Bienen gelten nicht ohne Grund als fleißige Tiere. Sie sind es, die Blüten bestäuben und so dafür sorgen, dass die Pflanzen Früchte tragen. Doch weltweit sterben Bienen. Zwei Texthelden-Autoren haben mit einem jungen Imker über das Bienensterben gesprochen.
Von Klara Brandt und Johanna Perdux, 8a, Theodor-Flieder-
Gymnasium Düsseldorf
Es gibt nicht nur einen Grund für das weltweite Bienensterben, sondern viele. Für die meisten davon ist der Mensch verantwortlich, schreibt das Umweltinstitut München auf seiner Internetseite. „Aber der Mensch kann auch einiges dagegen tun“, sagt Jungimker Moritz Brandt, 16, aus Düsseldorf.
Seit mehr als vier Jahren imkert er mit seiner 13-jährigen Schwester zusammen. „Wir haben jeder mit einer Königin und einer Hand voll Bienen angefangen“, erzählt der Elftklässler. Inzwischen haben die beiden acht Bienenvölker mit im Sommer insgesamt rund 350 000 Bienen. Nebenbei haben sie viel über die Gründe des Bienensterbens gelernt.
„Unser größtes Problem ist die Varroamilbe“, sagt Moritz Brandt. Die aus Asien eingeschleppte Milbe, ein kleines rotes spinnenartiges Tier, setzt sich auf dem Körper der Biene fest und ernährt sich von ihrem Blut. Dadurch wird das Immunsystem der Biene geschwächt, wodurch sie anfälliger für Krankheiten wird. „Wir behandeln unsere Bienen mehrmals im Jahr mit natürlichen Mitteln gegen die Milbe, sonst würden die Völker sterben“, sagt der Jungimker.
Laut Umweltinstitut München sind neben der Varroamilbe vor allem in der Landwirtschaft verwendete Insektizide tödlich für Bienen. Als besonders schädlich gelten Insektizide aus der Gruppe der Neonicotinoide, die schon in kleinen Mengen für die Bienen tödlich sind. Diese Nervengifte schwächen nach einem Bericht des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) das Orientierungsvermögen und Gedächtnis der Bienen – sie finden einfach nicht mehr nach Hause. Weiter sorgt der Klimawandel für Probleme. Blumen blühen früher, was die Bienen aus dem Zeitplan bringt. Außerdem mähen viele Landwirte und Gartenbesitzer ihre Weiden und Wiesen oft zu Zeiten, in denen Bienen besonders aktiv sind, und bringen sie damit um.
Bienen sind aber überlebenswichtig für das Ökosystem und uns Menschen. Sie bestäuben den Großteil unserer Garten- und Nutzpflanzen und sorgen so dafür, dass die Pflanzen Früchte tragen. Ohne Bienen gäbes es also weder Obst noch Gemüse.
„Man sollte sich für den Bienenschutz einsetzen“, sagt Moritz Brandt. Aber was kann man selber gegen das Bienensterben tun? „Oftmals reichen Kleinigkeiten, wie mehr Blumen zu pflanzen oder Insektenhäuser, beispielsweise für Wildbienen, aufzustellen“, rät der Jungimker.
Rund zwei Stunden ihrer Freizeit kostet die Jungimker ihr Engagement gegen das Bienensterben pro Woche. Und so manchen Bienenstich haben sie auch schon bekommen. „Aber wir haben auch etwas davon“, sagt Moritz Brandt. Im vergangenen Jahr haben die beiden mehr als 100 Kilo Honig geerntet, den sie nicht nur selber essen, sondern auch an Freunde und Bekannte abgeben.