhaltung.
Anschließend bearbeitet Ursula Mayer die Wiedervorlage in „Outlook“: Sie koordiniert die Umbuchung in einem Zeiterfassungssystem gemeinsam mit einem Kollegen und kontrolliert Buchungen für die Monatsabrechnung. Nach einem längeren Gespräch mit einer Kollegin legt Ursula Mayer Ordner im Netz an, in die die Leistungsnachweise der Projektmitarbeiter eingestellt werden. Danach versendet Ursula Mayer Mitteilungen zur monatlichen Abrechnung an die Teamleiter. Um 11.45 Uhr macht sich Ursula Mayer an ihre letzte Aufgabe für heute: Sie erstellt einen Leistungsnachweis für ihren Kollegen.
Doch Ursula Mayer weiß, dass es mit der Arbeit nicht immer so gut laufen kann, da sie nur einen befristeten Vertrag hat. Sie will ihre Arbeit trotzdem gut machen – obwohl ihr manchmal der Gedanke kommt, dass ihre Arbeit nicht anerkannt wird. Das Arbeitsverhältnis könnte auslaufen und nicht verlängert werden. Dennoch denkt sie, dass befristet Verträge nicht abgeschafft werden sollten, weil sie eine Möglichkeit bieten, zumindest zeitlich begrenzt am Arbeitsmarkt teilzuhaben und nicht arbeitslos zu sein.
Leonie Wesener, Erkrath, Gymnasium Hochdahl