Weg vom Klischee: Was wissen wir über Obdachlose?

Das St.-Ursula-Gymnasium in Düsseldorf hat eine Projektwoche veranstaltet. Es gab verschiedene Angebote, für die sich die Schüler einschreiben konnten. In einem der Projekte ging es um Obdachlose und ihr Leben.

Von Noa Rapaport, Klasse 8b, St.-Ursula-Gymnasium Düsseldorf

Die Schüler, die an diesem Projekt teilnahmen, hatten Kontakt zu den Obdachlosen und konnten einen Einblick in ihr Leben bekommen. Das führte dazu, dass sie plötzlich eine völlig neue Sichtweise auf ihr eigenes Leben entwickelten.

Auch wenn den Schülern im Rahmen dieses Projekts vielleicht im Vergleich zum eigenen Alltag nur vorübergehend bewusst wurde, wie gut es ihnen in Wirklichkeit geht, sind es bestimmt die Bilder und die kurzen Geschichten der Obdachlosen, die sich in ihr Gedächtnis einprägen und nachwirken werden.

Obdachlose haben keine Familien die sie unterstützen, kein Geld, keine Freunde, kein eigenes zu Hause, eigentlich nichts von dem was anderen Menschen ganz selbstverständlich zur Verfügung steht. Ihr Leben wird nicht nur erschwert dadurch, dass es an manchen Tagen zu kalt oder zu heiß draußen ist oder, dass sie an manchen Tagen hungern müssen, weil sie
einfach kein Essen auftreiben können. Es wird trauriger, wenn sie von ihren Mitmenschen herablassend angeschaut oder gar nicht erst wahrgenommen werden.

Bestürzend sind auch die Geschichten, in denen sie erniedrigt werden, indem man zum Beispiel Benzin über ihre Schlafsäcke kippt, sie anschließend anzündet, das auch noch filmt und ins Netz stellt.

Was sehen wir da eigentlich?

“Obdachlos? Selbst schuld!” mögen einige denken. Denn die Vorstellung, die man von diesen Menschen hat, ist oft klischeehaft: Menschen die keine Lust haben, zu arbeiten, deshalb lieber auf der Straße leben und das bisschen Geld, was ihnen zur Verfügung steht, geben sie sowieso für Alkohol und Drogen aus.

Doch ist das wirklich so? Die Schüler des St.-Ursula-Gymnasiums konnten lernen, dass es verschiedene Gründe dafür gibt, warum manche Menschen auf der Straße gelandet sind und keine Chance bekommen, dort wegzukommen.

Ein Mann erzählt, dass er zwei Lehren gemacht habe. In dieser Zeit habe er ein ganz normales Leben geführt. Zwei Unfälle im Straßenverkehr haben dazu geführt, dass er sein ganzes Geld verloren hat somit gezwungen war, auf der Straße zu leben.

Notunterkünfte, in denen Obdachlose vorübergehend unterkommen können, sind leider auch keine wirkliche Alternative zur Straße. Was viele nicht wissen ist, dass es dort auch nicht viel besser ist als draußen. Denn man ist dort mit den anderen Obdachlosen nicht wirklich befreundet. Hier wird gestohlen und gestritten und zudem verbreiten sich auch Krankheiten, die sich auf engstem Raum übertragen.

Auch wenn Obdachlose versuchen zurück ins „normale“ Leben zu finden, sich bespielweise um einen Job oder eine Wohnung bemühen, holt sie das Klischee schnell wieder ein. Arbeitgeber würden sicherlich einem Menschen mit festem Wohnsitz dem Obdachlosen vorziehen und bei der zur Zeit herrschenden Wohnungssituation in Deutschland sieht es für Obdachlose schlecht aus.

Zwei Obdachlose, die für die Zeitung 50:50 arbeiten organisierten für die Schüler des St.-Ursula-Gymnasiums eine Stadtführung. Sie zeigten ihnen Düsseldorf aus ihrer eigenen Sicht: die Suppenküche, den Straßenstrich, eine Notunterkunft. Sie sprachen mit anderen Obdachlosen. Im Nachhinein ein erschreckendes und bestürzendes Bild für die Schüler, denn so hatten sie ihre Stadt bisher noch nicht wahrgenommen.
Aber so unterschiedlich das Bild war, so unterschiedlich waren auch die Obdachlosen, die sie kennenlernen durften. Da waren einige, denen es unangenehm war zu betteln, andere die erzählten, dass der Alkohol sie nicht nur betäuben, sondern auch warm halten würde.

Einige, die einen Hund halten, erzählten, dass dies ihr einziger Freund sei und, dass die Gesundheit des Tieres ihnen wichtiger sei als die eigene. Die Schüler trafen Obdachlose, die seit fast 50 Jahren auf der Straße leben und sich damit irgendwie abgefunden haben und andere, die wiederum gern ein „normales“ Leben führen würden.

Die Eindrücke, die die Schüler durch dieses Projekt sammeln konnten, werden ihnen in Zukunft bestimmt dabei behilflich sein, ihre eigenen Sorgen und Probleme mit einem kritischeren Blick zu betrachten und das Schicksal der Menschen, die sie durch das Projekt kennenlernen durften, wird ihnen hoffentlich so sehr am Herzen liegen, dass sie für sich entscheiden, von dem Klischee der Gesellschaft über Obdachlose Abstand zu nehmen.

„Ich wollte einem Welpen helfen“

Emilie Ring adoptierte vor fast einem Jahr einen Hund aus einer Tötungsstation. Über ihr Leben mit einem ehemaligen Straßenhund erzählt uns die Schülerin aus Willich.

Von Theresa Groner und Emma Griese, 8c, St. Bernhard Gymnasium Willich

Anfang 2017 adoptierte Emilie Ring die Hündin Fee. Mittlerweile hat sich Fee eingelebt, und Emilie kann sich das Leben ohne sie nicht mehr vorstellen. Wir sprachen mit ihr über den Adoptionsablauf, um mehr über das Leben eines ehemaligen Straßenhundes zu erfahren.

Wie bist du auf die Idee gekommen, einen Straßenhund zu adoptieren?
Ich wollte einen Welpen, dem ich helfen und ein schönes Zuhause geben kann. Deshalb habe ich im Internet nach einem Welpen im Tierheim gesucht. Ich kam auf eine Seite, auf der mehrere Hunde aus unterschiedlichen Tierheimen angezeigt wurden. Dort habe ich die Schwester von Fee entdeckt. Da ich sie sehr süß fand, habe ich meine Mutter gebeten, dort anzurufen. Da erfuhren wir, dass Fees Schwester schon vergeben war, aber noch zwei Geschwister ­übrig waren.

Wieso habt ihr Fee genommen?
Die Tierschutzorganisation hat uns ein Video von Fee geschickt. Das hat mir gezeigt, dass dieser Welpe genau der richtige ist.

Wie lief die Adoption ab und wie ist Fee nach Deutschland gekommen?
In Deutschland hat sich eine Person um alles gekümmert. Sie hat uns besucht, um zu kontrollieren, ob der Welpe es gut bei uns haben werde. Dann wurde ein Adoptionsvertrag abgeschlossen und Fee kam nach ein paar Wochen mit Flugpaten am Flughafen in Düsseldorf an.

Wie hat sich der Hund nach der ­Adoption verhalten?
Die ersten Momente zu Hause hat sie mit unserem anderen Hund Kira, meiner Mutter und mir im Garten verbracht und mit uns gespielt. Nach ein paar Tagen, an denen sie sich richtig eingelebt hatte, war sie so munter und selbstsicher, dass sie aus dem Garten ausbrechen wollte. Sie sieht Kira als ihre Adoptivmutter und die Katzen bis heute als liebevolle Spielobjekte an.

Der ökologische Fußabdruck muss kleiner werden

Wie im Sand hinterlassen wir auch im Ökosystem Spuren. Doch die Spuren sind zu groß.

Von Eva Lambertz, 7A, Nelly-Sachs-Gymnasium Neuss

Der Klimawandel schreitet voran: Eisberge schmelzen, es wird immer wärmer, Überflutungen zerstören ganze Küstenregionen. Wir alle sind daran beteiligt, denn jeder von uns hinterlässt Spuren im Ökosystem.

Im Fachjargon bezeichnet man das als ökologischen Fußabdruck. Er umfasst den alltäglichen Konsum, der notwendig ist, um alle Bedürfnisse der Menschen abzudecken, wie zum Beispiel Nahrung, Elektrizität oder Kleidung. Das hat viel mit dem Klimawandel zu tun, denn einiges davon ist klimaschädlich.

In Zukunft benötigten wir laut Berechnungen nicht eine, sondern eher drei Erden, um den gesamten Konsum der Menschen abzudecken. Man kann seinen eigenen Fußabdruck relativ leicht verringern, denn Klimaschutz beginnt im Kleinen.

Es fängt damit an, dass man kurze Strecken mit dem Fahrrad zurücklegt oder öfter auf Fleisch verzichtet. Wenn wir alle unseren nicht allzu großen Beitrag leisten würden, könnten wir den Klimawandel verlangsamen. Dies sollte eigentlich kein ­großes Problem sein.

Das Klimaabkommen von Paris aus dem Jahr 2015, dem die meisten Staaten der Welt zugestimmt haben, sieht vor, dass sich die Erde maximal um zwei Grad erwärmen darf. Die Treibhausgase sind seither aber weiter gestiegen, was es unwahrscheinlich macht, dass das Abkommen eingehalten werden kann. Wir müssen also selbst aktiv werden und unseren ökologischen Fußabdruck verringern.

Bienen auf Wabe

Von Bienchen und Blümchen

Bienen gelten nicht ohne Grund als fleißige Tiere. Sie sind es, die Blüten bestäuben und so dafür sorgen, dass die Pflanzen Früchte tragen. Doch weltweit sterben Bienen. Zwei Texthelden-Autoren haben mit einem jungen Imker über das Bienensterben gesprochen.

Von Klara Brandt und Johanna Perdux, 8a, Theodor-Flieder-
Gymnasium Düsseldorf

Es gibt nicht nur einen Grund für das weltweite Bienensterben, sondern viele. Für die meisten davon ist der Mensch verantwortlich, schreibt das Umweltinstitut München auf seiner Internetseite. „Aber der Mensch kann auch einiges dagegen tun“, sagt Jung­imker Moritz Brandt, 16, aus Düsseldorf.

Seit mehr als vier Jahren imkert er mit seiner 13-jährigen Schwester zusammen. „Wir haben jeder mit einer Königin und einer Hand voll Bienen angefangen“, erzählt der Elftklässler. Inzwischen haben die beiden acht Bienenvölker mit im Sommer insgesamt rund 350 000 Bienen. Nebenbei haben sie viel über die Gründe des Bienen­sterbens gelernt.
„Unser größtes Problem ist die Varroamilbe“, sagt Moritz Brandt. Die aus Asien eingeschleppte Milbe, ein kleines rotes spinnenartiges Tier, setzt sich auf dem Körper der Biene fest und ernährt sich von ihrem Blut. Dadurch wird das Immunsystem der Biene geschwächt, wodurch sie anfälliger für Krankheiten wird. „Wir behandeln unsere Bienen mehrmals im Jahr mit natürlichen Mitteln gegen die Milbe, sonst würden die Völker sterben“, sagt der Jung­imker.

Laut Umweltinstitut München sind neben der Varroamilbe vor allem in der Landwirtschaft verwendete Insektizide tödlich für Bienen. Als besonders schädlich gelten Insektizide aus der Gruppe der Neonicotinoide, die schon in kleinen Mengen für die Bienen tödlich sind. Diese Nervengifte schwächen nach einem Bericht des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) das Orientierungsvermögen und Gedächtnis der Bienen – sie finden einfach nicht mehr nach Hause. Weiter sorgt der Klimawandel für Probleme. Blumen blühen früher, was die Bienen aus dem Zeitplan bringt. Außerdem mähen viele Landwirte und Gartenbesitzer ihre Weiden und Wiesen oft zu Zeiten, in denen Bienen besonders aktiv sind, und bringen sie damit um.

Bienen sind aber überlebenswichtig für das Ökosystem und uns Menschen. Sie bestäuben den Großteil unserer Garten- und Nutzpflanzen und sorgen so dafür, dass die Pflanzen Früchte tragen. Ohne Bienen gäbes es also weder Obst noch ­Gemüse.

„Man sollte sich für den Bienenschutz einsetzen“, sagt Moritz Brandt. Aber was kann man selber gegen das Bienensterben tun? „Oftmals reichen Kleinigkeiten, wie mehr Blumen zu pflanzen oder Insektenhäuser, beispielsweise für Wildbienen, aufzustellen“, rät der Jungimker.

Rund zwei Stunden ihrer Freizeit kostet die Jungimker ihr Engagement gegen das Bienensterben pro Woche. Und so manchen Bienenstich haben sie auch schon bekommen. „Aber wir haben auch etwas davon“, sagt Moritz Brandt. Im vergangenen Jahr haben die beiden mehr als 100 Kilo Honig geerntet, den sie nicht nur selber essen, sondern auch an Freunde und Bekannte abgeben.

Die fünf Lieblings-Netzwerke

Welche sozialen Netzwerke sind bei Jugendlichen beliebt und welche werden weniger genutzt? Die Klasse 8C des Cornelius-Burgh-Gymnasiums in Erkelenz liebt Whatsapp – so wie die meisten Jugendlichen.

Elisabeth Grins, 8c, Cornelius-Burgh-Gymnasium, Erkelenz

Die sozialen Netzwerke Whatsapp, Facebook, Instagram, Snapchat, Twitter – sie alle spielen im Leben von Jugendlichen eine große Rolle. Das bedeutet liken, chatten, kommentieren oder posten, was das Zeug hält. Doch einige Dienste sind beliebter als andere, wie eine Umfrage in meiner Jahrgangsstufe zeigt.

Der Liebling: Whatsapp

Der Messengerdienst Whatsapp ist mit Abstand das beliebteste soziale Netzwerk und wird auch am meisten genutzt. Bei meiner Umfrage unter 23 Jugendlichen aus meiner Klasse im Alter von 12 bis 15 Jahren nutzen alle 23 Whatsapp zum Chatten.
Whatsapp ist mit 1,5 Milliarden Nutzern auf der ganzen Welt so beliebt, da es schnell installiert ist und sofort die Kontakte synchronisiert werden. Zudem nutzen viele gerne die Möglichkeit des kostenlosen Telefonierens. Andererseits wird Whatsapp, seit der Dienst von Facebook aufgekauft wurde, wegen eventuell mangelnder Sicherheit und Datensammelwut kritisiert.

Silber: Instagram

Die Plattform für Bilder, Instagram, liegt bei dieser Umfrage auf Platz zwei. Es nutzen 18 Jugendliche von 23 Instagram. Das Posten, Liken und Kommentieren von Videos und Bildern macht vielen Jugendlichen Spaß, da sie es lieben, sich darzustellen. Außerdem bekommen sie direkt Rückmeldung von der Internet-Community. Für die meisten geht es um die Bekanntheit, also darum, möglichst viele „Gefällt mir!“-Angaben zu einem Bild zu bekommen oder möglichst viele Abonnenten zu haben.

Knapp dahinter: Snapchat

Snapchat wird von 16 der 23 Befragten genutzt. So landet Snapchat auf Platz drei. Die App ermöglicht es, Bilder oder kurze Videos zu verschicken, die sofort nach dem Ansehen wieder gelöscht werden. Beliebt ist bei Jugendlichen der Instant-Messenger, da man ganz einfach Schnappschüsse mit lustigen Filtern machen kann. Durch die sogenannten Storys erfährt man nahezu in Echtzeit, was die anderen Nutzer machen. Storys sind Bild- und Video-Sammlungen des Nutzers, die nach 24 Stunden gelöscht werden und nur von den akzeptierten „Freunden“ angeguckt werden können. Über die Snap Map kann man verfolgen, wo sich einzelne Snapchatter befinden. Dies funktioniert aber nur, wenn das GPS des Handys eingeschaltet ist.

Überraschung: Twitter

Platz vier belegt der Kurznachrichtendienst Twitter. Nur die wenigsten, hier sechs, der befragten Jugendlichen nutzen diese Plattform, obwohl Twitter rund 330 Millionen aktive Nutzer hat. Twitter ist kostenlos und hat eine unglaublich große Reichweite. Außerdem ist das Konzept des Netzwerkes sehr einfach und alles verläuft in Echtzeit. Über Twitter werden Jugendliche schnell und direkt über Neues informiert. Hier können sie zum Beispiel auch die Statements des US-Präsidenten lesen.

Abgeschlagen: Facebook

Facebook ist die von Jugendlichen am wenigsten genutzte Internet-Plattform. Unter den Befragten sind es gerade einmal drei Schüler, die Facebook nutzen. Das liegt auch an den vielen negativen Schlagzeilen und an der fehlenden Privatsphäre der Nutzer. Aus diesen Gründen wird die Nutzung von Facebook vielen Jugendlichen verboten. Dazu kommt noch, dass mehr Erwachsene Facebook nutzen, deshalb ist die Plattform weniger interessant.

Fazit

Insgesamt sind bei Jugendlichen soziale Netzwerke beliebt, die kostenlos sind und bei denen sie sich darstellen können. Aber wenn Erwachsene den Dienst vermehrt nutzen, wird es für Jugendliche weniger interessant.

Geisterritter in der Schule

Jedes Jahr gibt es ein gemeinsames Theaterstück der Realschule und Gesamtschule Kevelaer.

Lilli Kostyra, 8G, Gesamtschule Kevelaer-Weeze

Auch in diesem Jahr veranstaltet die Realschule Kevelaer in Zusammenarbeit mit der Gesamtschule Kevelaer-Weeze wieder ein Theaterprojekt. Seit die Gesamtschule vor drei Jahren eröffnet wurde, arbeiten die beiden Schulen zusammen. Und so entsteht jedes Jahr ein neues Theaterstück.

Jedes Jahr sind insgesamt 100 Schüler aus verschiedenen Gruppen der Schulen an dem Theaterstück beteiligt. Natürlich sind das die Gruppen, die die Zuschauer auf der Bühne sehen können. Dazu gehören die Theatergruppe, das Orchester, der Chor und die Tanzgruppe. Jedoch wirken auch im Hintergrund verschiedene Gruppen. Wer macht das Bühnenbild? Woher kommen die Kostüme? Wer kümmert sich während des Stücks um die Requisiten? All das wird von schulischen Gruppen organisiert und umgesetzt.

Dieses Jahr wird am 21. und am 22. März das Stück „Geisterritter“ aufgeführt. Schon seit einem halben Jahr proben die verschiedenen Gruppen für die Auftritte. Interessierte Personen können im Schulgebäude oder in der Bücherstube Aengenheyster Tickets kaufen.

Freiwillig ein Schuljahr mehr

Weil sie eine besondere Klasse sind, haben die Schüler der Martinusschule beschlossen, über sich selbst zu schreiben, und so die Frage beantwortet: Was passiert in einer Qualifizierungsklasse?

Von der Qualifizierungsklasse 11, Martinusschule Kaarst

Seit einigen Wochen nehmen wir an dem Projekt Texthelden teil. Wir – das ist die Qualifizierungsklasse der Martinusschule in Kaarst.

In Zusammenarbeit mit dem Kolping-Bildungswerk in Neuss lernen zwölf Schülerinnen und Schüler auf dem Gelände in der Rheydter Straße verschiedene Werkstätten kennen: Bau, Holz, Metall, Farbe und Garten-Landschaftsbau. Im wöchentlichen Wechsel mit den sozialpädagogischen Angeboten, zu denen auch die Teilnahme am Texthelden-Projekt zählt, arbeiten die Schülerinnen und Schüler in der Lehrküche.

Für den schulischen Unterricht in den Schulfächern Mathe, Deutsch und Englisch und in einigen Nebenfächern ist eine Lehrerin zuständig. Ein Sozialpädagoge unterstützt bei der Suche nach Praktikumsstellen und berät zu Fragen, die den Alltag und manchmal auch Privates betreffen. Das laufende Schuljahr ist erst der zweite Jahrgang der Qualifizierungsklasse, die es auch im nächsten Schuljahr geben soll.

„Man hat die Möglichkeit, hier mehrere Berufe kennenzulernen und besser ins Berufsleben zu kommen“, sagt die 16-jährige Loreen, die auch Klassensprecherin ist. Für einen ihrer Mitschüler hat sich das freiwillige Schulbesuchsjahr ganz besonders gelohnt: Er hat kürzlich einen Ausbildungsvertrag für den Beruf des Bäckers unterschrieben. Die Konditorei war bis dahin sein Praktikumsbetrieb. Max (17) schließt sich an: „Ich finde das Projekt gut geeignet, um einen Einblick in verschiedene Berufe zu bekommen. Mein Betriebspraktikum habe ich bei der Firma Iseki Maschinen GmbH gemacht.“ Nun kann er sich gut vorstellen, Fachlagerist zu werden. Andere werden vielleicht ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) absolvieren oder sogar eine weiterführende Schule besuchen.

Der Übergang von der Schule in den Beruf ist nicht leicht. Und manche Wünsche werden sich nicht erfüllen. Sich selber besser kennenzulernen, ist aber genauso Ziel und Weg.

In drei Tagen zu den Highlights von New York

Wie lebt man in einer so riesigen Metropole wie New York? Der Texthelden-Autor hat es versucht herauszufinden.

Henrik Müller, 8c, Cornelius-Burgh-Gymnasium Erkelenz

Schon am Abend unserer Ankunft in New York fahren wir mit der U-Bahn nach Manhattan zum Bryant Park, einem kleinen Park im Herzen von Manhattan. Von da aus sind es nur ein paar Minuten zum Times Square. Wenn man vorher in einem Dorf mit 1500 Einwohnern gewohnt hat, sind das unvorstellbare Dimensionen.

Den nächsten Tag beginnen wir mit der Besichtigung des Empire State Building. Von dort aus machen wir uns auf, um das 9/11-Gedenkmal zu sehen. Direkt neben dem neuen One World Trade Center erinnern zwei große Krater an den Terroranschlag vom 11. September 2001.

Nachdem wir an der Wallstreet waren, haben wir uns von der Staten Island Ferry nach – wie der Name verrät – Staten Island bringen lassen. Von dort hat man einen überragenden Blick auf die Lady Liberty und Manhattan. Man blickt in Ruhe auf die laute und stressige Metropole.

Den Rest des Tages verbringen wir damit, im Central Park das schöne Wetter zu genießen. New York ist vielleicht laut, aber der Central Park ist ein sehr ruhiger Platz, an dem man nicht glaubt, in New York zu sein.

Den letzten sehr regnerischen Tag verbringen wir komplett im Natural Museum of History.
New York war eine tolle Erfahrung. Es ist interessant zu sehen, wie man in so einer riesigen Metropole lebt. Auch wenn vielleicht alle gestresst sind, haben wir immer Hilfe bekommen, wenn wir so aussahen, als ob wir welche bräuchten.

Mona Lohmann, Fußballerin

„Seit ich laufen kann, kicke ich“

Unsere Autorin hat Mona Lohmann, eine der Spielerinnen von Borussia Mönchengladbach, gesprochen. Sie spielt in der Frauen-Bundesliga und erzählt im Interview, wie sie zum Sport kam und was ihre nächsten Ziele sind.

Von Nina Zeller , Klasse 9.2, International School Of Düsseldorf

Mona Lohmann ist 25 Jahre alt und spielt für Borussia Mönchengladbach in der 2. Bundesliga. Ich habe sie zum Interview getroffen. Woher ich Mona Lohmann kenne? Das ist eine lustige und lange Geschichte. Jedenfalls spiele ich dank ihr inzwischen auch bei Borussia Mönchengladbach.

Hat Fußball dein Leben verändert?
Fußball hat mein Leben verändert. Durch den Fußball habe ich so viele neue, interessante Menschen kennengelernt, verschiedene Auslands­erfahrungen gemacht und internationale Freunde gewonnen. Vor allem in der Schweiz waren wir eine Vielzahl von verschiedenen Nationalitäten, ebenso in Norwegen. Das hat mir jede Menge Freude bereitet und meine Englischkenntnisse enorm verbessert.

Wann und wieso hast du mit Fußball angefangen?
Seit ich laufen kann, habe ich den Ball gekickt, meine Eltern und mein älterer Bruder haben selber Fußball gespielt, deshalb weiß ich nicht, wie ich direkt zum Fußball kam. In Stuttgart begann ich dann, mit den Nachbarjungs zu spielen. Dabei hatte ich Spaß, also habe ich weitergemacht. Mit sieben Jahren bin ich in meinen ersten Verein gegangen und habe dort bis 14 gekickt. Dann ging es für mich im August 2016 nach Borussia Mönchengladbach. 1. Bundesliga, mein Traum. Ich studiere jetzt auch nebenbei Wirtschaftspsychologie in Düsseldorf.

Hast du ein Idol? Wenn ja, wer ist das?
David Beckham, weil er unglaublich gut seine Freistöße verwandeln kann.

Was hältst du von dir selbst, wenn du spielst?
Vom Spielertyp her würde ich mich eher läuferisch stark einschätzen. Ich bin nicht die, die sich in die Zweikämpfe wirft und den Körper gut einsetzt. Mit meiner eher kleineren Statur versuche ich viel über meine Schnelligkeit und Dribbel-Fähigkeit der Mannschaft zu helfen. Außerdem werde ich für meine Passgenauigkeit und Spielübersicht gelobt.

Was muss man tun, um in die Startelf zu kommen? Muss man in jedem Training alles geben?
Definitiv ja! Jedes Training zählt, jede Passübung, jede Spielform und jede Leistung, die du am Sonntag beim Spieltag auf dem Platz bringst.

Hast du Ziele für die nächste Hälfte der Saison?
Absolut! Natürlich wollen wir unter die ersten Sechs kommen, sodass wir nicht absteigen. Unser gemeinsames Mannschaftsziel ist jedoch der Wiederaufstieg in die 1. Bundesliga.

Lachen dich manchmal Männer aus, wenn du erzählst, dass du Fußball spielst bei der 1. Frauenmannschaft von Borussia Mönchengladbach?
Lachen ist das falsche Wort. Sicherlich schmunzeln einige Männer darüber, dass Frauen Fußball spielen. Die meisten sind aber eher be­eindruckt und finden es sehr inte­ressant.

Machst du Diäten, um fit zu bleiben?
Diäten würde ich es nicht nennen, aber ich achte darauf, was ich esse. Schokolade und Pizza gönne ich mir ab und zu. Aber ich würde schon behaupten, dass ich mich gesund ernähre, da das wichtig im Leistungssport ist.

Ist es wichtig für dich, viel zu schlafen?
Schlaf ist im Leistungssport enorm wichtig.

Hast du oft Stress?
Ich würde behaupten, dass ich ein gutes Zeitmanagement habe und somit gut mit Stress umgehen kann. Ich bevorzuge sogar, immer etwas zu unternehmen, als zu viel auf dem Sofa herumzuhängen. Das langweilt mich.

 

Titelbild: Borussia Mönchengladbach

Kopfhörer-Verbot für Fußgänger und Radfahrer? Bitte nicht!

Ein Verbot von Kopfhörern für Fußgänger oder Radfahrer im Straßenverkehr ist nicht nur sinnlos, sondern schränkt auch die Freiheit der Bürger ein. Ein Kommentar.

Von Kian Zomorrodi, Klasse 8a, St.-Ursula-Gymnasium Düsseldorf

Zum einen ist es nicht bewiesen, dass das Hören von Musik im Straßenverkehr für steigende Unfallzahlen sorgt. Zum anderen ist das Argument, dass Menschen, die auf der Straße mit Kopfhörern Musik hören, durch den Verkehr „schlafwandeln“, nicht haltbar. Denn mit dem gleichen Argument könnte es auch verboten werden, als Radfahrer oder Fußgänger müde, gestresst oder einfach nur in Gedanken zu sein.

Dass Unaufmerksamkeit für viele, wenn nicht eigentlich die meisten Unfälle verantwortlich ist, stimmt zwar. Dennoch löst Musikhören in den meisten Fällen nicht, oder zumindest nicht allein, die Unaufmerksamkeit aus. So sind zum Beispiel unausgeschlafene Verkehrsteilnehmer weit unaufmerksamer und „in ihrer eigenen Welt versunken“ als Menschen, die Kopfhörer tragen.

Hinzu kommt, dass mit einem Verbot von Kopfhörern im Straßenverkehr die Freiheit der Bürger stark eingeschränkt sein würde. Musik kann nicht nur als Zeitvertreib auf langen Wegen genutzt werden, sondern kann auch motivierend sein oder einfach nur Spaß machen.

Wer gern Musik hört, sollte das dürfen – mit Hilfe von Kopfhörern, ohne andere durch Lärm zu stören. Politiker, die jetzt ein Verbot von Kopfhörer durchsetzen wollen, machen auch den Weg frei, um andere Dinge im Straßenverkehr zu verbieten. So könnte von der Musik, über Unterhaltungen bis hin zum Essen und Trinken, bald alles verboten sein, was den Bürger im Straßenverkehr angeblich ablenkt.

Da das wohl niemand will, sollte ein Verbot von Kopfhörern nicht der Anfang sein, um Politikern die Möglichkeit zu geben, die Freiheit der Menschen weiter einzuschränken.