Musik – Hip-Hop im Wandel der Zeit

Die Stadt Düsseldorf hat sich mit zwei erfolgreichen Labels zu einem Zentrum der Rapmusik entwickelt.

Anfang der 90er-Jahre wurden durch die Pioniere des deutschen Hip-Hops, Advanced Chemistry und Die Fantastischen Vier, deren Heimat-städte Heidelberg und Stuttgart für guten Rap bekannt. Dieser Ruf wurde von Freundeskreis aufrechterhalten, welche auch einen Bogen zu Hamburger Rappern schlugen. In den späten Neunzigern und Folgejahren etablierte sich Berlin mit dem Label Royal Bunker und der M.O.R.-Crew sowie dem Label AggroBerlin und Rappern wie Bushido und Sido zur Metropole des deutschen Hip-Hops.

Seit 2007 hat sich auch Düsseldorf immer mehr zu einem Hip-Hop-Zentrum entwickelt. Einen großen Beitrag dazu haben die Labels Banger Musik und Selfmade Records geleistet, die mit Künstlern wie Casper insgesamt zwölf Top-drei-Chartplatzierungen und drei Gold- sowie eine Platin-Schallplatte erzielten.
Bei Selfmade Records ist auch der 31-jährige Felix Antoine Blume unter Vertrag, der als Kollegah mehr als 200000 Exemplare seines Albums „King“ verkaufte. Zusammen mit Farid Bang von Banger Musik erzielte er den ersten kommerziellen Erfolg mit dem Album „Jung, brutal, gutaussehend 2“, welches 2013 auf Platz eins der deutschen Album-charts einstieg. Ihr Erfolg wird häufig mit Promophasen begründet, in denen sie die Entstehung eines Albums in Videos dokumentieren.

Häufig wird behauptet, dass Rapper einen schlechten Einfluss auf die Jugend hätten, weil sie angeblich keine gute Schul-und Berufsausbildung hätten. Nur ein Beispiel für das Gegenteil ist Kollegah. Er machte 2004 sein Abitur und studierte danach zeitweise Jura. Ein Paradebeispiel der Düsseldorfer Szene ist der Deutsch-Japaner Blumio, der 1985 in Hilden geboren wurde. Seine Texte sind häufig politisch. In „Hey Mr. Nazi“ rappt er darüber, wie er und seine Freunde einem Nazi ihre Kultur näher-bringen. Seit Ende 2012 rappt er zudem in dem Online-Format „Rap Da News“ über das aktuelle Weltgeschehen. Sein fünftes Album erschien vergangenes Jahr unter dem Titel „Blumiologie“.

Ein Blick auf die deutsche Rap-geschichte zeigt, dass sich Hip-Hop nicht nur auf der Landkarte seinen Weg bahnt, sondern auch zwischen Battle-Rap und Conscious Rap variiert. In der Vergangenheit wurde Hip-Hop aufgrund harter Texte oft kritisiert, dabei wird er genauso häufig als Sprachrohr für politische Inhalte  genutzt. So wird auch das Image von Hip-Hop immer positiver.
 

Luca Blasius, Ole Heier und Lukas Reuter, 8c, Geschwister-Scholl-Gymnasium Düsseldorf

Medien – Das Handy hat uns in der Hand

Digitale Medien nehmen immer mehr Platz im Alltag von Jugendlichen ein.

Viele Teenager im Alter zwischen 12 und 18 Jahren verbringen sehr viel Zeit des Tages am Handy. Täglich sind sie circa vier Stunden aktiv mit dem Gerät beschäftigt. So wird das Telefon zum ständigen Begleiter – und längst nicht mehr hauptsächlich zum Telefonieren genutzt. Statt sich persönlich zu treffen und dann von Angesicht zu Angesicht zu unterhalten, chatten viele lieber oder zocken miteinander.

Durchschnittlich schauen wir 88 Mal pro Tag aufs Handy. Davon 35 Mal nur kurz, um zum Beispiel die Uhrzeit zu checken. Die Tasten-sperre heben wir rund 53 Mal auf, um Nachrichten und Mails zu lesen oder andere Apps zu nutzen. Die nächtliche Schlafenszeit ausgenommen bedeutet dies, dass wir alle 18 Minuten unsere Tätigkeit unterbrechen, um einen Blick aufs Handy zu werfen.

Dieses Verhalten kommt einer echten Sucht nahe. Denn tatsächlich freuen wir uns so sehr über eine neue Nachricht auf dem Handy, dass der Körper Dopamin (ein Glücks-hormon) ausschüttet. Das funktioniert auch schon, wenn wir nur aufs Display schauen. Im Zeitalter des Briefwechsels per Post wartete man teilweise länger als eine Woche auf eine Antwort. Heutzutage bekommen viele regelrechte Aggressionen, wenn der Empfänger die Nachricht nicht umgehend beantwortet.

Das Handy mal bewusst beiseitezulegen, ist eine Bereicherung fürs Leben, die einem wieder aufzeigt, wie schön persönliche Kommunikation und analoge Freizeitgestaltung sein können
 

Maya Schulz, 8e, Albert-Einstein-Gymnasium Kaarst

Essen und Trinken – Die Evolution des Burgeressens

Vom Zwei-Euro-Burger zum Gourmet Sandwich. Es gibt immer mehr Angebote für Burger-Liebhaber. Jeder Laden hat sein eigenes Konzept und individuelle Kreationen auf der Speisekarte. Eine Empfehlung für die besten Burger-Restaurants in Düsseldorf.

Von McDonald‘s über Burger King zu „Hans im Glück” – es gibt für jeden Geschmack den passenden Burger. Man muss nur wissen, was einen in welchem Laden erwartet und worauf man Lust hat.
Vom Ambiente her liegt „Hans im Glück” am Düsseldorfer Hafen weit vorne. Im Sommer kann man draußen sitzen und seinen Burger genießen. Der Innenraum hat zwar viele Plätze, die mit Bäumen umrundet sind, sodass es sich anfühlt als hätte man seinen eigenen kleinen Raum. Allerdings sind die Plätze schon zwei Wochen im Voraus ausgebucht. Der Service ist freundlich und lange warten muss man auch nicht. So schnell wie fast nirgendwo bekommt man seinen Burger serviert. Das Preisleistungsverhältnis ist gut und vegetarische und vegane Burger gibt es auch. Man kann außerdem zwischen einem normalem Brötchen und einem Vollkornbrötchen wählen.  „Hans im Glück” ist für jeden zu empfehlen, da es eine lässige Atmosphäre hat.

In Essen bietet das „Road Stop“ amerikanischen Flair. Das Preisleistungsverhältnis ist sehr gut. Ohne Reservierung wird es auch hier schwer, einen Platz zu finden, denn es ist bei vielen Motorradfahrern aus der Umgebung sehr beliebt. Das Fleisch ist immer saftig und die Kunden sind immer zufrieden, da die Burger und Beilagen immer auf den Punkt zubereitet ist. Es ist kein Gourmet Restaurant, zum Sündigen jedoch perfekt. „Road Stop“ ist für alle Burgerliebhaber zu empfehlen. Die 30 Minuten Anfahrt aus Düsseldorf lohnen sich definitiv.

Das „3h’s“ an der Fischerstraße ist noch recht neu in Düsseldorf, aber hat großes Potential.  Nach der Bestellung erhält man einen elektronischen Buzzer, der summt, wenn der Burger fertig ist. Daher ist 3h’s eher für Jugendliche zu empfehlen. Die Burger sind weder außergewöhnlich noch besonders schön angerichtet, aber was uns sehr gefallen hat, waren die Brötchen. Hier werden nicht die normalen, oft pappigen Weißbrötchen verwendet, sondern knusprige schmackhafte. Die Option zu bestellen und abzuholen gibt es auch. Wenn die Zeit mal knapp ist, ist das sehr zu empfehlen.

Auch „What’s Beef” punktet beim Ambiente. Das retro-amerikanische Dekor zieht viele jugendliche Hungrige an. Die zwei Geschäfte an der Immermannstraße und an der Uerdingerstraße bieten das gleiche Ambiente und dieselbe Qualität. Obwohl der Geschmack der Düsseldorfer Burger Kette nicht außergewöhnlich ist, isst hier das Auge mit. Die Teller sind sehr ästhetisch angerichtet. Das Selbst-Service System ist einfach, aber effektiv. Aber dafür zahlt man einen vergleichsweise hohen Preis. Trotzdem sind die Sweet-Potato Fries lecker und locken  die Kunden an. Gut sieht das Produkt aus, nur mit außergewöhnlichem Geschmack kann der „Hipster” -Burgerladen leider nicht punkten.

2010 eröffnete das Burger Restaurant „Beef Brother‘s“ in der Altstadt mit einem neuem Konzept: Vom Burger zum Super-Burger. Die  Brüder Felix und Jan-Paul Windhausen haben mit ihrem Imbiss-Restaurant Hybrid einen Nerv getroffen, denn ihr Laden ist ein voller Erfolg bei der Düsseldorfer Jugend. Es bietet den Kunden eine kostengünstige Burger-Variante und ein einfaches Bestellsystem mit sehr überragend kurzer Wartezeit. Eine überdachte Terrasse, wo man im Winter von Regen und Schnee beschützt ist, aber im Sommer die Sonne genießen kann, liegt auf der zweiten Etage. Dort kann der Kunde seinen saftigen Burger genießen. Auch die Beilagen stimmen. Die Pommes sind knusprig und der Salat bleibt knackig. Das perfekte Preisleistungsverhältnis, wenn das Taschengeld mal wieder knapp wird. Beef Brothers ist damit unser Favorit zum Burger essen.

Mit all seinen Burger Läden könnte Düsseldorf mittlerweile als Burger-Stadt bekannt werden. Man muss nur entscheiden, zu welchem Anlass man Burger essen geht und ob einem Self-Service oder ein Service Restaurant lieber ist.

Casper Muller und Julia Tälle, 9.1 , International School Of Düsseldorf

Buchrezension – Kleiner Prinz mit großer Weisheit

Über einen Klassiker von Antoine de Saint-Exupéry.

„Le Petit Prince“ wurde 1943 in New York erstveröffentlicht. Ab 1950 war das Buch in Übersetzung unter dem Titel „Der kleine Prinz“ in Deutschland erhältlich und wurde schnell zum Kultbuch. Es ist ein besonderes Buch – nicht nur, weil es mit mehr als 140 Millionen verkauften Exemplaren weltweit zu den erfolgreichsten der Literaturgeschichte zählt. „Der kleine Prinz“ ist deshalb so erfolgreich, weil der Autor Antoine de Saint-Exupéry seiner Leserschaft auf märchenhafte und anrührende -Weise den Spiegel vorhält.

Der kleine Prinz lebt auf einem Aste-roiden mit drei Vulkanen, drei Affen-brotbäumen und einer Blume. Weil er sich einsam fühlt, begibt er sich auf eine Reise, die ihn letztlich auf die Erde – genauer: in die -Sahara – führt. Dort trifft er auf einen mit dem Flugzeug abgestürzten Piloten, aus dessen Sicht die Geschichte erzählt wird. Er freundet sich mit ihm an und erzählt, welche Personen er auf seiner Reise auf den anderen Planeten getroffen hat.

Man kann „Der kleine Prinz“ in seinen Einzelheiten analysieren, Bedeutungen und Botschaften herauslesen und diese zu Papier bringen. Aber man wird damit nicht das übermitteln, was der Leser wirklich fühlen und begreifen sollte, wenn er die Geschichte selbst liest. Denn Saint–Exupéry beschreibt auf einfühlsame Weise -viele menschliche Eigenschaften wie Gier und Oberflächlichkeit – die zugleich metaphorisch kritisiert werden. Ferner ist die Erzählung ein Appell an die Menschen, sich auf das Wesentliche und Schöne im Leben zu besinnen und Verantwortung für ihr Handeln zu übernehmen. Gleichzeitig erinnert der kleine Prinz daran, sich das innere Kind zu bewahren, was sich etwa im Unverständnis des Prinzen über das Schubladen-denken der Erwachsenen zeigt.

Lea Schoth und Vanessa Ha, 8a, Gymnasium An der Gartenstraße Mänchengladbach

Kino – Lichtspielhaus mit nostalgischem Charme

Das Kino Weltspiegel ist eines der ältesten in Deutschland.

Das Mettmanner „Weltspiegel“ wurde 1907 eröffnet und ist damit eines der ältesten Kinos in ganz Deutschland und wird liebevoll in Familienbesitz betrieben. Alles ist alt – das hört sich erst mal nach muffigem Kinosaal mit veralteter Technik an, gerade in Hinblick auf die Hightech-Kinos, die es überall gibt. Aber gerade das Alte macht hier den besonderen Reiz aus.

Der Boden ist ausgelegt mit dicken Teppichen. Dazu kommen rote Polstersessel mit Armlehnen. Rechts und links neben der großen Leinwand hängen schwere Vorhänge, die nicht nur pompös wirken, sondern auf Knopfdruck auch bewegt werden können und den Saal gemütlich machen. Insgesamt bietet das Kino drei Säle unterschiedlicher Größe – aber mit dem gleichen, klassischen Flair.

Das Weltspiegel-Kino wirkt wie ein nostalgisches Theater, ausgestattet mit der Technik des 20. Jahrhunderts. Der Film wird hier noch auf eine echte Leinwand übertragen, was in den meisten Kinos heutzutage nicht mehr der Fall ist. Im Vorraum steht sogar noch ein Filmprojektor, der an frühere Zeiten erinnert. Die gesamten Räumlichkeiten sind eher klein, sodass man sich geborgen fühlt, weil man alles gut überblicken kann.

Snacks, Popcorn und Getränke werden an der Kasse verkauft, eine Cola bekommt man nicht nur in XXL-Ausführung und auch kleine Popcornportionen sind erhältlich. Eis wird klassisch nach der entsprechenden Werbung von einem Mit-arbeiter mit Bauchladen verkauft.

Und während sich vor dem Beginn des Filmes die Zuschauer eifrig melden, die ein Eis kaufen möchten, kann man sich die anderen Gäste anschauen und Überlegungen zu den unterschiedlichen Personen anstellen, die sich hier im Saal versammeln und die so schillernd sind wie das Traditionskino selbst.

Linus Wichmann, 8b, Konrad-Heresbach-Gymnasium Mettmann

Berufswahl – Feuerlöscher und Lebensretter

Bei der Berufsfeuerwehr kann man drei verschiedene Laufbahnen einschlagen.

Michael Plenkers ist Brandinspektor und stellvertretender Wachdienstkoordinator der Berufsfeuerwehr Erkrath. Er arbeitet von 7 bis 19 Uhr, manchmal hat er auch 24 Stunden Dienst. „Eigentlich wollte ich zuerst einen anderen Beruf erlernen“, erzählte er. Doch durch seinen Vater sei er zur Feuerwehr gekommen. Nach dem Realschulabschluss machte er eine Lehre als Kfz-Mechaniker und ging vier Jahre zur Bundeswehr, um Flugzeugmechaniker zu werden. Seit 1998 ist er bei der Feuerwehr Erkrath.

Bei der Feuerwehr gibt es drei Laufbahnen, angefangen beim mittleren Feuerwehrdienst. Dazu reicht ein Hauptschulabschluss mit abgeschlossener Berufsausbildung. Voraussetzung für den gehobenen feuerwehrtechnischen Dienst sind das Abitur und ein Bachelor-abschluss. Für den höheren Dienst wird ein Masterabschluss benötigt, zum Beispiel in Maschinenbau. Plenkers empfiehlt eine Bewerbung bei der Feuerwehr: „Es ist ein spannender und abwechslungsreicher Beruf – mit dem Gefühl, etwas Gutes zu tun.“

Außerdem verriet er, was es mit dem Erkrather magentafarbenen Feuerwehrfahrzeug auf sich hat: Es gehört der freiwilligen Feuerwehr. Durch die Farbe soll Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit erregt und verdeutlich werden, dass ehrenamtliche Tätigkeit nicht selbstverständlich ist. Am Ende meines Besuchs kam eine Durchsage für einen Einsatz. Ich konnte beobachten, wie die Feuerwehrmänner sich eilig auf die Fahrzeuge verteilten und mit Blaulicht davonfuhren. Ich war sehr beeindruckt und empfehle jedem, der mindestens elf Jahre alt ist, bei der Jugendfeuerwehr vorbeizuschauen.
 

Lucas Sell, 8c, Georg-Schulhoff-Realschule Düsseldorf

Interview – „Man braucht sich als Frau nicht zu verstecken“

Dr. Erika Franke ist zurzeit die einzige Frau im Rang eines Zwei-Sterne-Generals in der Bundeswehr. Ein Gespräch über Familie und Beruf.

Generalstabsärztin Dr. Erika Franke leitet seit Juli 2013 die Sanitätsakademie der Bundeswehr in München. Damit ist sie aktuell die einzige Frau im Rang eines Zwei-Sterne-Generals in der Bundeswehr. Im Interview spricht sie über ihre Karriere und ihre persönlichen Erfahrungen in Auslandseinsätzen.

Welche Hürden mussten Sie als Frau in der Bundeswehr überwinden?
Franke Keine. Wenn man sich auf das besinnt, was man kann, braucht man sich als Frau nicht zu verstecken und kann seinen Weg gehen. Ich denke, dass meine Erfahrungen jenen gleichen, die andere Frauen in Führungspositionen machen.

Nach Ihrem Studium der Human-medizin haben Sie in verschiedenen Positionen medizinisch gearbeitet. Was waren die Gründe und wann stand für Sie fest, dass Sie Ihren weiteren Berufsweg bei der Bundeswehr absolvieren würden?
Franke Nach meinem Studium der Humanmedizin an der Berliner Humboldt-Universität bekam ich eine Stelle im Krankenhaus der Volkspolizei der DDR in Berlin. Ich spezialisierte mich im Fachgebiet Mikrobiologie und Infektionsepidemiologie. Nach der Wende wurde das Krankenhaus durch die Bundeswehr übernommen. Ich konnte mich mit dem Auftrag der Bundeswehr identifizieren und weiter in meinem gewohnten Arbeitsumfeld tätig sein

Sie sind verheiratet und haben zwei Kinder. Wie vereinbaren Sie Ihr Familienleben mit Ihrer Tätigkeit bei der Bundeswehr, auch und gerade bei Auslandseinsätzen,und wie haben Sie diese Einsätze erlebt?
Franke Die Zeit meiner Auslandseinsätze 1997 und 2000 war tatsächlich eine Belastungsprobe für die Familie. Wir haben insbesondere im Vorfeld viel darüber geredet und natürlich im Einsatz regelmäßig Kontakt gehalten. Im Balkankrieg habe ich erstmals menschliches Leid gesehen. Da war die Kameradschaft untereinander sehr eng. Die hinter mir stehende funktionierende Sozialstruktur meiner Familie war auch wichtig. Während meines gesamten Berufslebens stand meine Familie immer an meiner Seite und hat mich in jeder Form unterstützt.

Haben sich die Möglichkeiten der Vereinbarkeit von Familie und Dienst in den vergangenen Jahren verbessert und hat der Amtsantritt von Dr. Ursula von der Leyen als erste Verteidigungsministerin Einfluss auf diese Entwicklung genommen?
Franke Auf jeden Fall! Die Verteidigungsministerin hat mit dem neuen Attraktivitätssteigerungsgesetz einen großen Wurf hinsichtlich der besseren Vereinbarkeit von Familie und Dienst gelandet. Kitas, Eltern-Kind-Zimmer, Telearbeit, Teilzeit, das sind alles Begriffe, die noch vor einigen Jahren als unvereinbar mit dem Soldatenberuf galten und unterdessen selbstverständlich sind. Heute gehen auch junge Väter in der Bundeswehr gern in Elternzeit, ohne Furcht vor dienstlicher Benachteiligung. Für all das habe ich mich als Familienmensch immer eingesetzt und bin daher unserer Ministerin für dieses Maßnahmenpaket von Herzen dankbar.

Was ist der größte Unterschied zwischen ziviler und militärischer medizinischer Arbeit?
Franke Er liegt für mich darin, nicht nur Ärztin, sondern auch Soldatin zu sein. Das bedeutet auch, dass Sanitätssoldatinnen und -soldaten sich in bestimmten Einsatzszenarien militärisch richtig verhalten oder auch Waffen gebrauchen müssen, um das eigene Leben oder das eines Patienten zu schützen. Dabei ist es unser Ziel, dass das Ergebnis unserer Versorgung weltweit dem fachlichen Standard in Deutschland entspricht.

Das Interview führte Marcel Kolb (15) aus Korschenbroich im Rahmen des 146. Young Leaders Jugend-Presse-Kongresses in München.

Marcel Kolb

Sport – Schlagen die Fohlen wieder zu?

Nachdem Lucien Favre vor einigen Wochen das Handtuch geworfen hat, bringt Schubert die Gladbacher wieder auf den richtigen Weg. 5 Spiele, 0 Punkte – diese erschreckende Bilanz hatte Gladbach nach dem 5. Spieltag vorzuweisen. Jetzt mit Schubert haben sie in 10 Spielen 26 Punkte gehohlt.

Am Samstag, den 5. Dezember haben sie sogar die großen Bayern mit 3:1 besiegt. Eine eher durchwachsene Leistung des deutschen Rekordmeisters trug sicherlich auch zu diesem Ergebnis bei, aber letztendlich war es doch die absolut überzeugende Leistung der Fohlen, die ihnen in den letzten Wochen auch zu Siegen über Sevilla,Wolfsburg und andern Gegnern verhalf. 

Danach mussten die Gladbacher gegen Leverkusen ran. Dieses Spiel ist ein wichtiges Spiel, da Leverkusen die letzten Jahre immer mit der Borussia konkurriert hat. Es könnte ein sehr spannendes Match werden. Die Zahlen sprechen für die Fohlen, da diese deutlich besser in der Tabelle stehen (Leverkusen 9. , Mönchengladbach 4.), aber trotzdem kann Leverkusen immer für eine Überraschung sorgen. Diese Partie hat eigentlich keinen klaren Favoriten, was das Ganze nur noch spannender macht.
    
 

Can Jurado und Bastian Allwicher, 8c, des Franz-Meyers-Gymnasiums Mänchengladbach

Internet – Virtueller Kampf

Die Hacker-Vereinigung Anonymous richtet sich gegen die Terrormiliz „Isalamischer Staat“ und hackt Accounts aller Arten von Menschen, die zum sogenannten IS gehören.

Die Terroranschläge in Paris sind jetzt schon einen Monat her. Die Hackergruppe Anonymous bekämpft die Terrororganisation „Islamischer Staat“ über das Internet und zwar schon seit vergangenem September, nach dem Anschlag auf das Satiremagazin Charlie Hebdo im Januar 2014. Doch seit dem 16. November 2015, drei Tage nach den Terroranschlägen in Paris, sind sie ihre Aktivitäten noch verstärkt.

Anonymous ist ein führerloser Zusammenschluss von Menschen unabhängig von Geschlecht und Alter. Sie setzen sich für Ihre und anderer Menschen Rechte ein. Das tun sie meist über das Internet, aber es gibt auch Demonstrationen. Doch dabei bleiben stets alle Mitglieder anonym. Sie verstecken sich hinter Masken, die einen lächelnden Mann mit Spitzbart und geschlossenem Mund zeigen. Diese Maske ist das Gesicht von Guy Fawkes, der im November 1605 politischen Widerstand zeigte und versuchte, das britische Parlament zu bombardieren und den damaligen König zu stürzen.

Bei der Operation Ice ISIS nach dem Mordanschlag auf Charlie Hebdo versuchte Anonymous den Einfluss des selbsternannten „Islamischen Staates“ in sozialen Medien zu verringern. Sie übernahmen Accounts auf Twitter und Facebook der Leute, die dem „IS“ folgen und machten sie unbrauchbar. Nach den Terroranschlägen in Paris veröffentlichte Anonymous ein Video, in dem sie der Terrororganisation den Krieg erklärten. Dieses zeigte anscheinend Wirkung, da der „IS“ auf seinen Seiten im Internet Schutzmaßnahmen gegen das Hacken veröffentlichte. Diese waren z.B., dass Twitter- sowie Facebook-Nutzer alle 20 Minuten ihren Namen ändern sollten. Außerdem sollte niemand mehr über „Telegram“ mit Fremden kommunizieren. Doch weiterhin konnte Anonymous sämtliche Accounts löschen und E-Mail-Accounts hacken.

Mittlerweile befürchtet man, dass auch der „Islamische Staat“ per Hacken auf Infrastrukturen zuschlagen kann. Wie zum Beispiel auf die interne Stromversorgung, die Systeme der Flugüberwachung oder sogar auf Einrichtungen wie Krankenhäuser und anderen wichtige Institutionen.

Sarah Vetten, 8.3, Gesamtschule Hardt Mänchengladbach

Interview – „Ohne Geld ist alles andere nichts“

Im September wurde in Mettmann ein neuer Bürgermeister gewählt. Mit einem sehr klaren Ergebnis von 67,5 Prozent war Thomas Dinkelmann der Wahlsieger. Nach etwas mehr als drei Monaten im Amt spricht er im Interview über seine Ziele.

Wie sieht Ihr Tagesablauf aus?
Thomas Dinkelmann: Ein normaler Tag ist im Prinzip voller Termine. Wobei ich mir angewöhnt habe, morgens etwas später ins Büro zu kommen und davor zu Hause meine Post zu erledigen. Die ersten Termine sind in der Regel gegen 10 Uhr. Dann folgen weitere dicht an dicht. Abends komme ich erst spät nach Hause, weil die meisten Besprechungen erst nachmittags beginnen.

Wie können sich Schüler für ihre Heimatstadt engagieren?
Thomas Dinkelmann:
Das ist nicht ganz einfach, aber ich denke, es kann gelingen. Junge Erwachsene sind selbstbestimmte Menschen und haben natürlich auch ihre Felder und ihre Engagements. Also wenn junge Menschen feststellen, sie haben die Möglichkeit, auf etwas Einfluss zu nehmen, das ihnen wichtig ist, dann werden sie in diesem Engagement auch einen Sinn entdecken. Ich habe die Hoffnung, dass dieses durch eine von Respekt getragene Umgangsweise miteinander dann auch anerkannt wird.

Eines Ihrer Ziele ist es, mehr Bereiche dem Sport zu widmen. Doch zurzeit werden viele Sporthallen genutzt, um Flüchtlinge unterzubringen.
Thomas Dinkelmann: Die Unterbringung von Flüchtlingen in Turnhallen kann immer nur eine Notlösung sein. Wir werden die Turnhallen an der Laubacher Straße in Kürze wieder für die sportliche Nutzung zur Verfügung stellen können, weil es gelungen ist, durch Anmietungen und Umbau von Gebäuden Räumlichkeiten für die Flüchtlinge zu schaffen.
 
Was ist das wichtigste Entwicklungsziel für die Stadt Mettmann?
Thomas Dinkelmann:
Die Stadt hat ein chronisches Finanz-pro-blem. Wir haben zu geringe Einnahmen und zu hohe Schulden. Das ist also die Hauptstellschraube. Dann können wir uns auch in vielen anderen Bereichen besser aufstellen. Was wir jetzt machen können, ist natürlich weiter sparsam zu haushalten, aber auch zu versuchen, mehr Einnahmen durch eine erfolgreiche Wirtschaftsförderung zu generieren.

Ist dieses Ziel also auch am schwersten umzusetzen?
Thomas Dinkelmann:
Ja, das ist ein Ziel, was sicherlich über meine Amtszeit hinausgehen wird. Das wird auch meine Nachfolger noch beschäftigen, genauso, wie es meine Vorgänger schon beschäftigt  hat. Das ist eine Daueraufgabe, weil: Ohne Geld ist alles andere nichts. Finanzen sind das A und O einer Verwaltung, davon hängen alle anderen Bereiche ab. Wenn kein Geld oder zu wenig da ist, dann ist auch nur wenig möglich. Und letztendlich hängen daran auch wieder die Gebühren, die die Bürgerinnen und Bürger zu bezahlen haben. Ich kann dann auch wiederum etwas von dem Niveau runter, das jetzt auch schon sehr ausgereizt ist.

Eine überwältigende Mehrheit hat für Sie gestimmt. Waren Sie von dem Ergebnis der Wahlen überrascht?
Thomas Dinkelmann:
Ja. Ich habe nicht mit so einer Deutlichkeit gerechnet. Es hat sich zwar abgezeichnet, weil ich im ersten Wahlgang schon vorne lag. Trotzdem hätte ich gedacht, dass ich auf dem zweiten Platz landen würde. Bei der Stichwahl kamen mir aber die Stimmen der anderen Kandidaten/innen zugute und dann hat es gesessen.

Zum Abschluss: Inwieweit hat sich Ihr Privatleben mit dem Bürgermeisteramt verändert? 
Thomas Dinkelmann:
Die Arbeitszeiten haben sich verschoben. Bevor ich Bürgermeister wurde, war ich morgens deutlich früher an meinem Arbeitsplatz und abends eher zu Hause. Das hat sich jetzt nach hinten verschoben. Es finden jetzt natürlich auch etliche Termine am Wochenende statt. Das ist nichts Unangenehmes, aber es geht schon ins Privatleben rein. Die Arbeitszeit ist höher und ich muss mir in absehbarer Zeit Entspannungsphasen rausnehmen. Das ist mir bis jetzt noch nicht gelungen.

 

Wiebke Luther, 8b, Konrad-Heresbach-Gymnasium Mettmann