Bücher – Für immer gefangen?

Ein Junge kommt mit einem ominösen Aufzug auf eine Lichtung. Alle gucken ihn an. Das Buch „Die Auserwählten im Labyrinth“ von James Dashner ist ein Jugendroman.

Dabei geht es um einen Jungen mit Namen Thomas, der auf eine Lichtung kommt und dort auf viele Kinder trifft. Schnell bemerkt er, dass er dort gefangen ist und nicht mehr zurück kann. Außerdem hat er eine Gemeinsamkeit mit allen Personen: Sie wissen nur noch ihren Namen. Wird Thomas nun für immer gefangen bleiben? Um dies herauszufinden, bleibt den Kindern nicht viel Zeit!

Der Beginn des Buches ist etwas träge und langsam. Er wiederholt sich oft, wie eine Platte, die immer das selbe spielt.

Die Charaktere sind allerdings sehr unterschiedlich gestaltet. Manche werden von den Lesern direkt gemocht, andere eher als abstoßend empfunden. Doch danach wird es richtig spannend. Der Leser taucht ein in eine packende und spannende Geschichte. Die Figuren werden sehr anschaulich beschrieben. Als es schließlich zu mehreren Kampfszenen kommt, fühlt man sich fast wie eine dazugehörige Person, die alles beobachtet. Das Ganze spielt weit in der Zukunft, so dass der Autor viel Fantasie brauchte, alles so bildhaft und lebendig zu beschreiben.

Obwohl die einzelnen Personen dem Leser ein Rätsel bleiben, steigt die Spannungskurve stetig an. Dies liegt hauptsächlich an den andauernden neuen Entdeckungen, die die Entwicklung des Buches vorantreiben. Außerdem wächst die Hoffnung immer wieder von neuem, dass das Buch doch noch eine gute Wendung nimmt und unerwartet für den Leser gibt es am Ende des Buches tatsächlich eine Wendung, wenn auch nicht ganz frei von Widersprüchen.

Der Verlag hat sich eine besondere Zugabe zu dem Buch überlegt: Auf dem hinteren Cover findet der Leser ein Spiel, welches in keinem Zusammenhang zum Geschehen steht. Für dieses Spiel wird eine Webcam benötigt, um dem Leser die Möglichkeit zu geben, selber aus dem Labyrinth zu entfliehen. Auf einer Internetseite kann der Leser dann auf seiner Karte nach dem Ausgang suchen.

Der einzige Kritikpunkt am Buch ist aus meiner Sicht, dass der Leser immer wieder Probleme hat, die Hintergrund-Story zu verstehen. Doch wenn er sich davon nicht abschrecken lässt, so kann er sich auf die fast 500 Seiten Spannung freuen. Die nämlich sind vom Autor mit viel Fantasie geschrieben worden.

Begeisterte Leser dürfen sich auf den zweiten Teil der Reihe freuen, der im Juli erscheint.

Christopher Schwarz, Leverkusen, Marienschule

Spiele – Kreativ mit Köpfchen

Ich zeige euch Minecraft: Minecraft ist ein Sandbox Spiel (engl. Sandkasten), dies bedeutet, dass der Spieler die Welt von Minecraft nach seinem Willen gestalten. Man kann etwa eine Burg oder eine Stadt bauen.

In Minecraft gibt es momentan drei Spielmodi: Survival, Creative und Hardcore. Im Survival (engl. überleben) muss man sein Können unter Beweis stellen (Überleben und Kreativität), und man muss sich gegen Gegner zur Wehr setzen.

Im Creative ( engl. kreativ) kann man die Welt frei gestalten und beispielsweise eine Burg bauen.

Im Hardcore (engl. extreme Schwierigkeit) muss man das Selbe machen wie im Survival-Modus, doch wenn man stirbt, wird die Welt somit automatisch gelöscht.

Ich finde, dass Minecraft ein sehr gelungenes Spiel ist, welches Kreativät und Köpfchen fordert. Minecraft kostet 20 Euro und ist relativ günstig, wenn man bedenkt das andere Spiele 50 bis 60 Euro kosten.

Denis Da Costa, Erkrath, Städt. Realschule, Karlstr.

Haus Burberg – Besuch in einer Autisten-WG

Haus Burberg ist eine soziale Einrichtung, in der Pfleger Menschen ab 18 Jahren mit Autismus helfen, mit ihrer Krankheit zu leben. Wir haben uns die Zeit genommen und uns damit beschäftigt, wie diese Menschen leben. Margit Seroka, die Leiterin des Hauses, gab uns dazu ein Interview.

Haus Burberg wurde 1995 von betroffenen Eltern gegründet; bis heute besteht ein enger Kontakt zwischen ihnen. Derzeit leben dort, auf zwei Häuser verteilt, 17 Autisten. Jeder besitzt ein eigenes Zimmer, welches sie nach ihren eigenen Interessen gestalten können. Um sich nicht gegenseitig im Weg zu stehen, ist die Zimmeraufteilung interessensbedingt. Über Nacht sind drei Nachtpfleger vor Ort, die sich bei Notfällen um die Bewohner kümmern, da viele unter epileptischen Anfällen leiden. Morgens dürfen diejenigen, die unter Epilepsie leiden, nicht geweckt werden, da das zu weiteren Anfällen führt.

Bei unserem Interview stellten wir fest, dass Autismus ein sehr heterogener Begriff ist. Mancher Autist kann von Geburt an nicht sprechen, dafür jedoch singen. Andere verfügen auch über ein gesamtes Sprachvermögen, verstehen dennoch nur kurze und einfach formulierte Sätze. Wiederum andere reagieren unterschiedlich auf Alltagsreize: Ein einfaches Beispiel, wie uns berichtet wurde, verdeutlichte dies: Einige Autisten reagierten heftig auf Musik und versuchten im Anschluss, sich selbst zu verletzen. Die Pfleger können an dieser speziellen Situation nichts ändern, versuchen jedoch jene Autisten nicht mit Musik zu konfrontieren. Manche Autisten lesen besonders gerne. Dabei lesen sie sich ihr Wissen an, sind allerdings auch davon überzeugt, dass alles was sie lesen der Wahrheit entspricht.

Im Allgemeinen läuft die Konversation nur über die Pfleger. Margit Seroka betont, Autisten bräuchten einen geregelten Tagesablauf, der bei jedem einzelnen individuell gestaltet werden müsse. Die Interessen seien meist sehr speziell. In Haus Burberg gibt es verschiedene Arbeitsmöglichkeiten, in denen die Patienten ihren Hobbys nachgehen können. Für das Leben in einer vollstationären Einrichtung ist besonders ein geregelter Arbeits- und Beschäftigungsbereich mit einer festen Struktur und gegenseitigem Vertrauen zwischen Pflegepersonal und Patienten nötig. Als sinnvolle Arbeits- und Beschäftigungsinhalte haben sich bisher das Weben, Schreinern, Gärtnern und die Hühnerhaltung als auch die kunstgewerbliche und kreative Betätigung erwiesen.

Wir haben Haus Burberg als eine sehr hilfreiche Institution wahrgenommen, in der die Wünsche der Autisten respektiert und beachtet werden

Jil Mcdowall, Luisa Homann und Lisanne Müller, Erkrath, Gymnasium Am Neandertal

Der Sanidienst – Immer schnell zur Stelle

„Kommst du mal eben hier rüber und versorgst den Jungen mit dem aufgeschürften Knie?“ „Ja gut, ich komme. Hallo, also ich desinfiziere das jetzt und dann verbinden wir das. Wenn dann alles in Ordnung ist, kannst du auch schon weiter laufen.“

Das ist so eine typische Situation, die wir Sanis beim Spendenlauf oder anderen Veranstaltungen an der Marienschule Opladen erleben. Ob beim Spendenlauf, dem Schulkonzert oder in den Pausen sind wir Sanis im eigens für uns und von uns eingerichteten Saniraum bei den kleinen Unfällen an der Schule schnell zu Stelle.

Da es glücklicherweise meistens nur kleine Verletzungen sind, die sich bei uns an der Schule ereignen, kommt es nur sehr selten vor, dass wir Rettungsdienste oder gar den Notarzt verständigen müssen.

Den Sanitätsdienst bei uns an der MSO gibt es seit dem Schuljahr 08/09, und wir werden von einem Koordinationsteam von Schülerseite und dem Lehrer Dr. Matthias Nolte betreut und geleitet. Herr Dr. Nolte bildet alle interessierten Schüler ab der achten Klasse aus, und die älteren Sanis führen sie dann in den Schulalltag eines Sanis ein. Dank der Weiterbildungen durch den Malteser Hilfsdienst bleiben wir Sanis auch immer auf dem Laufenden und lernen neue Methoden und Verfahren kennen. Zu der Ausstattung in unserem Saniraum und in dem Notfallrucksack gehören ein Blutdruckmessgerät, ein Laiendefibrillator und vier Walkie Talkies, die besonders beim Einsatz auf Veranstaltungen wichtig sind.

Es ist der 27. April 2012. Dritte Schulstunde. Zusammen mit den Schülern der 6. Klasse machen wir, drei Schulsanis, uns auf den Weg zum Wiembach in Opladen. Der Spendenlauf der sechsten Klassen findet jedes Jahr statt, und das Geld, welches die Kinder für jede gelaufene Runde erhalten, wird an Misereor gespendet.

Da bei einem Sportereignis wie dem Spendenlauf hauptsächlich kleinere Verletzungen wie Schrammen oder Beulen zu versorgen sind, bereiten wir uns auch darauf vor und packen dementsprechend viele Pflaster und Kühlpacks ein. Wir schlagen unsere mobile Krankenstation auf der Brücke über dem Wiembach auf, was auch noch den Vorteil hat, dass wir darauf aufpassen, dass die Kinder nicht die Abkürzung über die Brücke nehmen. Als alle Kinder losgelaufen sind, dauert es auch nicht lange, bis die ersten Verletzten bei uns eintrudeln. So versorgen wir Kinder mit blutigen Knien, verstauchten Knöcheln und anderen kleinen Verletzungen. Nach dem Spendenlauf packen wir dann auch wieder unsere Sachen zusammen und verstauen sie in unserem praktischen Notfallrucksack, der zu allen Veranstaltungen mitkommt. Wieder in der Schule angekommen, füllen wir unsere Vorräte wieder auf, denn der nächste Einsatz kommt bestimmt.

Viktoria Mertin, Leverkusen, Marienschule

Bücher – Skelett im Anzug

Wer kann sich ein Skelett im Anzug vorstellen, welches zaubern kann und gut ist? Dieses Wesen heißt „Skulduggery Pleasant“ und kämpft gegen das Böse.

Es ist ein Detektiv in einer magischen Zauberwelt in Dublin. Nachdem Stephanie auf der Beerdigungsfeier ihres Onkels war, tritt das merkwürdige Skelett in ihr Leben. Skulduggery rettet an einem Abend danach Stephanies Leben. Daraufhin werden die beiden fast unzertrennliche Freunde.

Stephanie lernt die geheimnisvolle und verborgene Welt kennen. Sie verändert daraufhin ihren Charakter und beginnt zu zaubern. Gemeinsam lösen sie viele schwierige und knifflige Fälle. Ständig steht das Leben der beiden auf dem Spiel. Aber kann ein Skelett wirklich sterben? Zumindest wird es von seinen Feinden gefürchtet, die ihn töten wollen.

Die Geschichten sind spannend und bildhaft geschrieben. Der Beginn eines jeden Bandes ist von Anfang an spannend und nicht, wie bei vielen Büchern, langweilig. Derek Landy schreibt lustige und spannende Szenen so wechselnd, dass es nie langweilig wir, oder etwa zu viel Aktion und Spannung vorhanden ist.

Seine Ausdruckweise ist klar und einfach zu verstehen, so dass es nie zu Stellen kommt, an denen man den Sinn nicht versteht. Die Wortwahl ist auch klar für Jugendliche, so dass man auch aus dem Grund leicht und schnell in einem der Bücher lesen kann.

Landys Humor ist klar und so wie der von vielen Menschen. Und das führt dazu, dass man an einigen Stellen schon mal schmunzelt. Eine Sache, die nicht so gut gelungen ist, ist, dass es so viele Namen gibt. Die muss man sich über alle Bücher hinweg merken, da etwa im ersten Buch Namen vorkommen, die im fünften Buch wieder auftauchen. So weiß man nicht immer sofort, wer diese Person ist. Außerdem muss man die Reihenfolge der Bände einhalten, da sie immer an die anderen anknüpfen.

Alles in allem finde ich die Bücher „Skulduggery Pleasant“ gut, interessant und spannend, und mit fast 300 bis 400 Seiten nicht zu lang, so dass man diese Bücher auf jeden Fall lesen sollte.

Fabian Schwarz, Leverkusen, Marienschule

Fußball – Gewalt gegen Schiedsrichter

Die Gewalt im Fußball fängt oft schon in der Jugend an. Egal, welche Entscheidung der Schiedsrichter auch trifft, irgendjemand hat immer etwas daran auszusetzen. Ecke oder Abstoß? Für die Heimmannschaft oder für das gegnerische Team? Nur eine der Entscheidungen, die ein Schiedsrichter in Sekundenbruchteilen treffen muss. Solche Entscheidungen sind nicht leicht; schon gar nicht für einen Jugendschiedsrichter, der häufig kaum älter als die Spieler ist. Immer wird von allen Seiten gepöbelt. „Aus! Ecke! Schiri was machst du da?“

Doch diese Pöbeleien sind oft noch nicht alles. Es kommt durchaus immer wieder vor, dass die Schiedsrichter nach Schlusspfiff beschimpft oder gar tätlich angegangen werden. So wie in Essen im März 2012, als ein erst 18 Jahre alter Unparteiischer im Anschluss an ein Bezirksligaspiel krankenhausreif geschlagen wurde.

Meistens passieren solche Szenen auf den Plätzen von unterklassigen Teams oder bei Vereinen, die in sozialen Brennpunkten beheimatet sind. Jugendliche, die sich ungerecht behandelt oder benachteiligt fühlen, haben sich oft nicht unter Kontrolle und neigen dazu, gewalttätig zu werden. Der Schiedsrichter ist im Amateurbereich häufig allein und kann sich gegen mehrere Angreifer gar nicht verteidigen.

Für viele Schiedsrichter gehören Beleidigungen inzwischen schon dazu und die Wahrnehmung bei den Unparteiischen hat sich längst geändert. Ein Spiel mit zwei Platzverweisen wegen Schiedsrichterbeleidigung gehört mittlerweile fast zum Alltag.

Im September 2011 wurde ein Berliner Schiedsrichter in einer Alt-Herren-Begegnung von einem Spieler ins Krankenhaus geprügelt, weil dieser ihn vom Platz gestellt hatte. Nur weil in der anderen Mannschaft zufällig ein Sanitäter mitspielte, der ihm die verschluckte Zunge wieder aus dem Rachen holte, ist der Schiedsrichter heute noch am Leben.

Die Täter sind sich in dem Moment des Tritts oder Schlags oft gar nicht darüber bewusst, warum sie den hilflos am Boden liegenden Schiedsrichter erneut verletzen. Frustration über die eigene Leistung, der Eindruck, benachteiligt zu werden, es gibt viele Gründe, die zu einem Ausrasten führen. Die Leistung des Unparteiischen ist dann häufig nur der Auslöser, an der sich die aufgestaute Agression entlädt.

Die Zustände auf den Plätzen haben mittlerweile zu einem dramatischen Schiedsrichtermangel im Amateurbereich geführt. Viele Menschen sehen es nicht mehr ein, sich in ihrer Freizeit Beleidigungen oder Gewalt auszusetzen. Aus diesem Grund gibt es auch immer weniger Nachwuchsschiedsrichter. Die wenigen, die sich trotzdem für das Schiedsrichteramt entscheiden, verlieren häufig schon im Jugendbereich die Lust, wenn sie sich Woche für Woche pöbelnden Eltern gegenübersehen, die jede Entscheidung kommentieren und die Atmosphäre aufheizen.

So wundert es nicht, dass die Spieler schon in der Jugend den Respekt vor dem Schiedsrichter verlieren und nach und nach das Verhalten der Erwachsenen auf dem Spielfeld übernehmen.

Tim Bamberger, Leverkusen, Werner-Heisenberg-Schule

Strategiespiel – Für Teamplayer

Das Spiel „League of Legends'“ ist ein Online-Strategiespiel, das mit mehreren Spielern gespielt werden kann. Es gibt zwei Spielmodi.

Den ersten Modus nennt man Dominion. Dabei muss man nach einem „Capture the Flag'“-Verfahren versuchen, der gegnerischen Base (Nexsus) Energie zu entziehen bzw. diese zu zerstören.

Der zweite Modus ist klassisch. Im klassischen Modus

muss man ebenfalls versuchen, die gegnerische Base (Nexsus) zu zerstören, dies muss aber im klassischen Modus anders geschehen. Und zwar hat man zwei verschiedene Karten (Maps) zur Auswahl. Bei der ersten Karte, der „Kluft der Beschwörer'“, spielen jeweils fünf Personen oder fünf Computer gegen fünf Personen, die sich gegenseitig bekämpfen müssen, damit sie genug Gold für Items, die sie stärker machen, bekommen; oder auch Erfahrung, damit ihr Charakter (Champion) Level aufsteigt.

„League of Legends“ ist ein rundenbasiertes Spiel. Das maximale Level, das jeder Champion (Charakter) in einer Runde erreichen kann, ist 18. Das maximale Level, das jeder Beschwörer (Person) im Spiel erreichen kann, ist Level 30.

Die zweite Karte heißt „Gewundener Wald“, wobei man auf der Karte, die kleiner ist als „Kluft der Beschwörer“, nur mit drei Personen gegen drei Personen oder drei Computer spielt.

Das Spiel bietet einen Menge Spielspaß, der durch die Karten (Maps) und durch die 99 Charaktere bzw. Champions garantiert wird. Jeder einzelne Champion hat seinen eigenen Namen, seine eigene Figur, Fähigkeiten und Geschichte, wie er zur „League of Legends“ kam oder der „Liga der Legenden“ beitrat.

Das Spiel an sich ist für jeden „Teamplayer“ und „Strategie-Liebhaber“ nur zu empfehle. Es bietet eine Menge Vielfalt und ist auch anspruchsvoll. Dieses Spiel kann man in den Runden, die man spielt, nicht allein gewinnen, sondern nur im Team.

Nicolas-Joel Benvenuto, Erkrath, Städt. Realschule, Karlstr.

Jugendarrest – Leben hinter Mauern

Unfreiheit. Räumliche Enge. Eine Standardzelle mit einem Bett, einem Schrank ohne Türen, einem Stuhl, einem Tisch, einem Waschbecken mit kaltem Wasser, einem Spiegel und einer Toilette mit einem Sichtschutz, welcher eine Privatsphäre beim Toilettengang ermöglicht. Das erwartet jugendliche Straftäter, die hier einsitzen.

„Der Vollzug des Jugendarrests soll das Ehrgefühl des Jugendlichen wecken und ihm eindringlich zu Bewusstsein bringen, dass er für das von ihm begangene Unrecht einzustehen hat“, so lautet das Motto von Edwin Pütz, Chef der Jugendarrestanstalt für Jungen in Düsseldorf-Gerresheim. Edwin Pütz, der auch als Jugendrichter am Amtsgericht arbeitet, legt vor allem Wert auf Respekt, Freundlichkeit und Konsequenz. Seit Jahren beschäftigt er sich mit der Erziehung von bis zu 60 Kleinkriminellen im Alter zwischen 14 und 22 Jahren.

Dabei kommen auch Fälle vor, die ihm selbst ans Herz gehen. Wie zum Beispiel der eines 15-jährigen Jungen, welcher in seinem Koffer nach dem Einzug in seine Zelle einen Brief von seiner Mutter fand, die ihn mit harten Worten „rausgeschmissen“ hatte. Tränen überströmt musste der junge Gefangene von den Mitarbeitern beruhigt werden. „Das hat mich selber sehr berührt“, betont Herr Pütz mit ernstem Gesichtsausdruck.

Andere Jugendliche fallen durch ihre Hemmungslosigkeit und Brutalität auf. Wenn ein psychischer Zusammenbruch in der Zelle vorkommt, wird derjenige in eine Sonderzelle eingewiesen. Dank eines Gucklochs bietet sich den Aufsehern die Möglichkeit, den Insassen jederzeit beobachten zu können. Im Grunde genommen unterscheidet sie sich aber nicht von den Standardzellen.

„Das Bett zu benutzen, ist tagsüber untersagt“, erklärt Edwin Pütz, denn dies könne dazu führen, dass der Insasse die Nachtruhe der anderen stören würde, da er nicht müde genung zum Schlafen sei. Der Tag solle zum Nachdenken, zur Besinnung und Reue genutzt werden. Daher sind elektronische Geräte jeglicher Art strengstens untersagt. Folglich können Kontakte nach „draußen“ nur durch Briefe aufgenommen werden. Diese werden allerdings vor dem Absenden oder Empfangen von Beamten der Jugendarrestanstalt gelesen.

Durch ein so genanntes Punktesystem erhalten die jugendlichen Straftäter die Möglichkeit, an Freizeit- oder Gemeinschaftsveranstaltungen teilzunehmen. Punkte kann man sich durch vorteilhaftes Benehmen, Sauberkeit in der Zelle und das sofortige Befolgen von Anweisungen der Beamten erarbeiten.

Auf ihre Entlassung in die Freiheit würden die Insassen gut vorbereitet werden, so Edwin Pütz, aber was sie dann aus ihrem Leben machen, liege ganz an ihnen.

Anna Moor, Helen Rähl, Julia Voos, Leverkusen, Marienschule

Tierheim Solingen-Glüder – Buddy sucht ein neues Zuhause

„Klappe, Rudi!“, sagt Astrid Hans zu ihrem bellenden Schäferhund, als wir das Hundehaus im Tierheim Solingen-Glüder betreten. Lautstark werden wir von den 30 Vierbeinern, unter denen sich auch „Pensionshunde“ befinden, empfangen. Während wir durch das helle, farbenfroh gestaltete Gebäude gehen, das im Dezember 2010 fertig gestellt wurde, schlägt uns ein leichter Geruch von Hundefutter entgegen.

Astrid Hans, Tierpflegerin und stellvertretende Leiterin des seit 1971 bestehenden Tierheims, antwortet auf die Frage, wie sie zu dem Job gekommen sei, mit den Worten: „Wie die Mutter zum Kinde.“ Besonders die Arbeit mit den Hunden liebt sie an ihrem Beruf, in dem sie schon seit viereinhalb Jahren tätig ist. Schon immer habe sie mit Tieren arbeiten wollen. Mit einer Ausbildung als Pferdewirtin hat sie ihren Traum verwirklicht. Nun kümmert sie sich sechs Tage in der Woche mit drei weiteren Festangestellten liebevoll und engagiert um die circa 150 Tiere im Tierheim in Glüder.

Ein besonders trauriger Fall ist der kleine Buddy. Er ist ein 14 Jahre alter Sheltie, der durch einen Gerichtsbeschluss in das Tierheim gekommen ist. Der Hund war in einem sehr traurigen und verwahrlosten Zustand. Buddy hatte einen Innenohrinfarkt, der nicht behandelt worden war, weshalb er nun unter einer Dauerschieflage des Kopfes leidet. Außerdem hatte er schon seit Jahren ein starkes Herzleiden. Sein Fell war stark verfilzt. Seine Daumenkrallen waren zweifach in seine Ballen eingewachsen. Dies habe zu starken Schmerzen beim Laufen geführt, so Astrid Hans.

Doch die Pfleger in Solingen leisteten Unglaubliches. Und heute ist der Hund von damals nicht wiederzuerkennen. Buddys Kopf wird zwar von der Entzündung immer in einer Schieflage bleiben. Doch sein Fell glänzt und seine Augen strahlen nun Zufriedenheit aus. Aber eines fehlt ihm noch immer: Ein glückliches Zuhause mit Menschen, die ihn lieben und akzeptieren, so wie er ist.

Das Tierheim in Solingen arbeitet mit einem griechischen Tierschutzverein zusammen, der Hunde vermittelt, die in ihrem Heimatland keine Zukunft hätten. Kommen neue Tiere ins Heim, werden sie sofort kastriert, was ein wichtiger Punkt für den Tierschutz ist. Außer Hunden beherbergt das Tierheim noch 100 verschiedene Katzen und Kaninchen, drei Farbratten und einen Wellensittich.

Im Tierheim ist immer was los. Es ist ein Kommen und Gehen, ein Lachen und Weinen, ein Bellen und Miauen. Beim Verlassen finden wir einen gemütlich angelegten Imbiss vor. Die Einnahmen kommen ausschließlich dem Tierheim zu Gute. Eine weitere Finanzierungsquelle sind Spenden und Erbschaften. Auch Patenschaften für einen Vierbeiner seien möglich, so Astrid Hans.

Leonie Engelhard, Eva Gättlich und Xenia Hanke, Leverkusen, Marienschule

Style – Duft im Dämmerlicht

„Hey Guys, what’s going on?“ Von diesen Worten eines gut aussehenden Male-Models angezogen, betreten wir die erste deutsche Abercrombie & Fitch-Filiale in Düsseldorf auf der Königsallee, die am 1. Dezember 2011 eröffnet wurde.

Sofort strömt dem Besucher der betörende Duft der dort zu kaufenden Parfüms entgegen und versetzt ihn in eine ganz andere Welt, in der er sich wie etwas Besonderes fühlt. Laute Musik und Dämmerlicht haben zunächst eine verwirrende Wirkung, an die sich der Kunde aber schnell gewöhnt.

Wir folgen dem Pfad der Damen, der uns zu einer mit Spotlights beschienenen Glasvitrine führt. In dieser wird dem Kunden die neueste Kollektion vorgestellt. Sofort nähert sich ein weibliches Model (dessen Maße sicherlich 90-60-90 sind!) und fragt uns höflich, ob sie uns behilflich sein könne. Dankend lehnen wir ab und bestaunen die ausgestellten Kleider. Wir sehen, wie eine Gruppe von modebewussten jungen Mädchen sich einige Sachen schnappt und sich auf die Suche nach den Umkleidekabinen macht.

Wenn der Besucher die von unten durch Spotlights beschienene Panzerglastreppe hinaufgeht, fällt ihm das riesige Wandgemälde auf, welches sich von den schwarzen Fliesen und Wänden abhebt. Dieses Bild vermittelt einen noblen Eindruck, der den Kunden in das Jahr 1892 zurückversetzt, in dem Abercrombie & Fitch gegründet wurde. Das sich über alle Stockwerke ziehende Gemälde zeigt verschiedene Szenen mit muskelbepackten Männern.

Wenn man den ersten Stock betritt, erkennt man schnell, dass die Klamotten in den schwarzen Ebenholzschränken nach Farben sortiert sind. Außerdem ist für den Kunden in den Schränken und auf den Tischen jeweils ein komplettes Outfit zusammengestellt. Wieder sehen wir, wie die selbe Truppe von Mädchen, die wir im Erdgeschoss beobachtet haben, von Tisch zu Tisch läuft und sich immer mehr Anziehsachen auf ihre Armen häuft.

Wenn der Kunde den dritten Stock erreicht, bemerkt er sofort die lange Schlange, die aus einem der hinteren Räume kommt. In diesem Teil des Ladens gelangt man zu den Umkleidekabinen und den Kassen. Dass der Kunde erst in den dritten Stock muss, um zu den Kabinen und Kassen zu gelangen, ist eine gute Verkaufsstrategie, weil er so alle Produkte zu Gesicht bekommt.

Später sehen wir wieder die selben Mädchen, die sich nun in der Schlange vor der Kasse anstellen. Da die Klamotten der amerikanischen Marke sehr teuer sind, kommen einige Teenager (so wie wir) manchmal auch nur, um sich die neueste Kollektion anzugucken.

Auf dem Weg nach unten bemerkt der Besucher, wie sich der Laden langsam leert, da es schon fast 20 Uhr ist. Wir sehen ein junges Mädchen mit ihrer Abercrombie & Fitch-Tüte mit einem glücklichen Gesicht aus dem Laden stolzieren. Auch wir verlassen den Laden – allerdings ohne Einkaufstüte.

Immer noch haben wir den Geruch des Parfüms in der Nase, betrachten noch einmal das imposante Gebäude mit den gut aussehenden Male-Models vor der Tür und fragen uns: „Ist Abercrombie & Fitch wirklich die Modemarke, die jeder haben muss?“

Marie Fiege, Britta Koch und Lisa Pausch, Leverkusen, Marienschule