Links außen: Nackt im Museum, bald auch nackt im Kino?

Von Maya Mary Kühne, International school of Düsseldorf

Haben Sie sich mal vorgestellt, wie Sie sich nackt eine Ausstellung ansehen? Ich mir auch nicht, aber was sich manche Menschen so ausdenken: 100 Frauen und Männer haben tatsächlich ihr Geld dafür ausgegeben, um nackt andere Nackte zu sehen. Also, wenn man Rizz hat, muss man dafür kein Geld ausgeben. „Nachts im Museum“ ist mir da schon lieber, da sieht man zwar auch raue und faltige Haut, aber die versteinert zum Glück tagsüber. Außerdem, wenn man schon nackt in Museen gehen kann, soll man dann auch nackt in andere öffentliche Bereiche gehen? Ich plane nämlich schon den nackten Ausflug ins Kino mit meinen Freunden, und Sie? Vielleicht nackt in den Park, wie damals im englischen Garten? Oder doch lieber zum Na(ck)chtshopping in die Stadt? Wir sehen uns.

Leserbrief: Erhöhte Parkgebühren für SUVs in Paris

Von Allegra Begale, 9. Klasse, International School of Düsseldorf

Sehr geehrte Redaktion,

Mit großem Interesse habe ich Ihren Artikel über die geplanten erhöhten Parkgebühren für SUVs in Paris gelesen. Doch erlauben Sie mir, meine Meinung zu diesem Thema zu äußern: Was für ein schlechter Schachzug, der in eine Sackgasse führen muss!

Es scheint, als hätten die Verantwortlichen dieser Regelung ihr Gehirn im Leerlauf gelassen. Glauben sie ernsthaft, dass ein paar erhöhte Parkgebühren die Stadt von den vermeintlich verwerflichen SUVs befreien werden? Die Realität ist, dass diese Fahrzeuge oft als Statussymbole gekauft werden – ein Tribut an die Überheblichkeit, der manche erliegen. Diese Leute werden die erhöhten Gebühren ohne mit den Wimpern zu zucken bezahlen, vielleicht sogar als provokanten Akt des Widerstands.

Man könnte fast meinen, diese Regelung sei eine Art humoristisches Experiment: „Wie viele Euros braucht es, um einen SUV-Besitzer zu entmutigen?“ Spoiler-Alarm: Es werden viele Euros sein.

Autos sind für uns Düsseldorfer heilig – das verstehe ich nur zu gut. Besonders wenn die Rheinbahn mal wieder streikt und die Mobilität unserer Stadt auf die Probe stellt. Die Vorstellung, dass man während einer Messe, wenn Düsseldorf im internationalen Rampenlicht steht, auf die Auto-Alternative angewiesen ist, lässt einem den kalten Schweiß auf die Stirn treten.

Vielleicht sollte Paris ihre Energie lieber darauf verwenden, wirkliche Lösungen für Verkehrsprobleme zu finden, anstatt sich in einem absurden Tanz der Parkgebühren zu verlieren. Man merkt also, dass die ganze Sache nicht ganz zu Ende gedacht ist. Was ist mit den Großfamilien? Müssen sie sich nun zwei Autos kaufen, statt eines großen SUV? Ist dies nicht noch schädlicher für unsere Umwelt?

Viele Fragen, die noch offen sind. Aber bis dahin können wir uns wohl auf eine neue Art von SUV-Schauspiel in den Straßen von Paris freuen: „Die Mutigen, die trotz allem parken.“ Womöglich eine neue Touristenattraktion.

Hochachtungsvoll,

Allegra Begale

“Dieses Museum ist ein offener Ort” – aber war es ein bisschen zu offen?

Von Amelie Finzel, 9. Klasse, International School of Düsseldorf

Offenheit spielt eine wichtige Rolle in unserer Welt, jedoch hat diese in einem Museum in Münster ein Ausmaß angenommen, das doch recht ungewöhnlich ist. Besucher einer Führung durften sich unbekleidet die Ausstellung “Nudes” ansehen, eine Ausstellung über nackte Körper.

Da kommen also nackte Menschen in ein Museum, um Bilder von nackten Menschen anzusehen. Es war bestimmt eine befreiende Erfahrung für alle, die daran teilgenommen haben. Ich frage mich aber, wohin mehr geschaut wurde, auf die anderen Gäste oder die Bilder? Vielleicht hat der eine oder andere ja sogar gedacht, dass das Original manchmal besser aussieht als das Bild?

Die Teilnehmer der Führung haben sich wahrscheinlich nicht diese Gedanken gemacht, weil sie Nacktheit als Normalzustand ansehen. Kleidung ist nicht nur dazu da, um den Körper zu verstecken, sondern auch, um sich warm zu halten. Einige der nackten Teilnehmer haben dies sicherlich auch bemerkt. Fest steht aber: den Nackten auf den Bildern war die Temperatur egal!

Buch Rezension: Shatter me Serie – Eine fesselnde Dystopie in 11 Teilen

Von Ira Charlotte Schäfer, 9. Klasse, International School of Düsseldorf

Ein weiteres Buch, das gehypt wurde auf BookTok, Instagram und Co.: Eine Dystopie, ein Jugendbuch. Oft graut es einem vor dem Lesen eines solchen Buches, da die Bücher häufig nicht die durch Social Media entstandenen Erwartungen erfüllen. Diese unerfüllten Erwartungen entstehen durch aus dem Kontext gerissene Zitate und durch den nicht realitätsentsprechenden Hype. Doch dies ist bei Shatter Me überhaupt nicht der Fall. Shatter Me wurde 2023 wiederentdeckt und von der Buch Community gefeiert, dabei spaltete das Buch bereits 2012 die Gemüter. Die Serie, bestehend aus 11 Büchern, hat durch ihre fesselnde Geschichte und einmalige Erzählweise eine große Fangemeinde für sich gewonnen und wurde in der Presse für ihre packende Handlung und einzigartige Erzählstimme gelobt.

Die Autorin, Tahereh Mafi, entführt die Leser in ihrem Roman in eine Welt der Unterdrückung, Apokalypse und Ungleichheit der Mächte. Sie erzählt die Geschichte einer jungen Frau mit einer gefährlichen Gabe: Ihre Berührung ist tödlich.

Seit 264 Tagen befand sie sich in Isolationshaft, von ihren Eltern und der Regierung weggesperrt. Gefangen in der Überzeugung, dass sie ein Monster ist und nicht fähig für ein richtiges gesellschaftliches Zusammenleben. Mit diesen Ängsten wird sie konfrontiert als Adam, ein Mann, den sie aus ihrer Vergangenheit kannte, ihr Zellengenosse wird. Sein Auftauchen ist kein Zufall, denn Warner, der Oberbefehlshaber des Sektors 45, möchte Juliette als Waffe in seinem Krieg für sich gewinnen. Doch Juliette beschließt, sich zu wehren und gegen ihn zu kämpfen. An ihrer Seite ist Adam, der ihr hilft, Warner zu entkommen. Ihr größter Wunsch ist es, Adam zu berühren, jedoch ist es gleichzeitig auch ihre größte Furcht, denn ihre Liebe wird in diesem Krieg fortwährend auf die Probe gestellt.

Ein zentraler Aspekt des Buches ist die Entwicklung der Hauptfigur Juliette und ihre Suche nach Identität. Durch ihre außergewöhnliche Gabe wird sie mit Selbstzweifeln und Selbstwertgefühlen konfrontiert.

Ihr Prozess, sich selbst zu akzeptieren und ihre Kräfte zu kontrollieren, spiegelt den universellen Konflikt wider, den viele Menschen bei der Frage nach ihrer eigenen Identität erleben. Dadurch können sich die Leser meist sehr schnell mit den Charakteren und Konflikten identifizieren, wozu eventuell  auch die Erzählperspektive beiträgt.

Ein besonders signifikantes Merkmal des Buches ist Mafis Schreibstil. Durch die Verwendung von durchgestrichenen Passagen, die die Gedanken von Juliette widerspiegeln, die sie sich selbst verbietet, schafft sie eine emotionale und verletzliche Atmosphäre, welche den Lesern ermöglicht, tief in die Gedankenwelt der Protagonistin einzutauchen. Auf diese Art und Weise hebt sie die innere Zerrissenheit Juliettes hervor. Es unterstreicht außerdem die Frage, ob Juliette durch ihre Isolierung und Gabe in den Wahnsinn gerutscht ist. Somit schafft Mafi es auch durch diese einmalige Technik den Leser nachdenklich zu stimmen und es entsteht eine gewisse Skeptik gegenüber Gedanken und Handlungen der Charaktere. Insgesamt bietet Shatter Me eine vielschichtige und mitreißende Leseerfahrung, die über die Grenzen des dystopischen Genres hinausragt. Durch ihre tiefgehende Thematisierung von Macht, Identität, Zukunft und Selbstwahrnehmung hat ihr Roman nicht nur einen hohen Unterhaltungsfaktor, sondern regt auch selbst zum Nachdenken an.

„Oben ohne durchs Museum: Münsters kunterbunte Kunstshow – Wann wird Düsseldorf nackt?“

Von Sophie Tang, 9. Klasse, International School of Düsseldorf

Münster LWL Museum – 100 Leute wagen sich unbekleidet ins Museum. Warum? Keine Ahnung. Kunst, Kultur oder doch purer Spaß? Die gelassenen Museumswärter bewahren die Ruhe. Vor allem Männer machen mit, wenige Frauen. Nacktsein als Naturerlebnis. Irgendwie lustig, vielleicht. Da schlendert Opa Günter ohne Hose durch die Kunstgeschichte, während die Museumswärter geduldig zuschauen – sie haben wohl schon alles gesehen. Kunst, Kultur und nackte Haut: Münster zeigt, wie man aus einem gewöhnlichen Museumsbesuch eine unvergessliche Show macht!

Und in Düsseldorf? Wann spazieren bei uns nackte Kunstliebhaber durch die Museumsnacht? Vielleicht sollten wir den Event Manager des Kunstpalastes in Düsseldorf freundlich schreiben: “Nackt Event in Düsseldorf – Warum nicht?“ Denn wer weiß, vielleicht ist die Landeshauptstadt schon bald das nächste heiße Ziel für freizügige Kunstliebhaber! Ich kann es kaum erwarten. Lasst euch überraschen, Düsseldorf!

Links aussen: Nackts im Museum

Von Kai Schikarski, International School of Düsseldorf

Man will einfach friedlich und entspannt als Wochenendtrip mit den Kindern ins Museum, um die Nacktbilder Ausstellung “Nudes” anzuschauen – und dann kreuzen da einfach mal 100 nackte Homo-Sapiens auf. Mir genügt auch ein Nackter in der Hallenbaddusche, aber gleich 100 von denen???  Stellen Sie sich doch mal vor, Ihr Chef steht nackt da und bewundert Nacktbilder! Na, zum Glück war die Ausstellung an diesem Abend ja gesperrt für die bekleidete Öffentlichkeit. Da wurden die Museumsbesucher auf einmal selbst zum Ausstellungsstück. Und bezahlt wird man auch nicht, umgekehrt zahlt man dafür, von irgendwelchen pubertierenden Jungs bewundert zu werden. Auf die Aufmerksamkeit kann ich gut und gerne verzichten. Aber immerhin wurde Gleichberechtigung bei dieser Ausstellung wertgeschätzt, wenn die Figuren auf den Bildern nackt sind, müssen sich die Betrachter halt aus Solidarität auch ausziehen. Das ist doch Datenschutz-Next-Level, wenn man ein Foto macht – natürlich von den Bildern!

Inspiriert von dieser wunderschönen Ausstellung ging ich letztens nackt ins Kino, doch dann kamen so Kunstbanausen in dunkelblauem Kostüm und mit so einem blinkenden Auto und haben mich einfach entführt. So ein Pech aber auch! Ich bleib am Ball, das nächste Nackt Event kommt sicher!

Das Phantom der Oper

Leidenschaft auf der Bühne

Von Isabelle Nguyen, Helmholtz-Gymnasium, Hilden

Düsseldorf Gesang, Schauspiel und Tanz – Diese Elemente prägen das berühmte Musical „Phantom der Oper“. 3for1 Trinity Concerts bringt eine moderne Variante dieses Stücks auf die Bühne, die nicht nur für Erwachsene, sondern auch für die ganze Familie geeignet ist.

Vor der Mitsubishi Electric Halle versammelt sich am Samstagabend erwartungsvoll eine riesige Menschenmenge. Im Eingangsbereich werden Cola, Nachos und Popcorn angeboten. Sobald sich die Saaltüren öffnen, strömen die Besucher voller Vorfreude hinein. Um Punkt 19 Uhr wird es dunkel, die Vorstellung beginnt.

Das von den Hauptdarstellern Deborah Sasson und Jochen Sautter produzierte Musical wird von ihrer eigens komponierten Musik begleitet. „Wir haben uns am Buch von Gaston Alfred Louis Leroux orientiert“, erklärt Jochen Sautter in der Pause. „Dadurch wird das Stück dramatischer und unterhaltsamer.“ Die Geschichte handelt von dem Chormädchen Christine Daaé, das dank der Hilfe des Phantoms, eines musikalischen Genies mit verunstaltetem Gesicht, den Sprung auf die große Bühne der Pariser Oper „Opéra Garnier” schafft. Nun steht sie jedoch in der Schuld des Phantoms, das sie heiraten möchte, während Christine ihren alten Kindergartenfreund Raoul Comte de Chagny liebt.

„Die geheimnisvollen Geräusche und der See aus dem Musical existieren übrigens wirklich unter der ‚Opéra Garnier‘“, verrät Uwe Kröger, der das Phantom spielt. Trotz der tragischen Liebesgeschichte wird das Stück durch leicht verständliche Sprache und Comedy-Einlagen zu einer Aufführung, die auch Kinder begeistern kann.

Nach dem überragenden Erfolg der Tournee 2022/23 können die Hauptdarsteller Deborah Sasson, Jochen Sautter und Uwe Kröger für ein weiteres Jahr gewonnen werden, deutschlandweit beim Musical mitzuwirken. Doch nicht nur sie sind der Schlüssel zum Erfolg dieser Produktion. Auch sämtliche anderen Darsteller und vor allem die Arbeiter hinter den Kulissen, wie Bühnentechniker und Maskenbildner, tragen dazu bei, dieses Musical auf die Beine zu stellen.

Nach insgesamt drei Stunden endet die Vorstellung, und das mitgerissene Publikum applaudiert. „Die Aufführung war einfach unglaublich“, schwärmt eine Zuschauerin. Kein Wunder, denn im vergangenen Jahr wurde das Musical aufgrund der Qualität der Darsteller, der Musik und des spektakulären Bühnenbilds von „Sonnenklar TV“ mit der „Goldenen Sonne 2023“ zum besten Musical ausgezeichnet.

Der Saal leert sich langsam, und die Zuschauer gehen begeistert nach Hause, jedoch auch etwas traurig darüber, dass die Vorstellung vorbei ist. Doch für das Team des Musicals ist noch längst nicht alles vorbei, denn am nächsten Tag geht es in die nächste Stadt, um weitere Aufführungen zu präsentieren.

Trend: Warum immer mehr Jugendliche zu Replika-Schuhen greifen

Von Jui Jan Yeh und Sebastian Cyrol, Carl Friedrich von Weizsäcker-Gymnasium, Ratingen

Die Produktpalette von Firmen, die Replikas anbieten, erstreckt sich über verschiedenste Dinge, von Uhren bis hin zu Kleidung. Dieser Bericht wirft einen Blick auf die Faszination und Kontroversen, die mit der Verbreitung von gefälschten Produkten einhergehen, die den Originalen extrem ähneln.

In die Welt der Replikas tauchen immer mehr Jugendliche ein, denn hier gibt es verlockende Alternative zu teuren Originalschuhen. Der 13-jährige Bastian ist der Meinung, dass diese Fälschungen eine vergleichbare Qualität zu den Originalen aufweisen, jedoch zu einem deutlich günstigeren Preis erhältlich sind. Er selber ist von seinen Replika-Schuhen begeistert und lobt, dass diese erschwinglichen Optionen Jugendlichen ermöglichen, dem Trend zu folgen, ohne tief in die Tasche greifen zu müssen. Dieses Argument ist auch stärker als vermeintliche ethische Bedenken, die beim Kauf eines gefälschten Produktes entstehen.

Unter den zahlreichen Replikanten-Verkäufern ragt „PandaBuy“ als ein populärer Anbieter heraus. PandaBuy bietet Fälschungen verschiedener Produkte an, von Staubsaugern bis hin zu Schuhen. Die Tatsache, dass dieses vielfältige Sortiment angeboten wird, verdeutlicht die Bandbreite der Replikanten-Kultur und wirft gleichzeitig Fragen zur Legalität auf.

Es ist wichtig zu betonen, dass der Handel mit Replikas, einschließlich PandaBuys breitem Angebot, illegal ist. Die Herstellung und der Verkauf gefälschter Produkte verstoßen gegen Urheberrechte und Markenrechte.

Die Produktion von Replika-Schuhen erfolgt oft in Ländern mit niedrigen Produktionskosten wie China, Vietnam oder anderen asiatischen Ländern. Die Arbeitsbedingungen können in dieser Branche problematisch sein. Oftmals sind die Arbeiterinnen und Arbeiter niedrig bezahlt, haben lange Arbeitszeiten und arbeiten in Umgebungen, die nicht den besten Sicherheitsstandards entsprechen. Diese ethischen und rechtlichen Aspekte zeigen die negativen Seiten des Replika-Konsums, denen sowohl Käufer als auch Verkäufer ausgesetzt sind.

Die Tatsache, dass viele Jugendliche aber trotz bedenklicher Aspekte zu gefälschten Produkten greifen, wirft die Frage auf, ob Original-Markenprodukte ihren Preis wert sind.

4-Tage-Woche in der Schule

von Tobias Steinbeck, Klasse 9, International School of Düsseldorf, Düsseldorf

Müdigkeit, keine Motivation, Lehrermangel und geringe Produktivität. Mindestens eins dieser Probleme stellt sich jede Schule in Deutschland. Die 4-Tage-Woche würde diese und noch viel mehr Probleme lösen.

Donnerstags früher ins Wochenende oder montags ausschlafen. Für viele Menschen ein Traum, für manche Schüler in Sachsen-Anhalt und viele Arbeitnehmer in Belgien Realität. Die 4-Tage-Woche wurde bereits in zwei Ländern eingeführt und gesetzlich verankert. Einige andere Länder experimentieren immerhin mit dem Konzept. Aber nicht nur Länder nähern sich der 4-Tage-Woche, sondern auch Firmen wie zum Beispiel Kontor Consulting GMBH in Deutschland oder KTM in Österreich. Diese haben während einer Testphase bemerkt, dass die Produktivität und Motivation der Arbeitnehmer anstieg. Des Weiteren gab es weniger Krankmeldungen, das Burnout-Risiko ist gesunken. Gerade in Kombination mit einer Homeoffice-Politik profitieren die Angestellten obendrein von mehr Freizeit.

Doch nicht in allen Unternehmen stieg die Produktivität. In manchen Fällen führte der Versuch sogar zu schlechteren Arbeitsergebnissen. Daher wurde mit viel Kritik auf den Vorschlag, die 4-Tage-Woche auch in Schulen einzuführen, geantwortet. Viele sind der Meinung, es wäre nur ein Vorwand dem Lehrermangel entgegenzuwirken.

Sachsen-Anhalt entschied sich für einen Kompromiss und probierte das Model 4 + 1 aus. Dabei gehen Schülerinnen und Schüler vier Tage der Woche in die Schule und bleiben einen Tag zu Hause, wo sie zum Beispiel online Aufgaben erledigen. Diese Art von Unterricht setzt einen gewissen Grad an Reife voraus, da zuhause auf Selbstständigkeit vertraut werden muss. Daher ist das Prinzip 4 + 1 eher für Oberstufe geeignet. Der fünfte Tag könnte aber auch dazu da sein, um Hausaufgaben zu erledigen. Diese müssen sowieso selbstständig im Homeoffice bearbeitet werden.

Zusammenfassend ist die Einführung der 4-Tage-Woche sowohl bei Firmen als auch in Schulen auf unterschiedliche Resonanz gestoßen. Während die Vorteile, wie gesteigerte Motivation und Produktivität, weniger Krankheitsausfälle und mehr Freizeit beobachtet wurden, gibt es auch Kritikpunkte. Solche sind eine potenzielle Reduzierung der Arbeitsleistung und Schwierigkeiten bei der Umsetzung. Das Modell 4 + 1 könnte eine mögliche Alternative darstellen und in Schulen eingesetzt werden, indem Schüler an einem Tag der Woche zu Hause bleiben und selbstständig Aufgaben erledigen oder sich auf Arbeiten vorbereiten.

Zeit für BeReal

von Xenia Schwier, Klasse 9, International School of Düsseldorf, Düsseldorf

Klick Klick. Hannah C. hat gerade ein Foto von ihren zwei Dackeln gemacht. Oben links sieht man ein Bild von ihr, im Hintergrund die zwei Hunde. Sie sitzt in ihrem Zimmer auf einem Sitzsack. „Instagram zeigt meistens nicht die Realität, aber BeReal schon“, beschreibt Hannah C. die BeReal-App. Das Prinzip unvorbereitet ein Bild von sich selbst und seiner Umgebung machen zu müssen sorgt für Authentizität. Ein willkommenes Konzept in Zeiten von massenhafter Bildbearbeitung und Schönheitsidealen.

Die App ging Anfang 2020 online, doch bis sie wirklich populär wurde, dauerte es noch zwei Jahre. Alexis Bayerrat, einer der Gründer, beschreibt die Entwicklung so: „(…) endlich BeReal zu starten, die erste unkontrollierbare Foto-Sharing-App. Nachdem ich müde und genervt von all dem Bullshit in den sozialen Medien war.”

Pro Tag wird jeweils ein Foto von der Front- und Rückkamera des Smartphones gepostet. Die Bilder werden nicht gleichzeitig aufgenommen, sondern sind zeitlich kurz versetzt.

Die App benachrichtigt die Nutzerinnen und Nutzer zufällig im Verlaufe des Tages, alle jedoch zur gleichen Zeit. Dann heißt es schnell Bilder machen, ansonsten steht unter dem Beitrag, dass sie spät gepostet haben.

Ist das passiert, wird sogar die Minuten- beziehungsweise Stunden-Anzahl angezeigt, je nachdem, wie lange man hinterher hing. Schlussendlich lässt sich unter dem Post eine kleine Beschreibung hinzufügen, das ist aber kein Muss.

Hannah C. erwartet mit großer Vorfreude die Nachricht von BeReal. Sie weiß ganz genau, dass es ihr gelingen wird, zum richtigen Zeitpunkt einen Beitrag zu machen. Vor allem kann sie mit ihren Liebsten in Echtzeit teilen, was sie gerade unternimmt. Dann macht es ihr unglaublichen Spaß, einen Beitrag zu posten, sodass ihre Freunde sehen können, was für spannende Dinge sie tut. Wird Hannah C. einmal in einer uninteressanten Situation von der App erwischt, kann sie immerhin noch sehen, was ihre Mitmenschen posten.

“Keine Likes, keine Follower, keine Werbung, keine Filter, nur das, was meine Freunde machen“, sagt Alexis Bayerrat. Freunde können auf dem Post eine sogenannte „Reaktion” zu dem Post hinzufügen und auch kommentieren. Die Reaktion heißt auf der App RealMoji und ist eine App-eigene Abwandlung der allseits bekannten Emojis. Es gibt einen Daumen hoch, ein lächelndes Gesicht, ein geschocktes Gesicht, ein lachendes Gesicht mit herzförmigen Augen und einen Blitz. Bei jedem RealMoji gibt es die Möglichkeit ein Bild zu kreieren und das dann dauerhaft zu benutzen. Aber beim Blitz kann man jedes Mal ein neues, aktuelles Bild machen. Dies heißt „Instant RealMoji”. BeReal greift auf die eigenen Kontakte zu, die sich mit Ihnen anfreunden können. BeReal’s Tipp dabei ist, „Denken Sie daran, BeReal funktioniert am besten mit Ihren echten Freunden!” Fügen Sie also nur Ihre engen Freunde in Ihre Freundschafts-Liste.

BeReal scheint eine gute App zu sein, weil man keine Filter, keine Werbung und keine Follower- oder Like-Anzahl hat. Stattdessen hat man Kontakt mit Freunden, mit denen man Momente teilen kann. Sie entscheiden, welches RealMoji Sie Ihren Freunden geben wollen oder ob sie einen Kommentar schreiben möchten. BeReal soll wie Instagram sein, nur authentischer. Denn Instagram zeigt oft unrealistische Bilder, während BeReal das echte Leben in einem Post zeigt.