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Muss ich in der 8. Klasse schon wissen, was ich später werden will?

von Finn Idel, Klasse 8c, Otto-Hahn-Gymnasium, Monheim

Es ist wieder so weit, die Schüler:innen der achten Jahrgangsstufe nehmen an den Berufsfelderkundungstagen (BFE) teil. Das Vorhaben der Landesregierung „Kein Abschluss ohne Anschluss“ sieht diese Tage für alle Schulen in Nordrhein-Westfahlen vor. Das seit 2016 existierende Projekt erstreckt sich von der achten Klasse bis zum Schulabschluss. Die Idee dahinter ist recht einfach: Jede:r Schüler:n soll nach dem Schulabschluss wissen, was mit sich anzufangen ist.

Dabei geht man von aufeinander aufbauenden Bausteinen aus. Im ersten Halbjahr der achten Klasse haben die Schüler:innen bereits an einer sogenannten Potentialanalyse teilgenommen, bei welcher die Schüler:innen verschiedene Aufgaben alleine oder in der Gruppe unter Aufsicht von Expert:innen bewerkstelligen mussten. Dabei sollten die individuellen Stärken und Schwächen festgestellt werden. Die Resultate wurden in einem persönlichen Feedback mitgeteilt.

Von der Theorie geht es im zweiten Teil zur Praxis. Die Schüler:innen sollen einen ersten Einblick in die Berufswelt erhalten. Dazu wählt jede:r unterschiedliche Berufsfelder aus, damit die Schüler:innen ein möglichst breit gefächertes Feld von Berufen kennenlernen. Die Teilnahme ist verpflichtend. Von dem jeweiligen Unternehmen muss später eine Teilnahmebestätigung ausgestellt werden. Die Wahl der Berufsfelder erfolgt dabei auf ganz unterschiedlichen Wegen: der Kreis Mettmann stellt ein Portal zur Verfügung, auf dem sich Firmen anbieten und Schüler:innen ihre Auswahl treffen können. Oft findet man aber auch im näheren räumlichen und persönlichen Umfeld eine interessante Stelle (z. B. durch Verwandte, Internetrecherche etc.).

„Ich erinnere mich noch gut an meine Berufsfelderkundungstage in der achten Klasse, sie hat mein Denken über meinen Traumjob massiv beeinflusst“, so ein ehemaliger Teilnehmer. Auch ich durfte dieses Jahr schon die Erfahrung machen. Diese Tage haben mich persönlich weitergebracht und meine Vorstellungen von meinem späteren Berufslebens ins Positive verändert. Sie haben meinen Horizont erweitert und mir Denkanstöße für die Berufswahl gegeben, ohne dass ich gezwungen wäre, mich jetzt schon zu entscheiden.

Denn der nächste Baustein erfolgt meistens in der neunten oder zehnten Klasse. Hier sollen die Jugendlichen dann ein einwöchiges Praktikum absolvieren, um noch mehr Einblicke und vor allem praktische Erfahrungen zu sammeln.  Daraufhin folgt ein Jahr später ein zweiwöchiges Praktikum. Der Vorteil hierbei ist, im Vergleich zu den eintägigen Brefufsfelderkundungstagen in der achten Klasse, zum einem, dass die Paktikant:innen auch eigenständige Arbeitsschritte übernehmen können. Zum anderen bekommen die Schüler:innen eine Idee davon, was es heißt, einen Beruf längerfristig auszuführen und durchzuhalten, auch dann, wenn die tägliche Routine einsetzt.

Kinderlärm ist Zukunftsmusik

von Marlene Remberg, Klasse 8a, Immanuel-Kant-Gymnasium, Heiligenhaus

Schon wieder Lärm eines schreienden Babys im Nachbarhaus? Schon wieder rollt Ihnen ein Ball vor die Füße? Vielleicht fragen Sie sich manchmal, wofür wir Kinder eigentlich gut sind. Wissen Sie es? Richtig, für Sie! Wenn Sie schon einmal berufstätig waren, verstehen Sie vielleicht, was ich meine. Wenn nicht, werden Sie es jetzt verstehen.

Es geht um das so genannte Umlageverfahren. Das Umlageverfahren ist ein Verfahren, das nichts anderes bedeutet, als dass der erwerbstätige Teil der Bevölkerung einen Großteil der Leistungen des nicht erwerbstätigen Bevölkerungsteil mit finanziert. Hört sich echt kompliziert an, ist aber ganz einfach! Die Personen, die arbeiten, finanzieren einen großen Teil der Rente. Doch was hat das mit uns Kindern zu tun? Im Moment ist die Bevölkerungsentwicklung nicht gerade großartig, denn es sterben mehr Leute als dass Kinder geboren werden. Lange Rede, kurzer Sinn: dadurch wird langfristig das Problem entstehen, dass wir nicht genug junge Menschen haben, die den Älteren die Rente bezahlen. Deswegen sein Sie für jedes Kind, das Sie sehen und hören, dankbar und erleichtert. Erinnern Sie sich an diesen Text und denken Sie daran, dass dieses Kind Ihre Zukunft finanziert. Und schon wird Kinderlärm zu einer wohltuenden Melodie. Jetzt fragen Sie sich bitte noch einmal: gibt es etwas Schöneres als Kinder?