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Die DFB-Elf unterliegt der belgischen Nationalmannschaft mit 2:3

von Maximilian van Treel, Klasse 8b, Franz-Haniel-Gymnasium Duisburg 

Ist die deutsche Nationalmannschaft bereit für die Heim-EM?

Am Dienstagabend um 22.35 Uhr wurde durch den Schlusspfiff von Schiedsrichter Willy Delajod im Rhein-Energie-Stadion in Köln die erste Niederlage der deutschen Nationalmannschaft gegen Belgien seit 1954 besiegelt.

Durch zwei frühe Treffer der Belgier in der sechsten und neunten Minute verpasste die deutsche Mannschaft den Einstieg in das Spiel gänzlich. Erst gegen Mitte der zweiten Hälfte kam die DFB-Elf durch eine Systemumstellung und einen Doppelwechsel im 4-3-3 mit den neuen Spielern Emre Can und Felix Nmecha ins Spiel. Gerade Emre Can brachte die ersehnte Stabilität im Mittelfeld und erhielt die Kicker-Bewertung 1,5. Kurz vor dem Halbzeit-Pfiff machte sich die Systemumstellung bezahlt, als Niklas Füllkrug per Elfmeter den Anschlusstreffer erzielte.

Die zweite Halbzeit lief für die deutsche Mannschaft zunächst gut, sie hatte mehr klare Torchancen als die Belgier, doch trotzdem machte der „Spieler des Spiels“ Kevin de Bruyne in der 78. Minute das 3:1 für Belgien. Mit diesem Tor gelang dem 31-jährigen Mittelfeldspieler seine dritte Torbeteiligung. Darauf reagierte Hansi Flick nur drei Minuten später mit einem Dreifach-Wechsel. Die Einwechslung von Kevin Schade machte sich in der 87. Minute bezahlt, als er das 2:3 für Serge Gnabry vorbereitete. Obwohl die deutsche Nationalelf das Spiel in den letzten Minuten stark dominierte, reichte es auch nach fünf Minuten Nachspielzeit nicht für ein letztlich verdientes Unentschieden.

Rekordnationalspieler Lothar Matthäus betitelte die Anfangsphase vernichtend als „…Komplettversagen der deutschen Nationalmannschaft“. Ein Grund für die Niederlage könnte die Unerfahrenheit sein. Gleich fünf Spieler bestritten ihr erstes oder zweites Länderspiel für Deutschland. Auf Hansi Flick kommt viel Arbeit zu, wenn er die Mannschaft für die Europameisterschaft im eigenen Land wettbewerbsfähig machen und die deutschen Fans zurückgewinnen will. Die Nationalelf muss in den nächsten Spielen von Anfang an konzentriert verteidigen und frühzeitig Druck auf den Gegner ausüben. Torchancen und Standardsituationen müssen effektiver genutzt werden. Wenn sie an diesen Schwachstellen weiter schrauben, steht einem erfolgreichen Ergebnis bei der Heim-EM nichts mehr im Weg!

Das Willow-Projekt – ein notwendiges Übel?

Johanna Gräf, Klasse 8c, Otto-Hahn-Gymnasium, Monheim

Die meisten werden bereits vom Willow-Projekt gehört haben, sei es durch Social Media, im Radio oder von Freund*innen. Aber was hat es eigentlich damit auf sich und warum löst es so einen Tumult unter Klimaaktivist*innen aus?

Es handelt sich dabei um ein 7-Milliarden-Dollar-Projekt, bei welchem es darum geht, in Alaska auf einer 93 Millionen Hektar großen Fläche nach Öl und Gas zu bohren. Der beauftragte Konzern heißt Conoco Phillips und ist seit vielen Jahren auf dem Markt aktiv. Das Projekt wurde erstmals vor Jahren unter der Regierung Trumps genehmigt, zwischendurch in Frage gestellt und jedoch schließlich final von der jetzigen Regierung der USA am 13. März 2023 genehmigt. Der Energiekonzern Conoco Phillipps hat Pachtverträge für das Land und damit auch das Recht dort zu bohren.

Einerseits kann man sagen, dass die Förderung von Öl und Gas gerechtfertigt ist und einen Beitrag zur Wirtschaft Alaskas, welche stark von der Ölindustrie anhängig ist, leistet. Ebenfalls soll das Projekt mehr Arbeitsplätze schaffen und laut Conoco Phillips bis zu 17 Milliarden Dollar Profit für die Regierung und Communities in Alaska generieren. Diese Gelder können dann wiederum beispielsweise in das Gesundheitswesen oder die Bildung investiert werden und somit auch Profit für die Allgemeinbevölkerung bringen. Hinzu kommt, dass das Projekt wichtig ist, um die Energiepreise für Verbraucher*innen niedrig zu halten, den Konsum zu decken und den Bedarf an ausländischem Öl zu verringern.

Andererseits ist das Projekt sehr umstritten unter Klimaschützer*innen, Aktivist*innen und bei vielen jüngeren Menschen. Grund dafür ist der Fakt, dass das Projekt bis zu 600 Barrel Öl und 287 Tonnen Kohlenstoff Emissionen und weitere Emissionen über 30 Jahre freisetzen soll und somit einen ernsthaften negativen Einfluss auf die Umwelt haben wird und zur Beschleunigung des Klimawandels beitragen wird. Auch kann es einen zerstörerischen Einfluss auf die arktische Tierwelt haben, dabei sind viele Tiere aufgrund des Klimawandels sowieso schon bedroht. Weiterhin sind ebenfalls in Alaska ansässige indigene Gemeinschaften wie z.B. die Nuiqsut oder die Atqasut bedroht. Für die Nuiqsut könnte in diesem Fall eine große Verschlechterung eintreten, da das Projekt für verringerte Nahrungsressourcen, eingeschränkten Zugang zur Ernte und erhöhter Nahrungsmittelunsicherheit führen könnte. Darüber hinaus würde es das komplexe örtliche Tundren-Ökosystem stark beeinträchtigen und nach BLM (Bureau of Land Management) ebenso die öffentliche Gesundheit und das soziokulturelle System negativ beeinflussen.

Des Weiteren werfen Aktivist*innen dem Präsidenten vor, sein Versprechen die Umwelt zu schützen und das Bohren nach Öl und Gas zu beenden, mit Genehmigung dieses Projekts gebrochen zu haben. Ebenfalls reichte die Umweltorganisation Earthjustice am 14. März eine Klage aus den genannten Gründen ein.

Dennoch kann man sagen, dass er sein Versprechen teilweise eingehalten hat, da ursprünglich fünf Bohrplattformen geplant waren und am Ende ein Kompromiss von drei Bohrplattformen genehmigt wurde. Jedoch gibt es auf change.org auch eine Petition gegen das Projekt, welche insgesamt aktuell bereits fast 5 Millionen Unterschriften erhalten hat.

Meiner Meinung nach ist es nicht gerechtfertigt dort nach Öl und Gas zu bohren. Für mich überwiegen die negativen Aspekte, da diese ernsthafte, langfristige, negative Einflüsse auf die Umwelt bedeuten, wie z.B. die freigesetzten Emissionen oder die Zerstörung des Lebensraums von arktischen Tieren und indigenen Gemeinden, während die positiven Gründe größtenteils von finanziellen Erleichterungen sprechen. Mir stellt sich die Frage: Was ist wichtiger, eine gesunde Umwelt und die Erhaltung von Lebensraum und der indigenen Gemeinschaften oder finanzielle Vorteile? Ein Dilemma, oder?

Vor allem uns junge Menschen betreffen solche Entscheidungen sehr, vor allem wenn sie von Menschen gefällt werden, die die Konsequenzen aufgrund ihres Alters wahrscheinlich nicht mal mehr richtig miterleben werden. Diese Entscheidungsträger nehmen einem quasi die Zukunft und ein Leben, wie wir es heute kennen, da die Umwelt mehr und mehr zerstört wird. Eingebrachte Klagen und Petitionen zeigen, wie gewichtig die Probleme sind, das kann man doch nicht einfach ignorieren.

Das Willow Project: Öl oder Zukunft

von Maya Crichton, Klasse 8b, Franz-Haniel-Gymnasium, Duisburg

600 Millionen Barrel Öl. Das sind 95 Milliarden Liter. 250 Ölquellen und 5 Bohrstationen. 28,7 Millionen Liter Rohöl pro Tag, und das 30 Jahre lang. Dabei würden insgesamt 280 Millionen Tonnen Treibhausgase freigesetzt werden. Das Willow Project ist als eines der größten Ölförderprojekte auf staatlichem Boden in der US-Geschichte geplant.

Das Willow Project, das in dem Naturschutzgebiet National Petroleum Reserve Alaska in Betrieb genommen werden soll, ist ein Ölprojekt in Nordalaska das momentan weltweit für Aufruhr sorgt. Am 13. März 2023 genehmigte der amerikanische Präsident Joe Biden das Willow Project, obwohl er im März 2020 als Wahlversprechen der Präsidentschaftswahl noch beteuerte: „Keine Bohrungen mehr, auch nicht vor der Küste. Keine Möglichkeiten für die Ölindustrie, weiter zu bohren, Punkt, Ende.“

Die Lokalpolitik stimmte dem Projekt auch zu, da es 2.500 temporäre und 300 langfristige Arbeitsstellen schaffen und durch diese Steuereinnahmen Milliardenbeträge in die öffentlichen Kassen spülen würde. Außerdem hieß es, das Willow Project würde die Energiesicherheit und -unabhängigkeit stärken.

Von dem großen Vorhaben ist allerdings nicht das erste mal die Rede. Bereits der Vorgänger Donald Trump egenehmigte das Projekt des Ölkonzerns ConocoPhillips zu seiner Regierungszeit. 2021 zog man die Genehmigung allerdings wieder zurück, weil die schädlichen Auswirkungen für das Klima nicht berücksichtigt wurden.

Es wird zum Beispiel davon ausgegangen, dass der Permafrostboden der betroffenen Gebiete tauen und so Methan freigesetzt werden würde, welches zu der Gruppe der klimaschädlichen Schadstoffe (sogenannte Treibhausgase) zählt. Diese tragen zu etwa 30 Prozent zur globalen Erwärmung bei. Außerdem sorgt Methan auch für negative  Auswirkungen auf die Gesundheit, da es die Luftqualität verschlechtert. Um diesen Prozess zu verhindern soll künstlich gekühlt werden, das würde aber wiederum zu zusätzlichem CO2-Ausstoß führen.

Des Weiteren würden Lebensräume von Wildtieren und die Heimatregionen von indigenen Menschen in Nordalaska zerstört werden und die Umwelt würde erhebliche Schäden nehmen. Das Vorhaben macht außerdem die Energiewende und das Erreichen der Klimaschutzziele noch unwahrscheinlicher. Doch obwohl das Willow Project für verheerende Schäden sorgen würde, macht es eine klimaneutrale Zukunft nicht unmöglich. Wenn auch in anderen Bereichen auf CO2 verzichtet werden würde kann man immer noch eine lebenswerte, nachhaltige Zukunft für alle sichern, erklärt der Weltklimarat-Vorsitzende Hoesung Lee.

Trotzdem rufen Klima- und Umweltschutzorganisationen manuell und digital weltweit zum Protest auf und auf Social-Media-Plattformen wie TikTok oder Instagram wird immer mehr Kritik gegenüber dem Projekt unter dem #StopWillow öffentlich gemacht und geteilt. Zudem haben bereits über 4,6 Millionen Menschen die Online-Petition gegen das Willow Project unterschrieben und man rechnet auch in Zukunft mit mehr Protesten. Ob das Projekt letztlich in die Tat umgesetzt wird, steht nämlich noch nicht fest.

Schüler:innen und Arbeiter:innen fordern die 4-Tage-Woche. Sofort!

von Yousra Ahraoui, Klasse 8c, Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium, Ratingen

Eine kürzere Woche und somit ein verlängertes Wochenende? Dies fordern nicht nur die Schülerinnen und Schüler. Nein! Auch erwachsene Arbeiterinnen und Arbeiter halten die 4-Tage-Woche für eine sinnvolle Idee, die den Schul- und Arbeitsalltag um einiges erleichtern würde. Viele Erwachsene beschäftigen sich heute mit dem Thema. Unter ihnen der britische Wirtschafts-Professor David Spencer.

Ob im Schulalltag oder in der späteren Berufswelt, eine verkürzte Arbeitswoche würde vielen Menschen das Leben schon um einiges erleichtern, meint Spencer. Er sagt, dass ausreichend Freizeit die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter langfristig nicht nur gesünder und motivierter, sondern auch arbeitsfähiger und produktiver macht. Für die Schulen würde das bedeuten, dass die Lernerfolge der Schülerinnen und Schüler langfristig steigen würden. Aus diesem Grund spricht sich Spencer für die 4-Tage-Woche aus. Er verlangt eine Abkehr von der gesellschaftlichen Denkart, dass Überstunden einen zum Helden machen würden, denn diese gibt den Arbeiter:innen das Gefühl, dass das die geleistete Arbeit nicht genug sei. Bewiesen wurde diese These bereits in Belgien, wo die 4-Tage-Woche schon eingeführt wurde. Seitdem dort die Arbeitszeit verkürzt bzw. auf vier Tage umverteilt wurde, gibt es mehr produktive Arbeiter:innen.

Auch Schülerinnen und Schüler fordern eine 4-Tage-Woche, da sie davon überzeugt sind, dass das verlängerte Wochenende ihnen mehr Zeit bietet, sich vom anstrengenden Schulalltag zu erholen und dadurch mehr Zeit für sich zu haben. Dadurch, dass Lehrkräfte von dieser Änderung gleichermaßen profitieren würden, spricht nichts gegen diese Änderung.

Zweifellos denkt man, dass solch eine große Änderung viele Probleme mit sich bringen würde, zum Beispiel, dass es zu weniger Ergebnissen kommen würde. Dennoch würden die Kritikpunkte aufgrund der vielen überragenden Leistungen kein Problem mehr darstellen. Genauso wurde bewiesen, dass durch ein verlängertes Wochenende in einer verkürzten Zeitspanne genauso viele, wenn nicht sogar mehr schulische Ergebnisse geliefert werden können.

Wie bereits erwähnt, führte Belgien die 4-Tage-Woche im letzten Jahr ein. Am 21. November 2022 trat das entsprechende Gesetz in Kraft, wodurch Arbeiter:innen nun selbst entscheiden können, ob sie vier oder fünf Tage die Woche arbeiten. Die Änderung zielt nicht darauf ab, weniger Ergebnisse und Arbeitsleistung und dafür mehr Freizeit zu fördern, sondern soll für mehr Freizeit und genauso viele beziehungsweise mehr Ergebnisse sorgen.

Sollten Jugendliche an Castingshows teilnehmen? Nein, auf keinen Fall!

von Merle Freymann und Franziska Kirschner, Klasse 8c, Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium, Ratingen

Viele Jugendliche machen jährlich bei unterschiedlichen Castingshows mit, die im Fernsehen ausgestrahlt werden. Aber ist das wirklich gut? Für ein gesundes Selbstvertrauen und weniger Selbstzweifel durch Erniedrigung. Ein Kommentar von Merle Freymann und Franziska Kirschner.

Ein wichtiges Argument gegen die Teilnahme an Castingshows ist, dass alle Teilnehmer:innen unter einem großen Leistungsdruck stehen. Besonders die Jugendlichen und Heranwachsenden stehen unter großen Stress. Hinzu kommt, dass die Teilnehmenden und ihr Talent durch die Jury öffentlich bloßgestellt werden. Das bedeutet, dass direkt nach dem Auftritt, der viel Mut abverlangte, erst einmal eine Erniedrigung folgt, was das Selbstvertrauen in den Boden stampft. Beispielsweise gibt es viele Situationen bei DSDS, in denen Dieter Bohlen mit einem Schlag die großen Träume der Bewerber:innen zerstört. Außerdem wird dadurch vielleicht auch bei einigen Zuschauer:innen oder Teilnehmer:innen angedeutet, es wäre cool, Selbstwertgefühle anderer herabzusetzen oder gar zu zerstören.

Zudem zeigt die Jury in solchen Shows meist fehlende Wertschätzung bei eher ungewöhnlichen Talenten. In solchen Fällen werden die großen Erwartungen von Jugendlichen meist enttäuscht. Bei einem Verbot für die Teilnahme von Jugendlichen würden viele vor Enttäuschung und Herabwürdigung bewahrt und geschützt werden.

Hinzu kommt der Aspekt der äußerlichen Erscheinung und des Aussehens. In einigen Castingshows ist das Aussehen zwar nicht wichtiger, aber meist gleichgewichtig mit der Begabung oder dem Talent, das präsentiert wird. Außerdem entsteht manchmal der Eindruck, dass sich Shows wie Germany’s next Topmodel an ein „Drehbuch“ halten und dadurch weniger authentisch sind. So erreichen beispielsweise eine „Heulsuse“, eine „Zicke“, eine Sportlerin und ein weiteres Mädchen die nächste Runde, die die anderen gegeneinander ausspielt und das Aufeinanderprallen der unterschiedlichen Charaktere somit für die nötige Spannung und Unterhaltung sorgt. Ein möglicher Grund für dieses Vorgehen ist, dass den Sendern die Einschaltquote wichtiger ist, als tatsächlich Talente zu fördern. Beispielsweise werden Teilnehmer:innen gezwungen, sich zu streiten oder immerzu gehässig zu sein, um die Aufmerksamkeit der Zuschauer:innen zu behalten und sich ein Einschalten in der nächsten Folge zu sichern.

Zudem werden „wahre“ Stars und Talente auch ohne derartige Castingshows, nämlich durch ihre außergewöhnliche Stimme oder Begabung bekannt. Durch das jährliche Wiederholen der Show ist die Bekanntheit der Gewinner:innen nicht unbedingt von Dauer, da es jedes Jahr eine:n Sieger:in gibt und somit der Erfolg des vorherigen Jahres wieder verblasst.

Insgesamt kann man also sagen, dass Jugendliche in Castingshows, in denen es nur um Zuschaltquoten geht, nichts verloren haben, und es ein Verbot für die Teilnahme Jugendlicher an diesen Shows geben sollte.

Soll die Schule später starten?

von Merle Freymann und Franziska Kirschner, Klasse 8c, Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium, Ratingen

Jeden Morgen starten die Schulen um rund 8 Uhr mit dem Unterricht, doch vor allem die Schülerinnen und Schüler leiden unter diesem frühen Unterrichtsbeginn. Aufmerksam lernen statt durch den Tag quälen. Ein Kommentar von Merle Freymann und Franziska Kirschner.

Ein Argument für die These eines späteren Unterrichtsbeginns wäre, dass Schülerinnen und Schüler weniger Anreiz zum Schwänzen hätten und auch zu spätes Erscheinen aufgrund Verschlafens geringer auftreten würde. Zudem ist Schlafmangel ungesund und führt in der Folge zu schlechteren Klausurergebnissen an betreffenden Tagen.

Je später am Tag eine Klausur geschrieben wird, desto besser schneiden Schülerinnen und Schüler ab – das wird auf einer Website über Schlafforschung beschrieben. Auch werden Langschläferinnen und -schläfer durch die üblichen frühen Schulzeiten benachteiligt. Auf die Frage, warum Schüler:innen nicht einfach früher am Abend schlafen gehen, gibt es wiederum eine einfache Antwort: In der Pubertät verschiebt sich der Schlafrhythmus nach hinten. Zu diesem Ergbenis kommen einige Studien.

Das heißt folglich, selbst wenn Schüler:innen früher zu Bett gehen wollen, ist das Einschlafen meist unmöglich. Außerdem müssen viele Jugendliche abends noch Hausaufgaben machen, für die sie im Laufe des Tages aufgrund von Hobbys oder AGs keine Zeit haben.

Darüber hinaus sind Schüler:innen bereits bei einer Viertelstunde mehr Schlaf deutlich wacher und konzentrierter. Lerninhalte können sich dann viel besser im Langzeitgedächtnis verfestigen. Dies sieht man beispielsweise  an Schulen in Seattle, wo Jugendliche seit 2016 erst um 8.45 Uhr zur Schule gehen müssen. Dadurch schlafen zum Beispiel Zehntklässler im Schnitt 34 Minuten länger und sind wesentlich aufmerksamer.

Auch die Unfallstatistiken im Schulalltag und auf dem Schulweg verbessern sich durch einen späteren Schulstart, wenn Schüler:innen ausgeschlafener sind. Dies sieht man auch an einer Schule, die ihren Beginn einmal von 7:35 Uhr auf 8:55 Uhr verschob, wobei die Anzahl der Autounfälle von 16–18-Jährigen als Konsequenz um 70% abnahm.

Insgesamt kann man sagen, dass ein späterer Schulbeginn viel und vor allem allen von Nutzen wäre. Der Schlafrhythmus von Jugendlichen verschiebt sich in der Pubertät nach hinten und darauf sollte eingegangen werden. Aktuell gehen viele Schüler:innen müde zur Schule, was zu Unkonzentriertheit führt und darüber hinaus ungesund ist.

 

Kinderlärm ist Zukunftsmusik

von Marlene Remberg, Klasse 8a, Immanuel-Kant-Gymnasium, Heiligenhaus

Schon wieder Lärm eines schreienden Babys im Nachbarhaus? Schon wieder rollt Ihnen ein Ball vor die Füße? Vielleicht fragen Sie sich manchmal, wofür wir Kinder eigentlich gut sind. Wissen Sie es? Richtig, für Sie! Wenn Sie schon einmal berufstätig waren, verstehen Sie vielleicht, was ich meine. Wenn nicht, werden Sie es jetzt verstehen.

Es geht um das so genannte Umlageverfahren. Das Umlageverfahren ist ein Verfahren, das nichts anderes bedeutet, als dass der erwerbstätige Teil der Bevölkerung einen Großteil der Leistungen des nicht erwerbstätigen Bevölkerungsteil mit finanziert. Hört sich echt kompliziert an, ist aber ganz einfach! Die Personen, die arbeiten, finanzieren einen großen Teil der Rente. Doch was hat das mit uns Kindern zu tun? Im Moment ist die Bevölkerungsentwicklung nicht gerade großartig, denn es sterben mehr Leute als dass Kinder geboren werden. Lange Rede, kurzer Sinn: dadurch wird langfristig das Problem entstehen, dass wir nicht genug junge Menschen haben, die den Älteren die Rente bezahlen. Deswegen sein Sie für jedes Kind, das Sie sehen und hören, dankbar und erleichtert. Erinnern Sie sich an diesen Text und denken Sie daran, dass dieses Kind Ihre Zukunft finanziert. Und schon wird Kinderlärm zu einer wohltuenden Melodie. Jetzt fragen Sie sich bitte noch einmal: gibt es etwas Schöneres als Kinder?

Braucht man E-Scooter?

Von Julian Stenns und Nick Lino, Klasse 8c, Helmholtz-Gymnasium, Hilden

Finden Sie E-Scooter gut oder helfen sie Ihnen im Alltag? Dieser Artikel beschäftigt sich mit vielen Nachteilen von E-Scootern und kann Sie hoffentlich davon überzeugen, sie in Zukunft stehen zu lassen.

Man hört vielleicht des Öfteren: E-Scooter seien besonders umweltfreundlich, weil sie ja nicht direkt Abgase in die Luft pusten würden. Dies ist allerdings nicht korrekt, denn sie erzeugen im Durchschnitt 126 Gramm CO2 pro Kilometer. Das entspricht knapp der Hälfte der Menge, die ein Auto erzeugt und mehr als dem Doppelten der Emissionen eines Busses, bezogen auf die Personenzahl. Sind das nicht schon relativ viele Emissionen für so einen kleinen Scooter?

Ein Grund dafür ist zum Beispiel der hohe Stromverbrauch. Daraus ergibt sich, dass E-Scooter nur eine Alternative zu Autos sind. Allerdings muss man bedenken, dass sie lediglich eine Reichweite von circa 15 bis 30 Kilometern haben, sofern sie voll aufgeladen sind. Dabei ist es doch so, dass E-Scooter nahezu immer als Ersatz für die Füße genutzt werden und nicht um ein Auto zu ersetzen. Deutschland hat den weltweit zweitgrößten Zuckerkonsum und es würde nicht schaden, wenn die Bevölkerung sich etwas mehr bewegt.

Man muss bei den meisten Rollern im Durchschnitt 1,00 bis 1,50 Euro für jeden gefahrenen Kilometer bezahlen. Ist das nicht viel zu teuer, nur um sich ein Stück fortzubewegen? Dabei kann man auch einfach ein Fahrrad nutzen oder zu Fuß gehen und das sogar kostenlos, wobei man kann gleichzeitig etwas für die Gesundheit tun kann.

Ein Nachteil ist auch, dass man verschiedene Apps braucht, da es auch verschiedene Anbieterfirmen gibt, wie zum Beispiel Lime, Bird oder Bolt. Falls man nicht genügend Speicherplatz auf dem Smartphone besitzt, hat man Pech gehabt und ist nicht in der Lage, E-Scooter zu nutzen.

Und was wäre ein E-Scooter ohne irgendwelche Regeln? Um einen elektronischen Roller fahren zu können, ist es zwingend notwendig ein Mindestalter von 14 Jahren zu haben. Außerdem ist es nur auf Radwegen oder Straßen erlaubt zu fahren. Sollte man auf einer nicht zulässigen Verkehrsfläche fahren, zum Beispiel auf einem Fußweg, kann ein Bußgeld von 15 Euro drohen. Wenn das Gerät nicht mehr benötigt wird, muss ein Foto aufgenommen werden, um zu beweisen, dass der Scooter richtig abgestellt wurde, obwohl man ihn später noch umschmeißen könnte. Immer ein Foto machen, ist das nicht anstrengend und nervig? An eine Regel wird wohl sehr häufig nicht gedacht: Es ist nicht gestattet nebeneinander zu fahren, zum Beispiel mit Freund*innen. Bei Missachtung dieser Regel kann ein Bußgeld von ebenfalls 15 Euro fällig werden und dabei ist es doch so schnell passiert. Ansonsten gelten ähnliche Regeln und Gesetze wie für Fahrräder.

Als ob das alles nicht schon schlimm genug wäre, gibt es natürlich auch noch eine Menge Gefahren. Im Jahr 2020 ereigneten sich beispielsweise insgesamt 2155 Unfälle in ganz Deutschland. Dabei wurden 386 Menschen schwer verletzt und fünf sind sogar ums Leben gekommen. Bei mehr als 80 Prozent der beteiligten Personen handelte es sich um die Fahrer*innen der E-Scooter und bei den restlichen Prozent um angefahrene Fußgänger*innen oder Radfahrer*innen. In 18,3 Prozent der Fälle ist Alkohol ein wichtiger Faktor gewesen. Meist wurden jüngere Menschen zu Opfern.

Aber ist es nicht schön, auf einem E-Roller zu fahren, den man fast gar nicht hören kann? Eigentlich ist das nicht wirklich so schön, weil andere Verkehrsteilnehmer*innen, wie beispielsweise Fußgänger*innen, den Roller auch nicht hören. So kommt es auch zu Unfällen, da sie häufig überrascht werden und nicht ausweichen können.

Bei einer Umfrage vom 12.01.2021 bis zum 15.01.2023, an der sich Achtklässler des Helmholtz-Gymnasiums in Hilden beteiligten, äußerte mehr als die Hälfte der Jugendlichen, dass sie E-Scooter schlecht finden. Der Großteil von ihnen war der Meinung, sie stünden im Weg und der Rest behauptete, sie seien schlecht für die Umwelt.

Die Schlussfolgerung ist, dass E-Scooter ein großes Risiko für Mitmenschen, aber auch für das eigene Leben darstellen. Außerdem sind E-Scooter schlecht für die Umwelt, es sei denn, sie ersetzen eine Autofahrt. Es gibt zudem viele Regeln, die die Nutzer*innen einhalten müssen.

Und dafür soll man auch noch Geld bezahlen?

Aus dem Häuschen

von Antonia Schneider, 8e, St. Ursula Gymnasium, Düsseldorf

Es gibt häufig Tage, an denen man nach einem langen, anstrengendem Schultag nach Hause kommt und sich am liebsten einfach nur hinlegen möchte. Doch es stehen noch eine Menge Aufgaben an: Der Klavierunterricht am Nachmittag oder das Treffen mit Freunden oder Freundinnen und dann noch das Lernen für die anstehende Mathearbeit. An solchen Tagen bleibt man lange im Haus, um seine Pflichten zu erledigen. Danach fehlt einfach die Energie, um noch mit Gleichaltrigen draußen etwas zu unternehmen oder zumindest noch einen kurzen Spaziergang zu machen. Die Verpflichtungen – ebenso wie die geänderten Gewohnheiten durch die Corona-Pandemie und die verstärkte Nutzung digitaler Medien – führen dazu, dass viele Kinder und Jugendliche seltener an die frische Luft gehen.

Doch eine Lösung für dieses Problem liegt nicht unbedingt auf der Hand. Sollten die Lehrkräfte etwa weniger Hausaufgaben geben? Oder sollte man schon vor den Hausaufgaben mehr Zeit draußen verbringen und erst danach die schulischen Pflichten erledigen?

Einerseits kann man sich nach körperlicher Betätigung besser konzentrieren und neuen Lernstoff schneller aufnehmen, doch letztlich kann man nur beim Erledigen der Hausaufgaben den Schulstoff wirklich verinnerlichen, somit scheinen Hausaufgaben unvermeidbar. Vielleicht würde es helfen, schon während der Schulzeit mehr Zeit draußen zu verbringen, etwa durch Unterricht im Schulgarten, Exkursionen in den Wald oder Park, oder durch Sport im Freien. Alles in allem sollte man sich bewusst machen, dass Aktivitäten draußen sowohl für die Gesundheit als auch für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen essenziell sind.