Archiv der Kategorie: Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium

Absenkung des Wahlalters bei Bundestagswahlen auf 16 Jahre? Ja, unbedingt!

Leona Pavlovic, Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium

Brauchst du noch ein gutes Rezept gegen Politikverdrossenheit? Die Senkung des Wahlalters ist eine langfristige Möglichkeit. Ja, unbedingt sollte das Wahlalter auf 16 gesenkt werden! Es ist an der Zeit, dass man jungen Menschen die Möglichkeit gibt, aktiv an politischen Entscheidungen teilzunehmen. Schließlich sind 16-Jährige in der Lage, Verantwortung zu übernehmen und sich mit politischen Themen auseinanderzusetzen. Es ist höchste Zeit, dass man die Angst beiseitelässt.

Die Senkung des Wahlalters auf 16 Jahre ist ein wichtiges Thema, da es Jugendlichen eine stärkere politische Teilnahme ermöglicht. Die Einbindung der Jugendlichen in den demokratischen Prozess fördert die Vielfalt der Meinungen und stellt sicher, dass auch ihre Interessen und Anliegen berücksichtigt werden. Die Senkung des Wahlalters trägt somit zur Demokratisierung bei.

Es gibt viele Argumente, die für eine Senkung des Wahlalters sprechen. Zunächst sind Jugendliche von politischen Entwicklungen und Entscheidungen direkt betroffen. Ihre Zukunft hängt von politischen Maßnahmen ab, daher ist es nur fair, ihnen eine Stimme zu geben. Außerdem sollten sie auch früh in die Politik einbezogen werden. Es gibt aber auch viele Gegenargumente.

Eines ist, dass politisches Interesse und Wissen bei wählenden Jugendlichen nicht höher als bei nicht-wählenden Jugendlichen ist. Eine bekannte Studie, die diesen Zusammenhang untersucht hat, ist die „JuMP-Studie“ (Jugend, Medien, Partizipation). Diese Studie wurde im Jahr 2015 in Deutschland durchgeführt und untersuchte das politische Interesse und das politische Wissen von Jugendlichen im Alter von 14 bis 24 Jahren. Die Ergebnisse zeigten, dass wählende Jugendliche im Vergleich zu nicht-wählenden Jugendlichen ein höheres politisches Interesse und Wissen aufweisen. Jugendliche zeigen im Generellen auch ein sehr hohes Interesse an der Politik. Dies wird bei Demos usw. gezeigt, wie z.B. bei Fridays for Future. Dazu kommt, dass eine Umfrage der Freien Universität Berlin zeigt, dass 16-, 17- und sogar 15-Jährige genauso interessiert sind, wie die älteren. Es wurde dort keine mangelnde politische Reife festgestellt. Außerdem verändern sich politisches Interesse, Wissen und Reife zwischen dem 16. und 25. Lebensjahr kaum. Dies entkräftigt das Argument, dass 16-Jährige nicht genug politische Reife hätten, an Wahlen teilzunehmen.

Die nötige Zwei-Drittel-Mehrheit für eine Reform sei nicht in Sicht. Die Union, sowie die AfD sind dagegen. Thorsten Frei, aus der Fraktion der CDU/CSU meinte in einem Interview der Tagesschau: „Wenn Sie einen Handyvertrag abschließen möchten, müssen sie 18 Jahre alt sein. Und deswegen glaube ich, es ist richtig, an die Volljährigkeit, an die Geschäftsfähigkeit, letztlich auch an das Wahlrecht zu knüpfen.“ Ich kann verstehen, dass man die Verknüpfung von bestimmten Rechten und Pflichten mit der Volljährigkeit für sinnvoll hält. Es ist jedoch so, dass man die Reife nicht am Alter festlegen kann und man kann außerdem so ein Thema nicht mit einem Handyvertrag vergleichen. Zum einen, gibt es Menschen, die bereits vor ihrem 16. Geburtstag eine hohe Reife und Verantwortungsbewusstsein zeigen. Andererseits gibt es auch Erwachsene, die möglicherweise noch nicht die notwendige Reife besitzen, um bestimmte Entscheidungen zu treffen. Zusätzlich ist es so, dass das Wahlprogramm der AfD und der CDU/CSU eher die älteren Generationen anspricht. Vielleicht haben sie auch einfach Angst, dass sie weniger Wähler/innen bekommen. Hingegen dazu sind die Grünen, die SPD, die FDP und die Linken für eine Senkung des Wahlalters.

Jugendliche besäßen eine stärkere Neigung zu Verschwörungstheorien und gefährden damit möglicherweise die Demokratie. Ich würde sagen, es ist eher andersrum. Jugendliche können sich erstens auf Social Media usw. informieren und können zweitens auch ganz leicht nachschauen, ob es Fake News sind oder nicht. Ältere Leute können dies meistens nicht.

Ein weiteres Gegenargument ist: Eine Gleichsetzung von Reife und Wissen ist ebenfalls problematisch. Es ist richtig, dass die Gleichsetzung von Reife und Wissen problematisch sein kann. Allerdings ist die Senkung des Wahlalters keine Gleichsetzung von Reife und Wissen, sondern eine Anerkennung, dass junge Menschen eine wichtige Stimme haben und einbezogen werden sollten, da sie auch von politischen Entscheidungen betroffen sind. Dies befürwortet auch mein nächstes Argument. In Artikel 20 Absatz 2 des Grundgesetzes steht: „Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus. Sie wird vom Volke in Wahlen und Abstimmungen und durch besondere Organe der Gesetzgebung, der vollziehenden Gewalt und der Rechtsprechung ausgeübt.“ Also gehören 16-Jährige nicht zum Volk? Das ist Altersdiskriminierung.

Ein starkes Gegenargument, das ich nicht wirklich entkräftigen kann, ist, dass Eltern die Kinder beeinflussen könnten und es nicht 100% ihre Meinung sein könnte oder auch, dass sie manipuliert werden könnten. Da stimme ich zu, jedoch könnte auch genau das Gegenteil der Fall sein. Die Eltern könnten die Kinder informieren und sie unterstützen oder die Kinder könnten sogar, wenn sie besser informiert sind, auch den Eltern helfen und sie besser informieren.

Wir kommen langsam zum Ende. Die größte Wählergruppe bei den Bundestagswahlen besteht aus den über 60- Jährigen. Es muss ein Gegengewicht geschaffen werden. Außerdem zeigen Studien, dass rund die Hälfte der Erwachsenen nach einer Umfrage die Absenkung des Wahlalters für nicht sinnvoll hält. Wenig überraschend ist, dass die Zustimmung mit dem Alter sinkt.

Vor über 50 Jahren, 1970, wurde das Wahlalter von 21 auf 18 gesenkt. Ich finde, mittlerweile ist es auch an der Zeit, es aus vielen Gründen, auf 16 zu senken. Das waren noch lange nicht alle Argumente für die Senkung des Wahlalters. Ich bin definitiv für die Senkung des Wahlalters auf 16 Jahre, weil es ein großer positiver, demokratischer Schritt für Deutschland wäre. Insgesamt kann ich noch sagen, dass es in manchen Bundesländern schon andere Wahlen gibt, wo es gut funktioniert und Deutschland, ein gutes demokratisches Vorbild für andere Länder sein könnte. Und vergesst nicht: Der deutsche Kinderschutzbund und das deutsche Kinderhilfswerk sind in ihren Forderungen noch radikaler: Sie fordern eine Senkung des Wahlrechtes auf 14 Jahre. 16 Jahre wäre ein super Kompromiss!

Cannabis-Legalisierung in Deutschland? Nein, völlig falsch!

Merle Freymann, Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium

Auf Bänken sitzende Personen, die Cannabis konsumieren. Straftat oder Alltag? Noch ist es verboten solch eine Droge zu rauchen, doch bald gehört dies der Vergangenheit und der Normalität an. Doch ist das gut? Ein Kommentar von Merle Freymann.

Ein zentrales Argument gegen die Legalisierung von Cannabis ist, dass durch den Konsum der Droge ernsthafte Gesundheitsprobleme auftreten können. Ein moderates Rauchen von Cannabis schädigt die Lunge und führt zu einer Beeinträchtigung der geistigen Fähigkeiten. Durch einen regelmäßigen Konsum wird zudem die Gefahr auf einen Herzinfarkt und psychische Folgen, wie beispielsweise Psychosen, bipolare Störungen oder Depressionen, vergrößert. Bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen bis zu dem Alter von 25 ist das Frontalhirn noch nicht vollständig ausgeprägt. Durch den Konsum einer Droge wie Cannabis wird dieser Prozess aufgehalten und das Gehirn kann sich nicht vollständig entwickeln. So hat die Legalisierung vor allem für die jüngeren Generationen enorme Folgen.

Befürworter der Legalisierung argumentieren dagegen. Sie sagen, es würde ja nur für Erwachsene ab 18 Jahren legalisiert werden. Dies stimmt, jedoch wird es eben durch die Legalisierung für Jugendliche noch einfacher an Drogen zu kommen. Sie fragen einfach die großen Geschwister/ Freunde oder gehen auf den Schwarzmarkt, also zu Dealern. Diese müssen ihr „Geschäft“ am Laufen halten und strecken ihre Drogen nochmal mehr. Dadurch wird abermals die Gesundheit der Jugendlichen bedroht und vernachlässigt.

Zudem wird durch die Legalisierung von Cannabis ein falsches Bild an die Menschen übermittelt. Erwachsene -und vor allem Jugendliche ohne Vorwissen- verharmlosen die Droge. „Die Politik erlaubt Cannabis, dann kann das ja nicht so schlimm sein.“ Genauso etwas darf nicht passieren! Die Politik muss die Gesundheit der Bevölkerung gewährleisten! Dies wird durch eine Legalisierung vernachlässigt.

Zudem zeigt und sagt ein direkter Nachbar Deutschlands, die Niederlande, dass dort die Drogenpolitik gescheitert ist. Der Konsum stieg an und der Kokainhandel wurde größer. Befürworter sagen, dass der Schwarzmarkt ausgerottet wird. Falsch! Der Schwarzmarkt kann nicht austrocknen, es wird einfach eine andere Droge oder Verbotenes gesucht und mit dieser weiter gehandelt. Deutschland hat jetzt schon zu viele Probleme mit Alkohol und Tabak, da kann man nicht jetzt eine weitere Droge legalisieren!

Insgesamt kann man also sagen, dass eine Legalisierung von Cannabis abgelehnt werden muss, zu groß sind die schlechten und gesundheitsbeeinträchtigen Folgen. Deutschland muss ein Land bleiben, dass seine Bürgerinnen und Bürger gesundheitlich schützt! Und dies wird durch dieses Gesetz nicht gewährleistet.

Die Fake-Welt von Instagram

Karlotta Blodau, Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium 

Ist bei Instagram wirklich alles echt, was wir sehen? Diese Frage stellen wir uns sicherlich täglich, wenn wir uns durch die perfekte Welt von Instagram scrollen. Wir liken Bilder und Stories von Influencern, beneiden sie für ihr perfektes Leben was sie täglich mit uns teilen. Doch wie echt ist dieses Leben? Es soll so aussehen, also ob wir an ihrem Leben teilnehmen können, uns werden Bilder und Videos von dem perfekten Urlaub, dem perfekten Essen, dem perfekten Outfit und Körper gezeigt. Doch was ist perfekt? Viele Teenager wollen genau dieses Leben haben, sie wollen ebenso sein, einfach perfekt. Doch in dieser perfekten Welt ist oft mehr Fake als Realität. Die Bilder sind bearbeitet mit Weichmachern und diversen Filtern. Bis das perfekte Bild gefunden und gepostet wird, dauert es oft Stunden.

Diese Fake-Welt auf Instagram bringt auch viele Gefahren mit sich: Junge Mädchen wollen so aussehen wie ihre Vorbilder: schlank, sportlich, Fake-Lashes, unechte Fingernägel und Markensachen, welche gezielt von den Influencern platziert werden. Um mithalten zu können, verfallen viele junge Frauen in eine Essstörung oder verschulden sich. Junge Männer posten Bilder aus dem Fitnessstudio mit perfekt durchtrainierten Körpern. Sie lassen sich mit teuren Autos und Uhren ablichten. Alles nur für ein paar Likes? Aber wer kann sich diesen Luxus leisten? Schaut man hinter die Kulissen, bemerkt man schnell, dass vieles nur fake ist. Der durchtrainierte Körper auf dem Bild ist bearbeitet, die Autos und Uhren sind geliehen. Wie soll man dem Ideal auf Instagram entsprechen, fragen sich vor allem Jugendliche.  Ihr Leben dreht sich oftmals nur um den Gedanken, wie komme ich bei meinen Freunden und Followern an.

Der spannende Berufsalltag eines Rechtsanwalts – eine Reportage

von Joel Gosch, Klasse 8c, Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium, Ratingen

Am 27. April 2023 habe ich ein Praktikum bei meinem Vater und Rechtsanwalt Nelson Barranco Heitmann gemacht. Dabei habe ich ihn durch seinen Berufsalltag begleitet.

Der Morgen
Für ihn ging es aus dem Bett um etwa 7 Uhr morgens. Der Tag startet mit einer Tasse heißer Tee. Heute steht für den Anwalt folgender Rechtsstreit im Landgericht Düsseldorf an: Herr D. gegen Frau H.

„Der Herr D. hätte seine Miete für Januar bis September 2019 nicht gezahlt. Der Vermieter war damals eine jetzt verstorbene Rechtsanwältin, Frau B. Die Lebensgefährtin übernahm dann die Immobilien, aber auch ihre hohen Schulden. Dann fiel der Frau H. auf, dass Herr D. wie gesagt keine Miete gezahlt hätte. Sie fordert die Miete von jeweils 600€ sowie Nebenkosten für die Wohnung in Düsseldorf“, erklärte mir der Rechtsanwalt. Anschließend erzählte er die Geschichte von der Frau B.: „Sie war in einer kritischen Situation. Sie brauchte schnelles Geld, sie hatte kein Zugriff auf ihr Bankkonto. Daraufhin bat sie den Herrn, die Miete in bar zu zahlen. Es gibt ebenfalls eine Zeugin, die Sekretärin der Vermieterin. Sie kümmerte sich um die Buchhaltung. Bei der Zahlung ging der Herr zu der verstorbenen Rechtsanwältin in die Kanzlei und übergab ihr das Geld. Eine Quittung lehnte er ab, was ein Fehler war. Als die Übergabe vorbei war, fragte die Sekretärin jedes Mal nach, ob er die Miete gezahlt hatte. Das hat er“.

Dazu erwähnt er noch: „Jedoch war der erste Richter einer anderen Meinung. Nachzufragen, statt etwas selbst zu sehen, sei etwas komplett anderes. Die Klägerin fordert weiterhin, dass er die Miete zahlt. Im Mietvertrag steht, die Miete soll an dieses Konto überwiesen werden. Später wurde dann mündlich vereinbart, die Miete in bar zu zahlen. Ohne Quittung kann der Kläger nicht beweisen, dass er diese bereits gezahlt hat. Es gibt zwar eine Quittung von der Abrechnung der Nebenkosten, diese wurde aber scheinbar ignoriert“. Die Sitzung wurde dauerhaft verschoben aufgrund von der Corona-Pandemie bis zum 27.04.2023 um 10:45 Uhr. Wenn mal keine Sitzung im Kalender ansteht, beginnt der Tag entspannt und ruhig. Nach etwas Zeit würde er sich dann auf seinen Chefsessel setzen und anfangen, zu arbeiten.

Zum Amt- und Landgericht Düsseldorf
Der Rechtsanwalt machte sich dann fertig für die Sitzung. Nach einer heißen Dusche zog er dann sein frisch gebügeltes Hemd mit Krawatte an und darüber einen grauen Pulli und eine beige Jacke sowie eine blaue Jeans und klassische, schwarze Schuhe. Mit sich führte Herr Heitmann eine kaktusgrüne Aktentasche.

Oft nutzt er der Umwelt zuliebe das abgeschlossene Fahrrad um die Ecke der Haustür, manchmal aber auch das Auto. Der Anwalt entschied sich, mit einem BMW-4er-Cabrio zum Landesgericht zu fahren. Herr Heitmann kennt seinen Weg auswendig und umgeht einige Ampeln, wobei er wie ein Profi fuhr. „Noch nie habe ich selbst einen Unfall gebaut“, gab der Rechtsanwalt an. Im Auto fand man noch einige Papiere in einer blauen Mappe. Im Radio wurde Rockmusik abgespielt. Sein Auto parkt er immer in der Tiefgarage des Landgerichts. Dort muss er immer ein Ticket ziehen, freies Parken bekommt er nicht.

„Heute sieht es voll aus“, sagte der Anwalt beim Einparken. Eilig ging es raus aus dem Parkhaus zum Hauptausgang der Tiefgarage und anschließend zum Erdgeschoss mit dem Aufzug. Am Eingang des Amts- und Landgericht Düsseldorf ist eine lange Schlange, an dem der Anwalt vorbei ging. Mit seinem Anwaltsausweis kommt er ohne Security-Check durch, jedoch kontrolliert ein Justizbeamter den Ausweis. Ich muss Schlange stehen, konnte aber noch zu einer kürzeren Schlange ausweichen. Kontrolliert wird dort etwa wie am Flughafen. Man legt all seine Sachen sowie seine Jacke in einen Scanner und man läuft durch den Metalldetektor. Dazu wird man von einem Justizbeamten beobachtet. Als ich den Security-Check bestand, ging er direkt zu den Aufzügen und wir fuhren in die zweite Etage. „Während der Corona-Pandemie war es hier leer“, sagte er. „Hier ist anscheinend wieder normaler Betrieb“.

In fünf Minuten war der Beginn der Sitzung geplant. Vor jedem Saal sieht man eine digitale Tafel mit den ganzen Terminen. Viele davon sind öffentlich und jeder kann darein spazieren. Auf der Tafel stand: „Herr Michael D. mit Rechtsanwalt Nelson Barranco Heitmann gegen Frau Antje H. mit Rechtsanwältin Dr. Heike Kroll, Verhandlungstermin Berufung in Zivilsachen“.

Eine öffentliche Sitzung, natürlich, bei Saal 2.111. Dort sah man auch weitere Termine, wie die aktuelle Sitzung. Im selben Flur warten noch weitere Personen. Man sieht auch Polizei- und Justizbeamte. Auch Personen, die aussahen wie Richter, gingen an uns vorbei. Viele Anwälte tragen hier schicke Anzüge mit Krawatte, zum Vergleich hatte der Herr Heitmann zurzeit nur einen Pulli an.

Unsere Sitzung verspätete sich etwas. Die Mandanten der Anwälte erschienen nicht, aber das mussten sie auch nicht, da die Anwälte sie vertreten. Auf dem Flur unterhielten sich einige Personen. Ein Polizeibeamter war in einem Telefongespräch vertieft, bis er hereingeschickt wurde. Aus seiner Sitzung hatte jeder einen Motorradhelm mit, auch der Beamte. Die Sitzung des Herrn Heitmanns verspätete sich zurzeit um 10 Minuten. Die Rechtsanwältin der Klägerin ist schon in den Saal reingegangen und wartet vermutlich dort. Der Rechtsanwalt wartet weiterhin draußen.

„Es dauert immer manchmal 10 Minuten, ich habe schon einmal 30 Minuten gewartet. Es wird zäh verhandelt und das dauert etwas länger. Die Verspätung zieht sich weiter“, erklärte er. Wie bei der Bahn, dachte ich mir da. „Es ist sehr ruhig hier, normalerweise sind hier mehr Menschen, aber es wird normaler. Um 12 Uhr ist Mittagspause, da ist nichts los. Die meisten Termine sind vormittags.Im Erdgeschoss und in der ersten Etage gibt es Strafsachen, in der ersten Etage auch Ordnungswidrigkeiten sowie in der zweiten Etage. Wenn es losgeht, wird man aufgerufen“. Im Moment war es 11:05 Uhr, der Termin war geplant für 10:45 Uhr. Der Anwalt setzt sich immer auf einem bequemen Stuhl vor der Tür. Der Polizist von vorhin verlies den Saal. Ein anderer Mann mit Motorradhelm von derselben Sitzung des Polizisten taucht auf und beschwert sich, dass er so lange warten muss. „Hier sind aber viele mit Motorradhelm, kann wohl ein Unfall sein“, dachte sich Herr Heitmann, als er die Motorradhelme bemerkte.

In der Verhandlung
Dann entschied sich der Anwalt, auch den Saal zu betreten. Die Sitzung davor war dabei, zu Ende zu gehen. Er zog eine schwarze Robe an, wie alle anderen im Saal, bis auf die Zuschauer und mir. Die Sitzung begann. Der vorsitzende Richter sprach in eine Art Diktiergerät für das Protokoll. Es gibt auch Protokollführer, aber nicht für so kleine Saale. Es wurde schnell geredet für meinen Geschmack. Die Richter haben ihr Pult ganz vorne vom Saal, links von der Tür sind die Kläger und rechts die Beklagten. In der Mitte war ein Tisch für die Zeugenaussage. Hinten waren bereits besetzte Stühle für die Zuschauer. Der Saal hat viel moderne Technik, wie einen großen Bildschirm. Die Anwälte stritten sich, der Richter muss das Wort ergreifen: „Diskussionen machen erst später Sinn“, sagte der Richter. Schließlich hörte man: „Klage ist abzuweisen“. Es soll ein Beweistermin für eine erneute Zeugenaussage gemacht werden. Die Rechtsanwältin bat, den Termin nicht während der Sommerferien zu legen. Der Richter vermutete aber, dass er erst September oder gar später stattfinden wird. Solche Rechtsstreitigkeiten dauern echt lange, dachte ich mir.

Nach der Verhandlung
Alle zogen bei Schluss direkt ihre Roben aus. Erst machte Herr Heitmann noch einen kleinen Rundgang um das Erdgeschoss. Dort sind die großen Strafkammern. „Die Strafsachen sind immer spannender, da wird auch anders verhandelt“, meinte Herr Heitmann. Er ging in einen Saal rein, jedoch endete schon die Verhandlung und jeder hat den Raum verlassen, bis auf die Richter. Man hörte, dass das eine gute, zielführende Verteidigung war. Der Verteidiger hat bereits den Saal verlassen. Kurze Zeit später wollte der Rechtsanwalt auch schon gehen. Er ging dann zurück in die Tiefgarage zum Auto. Vor der Kasse fiel ihn auf, dass Herr Heitmann kein Kleingeld mehr hatte. Das Problem betrifft den Anwalt oft. Anschließend traf er auf „einen berühmten Strafverteidiger“ und sie unterhielten sich kurz. Mir war der Mann fremd. Danach stieg Herr Heitmann ins Auto und fuhr los.

Mittagspause
„Es geht jetzt zurück zur Kanzlei, wir machen erstmal Mittagspause“, sagte er um etwa 11:40 Uhr, als wir rausfuhren. Als er ankam, rief er seinen Mandaten an und berichtet ihn davon. Bevor er zum Mittagessen kam, musste er erst einmal sehr viel herumtelefonieren, Mal auf Spanisch, mal auf Deutsch. „Während der Pause bekomme ich normalerweise kaum Anrufe. Am Tag sind es immer so 5-10 Anrufe“, erklärte er mir. In der Küche machte er Musik auf Spotify an. Während des Kochens störte ebenfalls das Haustelefon. Zum Essen gab es Hähnchen-Katsu mit Karottenreis. Anrufe von fremden Nummern ignoriert er oft während der Mittagszeit. Nach dem Essen macht er immer eine Pause.

Viel Arbeit im Büro
In der Kanzlei gab es sehr viel Arbeit zu tun. Nach der Mittagspause, immer von ungefähr 12 bis 14 Uhr, setzt er sich auf den Chefsessel und schaltet den Laptop an. Auf dem Schreibtisch gab es riesige Stapel Papiere. Es gibt auch einen Warteraum für Mandanten mit Gesprächsterminen, dieser wird aber nie benutzt. Termine vor Ort hat der Anwalt sehr selten. Die meisten Gesprächstermine mit Herrn Heitmann laufen über Telefon oder sonstiges ab. Der Papierkorb ist immer voll. Auf der Straße hört man ständig Autos und Stadtbahnen, das stört ihn aber wenig.

Mittlerweile läuft alles digital. Anwälte bekommen digital über beA (besonderes elektronisches Anwaltsfach) Post von Gerichten, Behörden und anderen Anwälten.
„Früher hatte ich immer 30 Briefe im Briefkasten“, sagt er. „Seit letztem Jahr läuft alles digital, es gibt nur noch Post von Versicherungen und so“. Der Rechtsanwalt hat eine Karte und ein Lesegerät bekommen, um zu beweisen, dass er es ist, und nicht jemand anderes. Ähnlich wie eine Kreditkarte hat diese auch eine PIN, die man im Lesegerät eingibt.

Der Rechtsanwalt las E-Mails, Rechnungen gab er in einem Taschenrechner ein und Herr Heitmann schrieb E-Mails, einige davon auf Spanisch, sonst auf Deutsch. Er benutzt einen sehr alten Laptop mit Windows 10. Diesen möchte er aber bald ersetzen durch etwas Moderneres. Während des Tippens musste er auf die Tastatur schauen. Die E-Mails könnte ich viel schneller eintippen als er, dachte ich mir. Aber nun ist er ja auch schon über 50 Jahre alt, da wundert es mich nicht. Dennoch macht er eine echt gute Arbeit. Rechnungen an seine Mandate schrieb der Anwalt auch.

„Die Gebühren richten sich immer nach dem Verfahrenswert“, erklärte er mir. „Es gibt so einen Rechner, es rechnet alle Gebühren aus. Hier habe ich etwa 3500€ verdient, davon 550€ Mehrwertsteuer“. Es gibt viele Gebühren, eine Termingebühr, Einigungsgebühr, und noch viel mehr Gebühren. „Ein Prozess dauert ungefähr sechs Monate, wenn es schnell läuft. Es kann aber auch zwei Jahre dauern“, sagte er.

In seinem digitalen Postfach waren noch viele E-Mails ungelesen. Herr Heitmann wollte noch weitere Telefonate führen, danach hieß es schon Feierabend. Er hat einen Spaziergang in der Stadt geplant, dort wollte er auch einkaufen. Die Sonne ging langsam immer weiter unter und somit endete der Tag des Rechtsanwalts Nelson Barranco Heitmann. „Feierabend, sagte er offiziell, damit war seine Arbeit für den Tag getan.

Fazit
Aus der Sicht von Herrn Barranco Heitmann ist sein Berufsalltag als Rechtsanwalt sehr spannend. Vor Gericht gibt es immer wieder neue, aufregende Fälle. Zwar gibt es auch eher langweilige Fälle, aber sie stören ihn nicht. Seinen Job macht er gerne.

Ist der Klimawandel schlimmer geworden?

von Mouna Ezzariohi, Klasse 8c, Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium, Ratingen

Jeden Tag merkt man, wie der Klimawandel sich verschlimmert. Was sind die Anzeichen dafür und was man dagegen tun? Ein Kommentar von Mouna Ezzariohi.

Der Klimawandel ist ein globales Problem, das auch Deutschland betrifft. Dass die Auswirkungen des Klimawandels bereits spürbar sind, erkennt man an dem bemerkenswerten Anstieg der Hitzewellen, Dürren oder flutartigen Regenfällen. Es ist wichtig, dass wir alle unseren Teil zum Kampf gegen den Klimawandel beitragen. Dies ist nämlich eine Jahrhundertaufgabe.

Ferner müssen wir unsere CO2-Fußabdrücke reduzieren, um eine nachhaltige Zukunft gestalten zu können. Es gibt viele Möglichkeiten, wie wir, die Gesellschaft, helfen können, diesen Kampf zu gewinnen.

Wie zum Beispiel durch die Nutzung erneuerbarer Energien, die Förderung umweltfreundlicher Produkte oder Transportmittel oder gar die Reduzierung von Plastikmüll. Zusammen können wir einen positiven Einfluss auf unsere Zukunft haben und unseren Planeten retten. Wir müssen endlich aufwachen und alles geben, damit unser Planet eine realistische und lebensfreundliche Zukunft hat.

Energiewende: Herausforderungen und Chancen

von Julie Joßen, EF, Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium, Ratingen

Die Energiewende ist ein wichtiges Thema in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Der Übergang von fossilen Brennstoffen zu erneuerbaren Energien ist eine große Herausforderung, aber auch eine Chance für eine nachhaltige Zukunft. Eine der größten Herausforderungen ist der Ausbau erneuerbarer Energiequellen. Um den wachsenden Energiebedarf zu decken, müssen mehr Windkraftanlagen und Solarkraftwerke gebaut werden. Gleichzeitig müssen die Netze ausgebaut und modernisiert werden, um eine sichere und zuverlässige Stromversorgung zu gewährleisten.

Ein weiteres Problem ist die Speicherung von erneuerbarem Strom. Da es nicht immer sonnig und windig ist, müssen Lösungen gefunden werden, um überschüssigen Strom effizient zu speichern und zu nutzen.

Batterietechnologien und das Power-to-X-Konzept bieten einen vielversprechenden Ansatz, erfordern jedoch weitere Investitionen und wissenschaftliche Forschung. Die Energiewende ist auch wirtschaftlich sinnvoll. Die traditionelle Energiewirtschaft muss sich anpassen und neue Geschäftsmodelle entwickeln. Gleichzeitig entstehen neue Arbeitsplätze in den Bereichen erneuerbare Energien, Energieeffizienz und Energieberatung.

Es ist wichtig, Beschäftigungsmöglichkeiten zu nutzen und die Umschulung der Arbeitnehmer zu unterstützen. Allerdings birgt die Energiewende auch großes Potenzial. Durch den Ausbau der Nutzung erneuerbarer Energien kann Deutschland seine Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen verringern und die Klimaziele erreichen. Darüber hinaus kann die Energiewende den Weg für innovative Technologien und nachhaltiges Wirtschaften ebnen.

Für eine erfolgreiche Energiewende müssen Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zusammenarbeiten. Für eine erfolgreiche Umsetzung der Energiewende bedarf es einer klaren und langfristigen Strategie, finanzieller Anreize und einer breiten gesellschaftlichen Akzeptanz.

Die Energiewende ist eine Herausforderung, aber auch eine Chance, die Zukunft unserer Energieversorgung nachhaltig zu gestalten. Wir alle müssen die Probleme lösen und die Chance nutzen, eine saubere und klimafreundliche Zukunft zu schaffen.

Sollten wir noch mehr für soziale Gerechtigkeit und für mehr Unterstützung der Menschenrechte sorgen?

von Jessica Isenbügel, EF, Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium, Ratingen

Heutzutage werden immer noch Menschen zusammengeschlagen, weil sie beispielsweise an eine bestimmte Religion glauben oder eine andere Hautfarbe haben. Dies führt zur sozialen Ungerechtigkeit und zu Menschenrechtsverletzungen. Das muss sich dringend ändern, denn wir als Gesellschaft sollten für ein gerechtes und friedliches Leben sorgen.

Soziale Gerechtigkeit ist das Fundament einer solidarischen Gesellschaft. Dies bedeutet, dass jeder Mensch unabhängig von seiner Herkunft, seinem Geschlecht, seinem sozialen Status oder seiner sexuellen Orientierung die gleichen Chancen und Rechte haben sollte. Doch dies wird leider heutzutage noch in vielen Ländern missachtet. In Deutschland setzt man sich zwar immer mehr für soziale Gerechtigkeit ein, dennoch gibt es beispielsweise im Hinblick auf die Berufswahl Ungerechtigkeiten zwischen Mann und Frau. Das heißt, in manchen Berufen verdienen Männer mehr Geld als Frauen. Zudem haben viele Kinder zum Beispiel in Afrika keinen Zugang zu Bildung oder einer notwendigen Gesundheitsversorgung, obwohl das Grundbedürfnisse sein sollten. Das Recht auf Bildung ist sehr wichtig, weil eine gute Ausbildung eine gute Grundlage dafür ist, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Ferner ist eine gute Gesundheitsversorgung wichtig, um gesund leben zu können. Dieses Ungleichgewicht in unserer Welt führt zu einem Teufelskreis der Armut und verstärkt vor allem die Spaltung in unser Weltgemeinschaft.

Außerdem sollten wir uns auch für Menschenrechte einsetzen, denn sie sind universell und unteilbar. Jeder Mensch sollte das Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit haben. Dennoch werden diese Rechte tagtäglich verletzt. Besonders in autoritären Regimen, wie beispielsweise in China, werden diese grundlegenden Rechte nicht respektiert und selbst die Folter und Misshandlung von Menschen sind erlaubt, was unfassbar ist, denn die Menschenwürde sollte für jeden unantastbar sein.

Es ist an der Zeit, dass wir uns als Gesellschaft für soziale Gerechtigkeit und Menschenrechte einsetzen. Wir müssen politische und wirtschaftliche Strukturen überdenken, die zu Ungleichheiten führen, und gerechte Systeme schaffen, die allen Menschen die Möglichkeit geben, ihr volles Potenzial zu entfalten. Zudem sollten Bildung, Gesundheitsversorgung und soziale Absicherung keine Privilegien sein, sondern grundlegende Rechte für alle. Zusätzlich fordert es mehr Bewusstsein für unsere Vorurteile und Diskriminierungen. Wir müssen uns aktiv gegen den Rassismus und Sexismus einsetzen, indem wir beispielsweise demonstrieren gehen. Des Weiteren sollten wir ärmere Gebiete der Welt finanziell unterstützen, indem wir Geld spenden. Um ärmere Menschen zu unterstützen, ist es eine gute Gelegenheit, Waren oder Geld an Tafeln zu spenden.

Es gibt heutzutage immer noch zu viele Länder, in denen die soziale Gerechtigkeit und die Menschenrechte missachtet werden und aus diesem Grund appelliere ich, dass wir dringend etwas verändern müssen, damit sich jeder Mensch in der Welt nicht ungerecht behandelt fühlt.

Wird die Wahl Erdogans die Zukunft der Türkei gefährden?

von Lena Fröhlich, EF, Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium, Ratingen

Ja, der aktuelle Zustand der Türkei ist schon unter der Führung Erdogans stark gefährdet. Aufgrund der Neuwahl und der Fortführung seiner Amtszeit ist zu erwarten, dass sich dieser Zustand nur noch zuspitzen wird. Ein Kommentar von Lena Fröhlich.

Die Wiederwahl von Recep Tayyip Erdogan zum türkischen Präsidenten für fünf weitere Jahre zeigt, dass die türkische Gesellschaft gespalten ist. Erdogan hat versprochen, sich an die Werte zu halten und die Menschenrechte zu schützen. Doch bei der Vereidigung blieb die Opposition sitzen, um gegen seine autoritäre Herrschaft zu protestieren. Die Tatsache, dass die Oppositionsmitglieder die Regeln missachten und nicht aufstanden, zeigt, dass Erdogan viele Menschen in der Türkei entfremdet hat. Viele Oppositionelle haben das Vertrauen in ihn verloren und sehen seine Amtszeit als eine Bedrohung für die Demokratie.

Zudem zeigt die wirtschaftliche Lage, wie schlecht es dem Land geht. Die Einheimischen können sich lebensnotwendige Lebensmittel nur unter schweren Bedingungen leisten. Junge Studenten bekommen keine leistungsgerechten Jobs und sehen keine Zukunft für sich: Viele denken demnach immer stärker darüber nach, die Türkei zu verlassen. Die wirtschaftliche Lage hat sich weiterhin verschlechtert, seit den Wahlen stieg der Wechselkurs über 20 Lira. Die Preise vor Ort werden ebenfalls angepasst, und zwar nach oben. Dadurch nehmen viele Einheimische Kredite auf, die sie sich nicht leisten können, und verfallen dadurch in Schulden. Die Selbstmordquote steigt in Hinblick auf die Aussichtslosigkeit.

Es waren über 30 Staatschefs bei der Vereidigung anwesend, dies zeigt Erdogan, dass er internationale Anerkennung erlangt. Jedoch sollten die Staatschefs nicht über die Spaltungen und Sorgen in der türkischen Gesellschaft hinwegsehen. Die Opposition sieht Erdogans Herrschaft als eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit sowie der Rechtsstaatlichkeit an. Es ist fraglich, ob das Wahlrecht regelkonform ausgeführt wird, vermutlich werden die Wahlen hinter den Kulissen von Seiten der Sympathisanten sabotiert oder sogar verfälscht. Frauenrecht werden unterdrückt und es kommt zu vielen Übergriffen gegenüber diesen. Die Sorgen um den Zustand der Demokratie in der Türkei sind real und sollten ernst genommen werden.

Die Reaktion der Opposition bei der Vereidigung zeigt, dass die türkische Gesellschaft weiterhin gespalten ist. Die Regierung sollte die Anliegen der Opposition nicht ignorieren, sondern ihr die Möglichkeit bieten, ihre Positionen zu artikulieren und diese demokratisch bzw. lösungsorientiert zu diskutieren.

Für einige Bürger mag Erdogans Vereidigung ein Grund zur Freude sein, aber für viele andere ist sie besorgniserregend. Die Türkei steht vor großen Herausforderungen und es liegt in der Verantwortung der politischen Führung, Wege zu finden, um die gespaltene Gesellschaft zu heilen und die Demokratie zu stärken. Alle türkischen Bürger verdienen nämlich eine Regierung, die die Rechte und Freiheiten aller respektiert und schützt, unabhängig von politischer Zugehörigkeit oder Meinungsverschiedenheiten.

Sollten die Tickets für Fußballspiele kostenlos sein?

von Paul Möller, EF, Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium, Ratingen

Fortuna Düsseldorf ist der erste Verein in der Geschichte der 1. und. 2. Bundesliga, welcher zukünftig für zwei bis drei Heimspiele kostenlose Tickets für Heimspiele anbietet.

Ich persönlich finde dies sehr gut, weil sich so viele Fans, welche sich sonst Tickets für Fußballspiele im Stadion nicht leisten können, die Möglichkeit erhalten, sich ein Spiel anzuschauen. Fortuna Düsseldorf ist ein – in der Region – sehr hoch angesehener Verein und nimmt durch diese Aktion meiner Meinung nach eine Führungsrolle ein. Diesem Beispiel sollten viele große Vereine wie Borussia Mönchengladbach oder auch der 1. FC Köln folgen. Auch kleinere Vereine aus der Region, die in der 2. und 3. Liga bzw. Vereine aus der Regional- und Oberliga könnten, wenn sie die entsprechenden Sponsoren finden, hier nachziehen, oder Tickets zu günstigeren Preisen anbieten, um somit mehr Menschen einen Stadionbesuch zu ermöglichen. Somit könnte das Interesse an die vorher genannten Ligen geweckt und für positive Schlagzeilen in den Medien gesorgt werden. Letztendlich ist es aber ein weiteres Instrument, um sozialer Ungleichheit in der Gesellschaft sinnvoll zu begegnen.

Klimakleber? Olaf Scholz sagt: „Nein, danke!“

von Janina Pavlovic, Klasse 8c, Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium, Ratingen

Klimakleber verursachen ständig Stau, indem sie mit ihren Aktionen die Aufmerksamkeit anderer Leute gewinnen wollen. Unbekannt ist ihnen jedoch, dass sie genau das Gegenteil bewirken. Sie provozieren die Autofahrer:innen, indem sie sich an die Straße kleben und verhindern, dass die Menschen rechtzeitig zur Arbeit oder zu anderen wichtigen Terminen erscheinen.

Scheinbar geht es auch so weit, dass sich die Klimakleber aus der sognannten „Letzten Generation“ Masken basteln, die sie während den Protesten tragen. Berichten zufolge ist in Karlsruhe ein Klimaaktivist auf das Gelände des Bundesverfassungsgerichts gelaufen. Er trug eine Maske, auf der Olaf Scholz zu erkennen war.

Olaf Scholz äußerte sich nicht zum thematisierten Vorfall beziehungsweise zu den wiederholten Protesten, bis er eine Schule in Brandenburg besuchte, bei welcher er Klartext sprach. Er fände es scheinbar sinnlos und „bekloppt“, sich ein Bild auf das Gesicht zu kleben und sich dann noch generell irgendwo festzukleben. Er sagt, dass die Aktivist:innen ihren Zweck verfehlten, da sie, anstatt zu überzeugen, die Menschen verärgern. An sich findet unser Bundeskanzler die Idee sich für seine Ziele einzusetzen nicht schlecht, im Gegenteil, er findet es gut. Jedoch hält er diese Form des Protests für unnötig.

Ich selbst denke, dass die Klimakleber keine bösen Absichten haben. Sie wollen die Zukunft weiterer Generationen retten und die Menschen auf die Klimakrise aufmerksam machen. Dies schaffen sie auch, jedoch im negativen Sinne. Wie schon genannt, hindern sie nicht nur die Pünktlichkeit verschiedener Leute, sie hindern sogar Polizist:innen und Rettungskräfte daran, rechtzeitig zum Einsatzort zu erscheinen, was zu Problemen oder sogar dem Tod anderer Menschen führt.

Es gab oftmals Vorfälle, in welchen die Autofahrer:innen aggressiv gegenüber den Aktivist:innen geworden sind. Sie zerrten sie von der Straße, was zu nichts führte. Die Aktivist:innen setzten sich nämlich wieder zurück an ihren Ort, woran niemand etwas verändern konnte. Sie wurden oftmals mehr wie Objekte statt wie Menschen behandelt, dies nahmen sie jedoch in Kauf.

Alles in allem heißt es also, dass die Klimakleber der „Letzten Generation“ nichts Schlechtes wollen, was Olaf Scholz auch versteht. Besser wäre es jedoch, die Aufmerksamkeit der Mitmenschen anders zu erlangen und nicht deren Tod zu riskieren.