„Als ich acht Jahre alt war, durften wir die Vorspiele der Bundesligabegegnungen bestreiten. Danach saßen wir in der Kabine und haben uns schon darauf gefreut, mit den Profis einzulaufen“, erzählt uns Joshua, der schon seit sechs Jahren bei Borussia spielt. Für ihn und seine Mannschaftskollegen ist es inzwischen Routine, einmal im Monat den Job der Balljungen zu übernehmen.
„Jetzt ist es normal, hinter der Bande zu stehen, doch als ich das erste Mal den Ball den Profis zuwerfen durfte, war es ein unvergessliches Gefühl“, erinnert sich Mario aus der U15 von Borussia Mönchengladbach.
Vor Spielbeginn herrscht in der Kabine der Balljungen eine ruhige, entspannte Stimmung. Je nach Wetterlage kleiden sie sich einheitlich ein, um einen vorbildlichen Eindruck zu hinterlassen. Viele Fußballfans wissen wahrscheinlich auch nicht, dass der DFB die Balljungen genau beobachtet.
30 Minuten vor Anpfiff statten sich die Jungs schon einmal für das Spiel mit einem Ball aus und setzen sich danach auf die Ersatzbank der Borussia. Jetzt wird entschieden, wer die jeweiligen Positionen im Stadion einnimmt.
„Konzentration und Disziplin sind die beiden wichtigsten Eigenschaften des Balljungen, aber es soll trotzdem noch sehr viel Spaß machen. Allerdings auch nicht zu viel Spaß, denn im Januar haben zwei unserer Balljungen versucht, Werder Bremens Kapitän Thorsten Frings bei einem Elfmeter zu stören“, schmunzelt der verantwortliche Jugendgeschäftsführer.
Mittlerweile ist Halbzeit im Spiel Borussia Mönchengladbach gegen den FC Bayern. Joshua und Mario hatten bis jetzt ein ruhigen Job und freuen sich auf eine bessere zweite Halbzeit. Nach Abpfiff des Spiels dürfen die Balljungen noch die Bälle des Hauptsponsors in die Ränge zu den Fans schießen. „Es war ein tolles Spiel, vor allem in der 2. Halbzeit! Wir freuen uns schon auf unseren nächsten Einsatz – hoffentlich reicht`s dann für einen Sieg.“
Ben Venhaus, Viersen, Erasmus-V.-Rotterdam-Gymnasium