„Kommst du mal eben hier rüber und versorgst den Jungen mit dem aufgeschürften Knie?“ „Ja gut, ich komme. Hallo, also ich desinfiziere das jetzt und dann verbinden wir das. Wenn dann alles in Ordnung ist, kannst du auch schon weiter laufen.“
Das ist so eine typische Situation, die wir Sanis beim Spendenlauf oder anderen Veranstaltungen an der Marienschule Opladen erleben. Ob beim Spendenlauf, dem Schulkonzert oder in den Pausen sind wir Sanis im eigens für uns und von uns eingerichteten Saniraum bei den kleinen Unfällen an der Schule schnell zu Stelle.
Da es glücklicherweise meistens nur kleine Verletzungen sind, die sich bei uns an der Schule ereignen, kommt es nur sehr selten vor, dass wir Rettungsdienste oder gar den Notarzt verständigen müssen.
Den Sanitätsdienst bei uns an der MSO gibt es seit dem Schuljahr 08/09, und wir werden von einem Koordinationsteam von Schülerseite und dem Lehrer Dr. Matthias Nolte betreut und geleitet. Herr Dr. Nolte bildet alle interessierten Schüler ab der achten Klasse aus, und die älteren Sanis führen sie dann in den Schulalltag eines Sanis ein. Dank der Weiterbildungen durch den Malteser Hilfsdienst bleiben wir Sanis auch immer auf dem Laufenden und lernen neue Methoden und Verfahren kennen. Zu der Ausstattung in unserem Saniraum und in dem Notfallrucksack gehören ein Blutdruckmessgerät, ein Laiendefibrillator und vier Walkie Talkies, die besonders beim Einsatz auf Veranstaltungen wichtig sind.
Es ist der 27. April 2012. Dritte Schulstunde. Zusammen mit den Schülern der 6. Klasse machen wir, drei Schulsanis, uns auf den Weg zum Wiembach in Opladen. Der Spendenlauf der sechsten Klassen findet jedes Jahr statt, und das Geld, welches die Kinder für jede gelaufene Runde erhalten, wird an Misereor gespendet.
Da bei einem Sportereignis wie dem Spendenlauf hauptsächlich kleinere Verletzungen wie Schrammen oder Beulen zu versorgen sind, bereiten wir uns auch darauf vor und packen dementsprechend viele Pflaster und Kühlpacks ein. Wir schlagen unsere mobile Krankenstation auf der Brücke über dem Wiembach auf, was auch noch den Vorteil hat, dass wir darauf aufpassen, dass die Kinder nicht die Abkürzung über die Brücke nehmen. Als alle Kinder losgelaufen sind, dauert es auch nicht lange, bis die ersten Verletzten bei uns eintrudeln. So versorgen wir Kinder mit blutigen Knien, verstauchten Knöcheln und anderen kleinen Verletzungen. Nach dem Spendenlauf packen wir dann auch wieder unsere Sachen zusammen und verstauen sie in unserem praktischen Notfallrucksack, der zu allen Veranstaltungen mitkommt. Wieder in der Schule angekommen, füllen wir unsere Vorräte wieder auf, denn der nächste Einsatz kommt bestimmt.
Viktoria Mertin, Leverkusen, Marienschule