Archiv der Kategorie: Marienschule

Serie: Reportagen der Marienschule – Junge und ältere Menschen zur Smartphonenutzung

Sind wir süchtig nach unseren Smartphones? Unser Autor hat sich in ihrem Umfeld umgesehen und ist zu dem Schluss gekommen, ja, wir hängen zu viel an unseren cleveren Geräten.

Es ist Montagmorgen an der Marienschule in Opladen. Viele Jugendliche kommen zu Fuß, einige werden auch mit dem Auto gebracht. Viele haben bereits ihr Handy in der Hand und achten nicht mal mehr auf den Verkehr. Auch die Verabschiedung fällt häufig oberflächlich aus, da der Fokus bereits nur noch auf dem Handydisplay liegt.

Unsere Generation ist „Handy-süchtig“, sie verarmt sozial-emotional. Heutzutage sitzt die Jugend lieber am PC oder Handy und zockt Minecraft, als sich mit anderen Schülern im Park oder auf dem Fußballplatz zu treffen. Sollten sie sich doch mal aus dem Haus bewegen, dann häufig nur, um Pokémon GO zu spielen.

,,Ich brauche mein Handy, ich brauche es, um vergessene Hausaufgaben nachzufragen und natürlich für Social Media“, sagt Christina, 14 Jahre, aus Langenfeld.

In der Leverkusener Innenstadt sitzen Jugendliche zusammen in einem Kreis und beschäftigen sich ausschließlich mit ihren Handys, sie kommunizieren, wenn überhaupt, nur noch über Whatsapp miteinander. Jeder konzentriert sich auf sein Handy und keiner nimmt seine Umgebung mehr wahr.

,,Ich finde das schrecklich, früher gab es so etwas nicht. Wir haben draußen miteinander gespielt und waren nicht von Handys abgelenkt . Ich benutze mein Handy nur für Termine und Erinnerungen“, erklärt eine Rentnerin.

Heutzutage werden Emotionen häufig nur noch mit Emojis ausgedrückt. Früher hat man sich in den Arm genommen, heute bekommt man dafür einen Smiley mit einem traurigen Gesichtsausdruck und einer Träne geschickt.

,,Ich finde, dass die Jugend viel zu wenig auf ihre Mitmenschen achtet und viel zu sehr mit ihrem Handy beschäftigt ist. Sie benutzen selbst auf dem Fahrrad das Mobiltelefon, schauen somit nicht mehr auf den Verkehr und gehen ein hohes Risiko ein, einen Unfall zu verursachen“, sagt eine weitere Rentnerin aus Langenfeld.

Ungefähr 92% der Schüler zwischen 10 und 18 Jahren besitzen aktuell ein Handy. Zwei Drittel der Jugendlichen zwischen 16 und 18 nutzen mehrmals täglich den Internetzugang und soziale Netzwerke.

Viele Jugendliche sind nicht in der Lage auf die Handynutzung zu verzichten. „Das Handy ist wichtig in meinem Leben. Es würde mir schwer fallen, eine Woche ohne mein Handy auszukommen und somit auf Social Media verzichten zu müssen. Vielleicht wäre es insofern doch besser auf den Rat meiner Eltern zu hören und das Handy häufiger mal zur Seite zu legen“, behauptet Paul.

Louis Stockhausen, 8e, Marienschule

Serie: Reportagen der Marienschule – Veränderungen

Beim RTHC ist einiges anders geworden, seit die Tennishalle renoviert wurde. 

Grün, Hellgrün und Dunkelgrün, aber jetzt ist es nur noch Dunkelblau, Dunkelgrün und Grau. Es ist viel geändert worden. Das Tennisfeld ist dunkelblau und die Vorhänge bekommen die Farbe Grau. So sieht die Tennishalle des Ruder – Tennis – Hockey – Club (RTHC) seit Sommer 2015 aus. Die Renovierung dauerte ca. 7 Wochen und es kostete 575 000 Euro.

Der RTHC hat in der Tennisabteilung ca. 960 Mitglieder, die von 7 Trainern wöchentlich trainiert werden. Und die Farben sind nicht das Einzige, was sich geändert hat, sondern auch der Belag – anstatt Teppich gibt es nun  „Laykold Gran Slam“. Er fühlt sich so an, als ob man auf Asphalt spielt. „Es handelt sich um einen reinen Turnierboden, der nicht unbedingt verletzungsfreundlich ist“, sagt Trainerin Anja Kostner-Petzold. „Es kommt auf das Spielniveau und das Alter des Spielers an. Für Kinder und ältere Spieler ist der Teppichbelag besser geeignet, da er nicht auf die Knochen geht und eine nicht so hohe Verletzungsgefahr besteht. Der „Laykold Gran Slam“ eignet sich mehr für Turnierspieler“, erklärt sie.

Seit 1992 trainiert Kostner-Petzold Schüler des RTHC. Sie selbst spielt schon seit 45 Jahren Tennis. Für den Teppichboden eignen sich Schuhe ohne Profil und für den „Laykold Gran Slam“ eignen sich saubere Aschenschuhe. Die Halle hatte die Renovierung dringend nötig, denn der Boden war abgenutzt und die Isolierung und die Heizung waren kaputt. Der Teppichboden fühlt sich weicher an, der Turnierboden hingegen ist härter. Dunkelblau stellt einen guten Kontrast zum gelben Tennisball und zum dunkelgrünen Aus-Feld her.

Vivien Schuck, 8e, Marienschule

Serie: Reportagen der Marienschule – Herkunftssprachlicher Unterricht

An vielen Schulen gibt es Englisch, Französisch, Spanisch, vielleicht Latein oder Italienisch als Unterrichtsfach. Meistens unterrichten muttersprachlich Deutsche, die die Sprache studiert haben. Im Herkunftssprachlichen Unterricht ist das anders.

Es ist ein Donnerstagnachmittag in der Marienschule Opladen. Im Polnischraum riecht es nach Büchern, an den Wänden hängen Plakate und man hört, wie die Schüler miteinander reden. Vorne sitzt die Lehrerin, Barbara Michalowska, und unterhält sich mit einem der Schüler.

Der Unterricht fängt an. Es wird eine Geschichte vorgelesen und die Schüler machen Aufgaben. Nach einer kleinen Pause wird nun die Hausaufgabe verglichen. Hin und wieder unterhalten sich alle zusammen und vergessen, dass sie gerade im Unterricht sind. Denn auch wenn es nach der Schule ist und die meisten etwas müde sind, macht der Herkunftssprachliche Unterricht (HSU), den es nicht nur auf Polnisch, sondern auch auf Kroatisch, Russisch, Griechisch und vielen anderen Sprachen gibt, allen Spaß.

Mit Freude und Enthusiasmus geht auch die Lehrerin an ihre Aufgaben. Barbara Michalowska sieht ihre Arbeit als ein Geschenk: „Ich habe die Möglichkeit die Sprache weiterzugeben, wie eine Botschafterin.“ Sie selbst ist Polnischlehrerin geworden, weil sie von ihrer eigenen Lehrerin, Marta Fox, sehr begeistert war, die den Unterricht immer interessant gestaltet hat. Marta Fox ist heute eine erfolgreiche, polnische Jugendbuchautorin.

Den HSU gibt es ab der ersten bis zur neunten oder zehnten Klasse. Der Unterricht hat aber auch einige Vorteile für Schler mit polnischen oder anderen Wurzeln. Denn man hat die Möglichkeit die Sprache noch besser kennenzulernen. Es macht Spaß, weil die Klassen von Zeit zu Zeit auch an Olympiaden und Wettbewerben teilnehmen. Außerdem schreiben alle Schüler im letzten Unterrichtsjahr ein Abschlussexamen. Wenn man diese Prüfung besteht, hat man bessere Chancen in Polen zu studieren oder sogar eine Arbeitsstelle zu bekommen, die etwas mit der Sprache zu tun hat. Auf die Frage, ob Barbara Michalowska ihre Arbeit gerne hat, sagt sie nur: „Natürlich. Ich liebe meine Arbeit!“

Antonia Gniaz, 8e, Marienschule

Serie: Reportagen der Marienschule – Maßvoll statt massenhaft

Paleo, Low-Carb oder Clean Eating – angeblich gesundheitsfördernde Ernährungsweisen werden aktuell überall diskutiert. Unsere Autorin hat sich in einem Supermarkt umgehört, worauf die Menschen beim Einkauf wirklich Wert legen.

Beim Betreten des Rewe-Kaufpark-Supermarktes  in Leverkusen-Küppersteg kommt einem schon der frische Brotgeruch von der Bäckerei Oebel entgegen. Bunte Farben leuchten aus der Obst- und-Gemüse-Abteilung herüber. Fleisch, Wurst, Käse, frisches und tiefgekühltes, hier gibt es einiges zu kaufen. Eilig ziehen die Leute aneinander vorbei. Ist da noch Zeit, um bewusst und gesund einzukaufen?

Wenn es um gesunde Ernährung geht spalten sich die Meinungen. Für den einen ist es unvorstellbar, Fast Food zu konsumieren und für den anderen reine Routine:

„Nichts geht über eine Pizza, am liebsten mit viel Käse und Salami“, sagt der 13-jährige Mike aus Leverkusen. Frau Schneider, 38, hält hingegen nichts von Dosenessen und Pizza. „Wenn ich zu Hause Heißhunger habe, mache ich mir einen leckeren Salat mit Hähnchenfilet und Fetakäse.“ „Auf meinen Nachtisch möchte ich auf keinen Fall verzichten. Dafür mache ich gerne ein bis zweimal in der Woche Sport“, sagt Frau Heil, 48.

Es gibt viele Diskussionen über Bio-Produkte. Neben der Frage, ob Bio- oder konventionell, ist auch der Preis ausschlaggebend für die Kaufentscheidung. „Für Bio-Produkte greife ich auch gerne tiefer in die Tasche. Artgerechte Tierhaltung und nachhaltige Produktion geben mir ein gutes Gefühl beim Kauf“ erzählte Frau Neus, eine Angestellte des Kaufparks, 28. „Bio-Produkte sind mir einfach zu teuer und man weiß ja auch nicht, ob alles stimmt, was Bio- Hersteller versprechen. Warum soll ich mehr zahlen?“ sagt Jonas H., 23.

Was gesunde Ernährung in Wirklichkeit ist, weiß bis heute keiner ganz genau. Jeder kann frei entscheiden, wie er sich ernährt, was er einkauft und damit seine Gesundheit beeinflusst. Letztendlich gilt, lieber im Maße als in Masse!

Klara Vujica, 8e, Marienschule

Serie: Reportagen der Marienschule – Unbemannte Flugobjekte

Man sieht nichts außer eine große Wiese und zwei Personen mit großen Fernbedienungen in der Hand. Sie sehen sehr konzentriert aus, denn sie steuern gerade ihre bunt leuchtenden Drohnen.

Drohnen sind bis zu zwei Kilogramm schwere Flugobjekte, welche vier, sechs und sogar acht Propeller haben und oft mit einer hochauflösenden Kamera bestückt sind. Sie sind leise und bewegen sich rasend schnell durch die Luft. In der Fachsprache nennt man die Fluggeräte Multicopter und es gibt viele Verwendungen für sie.

„Ob zum Spaß haben, für Filme oder zum Rennen fliegen: Die Einsatzgebiete der Drohnen sind groß. Mit den Kameras kann man auch die Qualität von Häusern und Brücken überprüfen und somit für mehr Sicherheit sorgen“ , sagt Julius N., er ist selbst Kameradrohnenpilot und fliegt schon seit zwei Jahren.

Bei Rennen beschleunigen die Fluggeräte auf bis zu 120 KM/H in bis zu 3 Sekunden. Jedoch ist dieses Hobby auch sehr teuer. Wer anfangen will muss oft mehr als 600€ bezahlen und die Drohne selbst zusammenbauen. Spielzeugdrohnen mit schlechterer Kamera gibt es schon für 40€. Sind Drohnen nur ein Kinderspielzeug oder auch was für Erwachsene?

„Eigentlich sind Drohnen für jeden, der sie steuern kann. Die Empfehlung von 14 Jahren sollte beachtet werden, aber wenn die Eltern es dem Kind zutrauen, finde ich, soll es auch früher Drohnen fliegen können. Wer will schon nicht mal seine Stadt oder sein Haus von oben zu sehen“, sagt Julius N.

Aber ist das Ganze legal? Jeder kann diese Geräte kaufen und damit Leute und andere Dinge filmen, die er so nicht sehen könnte. Grundsätzlich gilt das Recht am eigenen Bild und es darf nur in Sichtweite und nicht in der Nähe von Flughäfen geflogen werden. Außerdem darf nicht ohne Einwilligung des Grundstückseigentümers geflogen werden Bis zu einem Fluggewicht von fünf Kilogramm ist Modellflug grundsätzlich erlaubnisfrei. Das heißt, es wird für das Gelände, von dem aus der Aufstieg erfolgt, und für den Aufstieg selbst keine gesonderte Erlaubnis benötigt. Ist der Multicopter schwerer, wird eine Genehmigung der Luftfahrtbehörde benötig. Außerdem sind Modellfluggeräte, wie Drohnen, versicherungspflichtig. Seit der neuen Luftverkehrsordung, welche am 1. April 2017 erschienen ist, besteht auch eine Kennzeichnungspflicht. „Die neuen Gesetze sind eigentlich keine Einschränkung, sondern sorgen nur für mehr Sicherheit in der Luft und verhindern Terroranschläge und Ähnliches. Jedoch sollte noch überprüft werden, wem man eine Drohne verkauft“, meint Julius N.

Wenn die Sicherheit geboten ist, sind Drohnen sicherlich eine gute Sache, da Sie viele Einsetzungsmöglichkeiten haben und sogar, wenn sie mit einer Kamera ausgestattet sind, der Polizei und Feuerwehr helfen können.

Florian Wahl, 8e, Marienschule

Serie: Reportagen der Marienschule – Mit Herz und Verstand für die Tiere

Im Heim des Vereins „Tierschutz Leverkusen“ kommen alle Tiere unter, die vorübergehend keine Besitzer haben. Unsere Autorin hat sich den Alltag vor Ort angesehen und den Unterschied zwischen Tierfreund und Tierbesitzer erklären lassen.

Es riecht leicht nach Desinfektionsmittel im Tierheim des Leverkusener Tierschutzvereins. Die Hunde bellen und man hört, wie Familien sich aufgeregt über die Tiere unterhalten. Welches passt wohl gut in den Haushalt? An welchem werden wir immer Freude haben? Manche laufen entspannt an den Gehegen vorbei, andere bekommen die Tiere ausgiebig von den Mitarbeitern gezeigt.

Um 8 Uhr fängt der Tag für die Mitarbeiter an. Dann werden die verschiedenen Aufgaben verteilt. Die Gehege müssen gesäubert werden, denn da liegt einiges herum. Und gefüttert werden müssen die Tiere auch. Am Nachmittag wird dann das Umfeld sauber gemacht: Fegen und Blumen gießen. Katzen werden gestreichelt und mit den Hunden wird Gassi gegangen. Aber weil es viele Ehrenamtliche gibt, die diese Aufgaben gerne übernehmen, steht das nicht immer an.

Außer der Leiterin des Tierheims, Diana Obladen, gibt es noch fünf andere Mitarbeiter, die alle den Beruf Tierpfleger im Bereich Heim- und Pensionstiere erlernt haben. Diese pflegen, beschützen und betreuen die jährlich 800 vermittelten Tiere. Das sind Fund- und abgegebene Tiere. Wenn Tiere von ihrem Besitzer bewusst vernachlässigt wurden, kann der Amtstierarzt sie in Beschlag nehmen. Auch diese Tiere kommen ins Heim.

Alle werden zunächst unter Quarantäne gestellt. Die Fundtiere werden als Erstes auf einen Chip überprüft. Wenn sie keinen haben, dann kommen sie, wie die Abgabetiere und beschlagnahmten Tiere, so schnell wie möglich zum Tierarzt. Dieser prüft auf Krankheiten und Allergien. Wenn ein Tier Krankheiten hat, kommt es in die Quarantäne zurück. Jedoch ist der Aufenthalt dort, je nach Krankheit, unterschiedlich. Wenn das Tier gesund ist, wird es geimpft. Katzen und Kleintiere werden zusätzlich kastriert. Wenn das Tier das alles hinter sich hat, dann kann es zur Adoption freigegeben werden.

Neues Heim schnell gefunden

In dem Heim vom Tierschutz Leverkusen werden alle Tiere aufgenommen, egal welcher Herkunft. Jedoch kann es sein, dass eines je nach Rasse und Umfeld an einen anderen Ort gebracht wird.

Diese Faktoren werden auch bei Adoptionen berücksichtigt. „Kaninchen werden zum Beispiel nicht an Käfighalter vermittelt, sondern nur an Gehegehalter“, erklärt Gerd Kortschlag, der erste Vorsitzende des Vereins Tierschutz Leverkusen.

Allerdings verhindert das die Adoptionen der Tiere meistens nicht. Es dauert in der Regel nicht lange, bis ein Tier ein passendes Zuhause gefunden hat. „Jedoch ist nicht jeder Tierfreund ein Tierbesitzer“, erzählt Kortschlag. „Das Tierheim freut sich über jeden, der einem Tier ein Zuhause geben will. Aber man soll sich, bevor man ein Tier adoptiert, über Rasse und Haltung informieren. Denn ein Hund ist nicht nur für Heiligabend, ein Hund ist für das ganze Leben.“

Isabelle Brassat, 8e, Marienschule Opladen

Serie: Reportagen der Marienschule – Einradfahren ist in

Unübliche Sportarten wie das Einradfahren werfen Fragen auf. Unsere Autorin klärt auf.

Einradfahren, ein ungewöhnlicher Sport – wie macht man das genau? Wie startet oder bremst man? Kann man rückwärts fahren? Ist es einfacher mit einem kleinen oder einem großen Rad zu fahren? Wie lange braucht man um selbständig fahren zu können? Ist das Alter entscheidend?

Um diese und weitere Fragen zu beantworten, wurden Jens Schulze und Michael Kramer befragt. Sie arbeiten in der  Fahrradwerkstatt des Geschäfts Daume in Bergisch-Gladbach. Bei Daume werden jährlich ca. 10 bis 15 Einräder verkauft. Überwiegend an Kinder oder Jugendliche.

Von außen sieht man schon viele Fahrräder. Geht man hinein, die Treppe hinunter, quer durch den Laden steht man in der Fahrradwerkstatt. Die Mitarbeiter erklären, dass man zum Losfahren einen Fuß auf das untere Pedal stellen muss. Dann setzt man sich auf den Sattel, stößt sich vom Boden ab und setzt den zweiten Fuß auf das andere Pedal.

Ein Einrad hat keine Rücktrittbremse und keinen Leerlauf, sodass man auch rückwärts fahren kann. Kleine Einräder sind wendiger, aber große Einräder haben einen größeren Abrollumfang und laufen dementsprechend ruhiger. Naturtalente mit einem ausgeprägten Gleichgewichtssinn benötigen nur wenige Tage um selbständig fahren zu können. Andere hingegen benötigen Wochen oder gar Monate. „Das Alter ist nicht entscheidend, sondern die Größe des Kindes“, so Jens Schulze.

Und, kann man Einradfahren verlernen? Michael Kramer glaubt, dass es wie mit dem Klavierspielen sei. Wenn man lange nicht gespielt hat, ist man eingerostet. Aber man ist schnell wieder an dem Punkt, an dem man schon einmal war.

Na, wollt ihr auch mal etwas Neues ausprobieren?

Jana Pankow, 8e Marienschule

Serie: Reportagen der Marienschule – Nie wieder Nachwuchsprobleme

Die Badmintonschule wurde vom FC Langenfeld gegründet, um die Nachwuchsprobleme zu lösen. Ein Konzept mit Erfolg.

Das Jugendtraining des FC Langenfeld. In der Halle ist es sehr laut, wenn die vielen Spieler gleichzeitig trainieren. Als Zuschauer wird man von der stickigen Luft in der Halle oft fast erdrückt. Wenn so viele Personen gleichzeitig trainieren, kann das schon ziemlich warm werden. Das Schlagen der Bälle, das sich wie das Öffnen eines Korkens anhört, bestimmt die Geräuschkulisse. Während des Spielens werden die Spieler immer wieder durch die Sonne geblendet, wodurch, die Sicht auf den Ball verschlechtert wird.

Die Badmintonschule wurde vom FC Langenfeld, den es seit 1954 gibt, gegründet, um die Nachwuchsprobleme für die 1. Mannschaft in den Griff zu bekommen. Dabei muss die Badmintonschule von den Schülern extra bezahlt werden. Eine Bedingung für die Teilnahme in der Badmintonschule ist außerdem, dass die Schüler an den Deutschen Ranglistenturnieren und Meisterschaften teilnehmen müssen. Trainiert und ausgebildet werden die Badmintonschüler von Jian Yang, die selbst eine international erfolgreiche Profispielerin war. Beim Training geht sie sowohl energisch als auch mit viel Feingefühl vor, um die Techniken der Schüler zu perfektionieren. Immer wieder ermahnt und korrigiert sie, bis sie mit der Ausführung zufrieden ist.

„Das kann manchmal ziemlich nerven“, meint Lennard Ehlers, ein Badmintonschüler. „Das fängt schon beim Einlaufen und Dehnen an, wenn sie einem immer wieder das Gleiche sagt, weil man es zum 100. Mal falsch gemacht hat.“ Am Anfang war es für die Badmintonschüler und Yang schwierig sich zu verständigen und aufeinander einzulassen, aber mit der Zeit hat sich das eingependelt, wie mehrere Schüler bestätigen. Bei Fehlern helfen sich die Schüler auch gegenseitig, um ihre Techniken zu verbessern. Ein Punkt, auf den die erfahrene Trainerin schwört, ist das ständige Wiederholen der Schlag- oder Schrittbewegung. Ihrer Meinung nach muss man  jede Bewegung erst ein paar hundert Mal ausgeführt haben, damit man sie perfekt beherrscht. „Für einige der Schüler ist das eine große Umstellung, da ihr vorheriger Trainer auf eine ganz andere Art und Weise trainiert hat“, erklärt Lennard.

Der neue Star des FC Langenfeld ist Samuel Hsiao. Erst vor wenigen Monaten hat der 18-jährige die Deutsche-U19-Meisterschaft im Einzel gewonnen. Im nächsten Jahr wird er den FC Langenfeld bei den DeutschenU21-Meisterschaften und international vertreten.

Till Pfenning, 8e, Marienschule

Serie: Reportagen der Marienschule – Das College für Nachwuchs-Mozarts

Die Hochschule für Musik und Tanz in Köln ist eine wichtige Talentschmiede – auch für ganz junge Begabte. Selbst Zehnjährige werden dort schon im Pre-College an Instrumenten wie Klavier und Geige ausgebildet. Sogar komponieren können sie lernen.

Musikhochschule, Kölner Nordstadt. Ich stehe in einem Gang der Musikhochschule Köln. Er ist sehr klein und eng und es riecht leicht nach Kaffee und Schweiß. Die Wände und Decke sind aus grauem Beton, was dem ganzen ein lagerhausartiges Aussehen gibt. Der Fußboden besteht aus schmucklosem Kunstboden und die Lampen geben nur schwaches Licht. Das einzig Bunte sind die gelben Türen, die in kleine, fensterlose Übungsräume führen. Doch dieser kaltaussehende Gang ist voll lebendiger Musik, die man aus allen Räumen gleichzeitig hört.

Am lautesten ist eine Sängerin, die dabei ist, in höchsten Tönen einen Pianisten zu begleiten, der in einer wahnsinnigen Geschwindigkeit mit seinen Fingern über die Tasten fegt. Fünf Geigen sind es mindestens, die zu hören sind und sogar ein Kontrabass, dessen ruhige Melodie beinahe untergeht. So eine Atmosphäre ist Alltag in der Hochschule für Musik und Tanz in Köln, der zweitgrößten Musikhochschule Europas. Sie wurde im Jahr 1845 von dem Komponisten Heinrich Dorn gegründet. Bis zu 1500 Studenten aus aller Welt werden hier unterrichtet.

Plötzlich geht die Tür auf und ein etwa zwölfjähriger Junge kommt heraus. Kaum zu glauben, aber dieser junge Musiker studiert schon an der Musikhochschule. Er ist Pianist und kam 2014 in das Pre-College Cologne. Dies ist ein spezielles College zur Förderung musikalisch hochbegabter Kinder zwischen 10 und 16 Jahren. Es wurde 2005 von Professor Ute Hasenauer gegründet, die bis heute die Leiterin ist. Das Pre-College wurde mit dem Gedanken gegründet, dass schon jüngere Kinder großes Interesse und Begabung an Musik und Instrumenten zeigen und mehr als nur einen „üblichen“ Unterricht suchen. Außerdem gilt das Frühstudium als Hinführung zum Vollstudium.

Jeden Freitagnachmittag und Samstagvormittag werden die Jungstudenten unter anderem in Fächern wie Musiktheorie, – biographie, Harmonielehre, Gehörbildung und sogar Komponieren unterrichtet. Außerdem erhalten sie einmal in der Woche Einzelunterricht. Jede zweite Woche geben sie dann ein Konzert, in dem sie ihre Begeisterung und Begabung für Musik zeigen können. Auch Prüfungen müssen regelmäßig absolviert werden.

Zusätzlich zu den Konzerten und Prüfungen machen die jungen Musiker noch bei etlichen nationalen wie internationalen Wettbewerben und Meisterkursen mit. Um soweit zu kommen, müssen sie intensiv üben, was schon mal 1,5 bis 4 Stunden, oder länger vor Konzerten, dauern kann. Natürlich gehen sie wie alle Kinder zur Schule, da sie noch schulpflichtig sind.

,,Jungstudenten, die sehr fit sind, überspringen sogar teilweise ein Schuljahr“, sagt Professor Ute Hasenauer. Ein Grund dafür könnte sein, dass sie lernen, sich sehr gut zu organisieren, weil sie vieles gleichzeitig machen.

Für Celina Nenninger ist das Pre-College eher Freizeit. Sie ist 14 Jahre alt und spielt Geige. Seit Anfang 2016 ist sie im Pre-College. „Mich hat früher der Wunsch, mit Gleichaltrigen auf dem selben Niveau Kammermusik zu machen, motiviert ins Pre-College zu gehen“, sagtCelina. Von den theoretischen Fächern findet sie Musikbiographie am spannendsten. Aber auch die Fächer Dirigieren oder Chor machen Spaß, vor allem deswegen, weil man sie gemeinsam mit den anderen Jungstudenten macht. Natürlich gibt es auch Fächer, die ihr keine Freude machen wie zum Beispiel Harmonielehre, aber das gehört zur Ausbildung dazu. Sie gibt zu, dass es viel ist, neben der Schule, ein so aufwendiges Hobby zu haben. Aber man muss sich die Zeit nur gut organisieren, dann ginge es schon.

Ganz beeindruckt von der wunderschönen Musik und den Personen, die ich getroffen habe, nähere ich mich dem Ausgang der Hochschule. Es ist schon 18 Uhr und immer noch ist alles voll im Gange. Es ist ein reines Studentengewusel. Wer weiß, vielleicht wird einer von ihnen mal ein großer Musiker werden.

Luise Degenfeld, 8e, Marienschule

Berufe – Hufschmiede brauchen viel Gefühl

Der Beruf des Hufbeschlagschmieds ist auch heute noch ein knochenharter Job. Allerdings müssen die Pferde nicht mehr zum Schmied kommen. Denn dieser ist mobil geworden. Unsere Autorinnen haben den Hufschmied Andreas Wagner einen Tag lang begleitet.

Kalt ist es an diesem Morgen. Hufbeschlagschmied Andreas Wagner lehnt sich an den Brennofen, in dem die Hufeisen auf bis zu 1200 Grad erhitzt werden. Isländer Max muss aus dem Stall geholt werden. Er bekommt heute neue Hufeisen, weil er seine alten abgelaufen hat. „Rückenprobleme haben alle Hufschmiede nach ein paar Jahren“, erzählt der 40-jährige Andreas Wagner. Doch er merkt die körperliche Belastung nicht nur an seinem Rücken, sondern auch an seinen Knien. Hufschmied ist für ihn ein schöner Beruf – aber auch ein Knochenjob.

Diesen übt er seit 20 Jahren aus. Nach seiner abgeschlossenen Ausbildung im Metallbau mit Gesellenprüfung absolvierte er einen viermonatigen Vorbereitungslehrgang an einer staatlich anerkannten Hufbeschlagschule und legte die staatliche Hufbeschlagprüfung ab. Seit 1,5 Jahren ist er selbstständiger Hufbeschlagschmied und hat einen Angestellten: Bill Röber, einen 23- jährigen Lehrling aus Sachsen. Er teilt die Liebe zu den Pferden und fährt in seiner Freizeit gerne Kutsche im Bergischen Land.

„Früher kamen die Pferdebesitzer zu mir, doch heutzutage ist es umgekehrt“, sagt Andreas Wagner. Der Schmied ist mobil geworden, er kommt zum Pferd. Und mit ihm die Schmiede: ein Anhänger voller Werkzeuge, unter anderem Amboss, Esse, Hufeisen in unterschiedlichen Größen, Schmiedezangen und andere wichtige Werkzeuge. Andreas und Bill lieben die körperliche Arbeit. Wenn sie die Eisen schmieden und die Stallatmosphäre schnuppern, dann sind die Männer zufrieden. „Ein Bürojob wäre gar nichts für uns. Wir sind lieber unterwegs. Mit der Arbeit am Pferd lernen wir auch immer dazu. Jedes Pferd hat seinen eigenen Charakter, manche sind lammfromm und andere wieder sehr schwierig“, erklären sie. Sogar der leicht schweflige Geruch von verbranntem Horn gehört für die beiden dazu. Dieser Geruch entsteht beim ersten Anpassen des Eisens, denn jeder Huf ist anders und jedes Eisen muss deshalb einzeln und individuell geformt werden.

In der Regel beschlagen die beiden zehn bis 20 Pferde pro Tag. Von Freizeitpferden bis hin zu erfolgreichen Sportpferden ist alles dabei. „Wir haben kein festes Maß, nach dem wir arbeiten, das ist eher Augenmaß, Lernen, Hören, Fühlen und ganz viel Einfühlungsvermögen. Vor allem gelassen bleiben, wenn ein Pferd unruhig wird“, erzählt Andreas.

Jeden Donnerstag fahren Andreas und Bill mit der mobilen Schmiede zur Leichlinger Pferdeklinik. Dort kommen die Patienten aus ganz Deutschland, sogar aus dem Ausland. Andreas ist nicht nur im klassischen Hufbeschlag tätig, er übt auch den orthopädischen Hufbeschlag aus. Dieser ist ein vom Tierarzt verschriebener, spezieller Hufbeschlag zur Unterstützung des Heilungsprozesses von Fehlstellungen des Bewegungsapparates. „Ich habe schon viele schlimme Hufe gesehen. Da muss man hart im Nehmen sein“, sagt Andreas Wagner und ist schon auf dem Weg zum nächsten Patienten: einem jungen Hengst, der sich eine Verletzung zugezogen hat und lahmt. Er soll geröntgt werden, dafür müssen die Hufeisen runter. „Das machen wir jetzt noch schnell und dann haben wir Feierabend“, freut sich Lehrling Bill Röber.

Paula Düx und Alina Ries, 8e, Erzbischäfliche Marienschule Opladen