Sportförderung schon im Kindergarten – Wenn Tiger turnen…

Zehn Uhr. Die Kinder der Tiger- und Bärengruppe, jeweils 25 Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren des katholischen Kindergartens St. Pius in Langenfeld-Richrath versammeln sich im Sportraum des Kindergartens.

Der Raum ist erfüllt mit lauten Kinderstimmen. Alle freuen sich auf die bevorstehende Sportstunde. „Das macht immer super viel Spaß!“, sagt ein Mädchen.

Beim An- und Ausziehen benötigen viele Kinder jedoch noch Hilfe. Besonders das Ausziehen der Oberteile und der Hosen fällt den Kindergartenkindern noch schwer. Endlich liegt alles ordentlich sortiert auf der Fensterbank, es kann losgehen.

Die Kinder beginnen, sich munter und ausgelassen im Raum zu bewegen. Sie spielen Fang- und Klatschspiele und rennen mit viel Lärm durch den Raum. Unter Anweisung der Erzieherin bauen die älteren Kinder einen Parcours auf. Verschiedene Bewegungsabläufe sollen auf diese Weise spielerisch geschult werden: Balancieren auf einem Seil, an einem Gerüst hochklettern, durch einen Tunnel von Schaumstoffkissen kriechen und hüpfen.

Zuerst sind die älteren Kinder dran, die von den jüngeren Kindern lautstark angefeuert werden. Zum Ende werden sie mt einem großen Applaus belohnt.

„Am liebsten klettere ich das Klettergerüst hoch! Da fühl ich mich ganz groß!“, erzählt ein kleines Mädchen stolz. Auch die jüngeren Kinder, die anschließend an der Reihe sind, meistern die Aufgabe mit viel Ehrgeiz und Freude.

„Kinder brauchen Bewegung, damit sie sich gesund entwickeln.“, erklärt eine Erzieherin.

Dass sie recht hat, zeigen die fröhlichen Kinder mit ihren roten Köpfen, für die die Sportstunde wieder viel zu schnell vorbei gegangen ist. Nachdem alle Kinder fertig umgezogen sind, wird eine Schale mit frischem Obst herumgereicht. Alle Kinder greifen dankbar zu.

Auf jedem Gesicht sieht man ein glückliches Lächeln.

Von Veronika Pesch und Nicole Mehler

Veronika Pesch und Nicole Mehler, Leverkusen, Marienschule

Ein Kommentar – Wenn Schule Stress verursacht

Nach Aussage vieler Jugendlichen ist die Schule für sie eine immer größer werdene Belastung. Besonders die Zielgruppe der Gymnasiasten wird immer häufiger mit dem Problem konfrontiert, denn viele Schüler haben immer mehr das Gefühl, den Forderungen der Lehrer nicht standhalten zu können.

Laut Aussage einer Schülerin (14) würden die Hausaufgaben ihren ganzen Nachmittag in Anspruch nehmen und somit habe sie keine Zeit mehr für ihre Hobbies und Freunde. Realschüler würden diese Probleme jedoch nicht nachvollziehen können, da sie für ihre Hausaufgaben nicht allzu lange bräuchten.

Auch die vielen Klasssenarbeiten und Klausuren in den zahlreichen Fächern, für die man zusätzlich lernen müsse, seien manchmal eine richtige Herausforderung.

Die Gymnasiasten seien gezwungen, ihre Hobbies in den Hintergrund zu stellen, wenn sie die Schule erfolgreich meistern wollen.

Nicht nur die Eltern und Lehrer, sondern auch die Schüler selbst setzen sich tagtäglich unter Druck, da sie immer mehr das Ziel nach einer guten Zukunft anstreben. Insbesondere die Privatschulen streben stärker nach Eliteleistungen, wie auch in Leverkusen z.B. die Marienschule Opladen. Die Lehrpläne sind überfüllt mit Lehrstoff, der vielen Schülern als unwichtig erscheint.

Kann da Schule noch Spaß machen? Diese Frag ist nicht irrelevant, wenn man die Stundenpläne der Schüler genauer betrachtet. Statt kreativem und abwechslungsreichem Untericht stehen dort eher langweiligere und oft verhasste Fächer wie z.B. Mathe und Latein auf dem Plan. Schüler können keinen Gefallen am Untericht finden, wenn dort nur in veralteten und kaputten Büchern Aufgaben gelöst werden, die sogar manchen Lehrern zu bedenken geben.

Mann muss mehr auf die Schüler eingehen. um ihnen den Lehrstoff schmackhafter zu machen. Dann würden vielleicht auch weniger Jugendliche in Internet-Foren wie Schülerverzeichnis Bemerkungen wie „Mathe ist ein Arschloch und Physik sein kleiner Bruder“ machen. Das Schulministerium NRW sollte sich daher im klaren sein, was sie mit ihren Vorgaben erzielen.

Kim Lewandowski und Julia Härtner, Leverkusen, Marienschule

Besonders Hauptschullehrer fehlen in NRW – Lehrermangel: 4.700 Bewerber auf 13.900 Stellen

Was die Bildungsministerin der Stadt Düsseldorf, Gabriele Behler, als ,,derzeitiges Versorgungsproblem“ bezeichnet, ist für die Gewerkschaften eine dramatische Veränderung. Fakt ist, dass Informationen des Bildungsministeriums, die in der Süddeutschen Zeitung erschienen sind, besagen, dass bis Ende 2008 über alle Schulen und Schulformen in NRW 13900 Stellen besetzt werden müssen, wobei es jedoch nur 4700 genügend qualifizierte Bewerber gibt. In der Sekundarstufe 2 kommen sogar nur 2800 Lehrer auf 9300 freie Stellen.

Ein Problem besteht in der Fächerkombination: Eine neue Studie besagt, dass in Deutsch, Mathe, Physik und Chemie die meisten Löcher gestopft werden müssen, während es fast überall in NRW genug bis zu viele Englisch- und Sportlehrer gibt. Auch die Schulform sei entscheidend. So gebe es eine Vielzahl Bewerber für Gymnasien, doch nur wenige, die sich für einen Job auf einer Hauptschule interessieren.

Die Frage, ob denn das eigene Verhalten oder die Erfahrungen mit Lehrern zur Schülerzeit die Jobwahl beeinflussen würde, trifft bei den befragten Lehrerinnen auf Zustimmung. Oft kam die Antwort, sie hätten an der Wahl ihres Berufs gezweifelt, wenn sie vor allem „ältere, verbitterte Kollegen“ sahen, die ,,allem Anschein nach nicht zufrieden“ waren. Auch die so genannten ,,Auswanderer“, die bedingt durch die höhere Bezahlung in den Osten Deutschlands ziehen, sind ein großes Problem.

Nun sucht man gemeinsam eine Lösung für das Problem: 522 so genannte ,,Quereinsteiger“, die von anderen Berufen zum Lehrer umgeschult werden, sollen die Lage entspannen. Wilfried Hassler vom Lehrerverband NRW bezeichnet dieses Vorgehen als ,,Notlösung“, die besser sei als Unterrichtsausfall, aber auf Dauer kein Zustand sei. Es sei nicht zu verantworten, dass Kinder auf Dauer zum Beispiel Chemieunterricht von umgeschulten Chemikern bekämen.

Eine Grundschullehrerin, die jedoch anonym bleiben will, findet, diese Lösung sei keine, die diesen Namen verdient, denn die Seiteneinsteiger ,,wissen schon, warum sie keine Lehrer geworden sind. Die können doch gar nicht mit Kindern umgehen.“ Bewiesen ist, dass die Quereinsteiger oft nicht Lehrer bleiben, weil die Bezahlung niedriger ist als in dem Beruf, in dem sie vorher tätig waren.

Lea Spindelmann, Leverkusen, Marienschule

Von Pippi Langstrumpf bis Karlsson vom Dach – Das Leben der Astrid Lindgren

Bereits als Astrid Lindgren zur Schule ging, schrieb sie auffallend gute Aufsätze. Sie arbeitete anfangs als Sekretärin. In den späteren Jahren fing sie an Bücher zu schreiben, wie z.B. „Pippi Langstrumpf“.

Im Jahre 1941 entsteht diese Idee, als ihre Tochter sehr krank war und eine Geschichte hören wollte. Ins Deutsche wurde es allerdings erst 1949 veröffentlicht. 1954 erschien dann unter anderem „Karlsson vom Dach“, für den sie auch einen Preis als bestes Kinderbuch bekam.

1960 erschien „Madita“, das Mädchen erinnerte sie an ihre beste Freundin. 1962 erschien nach zwei Jahren Pause dann „Michel aus Lönneberga“. Insgesamt wurden ihr 70 verfassten Bücher in 58 Sprachen übersetzt. Weltweit verkaufte sie 120 Millionen Bücher, in Deutschland verkaufte sie allein davon 25 Millionen. Sie wäre im letzten Jahr 100 Jahre alt geworden. Ihre Bücher werden von vielen Kindern geliebt, und selbst Erwachsenen erinnern sich an die Bücher gerne zurück.

Die bekanntesten Werke Astrid Lindgrens:

• 1945: Pippi Langstrumpf (schwedisch: Pippi Långstrump; englisch: Pippi Longstocking)

• 1946: Kalle Bomquist (schwedisch: Kalle Blomkvist; englisch: Bill Bergson)

• 1947: Wir Kinder von Bullerbü (schwedisch: Alla vi barn i Bullerbyn; englisch: The Six Bullerby Children)

• 1954: Mio, mein Mio (schwedisch: Mio, min Mio; englisch: Mio, my Mio)

• 1955: Karlsson vom Dach (schwedisch: Karlsson på taket; englisch: Karlsson-on-the-Roof)

• 1956: Nils Karlsson-Däumling (schwedisch: Nils Karlsson-Pyssling flyttar in)

• 1956: Rasmus und der Landstreicher (schwedisch: Rasmus på luffen)

• 1958: Die Kinder aus der Krachmacherstraße (schwedisch: Barnen på Bråkmakargatan)

• 1960: Madita (schwedisch: Madicken; englisch: Madicken)

• 1963: Michel aus Lönneberga (schwedisch: Emil i Lönneberga; englisch: Emil of Maple Hills)

• 1964: Ferien auf Saltkrokan (schwedisch: Vi på Saltkråkan; englisch: Life on Seacrow Island)

• 1973: Die Brüder Löwenherz (schwedisch: Bröderna Lejonhjärta; englisch: The Brothers Lionheart)

• 1981: Ronja Räubertochter (schwedisch: Ronja rövardotter; englisch: Ronia the Robber’s Daughter)

Lena Kotthaus, Hückeswagen, Städt. Realschule Hückeswagen

Schonfrist jetzt endgültig vorbei – Plaketten-Pflicht am Rhein

Ab dem 1. April 2008 werden in Köln mehr Strafzettel verteilt – zumindest an die, die ohne eine so genannte Feinstaubplakette in der Umweltzone erwischt werden. Dazu kommt zum Ärgernis Vieler auch noch ein Punkt in Flensburg.

Köln macht ernst. Nachdem dort am 1. Januar 2008 für die erste City in NRW die Umweltzone festgelegt wurde, ist die Schonzeit nun endgültig vorbei. Ab dem 1. April wird das Fahren ohne gültige Feinstaubplakette offiziell mit 40 Euro Bußgeld und, um es richtig schmerzhaft zu machen, einem Punkt in Flensburg bestraft.

Berlin hat es vorgemacht: Ab dem 1.2. wurden dort Bußgelder an die Fahrer verhängt, die ohne Feinstaubplakette in der so genannten Umweltzone fuhren. Nun folgt Köln: Nach dreimonatiger Schonfrist werden nun auch hier die Bußgelder fleißig verteilt. Die Autofahrer hatten seit einigen Monaten Zeit, sich in ihren KfZ-Schein schauen zu lassen und sich daraufhin die passende Plakette für ca. 5 Euro bei Autohändlern, ADAC etc. zu besorgen.

Für die meisten privaten Fahrer stellt das auch kein Hindernis dar, da viele Autos ein recht neues Baujahr haben, und die allermeisten können sich tatsächlich die grüne Plakette der Schadstoffklasse 4 auf die Windschutzscheibe kleben.

Grund für die gesamte Aktion ist die Gefahr zu hoher Feinstaubbelastung in der Innenstadt hauptsächlich während der warmen Jahreszeiten. Daraufhin wurde der Entschluss gefasst, dass, damit das Fahren dort nicht jedem verboten würde, nur Autos mit geringem Feinstaubausstoß dort fahren dürfen – sichtbar erkennbar an der roten, gelben oder grünen Plakette.

„Wäre ich einige Wochen früher zu meiner Dombesichtigung nach Köln gekommen, hätten meine Frau und ich jetzt nicht das Knöllchen am Hals!“, ärgert sich der 62-jährige Rentner Wilhelm Ruten, der mit seinem alten Ford Escort aus Meppen/Ems angereist war. So wie ihm geht es auch vielen anderen Urlaubern und Kurzgästen, die nur einen Abstecher in die Domstadt machen wollen und noch nicht über die Plakettenpflicht in Umweltzonen informiert sind.

Zwar besteht die Möglichkeit, sich die Plakette, anstatt die 40 Euro zu bezahlen, nachträglich bei einer Politesse zu besorgen – jedoch nur dann, wenn das Fahrzeug laut KfZ-Schein Anspruch auf diese hat. Dies trifft leider auf den Ford von Herrn Ruten nicht zu. Pech für ihn, Glück für die Finanzkasse der Stadtverwaltung.

Aber es gibt Ausnahmen, die von vielen Bürgern als ungerecht empfunden werden: Sämtliche Fahrzeuge der Stadt werden von einer Sonderregelung vor der Strafe geschützt, selbst wenn sie nicht plakettenberechtigt sind.

Aber nicht nur die Stadt profitiert von Sonderregelungen: Lieferanten, Handwerker und Anwohner können sich auf Antrag von der Plakettenpflicht befreien lassen.

Stefano Pavesio, Leverkusen, Marienschule

Wie der Zoohandel über Leben oder Tod entscheiden kann – Das sollte man beim Tierkauf beachten

Zoofachgeschäfte möchten natürlich auch ihr Geld verdienen. Doch nicht nur der Geldbeutel der neuen Besitzer leidet darunter, sondern auch die zu vermittelnden Tiere selbst.

Leider sterben immer wieder Tiere, die in Zoofachgeschäften vermittelt wurden, aufgrund von bewusst falsch dargestellten Informationen. So werden Tiere vermittelt, als ein sehr gutes Beispiel lassen sich die „niedlich“ gezüchteten Kaninchen anführen, die oft noch viel zu jung sind, um von der Mutter getrennt zu werden. Dennoch wird dieser Fehler oft begangen, damit diese eher gekauft werden. Denn wenn die Tiere noch kleiner sind, werden sie lieber gekauft, da sie dann noch die „richtige“ Größe haben.

Den Tieren wird manchmal das falsche Futter gegeben, und damit solche Geschäfte gutes Geld verdienen, wird auch den neuen Besitzern geraten, dieses Futter zu verwenden. Aufgrund dieser falschen Beratung werden die neuen Familienmitglieder nicht selten „totgefüttert“.

Teilweise werden Kaninchen und Meerschweinchen in den Verkaufsräumen zusammen gehalten, obwohl sich diese Tiere gar nicht verstehen können. Sie sind so unterschiedlich, und sprechen daher auch nicht die gleiche Sprache. Wenn es dann zu Beißereien kommt, möchte man oft gar nicht wissen, wie die Quarantäneräume aussehen.

Da viele Verkäufer keine tierärztliche Ausbildung haben, werden die Geschlechter oft falsch bestimmt, und es kommt zu ungewollten Schwangerschaften der weiblichen Tiere.

Aufgrund dieser Fakten sollte man sich, wenn man sich ein neues Haustier anschaffen möchte, lieber eines abgeschobenes Tieres annehmen. In vielen Tierheimen warten Tiere, die schon eine schlimme Vergangenheit hinter sich haben oder in Tierheimen geboren worden sind, auf ein neues, schöneres Zuhause.

Zu einem schönen Zuhause gehört natürlich auch die richtige Ernährung. Daher sollte man sich den vielen Herausforderungen bewusst sein, die auf einen zukommen, wenn man sich ein Tier kaufen möchte. Damit es dem Tier von Anfang an gut geht, sollte man sich vor dem Kauf in seriösen Beratungsstellen, wie zum Beispiel der Tierhilfe Leichlingen e.V., über das jeweilige Tier informieren.

Denn somit tut man nicht nur den Tieren einen großen Gefallen, sondern man macht es den Züchtern, bei denen Zoofachgeschäfte ihre ,,Wahre“ beziehen, schwerer. Denn das Wohl der Tiere macht den Tierschutz schließlich aus. Dazu gehört auch, es den Züchtern schwerer zu machen, damit nicht immer wieder neue Tiere in die Welt gestzt werden, obwohl es noch genug vernachlässigte Tiere gibt, die sich als allererstes ein schönes Zuhause wünschen.

Franziska Kluth, Leverkusen, Marienschule

Eine ernst zu nehmende Gefahr? – Die NPD in Ratingen

Wir haben uns mit zwei Experten, Christian Wiglow, Fraktionsvorsitzender der SPD in Ratingen, und Horst Becker, Fraktionsvorsitzender der FDP, über die NPD unterhalten.

Haben Sie Kontakte mit der NPD, Herr Wiglow?

Wiglow: Nein, wir hier in Ratingen keine Kontakte zur NPD, auch nicht zwangsweise, weil es hier die NPD meines Erachtens nicht mehr gibt.

Wie ist ihre Meinung über die NPD?

Wiglow: Also ich bin der Meinung, dass die NPD eine rechtsradikale, verfassungsfeindliche Partei ist, die an ihrer Spitze von einer Clique geführt wird, die nicht in der Lage ist, das Potenzial auszuschöpfen, das sie vielleicht hätten. Ich halte aber auch nichts von dieser Diskussion über ein Verbot der NPD, weil das einmal gescheitert ist und der NPD nur unnötige Öffentlichkeit bringt. Rechtsradikale bekämpft man am besten politisch.

Dass die Stimmen für die NPD im Sachsener Landtag auf 9,2 Prozent gestiegen und dass in der Hälfte der Landtage der prozentuelle Anteil der NPD gestiegen ist, hauptsächlich in Ostdeutschland, ist ihnen vielleicht bekannt. Betrachten Sie diese Entwicklung als Gefahr für Deutschland, Herr Becker?

Becker: Die Entwicklung ist nicht gut. Sie ist im Wesentlichen auf die sozialen Probleme und die hohe Arbeitslosigkeit in Teilen der neuen Bundesländern zurückzuführen. Bei gezielter Strukturentwicklung wird sich nach meiner Ansicht keine Gefahr für Deutschland entwickeln. Von der Grundschulzeit an sollten alle Schüler über die Verbrechen gegen die Menschlichkeit unter dem Naziregime gründlich aufgeklärt werden. Hierbei sollten auch die Eltern mitwirken. Da kann doch kein normaler Mensch mehr solch eine Partei wählen!

Wiglow: Ich hoffe, dass die NPD nur ein vorübergehendes Phänomen ist. Fakt ist aber auch, dass wir leider den Zustand haben, dass es in Teilen der ehemaligen DDR gewisse Regionen gibt, in denen die NPD sehr, sehr stark und sehr präsent ist. Ob das alles jetzt Rechtsradikale sind, die die NPD unterstützen im Sinne einer nationalsozialistischer Ideologie, oder Leute, die aus Perspektivlosigkeit und Frust diese Partei wählen, sei dahingestellt. Als Gefahr für die Bundesrepublik erachte ich die NPD nicht. Höchstens als auβenpolitische Blamage.

Man sieht ja manchmal bei antifaschistischen Demonstrationen, dass manche aus der Autonomen-Szene mit der gleichen Gewalt und Aggression vorgehen, wie manche Rechtsradikale. Was halten Sie davon?

Becker: Solche Mittel sind auch zu verurteilen. Es hat sich nie als gut erwiesen, mit Gewalt gegen Gewalt vorzugehen.

Wiglow: Ich halte das nicht in der Breite für ein wirkliches Problem, sondern für ein Darstellungsproblem in den Medien. In Nachrichten ist es ja langweilig, wenn da irgendwelche Leute friedlich rumstehen und die NPD am Marschieren hindern. Ein schöner Drei-Minuten-Bericht für das Fernsehen kommt ja nur dann zustande, wenn etwas passiert. Siehe Heiligendamm: Dort wurden vier Tage lang friedlich demonstriert, ohne dass es groß interessierte. Als dann aber ein paar Steine flogen, waren die internationalen Fernsehteams da. Aber, ich lehne Gewalt ab. Denn mit Gewalt lässt sich Gewalt nicht bekämpfen. Es ist aber nicht zutreffend, eine Verallgemeinerung vorzunehmen, dass alle Antifa-Demonstrationen gewalttätig wären.

Michael Do Thoi und Mark Thalberg-Zukov, Ratingen, Dietrich-Bonhoeffer-Schule

Ein Kommentar – Die CO-Pipeline im Kreis Mettmann

Für Aufregung sorgt seit mehreren Monaten der Bau der Kohlenmonoxid (CO)-Pipeline. Die 67 Kilometer lange Pipeline, die das geruchs- und farblose Kohlenmonoxid von Dormagen nach Krefeld-Uerdingen transportieren soll, versetzt Anwohner und Umweltschützer in Aufruhr.

Das CO-Gas ist sehr gefährlich und vor allem heimtückisch. Es führt zu einem schnellen Tod. In den betroffenen Städten haben sich bereits viele Bürgerinitiativen gegen den Pipelinebau gebildet, da die Menschen nicht nur um ihr Leben, sondern auch um ihre Grundstücke fürchten. Denn laut Gesetz ist Bayer berechtigt, für den Pipelinebau Grundstücke zu enteignen, wenn es dem Allgemeinwohl gilt.

Aus einer Studie des Velberter Ingenieur-Büro Gisworks kann man entnehmen, dass selbst kleinste Risse von 4 mm bis zu 300 Menschen das Leben kosten würden. Kaum vorzustellen, was bei einem Vollbruch der Pipeline passieren würde.

Bayer hat zwar hohe Sicherheitsstandards, aber laut Aussage von Monheims Bürgermeister Thomas Dünchheim müsse man die Menschen bei einem Riss in 45 Sekunden evakuieren, damit die betroffenen Personen keinen Schaden davontragen.

Dies ist in keiner Weise zu realisieren. Im Übrigen sind auch Feuerwehr und Rettungskräfte auf einen derartigen Störfall nicht vorbereitet.

Bayer versichert zwar, dass die Pipeline zu 100 Prozent sicher sei, aber das wurde auch bei der Ethylen-Pipeline, die am 17.04.08 im Chemiepark Dormagen in Brand geriet und einen Acrylnitril-Tank entzündete behauptet. Obwohl die Inbetriebnahme der CO Pipeline zunächst durch ein Urteil des Oberverwaltungsgerichts vorläufig gestoppt wurde, sollte man noch nicht aufatmen.

Bayer wurde es zwar verboten, die Leitung zu benutzen, dennoch ist es Bayer immer noch erlaubt, die CO Pipeline weiterzubauen. Würde Bayer die Pipeline bauen, wenn sie sich nicht hundertprozentig sicher wären, dass die Pipeline auch in Betrieb genommen wird?

Außerdem stellt sich die Frage, ob die Inbetriebnahme der Pipeline moralisch korrekt ist, da sie unmittelbar an Schulen und Kindergärten vorbei läuft und Bayer die Kinder dem Risiko aussetzt bei einem Leck das tödliche Kohlenmonoxid einzuatmen.

Andre Steinstraß, Leverkusen, Marienschule

Ein Interview mit Sportler Björn Hartmann (13) – Eiskunstlaufen – nur für Mädchen?

Eiskunstlaufen – woran denkt man da? Vielleicht an kleine Mädchen in schönen und auch weniger schönen

Kleidern? Ja, aber es geht auch anders. Ein Beispiel dafür ist Björn Hartmann (13).

Er trainiert schon seit ungefähr acht Jahren in der Eissportabteilung des TSV Bayer 04 Leverkusen, ist aber ganz klar in der Minderheit, da zurzeit ungefähr fünf Jungen, aber etwa 70 Mädchen dort trainieren. Doch wie ist er zu diesem ungewöhnlichen Sport gekom-

men? Björn sagte, dass er schon in viele Sportarten reingeschnuppert hat, aber ihm keine richtig Spaß gemacht habe. Eiskunstlaufen sei dann die Idee seiner

Großmutter gewesen und es habe ihm sofort gefallen.

Was macht ihm am Eiskunstlaufen mehr Spaß als an anderen Sportarten? „Eigentlich gefällt mir alles, aber

Springen macht mir am meisten Spaß. Das Risiko, zu fallen, oder nicht, dieser Nervenkitzel, der dahinter steckt.“ Allerdings bringt dieser Nervenkitzel auch das Risiko von Verletzungen – kleinerer, aber auch größerer. Auch Björn kann davon berichten: „Ich bin vor einem

Doppelsprung wegerutscht. Das tat sehr weh, da man bei diesen Stürzen meistens auf die Hüfte oder den Bauch fällt. Aber ich bin auch schon mal bei einer Piourette auf den Arm gefallen, doch zum

Glück ist mir nichts passiert.“

Im Sommer machen die Eisläufer „Trockentraining“, d.h. Sie machen Ausdauer- und Dehnübungen. In den

Sommerferien fahren viele Eisläufer nach Garmisch-Partenkirchen, einem Ort in Bayern, denn dort gibt es

auch im Sommer Eis. Die Eisläufer trainieren meist 50

Minuten zwei bis drei mal in der Woche in der Eishalle in Bergisch-Gladbach, da die Eishalle in Leverkusen mitlerweile ein Fußball-Center ist. Die Halle in Bergisch-

Gladbach ist weniger schön, als die in Leverkusen. Sie ist dunkler, kälter und manchmal auch dreckig.

Eine Frage noch: „Hast du Vorbilder?“ „Ja, Stefan Lambiel, der schweizer Eisläufer.“

Carolin Schewe, Leverkusen, Marienschule

Im Gespräch mit Ernst Küchler – Interview mit dem Leverkusener OB

Gut gelaunt erzählt Ernst Küchler, Oberbürgermeister von Leverkusen, dass er am selben Tag Geburtstag habe wie der ehemalige Bundeskanzler Gerhard Schröder, mit dem er auch schon beruflich zu tun hatte.

Trotz seiner vielen Aufgaben hat der Oberbürgermeister sich Zeit genommen, Schüler der Marienschule Opladen über seine Arbeit zu informieren, denn Bürgernähe und Vertrauen zu ihnen ist ihm sehr wichtig.

Der engagierte Ernst Küchler ist unter anderem Chef der Verwaltung, beschäftigt 3.000 Mitarbeiter, ist Repräsentant der Stadt und dazu Vorsitzender des Stadtrates. Schon als kleiner Junge wurde er im Elternhaus mit Politik und Wirtschaft konfrontiert. „Der Rundfunk wurde jeden Tag gehört“, so Küchler.

Später studierte er Politische Wissenschaft und erlebte „live“ den Alltag eines OB als Referent bei Wilhelm Dopatka und Horst Henning.

Er traf bisher schon den ehemaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder, den Bundespräsidenten Johannes Rau und einige Bundesminister. Er freut sich sehr auf „die neue Mitte“, das neue Rathaus.

Da ihm das Vertrauen seiner Bürger ernorm wichtig ist, hält er den Kontakt zu ihnen, indem er öffentliche Veranstaltungen der Stadt besucht. Aber die extremen zeitlichen Belastungen machen ihm auch oft zu schaffen. Wegen der finanziell schwierigen Lage versucht die Stadt, sich durch Projekte weiter zu entwickeln und clevere Lösungen für Probleme zu finden, z.B. der Reuschenberger Tierpark, der eigenlich hätte geschlossen werden müssen, weil er zu teuer war. Trotzdem blieb er aufrecht erhalten, da er von einem Käufer weitergeführt und erweitert worden war.

Küchler hilft den Jugendlichen, indem er öffentliche Einrichtungen wie Kindergärten und Schulen verbessert und sich für den Ausbau öffentlicher Ganztagsschulen einsetzt. „Jugendliche und Kinder haben nur eine Chance mit einer Ausbildung.“ Außerdem betreibt er eine „Jugendwerkstatt“ für politisch interessierte Schüler.

Sport und Kultur sind ihm auch sehr wichtig. Freizeit- und Kulturangebote werden von den Jugendlichen sehr gefragt, deshalb versucht er nach finanziellen Möglichkeiten, diese so zu gestalten, dass jedes Kind eine Chance hat, gefördert zu werden. Um die Arbeitslosenzahl zu verringern, besitzt die Stadt eine eigene Firma, um Arbeitslose zu qualifizieren, und siedelt einige Unternehmen in Leverkusen an, um mehr Arbeitsplätze zu schaffen.

Durch sein vielfältiges Engagement ist Ernst Küchler bemüht, Leverkusen immer attraktiver und bürgerfreundlicher zu machen.

Christiane Brab und Victoria Henning, Leverkusen, Marienschule