Serie: Reportagen der Marienschule – Junge und ältere Menschen zur Smartphonenutzung

Sind wir süchtig nach unseren Smartphones? Unser Autor hat sich in ihrem Umfeld umgesehen und ist zu dem Schluss gekommen, ja, wir hängen zu viel an unseren cleveren Geräten.

Es ist Montagmorgen an der Marienschule in Opladen. Viele Jugendliche kommen zu Fuß, einige werden auch mit dem Auto gebracht. Viele haben bereits ihr Handy in der Hand und achten nicht mal mehr auf den Verkehr. Auch die Verabschiedung fällt häufig oberflächlich aus, da der Fokus bereits nur noch auf dem Handydisplay liegt.

Unsere Generation ist „Handy-süchtig“, sie verarmt sozial-emotional. Heutzutage sitzt die Jugend lieber am PC oder Handy und zockt Minecraft, als sich mit anderen Schülern im Park oder auf dem Fußballplatz zu treffen. Sollten sie sich doch mal aus dem Haus bewegen, dann häufig nur, um Pokémon GO zu spielen.

,,Ich brauche mein Handy, ich brauche es, um vergessene Hausaufgaben nachzufragen und natürlich für Social Media“, sagt Christina, 14 Jahre, aus Langenfeld.

In der Leverkusener Innenstadt sitzen Jugendliche zusammen in einem Kreis und beschäftigen sich ausschließlich mit ihren Handys, sie kommunizieren, wenn überhaupt, nur noch über Whatsapp miteinander. Jeder konzentriert sich auf sein Handy und keiner nimmt seine Umgebung mehr wahr.

,,Ich finde das schrecklich, früher gab es so etwas nicht. Wir haben draußen miteinander gespielt und waren nicht von Handys abgelenkt . Ich benutze mein Handy nur für Termine und Erinnerungen“, erklärt eine Rentnerin.

Heutzutage werden Emotionen häufig nur noch mit Emojis ausgedrückt. Früher hat man sich in den Arm genommen, heute bekommt man dafür einen Smiley mit einem traurigen Gesichtsausdruck und einer Träne geschickt.

,,Ich finde, dass die Jugend viel zu wenig auf ihre Mitmenschen achtet und viel zu sehr mit ihrem Handy beschäftigt ist. Sie benutzen selbst auf dem Fahrrad das Mobiltelefon, schauen somit nicht mehr auf den Verkehr und gehen ein hohes Risiko ein, einen Unfall zu verursachen“, sagt eine weitere Rentnerin aus Langenfeld.

Ungefähr 92% der Schüler zwischen 10 und 18 Jahren besitzen aktuell ein Handy. Zwei Drittel der Jugendlichen zwischen 16 und 18 nutzen mehrmals täglich den Internetzugang und soziale Netzwerke.

Viele Jugendliche sind nicht in der Lage auf die Handynutzung zu verzichten. „Das Handy ist wichtig in meinem Leben. Es würde mir schwer fallen, eine Woche ohne mein Handy auszukommen und somit auf Social Media verzichten zu müssen. Vielleicht wäre es insofern doch besser auf den Rat meiner Eltern zu hören und das Handy häufiger mal zur Seite zu legen“, behauptet Paul.

Louis Stockhausen, 8e, Marienschule