Leserbrief – Flüchtlinge in der Turnhalle

In Bergisch Neukirchen werden Flüchtlinge in einer Turnhalle untergebracht. Die Rheinische Post berichtet darüber. Ein Leserbrief.

Neuste Art Flüchtlinge unterzubringen ist es, Vereinen die Turnhallen wegzunehmen. In einem knappen Vierzeiler werden Vereine vor vollendete Tatsachen gestellt. Dabei gibt es sicher bessere Alternativen. Welche Turnhalle verfügt zum Beispiel über eine Küche, in der die Flüchtlinge kochen bzw. Lebensmittel für so viele Menschen lagern können? Selbst minimalste Rückzugsmöglichkeit ist aufgrund der riesigen Fläche einer Halle nicht gegeben. Sicher muss man diesen Menschen helfen, und wenn man es richtig angeht, können auch alle davon etwas lernen und ein prima Miteinander kann sich entwickeln. Doch nur einfach „Flüchtlinge aufnehmen“ ist nicht die Lösung. Diese Menschen brauchen unsere Hilfe, denn ein Mensch, der seine Heimat nicht mehr als solche bezeichnen kann, ist hilfsbedürftig und braucht unsere Unterstützung. Aber bitte auf menschenwürdige Art. Vielleicht sollte mancher Vermieter in Leverkusen auch mal über die Freigabe seiner leer stehenden Wohnung nachdenken und damit vorrübergehend helfen. Turnhallen müssen erst mal umgebaut und nach Abzug der Flüchtlinge dann saniert werden. Und wer übernimmt diese Kosten? Der Steuerzahler? Humane Hilfe sollte immer an erster Stelle stehen, was allerdings eine gute Kommunikation zwischen Stadt und Bürgern voraussetzt. Und dies scheint mir im vorliegenden Fall zwischen der Stadt Leverkusen und den betroffenen Vereinen nicht gegeben.

Shanea Ising, 8b, Marienschule Opladen

Sozialer Treffpunkt – Weil ich ein Mädchen bin

Du bist ein Mädchen und langweilst dich alleine zu Hause? Oder hast du vielleicht Stress mit deinen Eltern oder in der Schule oder hast Liebes-kummer und brauchst jemanden zum Reden? Dann bist du im interkulturellen Mädchentreff Leyla genau richtig!

Dort ist nämlich immer jemand da. Der Mädchentreff in Düsseldorf besteht aus einer Beratungsstelle, die auch offene Treffen anbietet. Im offenen Treff können die Mädchen Hausaufgaben machen, den PC nutzen, mit anderen kickern und Tischtennis spielen oder einfach in Ruhe Musik hören. Bei Problemen sind die Betreuerinnen immer für einen da, und man kann sich an die Beratungsstelle wenden. Dort wird einem zum Beispiel bei Essstörungen und Liebeskummer oder bei schlimmen Erlebnissen wie sexueller Gewalt, Mobbing und Selbstverletzung geholfen.

Der Mädchentreff bietet auch Ferienprogramme und regelmäßige Angebote unter der Woche. Montags bis freitags finden die offenen Treffs statt, die wechselnden Uhrzeiten findet man auf der Homepage.

Abgesehen von den Ferienprogrammen sind alle Angebote kostenlos und bedürfen keiner Anmeldung. Wenn du willst, komm doch einfach mal vorbei! Wenn du dich noch näher informieren möchtest, dann gibt diese Website Auskunft: www.promaedchen.de

Michelle Wolff, 8a, Geschwister-Scholl-Gymnasium Düsseldorf

Leserbrief – Eine Turnhalle als Flüchtlingsheim

In Bergisch Neukirchen sollen Flüchtlinge in einer Turnhalle untergebracht werden. Die Rheinische Post berichtet darüber. Ein Leserbrief.

In der hier geplanten, sehr kurzfristigen Unterbringung von Flüchtlingen in einer Sporthalle sehe ich zwei Verlierer. Zum einen wären da die Flüchtlinge selbst: Sie fliehen aus Krisengebieten, wo

Krieg herrscht und sie verfolgt werden, nach Deutschland in der Hofnung auf eine bessere Zukunft. Und da haben wir ihnen nichts Besseres zu bieten, als sie mit 200 anderen Flüchtlingen in Turnhallen unterzubringen? Wie soll sich ein Flüchtling, der ggf. traumatisiert ist, sich in einem fremden Land integrieren, wenn er in einer provisorischen Bleibe „lebt“ und in keiner Form eine private Rückzugsmöglichkeit hat?

Die anderen Verlierer wären die Sportvereine und Nutzer der Turnhalle. Sie müssen den Sportbetrieb für sechs Monate ruhen lassen und auch der hochgelobte Schulsport findet nicht statt. Um dem allen noch die Krone aufzusetzen, wird den Ehrenamtlichen eine Frist von vier Tagen gesetzt, die Halle zu räumen, dies sogar mit der Androhung, dass alles, was sich nach 4 Tagen noch in der Halle befindet, zu entsorgen. Dies wird (natürlich)nicht bei persönlichen Gesprächen erörtert, sondern freitags nachmittags per Email bekanntgegeben.

Hoffen wir, dass es nicht auch noch einen Gewinner dieser Aktionen gibt: Pegida und Kögida die durch solch unsensibles Verhalten Zulauf bekommen könnten.

Quirin Mengers, 8b Marienschule Opladen

Komet Tschuri – Die Quietscheente aus dem Universum

Nach zehnjährigem Flug durch das All ist die Raumsonde Rosetta mit dem Labor Philae im vergangenen November auf dem Kometen Tschurjumow-Gerassimenko gelandet.

Schon während des Anflugs wurden Bilder von dem Kometen aufgenommen. Seine ungewöhnliche Form erstaunte die Wissenschaftler: Sie ähnelt einer Quietscheente. Möglicherweise kommt die Form durch einen Zusammenschluss zweier Gesteinsbrocken zustande.

Die Landung verlief anders als geplant, denn es gab Probleme mit den Harpunen. Diese sollten den Philae-Lander auf dem Komet verankern, da er nur wenig Anziehungskraft besitzt. Stattdessen prallte Philae aber zuerst an der Oberfläche ab.

Nach der Landung fiel der Lander in einen Dornröschenschlaf, weil er im Schatten des Kometen lag und nicht genügend Licht zur Energiegewinnung über die Solarzellen bekam. Darum ist die exakte Position von Philae momentan unbekannt.

Trotzdem konnten auf der Mission schon wissenschaftliche Ergebnisse gewonnen werden. Koen Geurts, Mitarbeiter des Rosetta-Lander-Teams am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Köln, ist hochzufrieden: „Wir haben erfolgreich daran gearbeitet, dass die erste Landung auf einem Kometen auch aus wissenschaftlicher Sicht gelungen ist.“

Nun wartet man darauf, dass sich der Komet im August der Sonne nähert, sodass die Sonde wieder genügend Strom bekommt, um neue Daten auf die Erde senden zu können.

Nick Meier, 8a, Konrad-Heresbach-Gymnasium Mettmann

Komet Tschuri – Die Quietscheente aus dem Universum

Nach zehnjährigem Flug durch das All ist die Raumsonde Rosetta mit dem Labor Philae im vergangenen November auf dem Kometen Tschurjumow-Gerassimenko gelandet.

Schon während des Anflugs wurden Bilder von dem Kometen aufgenommen. Seine ungewöhnliche Form erstaunte die Wissenschaftler: Sie ähnelt einer Quietscheente. Möglicherweise kommt die Form durch einen Zusammenschluss zweier Gesteinsbrocken zustande.

Die Landung verlief anders als geplant, denn es gab Probleme mit den Harpunen. Diese sollten den Philae-Lander auf dem Komet verankern, da er nur wenig Anziehungskraft besitzt. Stattdessen prallte Philae aber zuerst an der Oberfläche ab.

Nach der Landung fiel der Lander in einen Dornröschenschlaf, weil er im Schatten des Kometen lag und nicht genügend Licht zur Energiegewinnung über die Solarzellen bekam. Darum ist die exakte Position von Philae momentan unbekannt.

Trotzdem konnten auf der Mission schon wissenschaftliche Ergebnisse gewonnen werden. Koen Geurts, Mitarbeiter des Rosetta-Lander-Teams am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Köln, ist hochzufrieden: „Wir haben erfolgreich daran gearbeitet, dass die erste Landung auf einem Kometen auch aus wissenschaftlicher Sicht gelungen ist.“

Nun wartet man darauf, dass sich der Komet im August der Sonne nähert, sodass die Sonde wieder genügend Strom bekommt, um neue Daten auf die Erde senden zu können.

Nick Meier, 8a, Konrad-Heresbach-Gym­nasium Mettmann

Tierwelt – Liebesdienst für den Großen Panda

Die Großen Pandas sind augrund ihres gutmütigen Wesens und des kuscheligen Aussehens beliebte Tiere. Wie viele andere Arten sind sie jedoch vom Aussterben bedroht, weil ihr Lebensraum ständig schrumpft und weil sie sich mit Vermehrung schwer tun.

Pandas sind nur ein Mal im Jahr fruchtbar und bringen nicht mehr als zwei Junge zur Welt. In der freien Wildbahn sterben 60 bis 70 Prozent aller neugeborenen Pandas in dern ersten Wochen nach der GEburt wegen ihrer geringen Größe. Baby-Pandas sind zunächst sehr empfindliche haarlose, blinde Wesen, die gerade Mal hundert Gramm wiegen. Darum besteht die Gefahr, dass sie unabsichtlich von ihren Müttern erdrückt werden. Doch es besteht Hoffnung: Können Pandas vielleicht von Menschenhand gerettet werden?

Zoologische Gärten und Forschungszentren versuchen Panda-Nachwuchs durch künstliche Befruchtung zu fördern, da die Tiere in Gefangenschaft wenig Interesse an Vermehrung haben.

Vor elf Jahren sorgte in Berlin die Geschichte der Panda-Dame Yan Yan für Aufsehen. Sechs Versuche, ihr durch künstliche Befruchtung zu Nachwuchs zu verhelfen scheiterten. Dann reisten die Panda-Experten Zhang Gui Quan und Peng Zhenxin vom Riesenpanda-Forschungszentrum in Peking an, um zu helfen. Im Gepäck hatten sie einen tiefgefrorenen Samencocktail mehrerer Pandas aus dem Pekinger Zoo. Der Hormonspiegel von Yan Yan zeigte dann auch einen erhöhten Progesteron-Wert, was auf Panda-Babys hoffen lies. Doch leider bewahrheitete sich die positive Prognose in diesem Fall nicht.

Aber dafür zeigt die Methode der künstlichen Befruchtug in Forschungszentren einen generellen Erfolg. Das chinesische Panda-Zucht- und Fortpflanzungszentrum in Chengdu beispielsweise vermeldete erst kürzlich die Geburt von Panda-Zwillingen. Zuvor wurde versucht deren Mutter Ke Lin mit Videos und stattlichen Panda-Männchen zur natürlichen Fortpflanzung zu animieren. Doch sie zeigte kein Interesse. Nun, da die Panda-Babys geboren sind, zeigt sie allerdings ausgeprägte Mutterinstinkte.

Seit 1987 wird in Chengdu die Panda-Zucht betrieben. Damlas haben die Forscher mit sechs Pandabären ihre Arbeit begonnen, heute leben rund 80 Tiere dort.

Antonina Klishchenko, 8a, Geschwister-Scholl-Gymnasium Düsseldorf

Sterbehilfe – Selbstbestimmte Erlösung?

Beim Thema der aktiven Sterbehilfe scheiden sich die Geister. Ein Kommentar.

Kürzlich haben 180 deutsche Ärzte einen Brief unterschrieben, in dem die Legalisierung der aktiven Sterbehilfe in Deutschland gefordert wird. Darin wurde auch der Präsident der Bundesärztekammer Frank Ulrich Montgomery, der sich vehement gegen Sterbehilfe stellt, kritisiert. Der Brief appellierte auch an den deutschen Bundestag, der am dritten Juli über eine Neuregelung der Sterbehilfe berät. Bei dem Thema gehen die Meinungen auseinander.

Wenn jemand an einer unheilbaren, degenerativen Krankheit leidet, ist ihm jede Hoffnung genommen, irgendwann wieder ein beschwerdefreies Leben zu führen. Im schlimmsten Fall ist er jahrelang an sein Bett gefesselt, wird durch Maschinen am Leben gehalten und hat keinen Ausweg aus seiner qualvollen Existenz. Solche Pflege- und Krankheitsfälle können auch für Angehörige eine enorme psychische Belastung darstellen.

Sofern der Betroffene im vollen Besitz seiner geistigen Kräfte ist oder eine entsprechende Patientenverfügung existiert, sollte er die Möglichkeit haben, seinem Leiden ein selbstbestimmtes Ende zu bereiten.

Eine in Deutschland legale passive Sterbehilfe ist zwar eine Möglichkeit, allerdings beinhaltet diese manchmal auch mehrere Tage unvorhersehbares Leiden, bevor der Tod eintritt. Das Verbot aktiver Sterbehilfe ist ein großer Einschnitt in die persönliche Selbstbestimmung.

Nun gibt es auch die unter Politikern stark verbreitete Meinung, dass es vollkommen reicht, einfach die Schmerzen des Patienten per Palliativmedizin zu beenden. Aber das ist auf Dauer nur schwer möglich: Hier werden zwar teilweise die physischen Schmerzen eingeschränkt. Aber die starke psychische Belastung und die Tatsache, dass man kein gesundes Leben führen kann, von Maschinen abhängig und auf die Hilfe von Angehörigen und Pflegern angewiesen ist, werden kein bisschen gelindert.

Vermutlich will jeder Mensch seiner Familie als jemand in Erinnerung bleiben, der stark war und wusste, was er wollte. Und nicht als ein ausgezehrter Körper, der eventuell wahrnehmungslos und unfassbar leidend vor sich hin siecht.

Meiner Meinung nach grenzt es nahezu an Folter, einen Menschen zu einem Leben zu zwingen, das er selbst für nicht lebenswert hält.

Abgesehen davon umfasst aktive Sterbehilfe mehr als nur die Beihilfe zum Tod. Auch die Familie erhält psychologische Unterstützung, es gibt Akte der Anteilnahme und Zuneigung. Ich bin für die gesetzliche Regelung aktiver Sterbehilfe im Namen der Selbstbestimmung und Würde.

Lennart Moritz, 8b, Konrad-Heresbach-Gymnasium Mettmann

Ernährung – Lieber Gemüse und Obst als Chips

Eine Studie der Weltgesundheits-organisation (WHO) aus dem Jahr 2010 ergab, dass 62 Prozent der deutschen Männer und 44 Prozent der deutschen Frauen übergewichtig sind. In 30 Jahren werden sich diese Prozentzahlen weiter erhöht haben. Im Jahr 2045 könnten also zwei Drittel der deutschen Bevölkerung übergewichtig oder sogar fettleibig sein.

Wenn man den Alltag großer Bevölkerungsteile betrachtet, scheint es tatsächlich nicht unwahrscheinlich, dass in 30 Jahren noch mehr Menschen übergewichtig sind. Das Leben wird immer stressiger und hektischer. Überstunden im Büro, die Kinder vom Sport abholen, dazwischen noch schnell einkaufen und den Haushalt erledigen – durch diese Schnelllebigkeit finden viele keine Zeit mehr, selbst zu kochen und generell gesund zu essen.

Da bleiben oft nur Fast-Food-Ketten und Fertiggerichte als Alternative. Diesen Umstand nutzen Imbisse und Fast-Food-Ketten. Denn dort ist es sehr einfach, ein Menü in der Mittagspause in nur 20 Minuten zu sich zu nehmen und danach schnell wieder zurück zur Arbeit zu kommen.

Durch solche Essgewohnheiten kann es schnell zu Übergewicht oder sogar Fettleibigkeit kommen, wenn man sich zum Ausgleich nicht ausreichend bewegt und regelmäßig Sport treibt.

Trotzdem oder vielleicht gerade deswegen entstehen inzwischen auch immer mehr „healthy“ Trends und gesunde Fast-Food-Ideen, die genauso schnell serviert werden, aber frisch und viel gesünder sind. Zum Beispiel Salatboxen oder sogenannte grüne Smoothies. Diese reichhaltigen Getränke bestehen meist aus frischem Spinat, Grünkohl und jeder Menge Obst, die im Mixer schnell püriert werden.

In den Schulen sollten Kurse angeboten werden, in denen man schon früh eine gesunde und ausgewogene Ernährung lernt. Man sollte dort vermitteln, wie man gesund kocht und dass Fertiggerichte nicht besser schmecken als etwas frisch Zubereitetes. Jeder Mensch ist für sich und seinen Körper verantwortlich. Man sollte deshalb darauf achten, dass man gesund isst und fit bleibt. Also statt die fettige Currywurst beim Schnell-imbiss in Eile zu verschlingen, lieber einen frischen Salat zu Hause vorbereiten und dann mit zur Arbeit nehmen.

Auch bei seinen Mitmenschen sollte man darauf achten, ob sie gesund essen, und ihnen bei Bedarf Tipps geben, wie sie besser auf ihre Gesundheit achten könnten.

Leah Kaja, 8b, Konrad-Heresbach-Gymnasium Mettmann

Glosse – Blumen für den Panzerturm

Ob Eurohawk, Panzer oder Gewehre – die Bundeswehr hat in letzter Zeit für massive Kritik gesorgt. Eine Glosse.

Guten Tag, Frau von der Leyen, nachdem Ihre Flugzeuge ein paar Schrauben locker hatten und nicht mehr fliegen konnten, möchte ich fragen, ob denn die Spielzeugautos in den Kasernen-Kitas noch fahren.

Nachdem sich ihre Hangars über Nacht quasi in überdachte Schrottplätze verwandelt haben, wäre es doch gut möglich, dass das auch in den Kitas passiert. Deshalb möchte ich Ihnen eine ganze Kiste fast neuer Spielzeugautos anbieten.

Was das nun wieder kostet, fragen Sie sich? Ganz einfach: Ich möchte lediglich einen ausrangierten Panzerturm haben. Wofür? Natürlich, um Blumen in das Innere zu pflanzen – anderweitig sind die ja nicht mehr zu gebrauchen.

Falls Sie die Spielzeugautos in der Kita nicht benötigen, binden sie diese doch einfach an die Füße der Soldaten, um sie von A nach B zu bringen. Das nötige Klebeband finden Sie auch in der Spielzeugautokiste. Von den verschiedenen Sorten Klebeband kann ich Ihnen vor allem Panzertape empfehlen

Aaron Kusber, 8c, Marienschule Opladen

Studienwahl – Zum Zocken in die Universität

Was anfangs von vielen Erwachsenen belächelt wurde und vor allem Kinder-augen größer werden ließ, ist mittlerweile eine Wissenschaft für sich: Computer- und Videospiele. An der Universität Bayreuth kann man sie ab dem kommenden Wintersemester sogar studieren.

Vor einigen Jahren traf man sich zum Spielen noch draußen auf dem Spielplatz. Mittlerweile muss man nicht mehr vor die Tür gehen, um mit seinen Freunden zu spielen. Man schmeißt einfach den Computer an und trifft sich in der virtuellen Welt. Dort misst man sich in vielen Disziplinen oder spielt im Team mit-einander. Das hängt immer vom Spiel ab. Doch kann man dieses Freizeitvergnügen auch studieren?

Ja, man kann. Nämlich an der Universität Bayreuth. So lässt es zumindest der Master-studiengang Computerspielwissenschaften vermuten. Aber es kann doch nicht sein, dass man in anderen Studiengängen Theorie pauken muss und hier das Vergnügen studiert. Wo also steckt die Wissenschaft in diesem Studien-gang?

Natürlich wird in den Computer-spielwissenschaften mehr gelehrt, als stundenlang vor dem Computer sitzend zu spielen. Das Medium Videospiel und das Phänomen des virtuellen Spielens werden hier auf sozialer Ebene untersucht. Die Leitfrage dabei lautet: Wie verändern Videospiele unsere Kultur und welchen Einfluss haben sie auf die Gesellschaft? Informatik und Medienwissenschaften bilden dabei die Schwerpunkte des Studiums. Neben dem sozialen und wirtschaftlichen Aspekt der Videospiele finden auch Kurse zur Gestaltung eines Videospiels statt.

Doch wo bleibt das Spielen in diesem Studiengang? In diesem Aspekt werden Videospiel-Verrückte enttäuscht. Denn zum Spielen selbst muss man sich mit seinen Kommilitonen außerhalb der Universität treffen. Und dabei können auch keine zusätzlichen Punkte für den Studiengang gesammelt werden. Wer also spielen möchte, ist herzlich willkommen, das Spielen selbst ist und bleibt aber ein Freizeitvergnügen.

In Verknüpfung mit dem theore-tischen Teil des Studiums programmiert man allerdings auch Spiele selbst. So lernt man, was ein Video-spiel auf wirtschaftlicher und sozialer Ebene ausmacht und kann diese Aspekte dann in ein selbst gestaltetes und eigens programmiertes Spiel umsetzen.

Weil das auf experimenteller Ebene geschieht, werden die Spiele dem Indie-Genre zugeordnet. Der Ausdruck stammt von dem englischen Wort „independent“, was so viel wie „unabhängig“ bedeutet. Indie-Games sind meist Spiele, die häufig von kleinen Firmen oder sogar einzelnen Personen entwickelt und vermarktet werden.

Die Uni Bayreuth ist momentan die einzige Universität Deutschlands, die den Studiengang Computerwissenschaften anbietet. Der Fachbereich ist seit vielen Jahren im Bereich Gaming tätig und verfügt neben vielen Spielen auch über die zugehörigen Konsolen. Von der X-Box One und Playstation 4 bis zu alten Arcade-Automaten sei alles dabei, erklärt der Leiter des Studiengangs Prof. Dr. Koubek. Er ist der Mann, der hinter diesem Studiengang steht, und betreut ihn federführend.

Neben den Konsolen und den Spielen zeichnet sich die Uni auch durch eine eigene E-Sport-Gruppe aus. Hier wird professionell gezockt, als Sportart gilt E-Sport in Deutsch-land allerdings nicht. Außerdem hat der Fachbereich Gaming einen eigenen Youtube-Kanal namens Level UB. Während des Studiums finden alle 14 Tage Spiele-abende statt, zu denen jeder Student herzlich willkommen ist.

Ab dem Wintersemester 2015/2016 startet der Masterstudiengang Computerspielwissenschaften zum ersten Mal. Voraus-setzungen sind ein Bachelor-abschluss und das Bestehen einer Eignungsfeststellung. Alle Informationen gibt es unter: computerspielwissenschaften.uni-bayreuth.de

Jasha Husic, 8a, Geschwister-Scholl-Gymnasium Düsseldorf