Wassersport – Leinen los, Segel setzen und ahoi!

Wer schon einmal auf dem Meer gesegelt ist, der belächelt die Binnensegler häufig. Dabei kann man auch auf Binnengewässern einiges erleben. Selbst Pessimisten erlernen im Optimist das Seglerglück und steigen dann eine Bootsklasse auf.

Einige Segelboote bewegen sich bei mäßigem Wind gemächlich von einer Uferseite zur anderen, das Wasser kräuselt sich leicht. Vom Staudamm der Bever aus hat man bei Sonnenschein eine wunderschöne Aussicht auf das Wasser. Doch von Sportlern wird der Stausee oft belächelt: Segeln auf diesem Binnengewässer ist etwas für alte Leute oder alle die, die zu faul sind, richtig Sport zu betreiben, heißt es häufig.

Dabei muss Segeln keine Kaffeefahrt sein. Mit einem sogenannten Laser kann die Fahrt rasant werden. Hierbei handelt es sich um eine Einmannjolle, die sogar als olympisches Segelboot anerkannt ist und die je nach Gewichtsklasse oder Können mit unterschiedlich großen Segeln gesegelt wird. Diese schnittigen Sportgeräte erreichen selbst bei wenig Wind beachtliche Geschwindigkeiten, und es braucht körperliches Geschick, um diese vergleichsweise kleinen Boote zu beherrschen. Auch körperliche Fitness ist notwendig, besonders wenn Regatten gesegelt werden, denn dann sind die Teilnehmer meist für viele Stunden auf dem Wasser aktiv. Schon ab 14 Jahren ist diese Bootsklasse als Einstieg in den Segelsport geeignet. Nach oben ist bei dieser Bootsklasse keine Altersgrenze gesetzt.

Die Verantwortung für ein Segelboot zu übernehmen, ist für junge Leute kein Problem. Bei der Seglervereinigung Wuppertal e. V. zum Beispiel gibt es regelmäßig Bambini-Treffen, bei denen Kinder ab sechs Jahre das Segeln erlernen und schon nach wenigen Wochen selbstständig einen Optimisten – die kleinste aller Bootsklassen – über das Wasser steuern.

Der Optimist gilt als unsinkbar und bietet daher hohe Sicherheit. Auch dort gibt es schon die Möglichkeit, an Regatten teilzunehmen und sportlichen Ehrgeiz zu entwickeln. Dazu benötigen die Kinder den sogenannten Jüngstenschein, der von einem im Verein tätigen Ausbilder abgenommen werden kann.

Der Segelsport bietet viele Facetten und ist für jede Altersklasse interessant. Von rasant bis gemächlich, die Auswahl an Schiffstypen ist groß.

Egal ob Freizeit- oder Sportsegler, diese Art der Freizeitbeschäftigung wirkt sich positiv auf das allgemeine Wohlbefinden aus. Im Einklang mit der Natur und dem Wasser kann man Energie und Kraft tanken. Außerdem fördert es die Konzentrationsfähigkeit. Auch das Selbstvertrauen wird gefordert, weil immer wieder schnelle Entscheidungen nötig sind.

Bereits im Alter von 14 Jahren kann man den Sportbootführerschein Binnen ohne die Motorbootlizenz erwerben und darf mit der amtlichen Fahrerlaubnis Boote bis zu 15 Metern Länge auf Binnengewässern segeln.

Im Winter müssen die Segler von der Bever jedoch an Land bleiben, weil das Gewässer aus Naturschutzgründen in der Zeit vom 1. November bis zum 15. März für den Wassersport gesperrt ist. Zudem ist in dieser Zeit die Wasserrettung von der DLRG nicht vor Ort, was das Risiko für schwerwiegende Unfälle erhöht.

Allerdings kommt es vor, dass Leute- sich überschätzen und auch in dieser Zeit aufs Wasser gehen. So auch im vergangenen Winter: An einem stürmischen Tag widersetzte sich ein Segler dem Verbot und ging aufs Wasser. Dafür musste er einen hohen Preis bezahlen. Der Wind war zu stark, sodass die Jolle kenterte. Der Segler konnte sich glücklicherweise trotz des kalten Wassers aus eigener Kraft an Land retten. Sein Boot wurde an das Ufer getrieben, was einen Großeinsatz der Feuerwehr auslöste, dessen Kosten der Segler übernehmen musste.

Wer sich aber an die Regeln hält und sein Boot beherrscht, ist auf dem Wasser ziemlich sicher. Für alle, die Lust aufs Segeln verspüren, ist die Seglervereinigung Wuppertal e. V. -eine gute Adresse. Dort freut man sich immer über neue Mitglieder jeder -Altersklasse. In diesem Sinne: ahoi!

Tobias Reck, 8b, Realschule Hückeswagen

Geschäftsidee – Geschenke finden leicht gemacht

An Tankstellen, in Lotto-Geschäften oder im Supermarkt: Überall findet man Geschenkgutscheine aller möglichen Marken und Geschäfte. Das war nicht immer so.

2007 gründete Christian Lindner mit zwei ehemaligen Kollegen die Firma Retailo. „Schenken leicht gemacht“ war das Ziel. Im Interview berichtet Lindner, wie er auf die Idee kam: Er hatte die Möglichkeit, Europa-Geschäftsführer eines amerikanischen Unternehmens zu werden, das sich genau mit dem Modell beschäftigte, das heute durch Retailo in Deutschland sehr bekannt ist. Christian Lindner lehnte das Angebot ab, aber ihm blieb die Geschäftsidee noch lange im Kopf.

Darum entschloss er sich dazu, seine eigene Firma zu gründen, und brachte das Modell eigenständig nach Deutschland. Lindner erklärt das Geschäftsmodell folgendermaßen: „Retailo bündelt das Angebot aller bekannten Marken von -iTunes über Amazon bis Saturn und Zalando in großen Regalen im Einzelhandel an über 50.000 Verkaufsstellen in Deutschland. Wir kümmern uns um die Logistik der Karten, Regale und die ganze IT dahinter und übernehmen die Abrechnung zwischen den über 200 Partnerunternehmen. Darüber hinaus betreiben wir diverse Internetplattformen.“

Im November 2013 wurde Retailo an die amerikanische Firma Blackhawk Network verkauft, eben jenes Unternehmen, welches Lindner sieben Jahre zuvor als Europachef einstellen wollte. Seitdem hat sich bei Retailo viel geändert.

Zum Beispiel muss die Firma alle Entscheidungen mit der Muttergesellschaft aus Kalifornien absprechen. Zudem ist Blackhawk Network börsennotiert und Retailo muss nun mehr Regeln beachten. „Außerdem“, erzählt Lindner, „hat sich unsere Sprache bei Retailo zu Englisch entwickelt.“ Lindner glaubt, dass Blackhawk und Retailo noch viele Wachstumsmöglichkeiten in Europa haben. Er meint, dass ein längeres Warten auf einen Verkauf möglich gewesen wäre, jedoch nach sieben Jahren des Unternehmensaufbaus genau der richtige Zeitpunkt war, da sie auf einer Seite Profitabilität hatten und die Wachstumskurve sich langsam abflachte.

Seit einiger Zeit wird das mögliche Hacken der Geschenkkarten diskutiert. Es heißt, dass Betrüger illegal kopierte Barcodes auf eine Karte kleben und so an das Guthaben rankommen könnten. Christian Lindner dementiert: „Hier hat ein Redakteur aus Sensationslust geschrieben, die Dinge verzerrt dargestellt. Die geschilderte Methode lässt sich auch mit jedem beliebigen Artikel eines Supermarkts durchführen. Zum Beispiel mit einer teuren Flasche Wein. Es hat sich jedoch in der Praxis kein Problem für den Einzelhandel ergeben.“

Im Moment verkauft Retailo Gutscheine im Wert von mehr als 
500 Millionen Euro im Jahr. Kein Wunder, iTunes und Google-Play-Karten oder Ikea-Gutscheine werden immer beliebter.

Eldrick Lindner, 8c, Marienschule Opladen

Buchrezension – Skelettdetektiv auf magischer Mission

Der von Derek Landy in 2007 geschriebene Roman „Der Gentleman mit der Feuerhand“ ist der erste aus der Reihe „Skulduggery Pleasant“.

Er erzählt von einem ungewöhnlichen Skelett-Detektiv, der mit Stephanie Edgley in Kontakt kommt, als ihr Onkel Gordon durch einen unerklärlichen Grund stirbt.

Zusammen mit Skulduggery will sie herausfinden, wie ihr Onkel gestorben ist und taucht dabei in eine Welt voller Magie ein, in der sie von vielen Bösewichten erwartet wird. Aber es gibt Hilfe von den Magiern des Sanktuariums, das ist die Regierung der guten Zauberer. Dank ihres Spiegelbildes, das für sie Hausaufgaben macht und in die Schule geht, kann Stephanie jederzeit mit ihren neuen Freunden auf Missionen sein.

Das Buch ist witzig und für alle, die gerne Bücher über Magie und Zauberei lesen, unbedingt zu empfehlen. Für genügend Nachschub ist auch gesorgt: es gibt mittlerweile schon acht Bände in deutscher Übersetzung. Der neueste Band heißt „Die Rückkehr der Toten Männer“.

Lasse Glüsen und Johann Brüning, 7d, Cecilien-Gymnasium Düsseldorf

Reisen – Eine Stadt, die Fahrrädern Vorfahrt gibt

Städtereisen können für junge Leute langweilig sein. Nicht so in Münster in Westfalen. Die Studentenstadt tickt etwas anders. Eine Erkundung per Fahrrad, ein Verkehrsmittel, das in Münster mancherorts Vorrang hat.

Münster liegt im Herzen des Münsterlandes und gilt mit mehr als 300.000 Einwohnern als Großstadt. Dazu zählen auch die rund 55.000 Studenten, denn die Westfälische Wilhelms-Universität gehört zu den größten in Deutschland. Aber was macht Münster so besonders? Schon bei der Ankunft wird klar: Münster ist eine Fahrradstadt. Man schätzt die Anzahl der Räder auf mehr als 800.000. Darum macht man eine Stadtführung am besten auch mit dem Fahrrad.

Startpunkt ist das Herz der Stadt: der Prinzipalmarkt. Eine historische Kaufmannsstraße, die von charmanten Giebelhäusern und Bogengängen gesäumt ist. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Prinzipalmarkt völlig zerstört, in der Folgezeit aber nach historischem Vorbild wieder komplett aufgebaut. Sogar das alte Kopfsteinpflaster hat man belassen, sodass man sich ein bisschen in der Zeit zurückversetzt fühlt.

Hier kann man auch das Wahrzeichen der Stadt bewundern: das historische Rathaus mit dem Friedenssaal. Dort wurde 1648 das Ende des 30-jährigen Krieges mit dem Westfälischen Frieden besiegelt.

Das nächste geschichtsträchtige Highlight liegt ganz nahe, denn die imposante Kirche St. Lamberti steht am Ende des Prinzipalmarktes. Markant sind die drei Käfige am Turm der Kirche. Diese erinnern an die Hinrichtung der drei Anführer der Wiedertäufer, einer radikalreformatorisch-christlichen Bewegung im 16. Jahrhundert.

Obwohl die nächste Station der Radtour wieder eine Kirche ist, bleibt diese Stadtführung interessant. Der St.-Paulus-Dom hat als Hauptkirche des Bistums eine besondere Bedeutung. Die Figur des heiligen Christophorus hat den Bombenangriff im Zweiten Weltkrieg als Einzige überstanden. Im Dom findet sich auch das Grab des Kardinals von Galen, der sich gegen die Nationalsozialisten auflehnte. Sehr sehenswert ist außerdem eine astronomische Uhr. Kaum vorstellbar, dass diese schon seit 1540 exakt läuft und über solche Angaben wie Tierkreiszeichen und Mondphasen verfügt. Dazu kommen das Glockenspiel und die sich drehenden Figuren, die um Punkt 12 Uhr erscheinen.

Nach so viel Geschichtskunde ist jetzt der richtige Moment für eine Auszeit und ein Eis. Aber bitte nicht irgendeines. Das beste Eis weit und breit gibt es im Eiscafé Firenze. Dafür lohnt sich das Warten in der Schlange vor dem Tresen auf jeden Fall.

Danach heißt es wieder den Drahtesel besteigen und weiterfahren. Nach wenigen Querstraßen findet man sich plötzlich auf einer dicht mit Bäumen begrünten Straße wieder, die nur für Radfahrer und Fußgänger erlaubt ist, der Promenade. Auf dem 4,5 Kilometer langen Grünstreifen, der rund um die Innenstadt verläuft, fühlt man sich weit weg vom geschäftigen Trubel, ist aber doch mittendrin. Von hier führt der Weg weiter zum herrschaftlichen Residenzschloss, das heute von der Uni genutzt wird. Auf dem Weg gibt es etwas zu entdecken, was nicht alle Städte vorweisen können: ein Hinweisschild für eine Fahrradstraße. Hier haben Fahrräder ausdrücklich Vorrang!

Beim nächsten Halt am Freilichtmuseum Mühlenhof kann man zur Stärkung mit etwas Glück eine Mettwurst von einem Kiepenkerl erstehen, einem ehemaligen wandernden Händler mit seiner Kiepe auf dem Rücken.

Zum Abschluss radelt man am besten zur Freizeitoase der Stadt: dem Aasee. Wunderschön und sehr zentral gelegen ist er ein beliebter Erholungsort für alle Münsteraner. Münster ist wirklich einen Städtetrip wert. Egal ob Rentner, Studenten oder Eltern mit Kindern – auf jeden Fall sollte man die Stadt unbedingt mit dem Fahrrad erkunden, wie ein echter Münsteraner.

Linda Schwering, 8c, Marienschule Opladen

Party – Der perfekte Teenie-Geburtstag

Ein Ratgeber für die Bewahrung des Familienfriedens.

15 Uhr in einem kleinen Freundeskreis: Tee trinken, Topfschlagen, Schnitzeljagd und Schluss. So stellen sich Eltern den perfekten Geburtstag ihrer Kinder vor. Möglichst wenige Gäste bedeuten weniger Aufsichtspflicht und damit auch weniger Gefahren.

Ein wichtiger Punkt, an den die meisten Jugendlichen nicht denken. Eltern wollen die Party ihrer Kinder verständlicherweise denkbar praktisch gestalten. Das heißt möglichst preiswert und ohne großen Aufwand. Trotzdem soll die Party cool wirken, weil sie bei den anderen Eltern Eindruck hinterlassen möchten. Aber das ist doch so uncool!

Die Vorstellungen der Kinder kennen hingegen keine Grenzen. Eine coole Pool-Party mit Cocktailbar oder doch lieber ein Action-Ausflug in einen Freizeitpark? Doch zurück zur Realität: Unbegrenzte Möglichkeiten? Fehlanzeige. So ziemlich jeder Jugendliche kennt es wohl, von den eigenen Eltern vor den Freunden blamiert zu werden, etwa wenn sie versuchen, die Ju-gendsprache anzuwenden, oder anfangen, lautstark einen Hit aus ihrer Jugend zu trällern.

Ein weiterer häufiger Streitpunkt zwischen Eltern und Kindern: die Anzahl der Gäste. Eltern meinen, die wichtigsten und engsten Freunde reichen. Doch wir sind anderer Meinung: Der Freundeskreis ist wie eine endlose Kette, aus der man niemanden ausschließen will. Aus zehn Gästen werden schnell 20. Die Gestaltung der Party stellt das nächste Problem dar. Immer derselbe Ablauf? Langweilig! Deshalb muss jedes Jahr eine neue Idee her.

Am Ende braucht es einen Kompromiss. Um den zu finden, sollte jeder auf die Wünsche des anderen eingehen. Werden all diese Punkte berücksichtigt, ist der perfekte Teenie-Geburtstag sicher.

Felisa Matsumoto, Tabea Werhahn, Sofie von den Hoff, 7d, Cecilien-Gymnasium Düsseldorf

Porträt – Gitarrist mit russischer Seele

Mit neun Jahren begann der gebürtige Moskauer Maxim Lysov das Gitarrenspiel. Am Schnittke Moscow State Institute of Music studierte er Gitarre und Dirigat und schloss das Studium in Deutschland an der Musikhochschule in Wuppertal mit der Künstlerischen Reifeprüfung ab.

Er habe in Deutschland den „Feinschliff“ bekommen, sagt der Künstler über sein Studium. Ein Konzert des „Flamenco-Gottes“ Paco de Lucía habe ihn zutiefst berührt, sodass sich für ihn eine neue Gitarrenwelt erschloss. Seitdem widmet sich Maxim Lysov mit besonderer Liebe und Begeisterung dem Flamencospiel und komponiert auch selbst Flamenco-stücke.

Nicht nur die spanische Folklore hat es dem russischen Gitarristen angetan, sondern auch – wie sollte es anders sein – die russische Folk-lore. Er ist einer der weltweit wenigen Gitarristen, die die Kunst des Spielens einer sieben-saitigen Gitarre, der sogenannten Semistrunnaya Gitara beherrschen.

Neben seiner Tätigkeit als Konzertgitarrist arbeitet Maxim Lysov als Gitarrenlehrer unter anderem an der Clara-Schumann-Musikschule in Düsseldorf und dirigiert das Landes-Senioren-Zupforchester Nord-Rhein-Westfalen Altra Volta.

„Das Feuer in anderen kann nur derjenige entfachen, der selber brennt“, ein Gedanke des Philosophen Augustinus, ist Maxim Lysovs Motto geworden. Davon konnte man sich kürzlich im Rahmen der Internationalen Gitarren-matineen im Palais Wittgenstein in Düsseldorf überzeugen. Zusammen mit seinem Schwager Michiel Wiesenekker, Dozent an der Robert-Schumann-Musikhochschule in Düsseldorf, ließ Lysov das Publikum die „russische Seele“ mit seinem emotionalen Spiel auf der Semistrunnaya Gitara spüren. Maxim Lysov streichelte die Saiten und entlockte seiner Gitarre wehmütige Klänge. Beide Künstler agierten mit Leichtigkeit und ungeheurer Spielfreude. Rasante, virtuose Läufe und mitreißende Rhythmen entfachten das Feuer im Publikum, und bald blieb kaum einer still sitzen, über-all wippten die Füße oder nickten die Köpfe.

Leander Scheel, 8a, Gärres-Gymnasium Düsseldorf

Karriereende – Abschied nach 40 Jahren Bühne

Nach 4000 Aufritten in 40 Jahren und mehr als 200 selbst geschriebenen Stücken gab der Gitarrist Martin C. Herberg im März ein Abschiedskonzert in der Buchhandlung Ute Hentschel in Burscheid.

Den Entschluss, Gitarrist zu werden, fasste Herberg mit zwölf Jahren, als die Beatles bekannt wurden und ihn mit ihrer Musik angesteckt haben. Außerdem wollte er so die Mädchen beeindrucken. Zu manchen Stücken singt Herberg, meistens in Englisch. In Burscheid spielte er Instrumentalwerke, Balladen und einen High-Speed-Boogie. Dazwischen kommunizierte er viel mit dem Publikum. So erfuhr man, dass er, obwohl er international auftritt, nicht viel übt, weil das Spielen nur fünf bis zehn Prozent seines Berufes ausmache. Früher allerdings habe er bis zu acht Stunden am Tag geprobt, um besser zu werden. Ansonsten bestehe sein Beruf aus Vorspielterminen, Organisation und im Stau stehen, wie er scherzhaft bemerkte.

In seiner Spielweise unterscheidet sich Herberg von anderen Gitarristen: Er klopft auf den Gitarrenkörper, benutzt ein Echogerät und erzeugt mithilfe eines Verstärkers zum Beispiel Meeresrauschen. Außerdem hat er schon viele Genres gespielt.

Zuerst studierte er Klassik, danach hat er viel Blues und Flamenco gespielt. Er berherrscht auch das Klavier und die Mundharmonika. Herberg besitzt 13 unterschiedlich gestimmte Gitarren, von denen er aber nur fünf mit auf Tour nimmt. Außerdem erzählte Herberg, dass er gerne nach Skandinavien reist, um das Polarlicht zu sehen. Und dafür hat er künftig noch mehr Zeit.

Pia Fuhge, 8c, Marienschule Opladen

Telefonhilfe – Scherzanrufe bei der Nummer gegen Kummer

Seit mehr als 30 Jahren hilft die Nummer- gegen Kummer unter der einheitlichen Hotline 116 111 Kindern und Jugendlichen bei großen und kleinen Problemen.

Leider werden viele Telefonseelsorgen in Deutschland heutzutage für Scherzanrufe missbraucht. Die Seelsorger merken das natürlich, weil die meisten Spaß-anrufer irgendwann einfach anfangen zu lachen. „Viele Anrufe sind Spaßanrufe“, sagt eine Seelsorgerin der Nummer gegen Kummer. Meistens würden Kindergrüppchen zusammen anrufen, um sich darüber zu amüsieren, wie ernst ihre ausgedachten Geschichten genommen werden.

Oft wird die Frage gestellt, wie solche Telefon-seelsorgen einem überhaupt Hilfe bieten können. Eine Mitarbeiterin sagt, dass das von Fall zu Fall unterschiedlich sein kann. Als Erstes würde sie nur aufmerksam zuhören und versuchen, das Problem ausfindig zu machen, um dann gemeinsam mit dem Kind nach verschiedenen Lösungs-möglichkeiten zu suchen.

Bei der Nummer gegen Kummer wird meist montags bis samstags fast die ganze Öffnungszeit von 14 bis 20 Uhr hindurch angerufen, wobei die meisten Anrufe in der ersten und letzten Stunde eingehen. Selten gibt es kleine Pausen zwischen den einzelnen Anrufen.

In Deutschland gibt es insgesamt 84 Standorte der Kinder- und Jugendzentrale der Nummer gegen Kummer. Je ein Telefon befindet sich in fast jeder größeren Stadt. Von der Nummer gegen Kummer gibt es auch ein Elterntelefon. Sowohl bei dem Kinder- und Jugendtelefon als auch bei dem Elterntelefon wird nach einer umfassenden Schulung ehrenamtlich gearbeitet.

Maja Cyran, 8a, Erzbischäfliches St. Ursula-Gymnasium Düsseldorf

Musikrezension – Das Talent hinter der Maske

Genetikk, die siebenköpfige Musikgruppe aus Saarbrücken, veröffentlichte im Mai ihr neues Album „Achter Tag“ und landete damit nach der ersten Verkaufswoche auf Platz eins der deutschen Album-Charts.

Mit ihrem neuen Album stellen sie Deutschrap auf den Kopf. Der vor Symbolik triefende Hip-Hop bringt nicht nur Köpfe zum Nicken, sondern auch zum Rauchen. Die durchdringenden Beats von Produzent Sikk sind in Verbindung mit Karuzos Rap sehr einprägsam. Mit der Unterstützung ihres Labels Selfmade Records und von Red Bull entstand ein Einblick in die Welt der Künstler hinter den Masken.

Neben dem neuen Album brachte Genetikk vor Kurzem auch eine Kleiderkollektion namens „Hi Kids“ auf den Markt. Diese ausschließlich in Europa gefertigte Kleidung ist im Netz erhältlich.

Silas Walder, 8b, Realschule Hückeswagen

Erfindungsgeist – Meilensteine der Menschheit

Wie würde die Welt heute wohl aussehen, hätte es die Erfindungen der letzten Jahrhunderte nicht gegeben. Würden wir immer unsere tägliche Nahrung noch immer im Wald jagen?

Die Entwicklung der Menschheit durch ihre eigenen Erfindungen ist bemerkenswert, keine andere Spezies entwickelte sich in den letzten Jahrhunderten so rasant. Technische Erfindungen wie das Auto, das Telefon, der Computer und das Internet bestimmen heute unseren Alltag und sind nicht mehr weg zu denken. Oft vergisst man, wie sehr wir von diesen Fortschritten profitieren.

Stellen Sie sich vor, das Auto wäre nicht erfunden worden. Es gäbe keine Autobahnen oder Schnellstraßen. Der Mensch wäre längst nicht so mobil und schnell an unterschiedlichen Orten. Nachdem 1864 der Verbrennungsmotor produziert wurde, träumte Gottlieb Daimler von einer Art Motorkutsche. Diese war 1886 der Beginn des Automobils. Karl Benz entwickelte zur gleichen Zeit ebenfalls ein Fahrzeug mit drei Rädern. Beiden Autopionieren gelang einige Jahre später der Durchbruch. Allerdings erinnern die Autos von heute nur noch wenig an das Aussehen der ersten Fahrzeuge.

Alexander Graham Bell haben wir es zu verdanken, dass wir heute jederzeit die Stimme eines Freundes hören können, auch wenn er Tausednde Kilometerentfernt ist. Er entwickelte 1876 das Telefon. Mit Spulen und Magneten wandelte er den Schall der Stimme in elektrische Signale, welche dann an den Empfänger übertragen wurden.

Inzwischen werden viele Maschinen von Computern gesteuert und in Büros gehören Computer zur Standardausstattung. Diese wichtige Erfindung entwickelte der deutsche Ingenieur Konrad Zuse 1941. Jedoch 
waren die ersten Computer von enormer Größe. Durch die Erfindung von Transistoren, Mikrochips und Mikroprozessoren wurden sie kleiner und schneller.

Das Internet ermöglicht uns heute eine weltweite Vernetzung. Soziale Netzwerke gehören zu den wichtigsten Informations-und Kommunikationsquellen unserer Zeit. Die faszinierende Erfindung des Internets machte Paul Baran 1964, indem er mehrere Computer miteinander vernetzte. Außerdem entwickelte er eine weltweite einheitliche Programmstruktur, wodurch das „World Wide Web“ entstand.

Die Zukunft wird sicherlich weitere faszinierenden Erfindungen bereit halten, beispielsweise synthetische Organe. Nicht auszudenken, wo wir heute stünden, wenn der Mensch nicht vor Urzeiten das Rad erfunden und das Feuer entdeckt hätte.

Charlotte Lüttschwager und Inci Önsäz, 8a, Geschwister-Scholl-Gymnasium Düsseldorf