Schulsystem – Das Turbo-Abi beraubt Schüler ihrer Freiheit

Schon lange wird über das „Turbo-Abi“, also das G8-Schulsystem, welches das Abitur nach acht Jahren Gymnasium vorsieht, diskutiert. Ein Plädoyer für die Rückkehr zum G9-Schulsystem.

Viele Schüler und Eltern fordern die Rückkehr zu G9, dem Abitur nach neun Jahren. Kürzlich wurde der erste Erfolg erzielt: Bei einer Unterschriftenaktion wurden 66.322 Stimmen gegen G8 gesammelt. Damit ist nun eine Volksinitiative möglich.

Durch das G8-System wird den Schülern die Freizeit und somit auch Kindheit geraubt. Anstatt nach draußen gehen zu können, müssen sich die Kinder mit Unmengen Hausaufgaben und Lehrstoff beschäftigen. Da fragt man sich doch, warum G8 überhaupt eingeführt wurde?

Die Hauptgründe sind der damit verbundene frühere Start in das Studium und Berufsleben und die im europäischen Vergleich lange Ausbildungsdauer in Deutschland. Mit der Einführung von Bachelor und Master soll auch G8 der Vereinheitlichung und besseren Vergleichbarkeit der Ausbildung in Europa dienen. Zudem sollte G8 die Lehrpläne optimieren, weil bereits 2001 aus der PISA- Studie unterdurchschnittliche Ergebnisse hervorgingen.

Jedoch sagen selbst Bildungsforscher, dass sich das Turbo-Abi negativ auf die Berufsorientierung der Schüler auswirkt, weil die erhöhte Wochenstundenzahl die Möglichkeiten für Praktika, Probestudien oder Auslandsaufenthalte verringert. Aufgrund der Belastung durch G8 schaffen nicht mehr alle Schüler ihr Abitur und können somit auch im wirtschaftlichen Sinne nicht so funktionieren wie eigentlich gedacht.

Anna Pappert, 8a, Gymnasium Im Gustav-Heinemann-Schulzentrum Dinslaken

Schulsystem – Wenn für die Freizeit keine Zeit mehr bleibt

In manchen Wochen stapeln sich die Hausaufgaben.

Wer kennt diese Situation nicht: Im Nachmittagsunterricht bekommt man Hausaufgaben. Zwar nicht unbedingt für den nächsten Tag, aber oft muss man sie bis zum übernächsten Schultag erledigen.

Es wird argumentiert, es seien nicht zu viele Hausaufgaben, weil man sie ja nicht für den nächsten Tag aufbekommt. Aber genau dann hat man wieder Unterricht und bekommt zusätzliche Hausaufgaben. Also muss man dann die Hausaufgaben von zwei Tagen abarbeiten. Die dafür benötigte Zeit ist individuell verschieden. Eine Mutter äußert sich dazu folgendermaßen: „Es ist so viel, dass mein Sohn teilweise zwei Stunden dran sitzt.“

Die Oberstufenschüler haben manchmal zwei oder sogar drei Tage hintereinander Nachmittagsunterricht. Sie müssen dann das Hausaufgabenpensum von drei Tagen zwischendurch oder an einem Tag erledigen. Ein Schüler beklagt sich darüber: „Es ist einfach zu viel, ich bekomme es zwar hin, aber es dauert zu lange.“ Die Hausaufgaben stapeln sich also im Laufe der Schulwoche immer mehr.

Dabei ließe sich das viel einfacher gestalten. Beispielsweise könnte man an Schultagen, an denen Nachmittagsunterricht ansteht, Hausaufgaben nur für nächste Woche aufgeben. Eine andere Lösung wäre, an diesen Tagen weniger aufzugeben und stattdessen mehr Stoff im Unterricht zu erarbeiten.

Man sollte eine Umfrage unter den Schülern durchführen und an den Ergebnissen festmachen, ob eine dieser Varianten als Regel eingeführt werden soll. Zusätzlich könnte man die Schüler nach Verbesserungsideen fragen. Natürlich gibt es verschiedene Meinungen, manchen sind die Hausaufgaben zu viel, manchen nicht. Ein Stimmungsbild zu ermitteln, wäre auf jeden Fall sinnvoll.

Mirko Nehm, 8a, Konrad-Heresbach-Gymnasium Mettmann

Gesundheit – Wenn die Gewohnheit zur Sucht wird

Feiern ohne Alkohol ist für viele schwer vorstellbar. Er wird benutzt, um auf das Wohl von anderen anzustoßen oder nach einem harten Arbeitstag zu entspannen. Doch gerade im Jugendalter ist Alkoholkonsum besonders gefährlich.

Junge Leute fangen oft schon mit 
13 oder 14 Jahren an, Alkohol zu trinken oder Drogen zu nehmen. Doch je früher der Konsum beginnt, umso schlechter ist er für die Entwicklung. Das Gehirn der Jugendlichen wird in dieser Phase vollständig ausgebildet, der Entwicklungsabschluss liegt bei ungefähr 25 Jahren.

In dieser Phase ist es besonders schlecht, Drogen zu nehmen, denn je früher das Konsumverhalten anfängt, desto eher besteht die Möglichkeit, dass sich eine Sucht bildet. Für selbstbewusste Menschen ist das meist kein Problem, weil sie sich aus einer Gruppe ausgrenzen können, ohne ihren sozialen Status zu verlieren. So werden sie nicht mitgezogen und konsumieren auch nicht, nur um cooler zu wirken. Es gibt jedoch auch Menschen, die das nicht können, und das sind oft Jugendliche.

Laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung sind im Jahr 2012 in Deutschland 9,5 Liter Alkohol pro Kopf konsumiert worden. Was Jugendliche zwischen 
10 und 15 Jahren betrifft, so sind im selben Jahr circa 4000 junge Menschen wegen eines Alkoholrausches im Krankenhaus behandelt worden. Das sind 4,2 Prozent weniger als im vorherigen Jahr, doch im Vergleich zu anderen Ländern immer noch sehr viel. 74.000 Menschen sterben schätzungsweise jährlich in Deutschland an den gesundheitlichen Folgen eines riskanten Alkoholrausches, das sind 200 pro Tag.

„Meiner Meinung nach ist es ganz natürlich, dass Jugendliche mal Party machen“, so Peter Helgers (57), Einrichtungsleiter der Suchthilfe Leverkusen. „Jeder hat in seiner Jugendzeit bestimmt schon einmal die Sau rausgelassen und etwas getrunken, meine Person eingeschlossen. Dass das nicht richtig ist, ist klar. Aber dass das passiert und jeder Mensch solche Phasen hat, ist Fakt. Manche bleiben hängen und manche nicht, auch wenn sie dieselbe Ausgangslage haben. Da spielen Dinge eine Rolle, die wir nicht wissen.“

Für niemanden ist es gesund, wenn er mit 14 bis 15 Jahren jeden Tag oder mehrmals die Woche Drogen konsumiert. Aber nicht alle, die in diesem Alter anfangen zu kiffen oder zu trinken, werden abhängig. Trotzdem ist es wichtig, dass Eltern, Freunde oder Lehrer das Problem rechtzeitig erkennen und denjenigen damit auch direkt konfrontieren.

Oft hört der Abhängige nicht auf sein soziales Umfeld und behauptet, er habe kein Problem. Manche Alkoholiker realisieren ihre Abhängigkeit sogar erst nach mehreren Jahren und entscheiden sich erst nach Jahrzehnten, zur Suchthilfe zu gehen.

Laut Peter Helgers erreicht die Suchtberatung nur „einen geringen Prozentsatz der Betroffenen“, und selbst von denjenigen, die abstinent leben, würden viele rückfällig werden. 50 Prozent der Menschen, die fünf Jahre in Therapie waren, geben auf und kehren wieder zu alten Gewohnheiten zurück. „Wenn man trocken ist und dann auch nur einen Schluck Alkohol trinkt, kann man nicht mehr aufhören“, so ein Alkoholiker.

Genaue Ursachen für die Abhängigkeit gibt es nicht, das ist bei jedem Menschen individuell. Oft gibt es zu Hause Probleme, wie etwa die Scheidung der Eltern, was Kinder traumatisieren kann.

„Drogen haben eine Genussfunktion“, erklärt Helgers, „auch Sport kann eine Droge sein, ein Genuss, doch dabei ist es viel zeitaufwendiger und anstrengender, das Glücksgefühl im Kopf zu aktivieren. Um sich vor der Sucht zu schützen, sollte man sein Leben vielfältig gestalten, vor allem Hobbys, Sport und soziale Kontakte pflegen. Ich würde nicht dafür plädieren, den Wein abzuschaffen, jedoch sollten Menschen lernen, mit Genussmitteln bewusster umzugehen.“

Sascha Weigandt, 8c, Marienschule Opladen

Europapolitik – Das griechische Schuldendilemma

Wie die Deutschen zur Krise stehen, zeigt auch die Befragung einer Passantin.

71 Prozent der Deutschen hegen Bedenken dagegen, dass die Pläne der griechischen Regierung umgesetzt werden. Trotz allem Misstrauen verspricht der griechische Finanz-minister Varoufakis eine pünktliche Rückzahlung von 1,5 Milliarden Euro an den Internationalen Währungsfonds. Auch Wolfgang Schäuble, deutscher Finanzminister, sprach sich im Bundestag für eine Verlängerung der Griechenlandhilfe aus.

Auf die Frage, wie sie zu der Politik der griechischen Regierung stehe, sagte eine Passantin aus Burscheid: „Die Regierung hat dem Wählerwillen zu schnell nachgegeben. Jetzt muss sie einsehen, dass sie das Wahlversprechen nicht einhalten kann.“ Einem möglichen Austritt Griechenlands aus der EU steht die Passantin zwiespältig gegenüber: „In der aktuellen Situation wäre ich für einen Austritt und die Wiedereinführung der Drachme, damit Griechenland sich wirtschaftlich erholen kann, um später wieder einzutreten. Politisch gesehen wäre ein Austritt aus der EU nicht gut, denn kulturell und geschichtlich gehört Griechenland zu Europa. Wir sollten es nicht ganz verlieren.“

Einen der Gründe für die Finanzprobleme des Staates sieht die -Befragte im Steuersystem: „Alle Griechen sollten einer Steuerreform unterzogen werden, indem sie namentlich Steuern zahlen müssen und nicht mehr auf ihren Wohnsitz bezogen. Das heißt, dass ein reicher griechischer Reeder, der in Griechenland sein Geld verdient, dort auch Steuern zahlen muss und sie nicht mehr hinterziehen kann, indem er das Geld im Ausland anlegt.“

Wann Griechenland wieder zahlungsfähig wird, ist noch unklar. Experten schätzen, dass das Land weitere finanzielle Unterstützung brauchen wird.

Vincent Zahlen, 8c, Marienschule Opladen

Berufsleben – Helden im Kampf gegen die Flammen

Feuerwehrmann ist ein Traumberuf vieler Kinder. Oft wird er als Held und Retter in Not gesehen.

Ein Feuerwehrmann ist nicht nur für das Löschen von Bränden zuständig, sondern hat noch viele andere Aufgaben. Es gibt auch Feuerwehrmänner, die Bootsführer oder Taucher sind.

Für die Ausbildung zum Brandmeister muss man zuvor einen technischen Beruf erlernt haben und einen Auswahltest bestehen. Dann folgt die Grundausbildung zum Brandmeister. Diese besteht aus verschiedenen Stationen, unter anderem der Ausbildung als Rettungssanitäter und Rettungsassistent inklusive Krankenhauspraktika sowie dem Erwerb des Funkscheins und des Drehleiterscheins.

Zu Beginn eines Arbeitstages treffen sich alle Brandbekämpfer an ihrem für den Tag eingeteilten Löschwagen zum „Antreten“. Dann werden die Aufgaben verteilt. Darauffolgend wird die Wache im „Arbeitsdienst“ instand gehalten und die Geräte werden gesäubert.

Danach wird an verschiedenen Geräten geübt, um im Notfall immer bereit zu sein und keine Fehler zu machen – sei es in der eigenen Ausführung oder in der Kooperation mit den Kollegen.

Um fit zu bleiben, trainiert man auch während der Arbeitszeit. Erst nach 20 Uhr haben die eingeteilten Feuerwehrmänner nur noch Bereitschaftsdienst. In ständiger Bereitschaft sind sie aber auch während des gesamten Arbeitstages.

Abends wird dann zum Beispiel im Gemeinschaftsraum ein Buch gelesen, ferngesehen, sich mit Kollegen unterhalten. So ein Arbeitstag dauert 24 Stunden.

Der Beruf des Feuerwehrmanns ist hart und anspruchsvoll. Ein Feuerwehrmann von der Berufsfeuerwehr Leverkusen erzählt, man gehe dabei an die eigenen Grenzen und müsse trotzdem im Team erfolgreich funktionieren. Nicht zu vergessen sei außerdem, dass manche Einsätze sehr gefährlich sind und gesundheitliche sowie psychische Probleme mit sich bringen könnten.

Nach fast 15 Jahren Arbeitserfahrung und mit ungefähr 500 Einsätzen pro Jahr habe er schon vieles erlebt: emotionale, traurige und skurrile -Situationen. Er sei schon bei Geburten dabei gewesen oder habe auch wegen brennender Mülleimer in der Fußgängerzone mit voller Montur anrücken müssen.

Der Beruf des Feuerwehrmanns besteht also nicht nur darin, Katzen aus Bäumen zu retten oder Brände zu löschen, sondern ist auch ansonsten sehr interessant. Er fordert zwar viel Kraft, gibt einem aber auch viel Anerkennung und Zufriedenheit.

Aaron Kusber, 8c, Marienschule Opladen

Berufsleben – Über den Wolken ist die Freiheit nicht grenzenlos

Der Traumberuf Pilot ist in Wahrheit ein Knochenjob.

Wer häufig fliegt, empfindet den Flug immer gleich: Man hebt ab, fliegt eine Zeit lang und landet wieder. Der Verkehrsflugzeugpilot An-dreas Goritz jedoch sagt: „Jeder Take-off ist anders, jeder Flug und jede Landung.“ Seit 2007 arbeitet Goritz bei Air Berlin. Er bringt die Fluggäste von Punkt A nach Punkt B, beispielsweise vom Düsseldorfer Flughafen zum Züricher Flughafen.

Rund 88.000 Menschen arbeiten in Deutschland als Pilot. Die Traumvorstellung: neue Städte zu sehen, Urlaub in fremden Ländern zu machen, aufregende Flugrouten zu fliegen und einen außergewöhnlichen Alltag zu erleben.

In der Realität, so Andreas Goritz, sieht man nur den Flughafenterminal, man wohnt in einfachen Hotels, man fliegt routiniert per Autopilot und es gibt nur Kaffee aus Pappbechern im engen Cockpit. „Das ist Knochenarbeit“, meint Andreas Goritz. Jeden Monat muss er zwei theoretische Testblöcke durchlaufen, die er mit 70 oder 80 Prozent bestehen muss – sonst ist der Job weg. Zudem wird sein Können in einem Simulator überprüft. Außerdem darf er nicht krank werden, weil natürlich niemand mit einem kranken Piloten fliegen möchte.

Bevor man sich für den Beruf des Piloten entscheidet, sollte man sich darüber bewusst sein, dass man gut in Mathe, Englisch, Physik, Erdkunde und Deutsch sein muss. Außerdem muss man schnell reagieren können, also gute Reflexe haben, gelassen bleiben und sich auf mehrere Dinge gleichzeitig konzentrieren können.

All jenen, die schnell Heimweh bekommem, denen die Familie und die Hobbys enorm wichtig sind, die schnell ungeduldig werden oder Langschläfer sind, rät Andreas Goritz von diesem Beruf ab.

Sophie Streibon, 8c, Marienschule Opladen

Wassersport – Leinen los, Segel setzen und ahoi!

Wer schon einmal auf dem Meer gesegelt ist, der belächelt die Binnensegler häufig. Dabei kann man auch auf Binnengewässern einiges erleben. Selbst Pessimisten erlernen im Optimist das Seglerglück und steigen dann eine Bootsklasse auf.

Einige Segelboote bewegen sich bei mäßigem Wind gemächlich von einer Uferseite zur anderen, das Wasser kräuselt sich leicht. Vom Staudamm der Bever aus hat man bei Sonnenschein eine wunderschöne Aussicht auf das Wasser. Doch von Sportlern wird der Stausee oft belächelt: Segeln auf diesem Binnengewässer ist etwas für alte Leute oder alle die, die zu faul sind, richtig Sport zu betreiben, heißt es häufig.

Dabei muss Segeln keine Kaffeefahrt sein. Mit einem sogenannten Laser kann die Fahrt rasant werden. Hierbei handelt es sich um eine Einmannjolle, die sogar als olympisches Segelboot anerkannt ist und die je nach Gewichtsklasse oder Können mit unterschiedlich großen Segeln gesegelt wird. Diese schnittigen Sportgeräte erreichen selbst bei wenig Wind beachtliche Geschwindigkeiten, und es braucht körperliches Geschick, um diese vergleichsweise kleinen Boote zu beherrschen. Auch körperliche Fitness ist notwendig, besonders wenn Regatten gesegelt werden, denn dann sind die Teilnehmer meist für viele Stunden auf dem Wasser aktiv. Schon ab 14 Jahren ist diese Bootsklasse als Einstieg in den Segelsport geeignet. Nach oben ist bei dieser Bootsklasse keine Altersgrenze gesetzt.

Die Verantwortung für ein Segelboot zu übernehmen, ist für junge Leute kein Problem. Bei der Seglervereinigung Wuppertal e. V. zum Beispiel gibt es regelmäßig Bambini-Treffen, bei denen Kinder ab sechs Jahre das Segeln erlernen und schon nach wenigen Wochen selbstständig einen Optimisten – die kleinste aller Bootsklassen – über das Wasser steuern.

Der Optimist gilt als unsinkbar und bietet daher hohe Sicherheit. Auch dort gibt es schon die Möglichkeit, an Regatten teilzunehmen und sportlichen Ehrgeiz zu entwickeln. Dazu benötigen die Kinder den sogenannten Jüngstenschein, der von einem im Verein tätigen Ausbilder abgenommen werden kann.

Der Segelsport bietet viele Facetten und ist für jede Altersklasse interessant. Von rasant bis gemächlich, die Auswahl an Schiffstypen ist groß.

Egal ob Freizeit- oder Sportsegler, diese Art der Freizeitbeschäftigung wirkt sich positiv auf das allgemeine Wohlbefinden aus. Im Einklang mit der Natur und dem Wasser kann man Energie und Kraft tanken. Außerdem fördert es die Konzentrationsfähigkeit. Auch das Selbstvertrauen wird gefordert, weil immer wieder schnelle Entscheidungen nötig sind.

Bereits im Alter von 14 Jahren kann man den Sportbootführerschein Binnen ohne die Motorbootlizenz erwerben und darf mit der amtlichen Fahrerlaubnis Boote bis zu 15 Metern Länge auf Binnengewässern segeln.

Im Winter müssen die Segler von der Bever jedoch an Land bleiben, weil das Gewässer aus Naturschutzgründen in der Zeit vom 1. November bis zum 15. März für den Wassersport gesperrt ist. Zudem ist in dieser Zeit die Wasserrettung von der DLRG nicht vor Ort, was das Risiko für schwerwiegende Unfälle erhöht.

Allerdings kommt es vor, dass Leute- sich überschätzen und auch in dieser Zeit aufs Wasser gehen. So auch im vergangenen Winter: An einem stürmischen Tag widersetzte sich ein Segler dem Verbot und ging aufs Wasser. Dafür musste er einen hohen Preis bezahlen. Der Wind war zu stark, sodass die Jolle kenterte. Der Segler konnte sich glücklicherweise trotz des kalten Wassers aus eigener Kraft an Land retten. Sein Boot wurde an das Ufer getrieben, was einen Großeinsatz der Feuerwehr auslöste, dessen Kosten der Segler übernehmen musste.

Wer sich aber an die Regeln hält und sein Boot beherrscht, ist auf dem Wasser ziemlich sicher. Für alle, die Lust aufs Segeln verspüren, ist die Seglervereinigung Wuppertal e. V. -eine gute Adresse. Dort freut man sich immer über neue Mitglieder jeder -Altersklasse. In diesem Sinne: ahoi!

Tobias Reck, 8b, Realschule Hückeswagen

Geschäftsidee – Geschenke finden leicht gemacht

An Tankstellen, in Lotto-Geschäften oder im Supermarkt: Überall findet man Geschenkgutscheine aller möglichen Marken und Geschäfte. Das war nicht immer so.

2007 gründete Christian Lindner mit zwei ehemaligen Kollegen die Firma Retailo. „Schenken leicht gemacht“ war das Ziel. Im Interview berichtet Lindner, wie er auf die Idee kam: Er hatte die Möglichkeit, Europa-Geschäftsführer eines amerikanischen Unternehmens zu werden, das sich genau mit dem Modell beschäftigte, das heute durch Retailo in Deutschland sehr bekannt ist. Christian Lindner lehnte das Angebot ab, aber ihm blieb die Geschäftsidee noch lange im Kopf.

Darum entschloss er sich dazu, seine eigene Firma zu gründen, und brachte das Modell eigenständig nach Deutschland. Lindner erklärt das Geschäftsmodell folgendermaßen: „Retailo bündelt das Angebot aller bekannten Marken von -iTunes über Amazon bis Saturn und Zalando in großen Regalen im Einzelhandel an über 50.000 Verkaufsstellen in Deutschland. Wir kümmern uns um die Logistik der Karten, Regale und die ganze IT dahinter und übernehmen die Abrechnung zwischen den über 200 Partnerunternehmen. Darüber hinaus betreiben wir diverse Internetplattformen.“

Im November 2013 wurde Retailo an die amerikanische Firma Blackhawk Network verkauft, eben jenes Unternehmen, welches Lindner sieben Jahre zuvor als Europachef einstellen wollte. Seitdem hat sich bei Retailo viel geändert.

Zum Beispiel muss die Firma alle Entscheidungen mit der Muttergesellschaft aus Kalifornien absprechen. Zudem ist Blackhawk Network börsennotiert und Retailo muss nun mehr Regeln beachten. „Außerdem“, erzählt Lindner, „hat sich unsere Sprache bei Retailo zu Englisch entwickelt.“ Lindner glaubt, dass Blackhawk und Retailo noch viele Wachstumsmöglichkeiten in Europa haben. Er meint, dass ein längeres Warten auf einen Verkauf möglich gewesen wäre, jedoch nach sieben Jahren des Unternehmensaufbaus genau der richtige Zeitpunkt war, da sie auf einer Seite Profitabilität hatten und die Wachstumskurve sich langsam abflachte.

Seit einiger Zeit wird das mögliche Hacken der Geschenkkarten diskutiert. Es heißt, dass Betrüger illegal kopierte Barcodes auf eine Karte kleben und so an das Guthaben rankommen könnten. Christian Lindner dementiert: „Hier hat ein Redakteur aus Sensationslust geschrieben, die Dinge verzerrt dargestellt. Die geschilderte Methode lässt sich auch mit jedem beliebigen Artikel eines Supermarkts durchführen. Zum Beispiel mit einer teuren Flasche Wein. Es hat sich jedoch in der Praxis kein Problem für den Einzelhandel ergeben.“

Im Moment verkauft Retailo Gutscheine im Wert von mehr als 
500 Millionen Euro im Jahr. Kein Wunder, iTunes und Google-Play-Karten oder Ikea-Gutscheine werden immer beliebter.

Eldrick Lindner, 8c, Marienschule Opladen

Buchrezension – Skelettdetektiv auf magischer Mission

Der von Derek Landy in 2007 geschriebene Roman „Der Gentleman mit der Feuerhand“ ist der erste aus der Reihe „Skulduggery Pleasant“.

Er erzählt von einem ungewöhnlichen Skelett-Detektiv, der mit Stephanie Edgley in Kontakt kommt, als ihr Onkel Gordon durch einen unerklärlichen Grund stirbt.

Zusammen mit Skulduggery will sie herausfinden, wie ihr Onkel gestorben ist und taucht dabei in eine Welt voller Magie ein, in der sie von vielen Bösewichten erwartet wird. Aber es gibt Hilfe von den Magiern des Sanktuariums, das ist die Regierung der guten Zauberer. Dank ihres Spiegelbildes, das für sie Hausaufgaben macht und in die Schule geht, kann Stephanie jederzeit mit ihren neuen Freunden auf Missionen sein.

Das Buch ist witzig und für alle, die gerne Bücher über Magie und Zauberei lesen, unbedingt zu empfehlen. Für genügend Nachschub ist auch gesorgt: es gibt mittlerweile schon acht Bände in deutscher Übersetzung. Der neueste Band heißt „Die Rückkehr der Toten Männer“.

Lasse Glüsen und Johann Brüning, 7d, Cecilien-Gymnasium Düsseldorf

Reisen – Eine Stadt, die Fahrrädern Vorfahrt gibt

Städtereisen können für junge Leute langweilig sein. Nicht so in Münster in Westfalen. Die Studentenstadt tickt etwas anders. Eine Erkundung per Fahrrad, ein Verkehrsmittel, das in Münster mancherorts Vorrang hat.

Münster liegt im Herzen des Münsterlandes und gilt mit mehr als 300.000 Einwohnern als Großstadt. Dazu zählen auch die rund 55.000 Studenten, denn die Westfälische Wilhelms-Universität gehört zu den größten in Deutschland. Aber was macht Münster so besonders? Schon bei der Ankunft wird klar: Münster ist eine Fahrradstadt. Man schätzt die Anzahl der Räder auf mehr als 800.000. Darum macht man eine Stadtführung am besten auch mit dem Fahrrad.

Startpunkt ist das Herz der Stadt: der Prinzipalmarkt. Eine historische Kaufmannsstraße, die von charmanten Giebelhäusern und Bogengängen gesäumt ist. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Prinzipalmarkt völlig zerstört, in der Folgezeit aber nach historischem Vorbild wieder komplett aufgebaut. Sogar das alte Kopfsteinpflaster hat man belassen, sodass man sich ein bisschen in der Zeit zurückversetzt fühlt.

Hier kann man auch das Wahrzeichen der Stadt bewundern: das historische Rathaus mit dem Friedenssaal. Dort wurde 1648 das Ende des 30-jährigen Krieges mit dem Westfälischen Frieden besiegelt.

Das nächste geschichtsträchtige Highlight liegt ganz nahe, denn die imposante Kirche St. Lamberti steht am Ende des Prinzipalmarktes. Markant sind die drei Käfige am Turm der Kirche. Diese erinnern an die Hinrichtung der drei Anführer der Wiedertäufer, einer radikalreformatorisch-christlichen Bewegung im 16. Jahrhundert.

Obwohl die nächste Station der Radtour wieder eine Kirche ist, bleibt diese Stadtführung interessant. Der St.-Paulus-Dom hat als Hauptkirche des Bistums eine besondere Bedeutung. Die Figur des heiligen Christophorus hat den Bombenangriff im Zweiten Weltkrieg als Einzige überstanden. Im Dom findet sich auch das Grab des Kardinals von Galen, der sich gegen die Nationalsozialisten auflehnte. Sehr sehenswert ist außerdem eine astronomische Uhr. Kaum vorstellbar, dass diese schon seit 1540 exakt läuft und über solche Angaben wie Tierkreiszeichen und Mondphasen verfügt. Dazu kommen das Glockenspiel und die sich drehenden Figuren, die um Punkt 12 Uhr erscheinen.

Nach so viel Geschichtskunde ist jetzt der richtige Moment für eine Auszeit und ein Eis. Aber bitte nicht irgendeines. Das beste Eis weit und breit gibt es im Eiscafé Firenze. Dafür lohnt sich das Warten in der Schlange vor dem Tresen auf jeden Fall.

Danach heißt es wieder den Drahtesel besteigen und weiterfahren. Nach wenigen Querstraßen findet man sich plötzlich auf einer dicht mit Bäumen begrünten Straße wieder, die nur für Radfahrer und Fußgänger erlaubt ist, der Promenade. Auf dem 4,5 Kilometer langen Grünstreifen, der rund um die Innenstadt verläuft, fühlt man sich weit weg vom geschäftigen Trubel, ist aber doch mittendrin. Von hier führt der Weg weiter zum herrschaftlichen Residenzschloss, das heute von der Uni genutzt wird. Auf dem Weg gibt es etwas zu entdecken, was nicht alle Städte vorweisen können: ein Hinweisschild für eine Fahrradstraße. Hier haben Fahrräder ausdrücklich Vorrang!

Beim nächsten Halt am Freilichtmuseum Mühlenhof kann man zur Stärkung mit etwas Glück eine Mettwurst von einem Kiepenkerl erstehen, einem ehemaligen wandernden Händler mit seiner Kiepe auf dem Rücken.

Zum Abschluss radelt man am besten zur Freizeitoase der Stadt: dem Aasee. Wunderschön und sehr zentral gelegen ist er ein beliebter Erholungsort für alle Münsteraner. Münster ist wirklich einen Städtetrip wert. Egal ob Rentner, Studenten oder Eltern mit Kindern – auf jeden Fall sollte man die Stadt unbedingt mit dem Fahrrad erkunden, wie ein echter Münsteraner.

Linda Schwering, 8c, Marienschule Opladen