Eine ernst zu nehmende Gefahr? – Die NPD in Ratingen

Wir haben uns mit zwei Experten, Christian Wiglow, Fraktionsvorsitzender der SPD in Ratingen, und Horst Becker, Fraktionsvorsitzender der FDP, über die NPD unterhalten.

Haben Sie Kontakte mit der NPD, Herr Wiglow?

Wiglow: Nein, wir hier in Ratingen keine Kontakte zur NPD, auch nicht zwangsweise, weil es hier die NPD meines Erachtens nicht mehr gibt.

Wie ist ihre Meinung über die NPD?

Wiglow: Also ich bin der Meinung, dass die NPD eine rechtsradikale, verfassungsfeindliche Partei ist, die an ihrer Spitze von einer Clique geführt wird, die nicht in der Lage ist, das Potenzial auszuschöpfen, das sie vielleicht hätten. Ich halte aber auch nichts von dieser Diskussion über ein Verbot der NPD, weil das einmal gescheitert ist und der NPD nur unnötige Öffentlichkeit bringt. Rechtsradikale bekämpft man am besten politisch.

Dass die Stimmen für die NPD im Sachsener Landtag auf 9,2 Prozent gestiegen und dass in der Hälfte der Landtage der prozentuelle Anteil der NPD gestiegen ist, hauptsächlich in Ostdeutschland, ist ihnen vielleicht bekannt. Betrachten Sie diese Entwicklung als Gefahr für Deutschland, Herr Becker?

Becker: Die Entwicklung ist nicht gut. Sie ist im Wesentlichen auf die sozialen Probleme und die hohe Arbeitslosigkeit in Teilen der neuen Bundesländern zurückzuführen. Bei gezielter Strukturentwicklung wird sich nach meiner Ansicht keine Gefahr für Deutschland entwickeln. Von der Grundschulzeit an sollten alle Schüler über die Verbrechen gegen die Menschlichkeit unter dem Naziregime gründlich aufgeklärt werden. Hierbei sollten auch die Eltern mitwirken. Da kann doch kein normaler Mensch mehr solch eine Partei wählen!

Wiglow: Ich hoffe, dass die NPD nur ein vorübergehendes Phänomen ist. Fakt ist aber auch, dass wir leider den Zustand haben, dass es in Teilen der ehemaligen DDR gewisse Regionen gibt, in denen die NPD sehr, sehr stark und sehr präsent ist. Ob das alles jetzt Rechtsradikale sind, die die NPD unterstützen im Sinne einer nationalsozialistischer Ideologie, oder Leute, die aus Perspektivlosigkeit und Frust diese Partei wählen, sei dahingestellt. Als Gefahr für die Bundesrepublik erachte ich die NPD nicht. Höchstens als auβenpolitische Blamage.

Man sieht ja manchmal bei antifaschistischen Demonstrationen, dass manche aus der Autonomen-Szene mit der gleichen Gewalt und Aggression vorgehen, wie manche Rechtsradikale. Was halten Sie davon?

Becker: Solche Mittel sind auch zu verurteilen. Es hat sich nie als gut erwiesen, mit Gewalt gegen Gewalt vorzugehen.

Wiglow: Ich halte das nicht in der Breite für ein wirkliches Problem, sondern für ein Darstellungsproblem in den Medien. In Nachrichten ist es ja langweilig, wenn da irgendwelche Leute friedlich rumstehen und die NPD am Marschieren hindern. Ein schöner Drei-Minuten-Bericht für das Fernsehen kommt ja nur dann zustande, wenn etwas passiert. Siehe Heiligendamm: Dort wurden vier Tage lang friedlich demonstriert, ohne dass es groß interessierte. Als dann aber ein paar Steine flogen, waren die internationalen Fernsehteams da. Aber, ich lehne Gewalt ab. Denn mit Gewalt lässt sich Gewalt nicht bekämpfen. Es ist aber nicht zutreffend, eine Verallgemeinerung vorzunehmen, dass alle Antifa-Demonstrationen gewalttätig wären.

Michael Do Thoi und Mark Thalberg-Zukov, Ratingen, Dietrich-Bonhoeffer-Schule

Ein Kommentar – Die CO-Pipeline im Kreis Mettmann

Für Aufregung sorgt seit mehreren Monaten der Bau der Kohlenmonoxid (CO)-Pipeline. Die 67 Kilometer lange Pipeline, die das geruchs- und farblose Kohlenmonoxid von Dormagen nach Krefeld-Uerdingen transportieren soll, versetzt Anwohner und Umweltschützer in Aufruhr.

Das CO-Gas ist sehr gefährlich und vor allem heimtückisch. Es führt zu einem schnellen Tod. In den betroffenen Städten haben sich bereits viele Bürgerinitiativen gegen den Pipelinebau gebildet, da die Menschen nicht nur um ihr Leben, sondern auch um ihre Grundstücke fürchten. Denn laut Gesetz ist Bayer berechtigt, für den Pipelinebau Grundstücke zu enteignen, wenn es dem Allgemeinwohl gilt.

Aus einer Studie des Velberter Ingenieur-Büro Gisworks kann man entnehmen, dass selbst kleinste Risse von 4 mm bis zu 300 Menschen das Leben kosten würden. Kaum vorzustellen, was bei einem Vollbruch der Pipeline passieren würde.

Bayer hat zwar hohe Sicherheitsstandards, aber laut Aussage von Monheims Bürgermeister Thomas Dünchheim müsse man die Menschen bei einem Riss in 45 Sekunden evakuieren, damit die betroffenen Personen keinen Schaden davontragen.

Dies ist in keiner Weise zu realisieren. Im Übrigen sind auch Feuerwehr und Rettungskräfte auf einen derartigen Störfall nicht vorbereitet.

Bayer versichert zwar, dass die Pipeline zu 100 Prozent sicher sei, aber das wurde auch bei der Ethylen-Pipeline, die am 17.04.08 im Chemiepark Dormagen in Brand geriet und einen Acrylnitril-Tank entzündete behauptet. Obwohl die Inbetriebnahme der CO Pipeline zunächst durch ein Urteil des Oberverwaltungsgerichts vorläufig gestoppt wurde, sollte man noch nicht aufatmen.

Bayer wurde es zwar verboten, die Leitung zu benutzen, dennoch ist es Bayer immer noch erlaubt, die CO Pipeline weiterzubauen. Würde Bayer die Pipeline bauen, wenn sie sich nicht hundertprozentig sicher wären, dass die Pipeline auch in Betrieb genommen wird?

Außerdem stellt sich die Frage, ob die Inbetriebnahme der Pipeline moralisch korrekt ist, da sie unmittelbar an Schulen und Kindergärten vorbei läuft und Bayer die Kinder dem Risiko aussetzt bei einem Leck das tödliche Kohlenmonoxid einzuatmen.

Andre Steinstraß, Leverkusen, Marienschule

Ein Interview mit Sportler Björn Hartmann (13) – Eiskunstlaufen – nur für Mädchen?

Eiskunstlaufen – woran denkt man da? Vielleicht an kleine Mädchen in schönen und auch weniger schönen

Kleidern? Ja, aber es geht auch anders. Ein Beispiel dafür ist Björn Hartmann (13).

Er trainiert schon seit ungefähr acht Jahren in der Eissportabteilung des TSV Bayer 04 Leverkusen, ist aber ganz klar in der Minderheit, da zurzeit ungefähr fünf Jungen, aber etwa 70 Mädchen dort trainieren. Doch wie ist er zu diesem ungewöhnlichen Sport gekom-

men? Björn sagte, dass er schon in viele Sportarten reingeschnuppert hat, aber ihm keine richtig Spaß gemacht habe. Eiskunstlaufen sei dann die Idee seiner

Großmutter gewesen und es habe ihm sofort gefallen.

Was macht ihm am Eiskunstlaufen mehr Spaß als an anderen Sportarten? „Eigentlich gefällt mir alles, aber

Springen macht mir am meisten Spaß. Das Risiko, zu fallen, oder nicht, dieser Nervenkitzel, der dahinter steckt.“ Allerdings bringt dieser Nervenkitzel auch das Risiko von Verletzungen – kleinerer, aber auch größerer. Auch Björn kann davon berichten: „Ich bin vor einem

Doppelsprung wegerutscht. Das tat sehr weh, da man bei diesen Stürzen meistens auf die Hüfte oder den Bauch fällt. Aber ich bin auch schon mal bei einer Piourette auf den Arm gefallen, doch zum

Glück ist mir nichts passiert.“

Im Sommer machen die Eisläufer „Trockentraining“, d.h. Sie machen Ausdauer- und Dehnübungen. In den

Sommerferien fahren viele Eisläufer nach Garmisch-Partenkirchen, einem Ort in Bayern, denn dort gibt es

auch im Sommer Eis. Die Eisläufer trainieren meist 50

Minuten zwei bis drei mal in der Woche in der Eishalle in Bergisch-Gladbach, da die Eishalle in Leverkusen mitlerweile ein Fußball-Center ist. Die Halle in Bergisch-

Gladbach ist weniger schön, als die in Leverkusen. Sie ist dunkler, kälter und manchmal auch dreckig.

Eine Frage noch: „Hast du Vorbilder?“ „Ja, Stefan Lambiel, der schweizer Eisläufer.“

Carolin Schewe, Leverkusen, Marienschule

Im Gespräch mit Ernst Küchler – Interview mit dem Leverkusener OB

Gut gelaunt erzählt Ernst Küchler, Oberbürgermeister von Leverkusen, dass er am selben Tag Geburtstag habe wie der ehemalige Bundeskanzler Gerhard Schröder, mit dem er auch schon beruflich zu tun hatte.

Trotz seiner vielen Aufgaben hat der Oberbürgermeister sich Zeit genommen, Schüler der Marienschule Opladen über seine Arbeit zu informieren, denn Bürgernähe und Vertrauen zu ihnen ist ihm sehr wichtig.

Der engagierte Ernst Küchler ist unter anderem Chef der Verwaltung, beschäftigt 3.000 Mitarbeiter, ist Repräsentant der Stadt und dazu Vorsitzender des Stadtrates. Schon als kleiner Junge wurde er im Elternhaus mit Politik und Wirtschaft konfrontiert. „Der Rundfunk wurde jeden Tag gehört“, so Küchler.

Später studierte er Politische Wissenschaft und erlebte „live“ den Alltag eines OB als Referent bei Wilhelm Dopatka und Horst Henning.

Er traf bisher schon den ehemaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder, den Bundespräsidenten Johannes Rau und einige Bundesminister. Er freut sich sehr auf „die neue Mitte“, das neue Rathaus.

Da ihm das Vertrauen seiner Bürger ernorm wichtig ist, hält er den Kontakt zu ihnen, indem er öffentliche Veranstaltungen der Stadt besucht. Aber die extremen zeitlichen Belastungen machen ihm auch oft zu schaffen. Wegen der finanziell schwierigen Lage versucht die Stadt, sich durch Projekte weiter zu entwickeln und clevere Lösungen für Probleme zu finden, z.B. der Reuschenberger Tierpark, der eigenlich hätte geschlossen werden müssen, weil er zu teuer war. Trotzdem blieb er aufrecht erhalten, da er von einem Käufer weitergeführt und erweitert worden war.

Küchler hilft den Jugendlichen, indem er öffentliche Einrichtungen wie Kindergärten und Schulen verbessert und sich für den Ausbau öffentlicher Ganztagsschulen einsetzt. „Jugendliche und Kinder haben nur eine Chance mit einer Ausbildung.“ Außerdem betreibt er eine „Jugendwerkstatt“ für politisch interessierte Schüler.

Sport und Kultur sind ihm auch sehr wichtig. Freizeit- und Kulturangebote werden von den Jugendlichen sehr gefragt, deshalb versucht er nach finanziellen Möglichkeiten, diese so zu gestalten, dass jedes Kind eine Chance hat, gefördert zu werden. Um die Arbeitslosenzahl zu verringern, besitzt die Stadt eine eigene Firma, um Arbeitslose zu qualifizieren, und siedelt einige Unternehmen in Leverkusen an, um mehr Arbeitsplätze zu schaffen.

Durch sein vielfältiges Engagement ist Ernst Küchler bemüht, Leverkusen immer attraktiver und bürgerfreundlicher zu machen.

Christiane Brab und Victoria Henning, Leverkusen, Marienschule

Shoppen und genießen im Bergischen – Das AlleeCenter wird ausgebaut

Nach Informationen des für den Umbau verantwortlichen Architekturbüros Brochheuser-Lüttinger Architekten geht der Umbau des Remscheider Allee-Centers gut voran. Seit dem 8. Januar laufen die Bauarbeiten für die zweite Erweiterung, die im Herbst abgeschlossen sein soll.

Im Interview berichtete die Ausführungsplanerin und Projektleiterin des Umbaus, Annette Cramer, dass die Arbeiten gut im Zeitplan liegen.

Der etwa 20 Millionen Euro teure Umbau wird die Verkaufsfläche des Centers um ca. 4000 Quadratmeter auf rund 30000 Quadratmeter erweitern.

Nach Beendigung der Arbeiten wird das Einkaufszentrum über ca. 100 Fachgeschäfte verfügen.

Allerdings wird keine neue Ladenstraße entstehen.

Einige der jetzigen Läden werden sozusagen „nach hinten“ in den Neubau hinein ausgebaut, da manche Händler eine größere Verkaufsfläche wünschen, um den Kunden ihre Waren im größeren Sortiment anbieten zu können.

Einige dieser Mieter werden aber innerhalb des Centers auf neue Flächen umziehen. Die Buchhandlung „Thalia“ erweitert sich durch Umzug auf 1000qm. Die Modekette H&M wird mit 2000 qm Fläche ein neuer „Top-Mieter“ in den Räumen des jetzigen Deichmann, allerdings erst im Frühjahr 2009.

Der Elektro-Fachmarkt „Saturn“ vergrößert sich um 600 qm, wird aber nicht umziehen. Ebenso werden „Sport-Sperk“, der Schuhmarkt „Deichmann“ und der Drogeriemarkt „dm“ vom Umbau profitieren.

Laut Center-Managerin Edda Prenz wird auch in für die Kunden nicht zugänglichen Teilen des Gebäudes viel passieren: Neue Lager- und Nebenräume entstehen, die Toiletten werden renoviert. Auch der Dachparkplatz wird sich auf den Anbau erstrecken. So kommen zu den bisherigen 1000 Stellplätzen noch 50 hinzu.

Der Hauptunternehmer, der mit den Bauarbeiten befasst ist, ist der Bremer Betrieb KS-Bau. Aber auch die Remscheider Firma Dohrmann ist an dem Umbau beteiligt. Wegen der wachsenden Konkurrenz in den umliegenden Städten wollen Edda Prenz und Betreiber ECE, der die Baukosten übernimmt, das seit 20 Jahren bestehende Unternehmen noch attraktiver und schöner gestalten, um noch mehr Kunden in das Allee-Center zu locken.

Um das Interesse der Besucher zu wecken, bieten die Center-Betreiber immer wieder interessante Aktionen und Veranstaltungen an. So findet z.B. vom 3. bis 12. April 2008 die Aktion „Manege frei im Allee-Center“ statt. Dann wird überall bunte Zirkusatmosphäre herrschen. Das Veranstaltungsprogramm reicht vom Live-Mitmach-Zirkus über lustige Clown- und Zaubererdarbietungen bis zum Kinderschminken.

Bei den Gesundheitstagen im Allee-Center vom 21. bis 26. April sollen die Besucher über Fragen zur Gesundheit informiert und beraten werden.

In einer Gemeinschaftsaktion des Remscheider Handels findet am 3. Mai 2008 eine lange Einkaufsnacht statt. Die Läden im Center und in der angrenzenden City haben dann bis 24Uhr geöffnet. Diese Aktion ist in den vergangenen Jahren bei den Kunden sehr gut angekommen und findet zum dritten Mal statt.

Niels Feistner, Hückeswagen, Städt. Realschule Hückeswagen

Taxifahrer – ein spannender Beruf? – Mit dem Taxi quer durch die Welt

Der Taxifahrer genehmigt sich auf der Fahrt nach Köln einen Flachmann und entspannt sich bei der Fahrt mit einer Zeitung. Zum Glück entspricht dies nicht der Wahrheit und wird nur in Comedyserien wie in „Hallo Taxi“ so dargestellt.

Dies bestätigt auch unser Besuch beim Taxiunternehmen Kos. Dort waren wir, um mehr über den Beruf zu erfahren, und zu klären, ob viele Meinungen über Taxifahrer der Wahrheit entsprechen.

Bei unserem Besuch werden wir herzlich empfangen und finden eine harmonische Arbeitsatmosphäre vor. Am Anfang unseres Gespräches mit Frau Kos nimmt sie Stellung zu der TV-Sendung. „Ich finde diese Sendungen sehr unterhaltsam, aber sie entsprechen in keinster Weise der Realität.“ Ihr Mann und sie würden bei der Einstellung neuer Mitarbeiter neben dem gesetzlich vorgeschriebenen Führerschein und der Personenbeförderung natürlich auch auf ein gepflegtes Äußeres achten. Man muss sich aber auch bei der deutschen Sprache in Wort und Schrift heimisch fühlen.

Während des Gespräches beobachten wir, dass alle paar Minuten das Telefon klingelt und neue Fahrten gebucht werden. Bei der Weiterleitung der Informationen an die Fahrer fällt uns auf, dass hierbei oft der Name „Karin“ genannt wird. Wir gehen der Sache auf den Grund und erfahren, dass „Karin“, benannt nach der Frau des Vorbesitzers, der Rufname der Taxen ist.

Interessant ist auch zu wissen, dass man als Taxifahrer viele außergewöhnliche Erlebnisse hat. Einmal sei einer hochschwangeren Frau die Fruchtblase geplatzt, woraufhin der Fahrer die Frau schnellstmöglich ins nächste Krankenhaus fahren musste. Angefügt an diesem Beispiel erwähnt Frau Kos, dass man in so einem Fall, wie aber auch bei älteren Menschen sehr hilfsbereit und höflich sein sollte.

„Auch gab es einmalige Aufträge, wie zum Beispiel von München über die Schweiz nach Italien, welche einer der reichsten Männer Indiens machen wollte. Auf der Rundreise bewohnte er die nobelsten Hotels, wobei er unseren Fahrer in die Luxuswelt einlud „, so Frau Kos.

Am Ende des Tages, als wir mit dem Taxi nach Hause fuhren, achteten wir besonders auf das Erscheinungsbild des Fahrers und müssen sagen, dass die Vorurteile vieler Menschen gegenüber Taxifahrern nicht berechtigt sind. Im Gegenteil zu anderen Berufen lernt man viele nette Leute kennen und sieht viel von der Welt.

Floriana Kos und Laura Münster, Leverkusen, Marienschule

Die Sportart Wing Tsun – Verteidigung für Jung und Alt

Wing Tsun ist gewaltfrei und deshalb eine Selbstverteidigungssportart. Die Entstehung beruht auf einer Sage, dass eine Nonne zwei Tiere (Fuchs und Kranich) dabei beobachtete, wie sie sich bekämpften. Diese Nonne hieß Nuc Nui und ihre erste Schülerin war Jim Wing Tsun.

Da Wing Tsun früher nur innerhalb der Familie weitergegeben wurde, ist es heute wie ein Familienstammbaum aufgebaut. Sifu (Vaterlehrer) ist ein Beispiel dafür.

Wing Tsun können Frauen, Männer und Kinder ab sechs Jahren erlernen. Es wird in einer Gruppe trainiert. Durch verschiedene Übungen, die man häufig wiederholt, lernt man seine Abwehr und seine Griffe instinktiv einzusetzen und so seinen Gegner zu überraschen. Beim Training werden die Fähigkeiten jedes einzelnen individuell gefördert.

Sich selber verteidigen zu können, fördert das Selbstbewusstsein, gerade für Jungendliche und Frauen. Schon nach kurzer Zeit intensiven Trainings zeigen sich erste Erfolge. Ich (Tim) trainiere selber schon seit vielen Jahren WT (Abkürzung für Wing Tsun) und bin immer noch mit Begeisterung dabei.

Von Daniel Sacher und Tim Mause

Daniel Sacher und Tim Mause, Hückeswagen, Städt. Realschule Hückeswagen

Sport und Gartenarbeit als Therapiemethode – Das Blaue Kreuz

Das Blaue Kreuz ist eine Fachklinik für Menschen mit Alkoholproblemen. Es werden überwiegend Männer, aber seit kurzem auch Frauen therapiert.

Die überschaubare kleine Patientenzahl ermöglicht jedem zweiten Patienten eine Therapie mit Erfolg und ein Leben ohne Alkohol. Es gibt Gruppen-, Arbeits- und Einzeltherapien, Ehe- und familientherapeutische Angebote.

In der Einrichtung stehen den Patienten Bereiche wie Offsetdruckerei, Töpferei, Garten- und Landschaftsbau/Zierpflanzenproduktion und Tierpflege zur Verfügung. Außerdem bietet das Haus zahlreiche Beschäftigungsmöglichkeiten, zum Beispiel gibt es Tischtennisplatten, einen Fitnessraum, eine Sauna, einen Billardraum, einen Sportplatz sowie Minigolf- Und Bocciabahnen.

Eigentlich kann sich jeder beim Blauen Kreuz Hilfe suchen, aber es gibt bestimmte Aufnahmebedingungen. Der Patient muss vorher eine dreiwöchige Entgiftung machen und muss die Therapie auch wirklich wollen.

In einem Interview erklärte der Patient Detlev Vorländer, dass es ihm in der Fachklinik sehr gut gefalle, weil sie sehr stadtnahe ist. Er meinte, dass die Patienten ab der zweiten Woche zu zweit raus gehen dürfen und ab der fünften Woche alleine. Er sagte außerdem, dass er dank der Therapie wieder Freude am Leben habe und er sicherlich auch in Zukunft nicht mehr rückfällig werde.

Der Therapeut und Klinikleiter Werner Brück erklärt, dass die Patienten meist nach der Langzeittherapie, die drei Monate dauert, noch einige Sitzungen mit ihren Therapeuten haben werden, allerdings verlaufe die Therapie bei jedem Patienten anders.

Von Sindy Miksik, Natalie Löwenguth, Jessica Krebs und Jennifer Biehler

Jennifer Biehler, Sindy Miksik, Natalie Läwenguth, Jessica Krebs und Jennifer Biehler, Radevormwald, Realschule Radevormwald

Die Bayer Giants – Basketball-Nachwuchs unschlagbar?

Die U14.1-Jugend des TSV Bayer 04 Leverkusen absolvierte in der höchsten deutschen Spielklasse, der NRW-Liga, eine von vielen Experten vor der Saison nicht für möglich gehaltene überaus erfolgreiche Serie.

Nach etwas holprigem Saisonauftakt mit zwei Niederlagen kam der 13-köpfige Kader des 94er Jahrgangs zunehmend besser in Tritt und wurde zum Ende der Halbserie durch die beiden bergischen Neuzugänge Nicklas Perry und Moritz Krume personell noch gründlich aufgerüstet. Fortan avancierte der Nachwuchs des deutschen Rekordmeisters zum Angstgegner der Liga.

Zwölf Siege in Serie machten die Mannschaft zum besten und einzigen ungeschlagenen Team der Rückrunde. „Das Team hat einfach eine Siegermentalität“, so Center Moritz Krume, der am Ende seiner ersten NRW-Liga-Spielzeit auch noch die Wahl zum MVP der Liga feiern durfte und mit seinen durchschnittlich 21.0 Punkten und 14,8 Rebounds pro Spiel einen entscheidenden Beitrag dazu leisten konnte, die Qualifikation für die deutschen Meisterschaften unter Dach und Fach zu bringen.

Es blieb Platz zwei in der Abschlusstabelle hinter den Köln 99ers, denen man ihre einzige Saisonniederlage beibringen konnte. „Eine Bilanz die man so nicht erwarten konnte“, so Headcoach Marian Reibert, einer der Väter des Erfolges. „Aber Erfolg macht hungrig“, sagt Associate Headcoach Sefan Beier. „Und Hunger haben wir noch reichlich“, ergänzt Physiotherapeut Johannes Trawinski augenzwinkernd. So verwunderte es auch kaum, dass das dreiköpfige Trainerteam die sportlichen Ziele neu definierte.

In letzter Zeit musste man auch gar nicht mehr so genau hinhören, denn das Wort von der deutschen Meisterschaft wurde immer lauter und deutlicher rund um die Herbert-Grünewald-Halle ausgesprochen.

Viel Arbeit, die noch vor den Coaches und dem Team liegt. So wurde dann auch die Trainingskonzeption neu aufgestellt. Intensivere Inhalte, vier statt drei Mal wöchentliche Trainingsarbeit, Tempohärte, Ausdauerstabilität und Athletik, das sind die Schwerpunktthemen, die Coach Reibert und sein Team in den nächsten Wochen auf dem Plan haben. „Und viele Spiele gegen jahrgangsältere Mannschaften, um uns an ein immer höheres Niveau zu gewöhnen“, ergänzt Coach Beier.

Die erste Phase der Vorbereitung wurde jüngst beendet. So nahm das Team in Wien am sportlich wohl bestbesetzten internationalen Ostertunier Europas Teil. Und auch hier kannte der Hunger der jungen Bayerkreuz-Träger keine Grenzen. Ungeschlagen kehrte man nach Siegen gegen Vertreter Italiens, Österreichs, Tschechiens und Deutschlands in die Heimat zurück. “ Internationale Gegner auf hohem Niveau – eine Woche, die uns sehr viel Wettkampferfahrung gebracht hat“, analysierte Coach Beier am Ende. Auch wenn Physio Trawinski Doppelschichten verrichten musste, um seine Recken bei sechs Spielen in sechs Tagen immer wieder fit zu bekommen. „Mit jedem Sieg wird die Brust der Jungs breiter“, konstatiert Head Reibert.

Bleibt nur noch die spannende Frage „Quo vadis Bayer Giants?“

Moritz Krume, Hückeswagen, Städt. Realschule Hückeswagen

Ein Kommentar – Väter müssen uneheliche kinder nicht mehr sehen

Einmal und nie wieder. Gehäuft haben sich die Fälle unehelicher Kinder und stellen damit Gerichte vor ein Problem: Was ist, wenn der Vater das Kind nicht sehen will?

Angeregt von einem solchen Fall, traf das Oberlandesgericht Brandenburg eine gute Einigung:

Nur in seltenen Fällen (wenn ein positives Ergebnis davon zu erhoffen ist) muss der Vater das Kind sehen.

Wer riskiert schon gerne eine (Ent-)Scheidung?

Das Gericht argumentierte, dass dem Kind nicht geholfen sei, träfe es den Vater erzwungen – außer in angeblichen Sonderfällen. Wer also auf die schiefe Bahn gerät, braucht keine Angst zu haben.

Ofmals ist es die Mutter des Kindes, die ein solches Treffen erzwingt – eigennützig anstatt im Sinne des Kindes. Was das Kind davon hielte sei nur zu berücksichtigen, wäre das Treffen zwischen Vater und seinem Endprodukt einer Affäre tatsächlich sinnvoll.

Ansonsten muss dies nicht erfolgen, und auch der Vater kann ohne Druck weiterleben, abgeschnitten von der dunklen Vergangenheit.

Wer sein Kind sehen will, der macht dies doch sowieso. Wer nicht, der ist seit dem 2. April nicht mehr dazu verpflichtet. Klar. Die Ehe soll schließlich etwas Positives sein, und keine Quelle für negative Erinnerungen.

Alexander Kannenberg, Leverkusen, Werner-Heisenberg-Schule