Berufswahl – Feuerlöscher und Lebensretter

Bei der Berufsfeuerwehr kann man drei verschiedene Laufbahnen einschlagen.

Michael Plenkers ist Brandinspektor und stellvertretender Wachdienstkoordinator der Berufsfeuerwehr Erkrath. Er arbeitet von 7 bis 19 Uhr, manchmal hat er auch 24 Stunden Dienst. „Eigentlich wollte ich zuerst einen anderen Beruf erlernen“, erzählte er. Doch durch seinen Vater sei er zur Feuerwehr gekommen. Nach dem Realschulabschluss machte er eine Lehre als Kfz-Mechaniker und ging vier Jahre zur Bundeswehr, um Flugzeugmechaniker zu werden. Seit 1998 ist er bei der Feuerwehr Erkrath.

Bei der Feuerwehr gibt es drei Laufbahnen, angefangen beim mittleren Feuerwehrdienst. Dazu reicht ein Hauptschulabschluss mit abgeschlossener Berufsausbildung. Voraussetzung für den gehobenen feuerwehrtechnischen Dienst sind das Abitur und ein Bachelor-abschluss. Für den höheren Dienst wird ein Masterabschluss benötigt, zum Beispiel in Maschinenbau. Plenkers empfiehlt eine Bewerbung bei der Feuerwehr: „Es ist ein spannender und abwechslungsreicher Beruf – mit dem Gefühl, etwas Gutes zu tun.“

Außerdem verriet er, was es mit dem Erkrather magentafarbenen Feuerwehrfahrzeug auf sich hat: Es gehört der freiwilligen Feuerwehr. Durch die Farbe soll Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit erregt und verdeutlich werden, dass ehrenamtliche Tätigkeit nicht selbstverständlich ist. Am Ende meines Besuchs kam eine Durchsage für einen Einsatz. Ich konnte beobachten, wie die Feuerwehrmänner sich eilig auf die Fahrzeuge verteilten und mit Blaulicht davonfuhren. Ich war sehr beeindruckt und empfehle jedem, der mindestens elf Jahre alt ist, bei der Jugendfeuerwehr vorbeizuschauen.
 

Lucas Sell, 8c, Georg-Schulhoff-Realschule Düsseldorf

Interview – „Man braucht sich als Frau nicht zu verstecken“

Dr. Erika Franke ist zurzeit die einzige Frau im Rang eines Zwei-Sterne-Generals in der Bundeswehr. Ein Gespräch über Familie und Beruf.

Generalstabsärztin Dr. Erika Franke leitet seit Juli 2013 die Sanitätsakademie der Bundeswehr in München. Damit ist sie aktuell die einzige Frau im Rang eines Zwei-Sterne-Generals in der Bundeswehr. Im Interview spricht sie über ihre Karriere und ihre persönlichen Erfahrungen in Auslandseinsätzen.

Welche Hürden mussten Sie als Frau in der Bundeswehr überwinden?
Franke Keine. Wenn man sich auf das besinnt, was man kann, braucht man sich als Frau nicht zu verstecken und kann seinen Weg gehen. Ich denke, dass meine Erfahrungen jenen gleichen, die andere Frauen in Führungspositionen machen.

Nach Ihrem Studium der Human-medizin haben Sie in verschiedenen Positionen medizinisch gearbeitet. Was waren die Gründe und wann stand für Sie fest, dass Sie Ihren weiteren Berufsweg bei der Bundeswehr absolvieren würden?
Franke Nach meinem Studium der Humanmedizin an der Berliner Humboldt-Universität bekam ich eine Stelle im Krankenhaus der Volkspolizei der DDR in Berlin. Ich spezialisierte mich im Fachgebiet Mikrobiologie und Infektionsepidemiologie. Nach der Wende wurde das Krankenhaus durch die Bundeswehr übernommen. Ich konnte mich mit dem Auftrag der Bundeswehr identifizieren und weiter in meinem gewohnten Arbeitsumfeld tätig sein

Sie sind verheiratet und haben zwei Kinder. Wie vereinbaren Sie Ihr Familienleben mit Ihrer Tätigkeit bei der Bundeswehr, auch und gerade bei Auslandseinsätzen,und wie haben Sie diese Einsätze erlebt?
Franke Die Zeit meiner Auslandseinsätze 1997 und 2000 war tatsächlich eine Belastungsprobe für die Familie. Wir haben insbesondere im Vorfeld viel darüber geredet und natürlich im Einsatz regelmäßig Kontakt gehalten. Im Balkankrieg habe ich erstmals menschliches Leid gesehen. Da war die Kameradschaft untereinander sehr eng. Die hinter mir stehende funktionierende Sozialstruktur meiner Familie war auch wichtig. Während meines gesamten Berufslebens stand meine Familie immer an meiner Seite und hat mich in jeder Form unterstützt.

Haben sich die Möglichkeiten der Vereinbarkeit von Familie und Dienst in den vergangenen Jahren verbessert und hat der Amtsantritt von Dr. Ursula von der Leyen als erste Verteidigungsministerin Einfluss auf diese Entwicklung genommen?
Franke Auf jeden Fall! Die Verteidigungsministerin hat mit dem neuen Attraktivitätssteigerungsgesetz einen großen Wurf hinsichtlich der besseren Vereinbarkeit von Familie und Dienst gelandet. Kitas, Eltern-Kind-Zimmer, Telearbeit, Teilzeit, das sind alles Begriffe, die noch vor einigen Jahren als unvereinbar mit dem Soldatenberuf galten und unterdessen selbstverständlich sind. Heute gehen auch junge Väter in der Bundeswehr gern in Elternzeit, ohne Furcht vor dienstlicher Benachteiligung. Für all das habe ich mich als Familienmensch immer eingesetzt und bin daher unserer Ministerin für dieses Maßnahmenpaket von Herzen dankbar.

Was ist der größte Unterschied zwischen ziviler und militärischer medizinischer Arbeit?
Franke Er liegt für mich darin, nicht nur Ärztin, sondern auch Soldatin zu sein. Das bedeutet auch, dass Sanitätssoldatinnen und -soldaten sich in bestimmten Einsatzszenarien militärisch richtig verhalten oder auch Waffen gebrauchen müssen, um das eigene Leben oder das eines Patienten zu schützen. Dabei ist es unser Ziel, dass das Ergebnis unserer Versorgung weltweit dem fachlichen Standard in Deutschland entspricht.

Das Interview führte Marcel Kolb (15) aus Korschenbroich im Rahmen des 146. Young Leaders Jugend-Presse-Kongresses in München.

Marcel Kolb

Sport – Schlagen die Fohlen wieder zu?

Nachdem Lucien Favre vor einigen Wochen das Handtuch geworfen hat, bringt Schubert die Gladbacher wieder auf den richtigen Weg. 5 Spiele, 0 Punkte – diese erschreckende Bilanz hatte Gladbach nach dem 5. Spieltag vorzuweisen. Jetzt mit Schubert haben sie in 10 Spielen 26 Punkte gehohlt.

Am Samstag, den 5. Dezember haben sie sogar die großen Bayern mit 3:1 besiegt. Eine eher durchwachsene Leistung des deutschen Rekordmeisters trug sicherlich auch zu diesem Ergebnis bei, aber letztendlich war es doch die absolut überzeugende Leistung der Fohlen, die ihnen in den letzten Wochen auch zu Siegen über Sevilla,Wolfsburg und andern Gegnern verhalf. 

Danach mussten die Gladbacher gegen Leverkusen ran. Dieses Spiel ist ein wichtiges Spiel, da Leverkusen die letzten Jahre immer mit der Borussia konkurriert hat. Es könnte ein sehr spannendes Match werden. Die Zahlen sprechen für die Fohlen, da diese deutlich besser in der Tabelle stehen (Leverkusen 9. , Mönchengladbach 4.), aber trotzdem kann Leverkusen immer für eine Überraschung sorgen. Diese Partie hat eigentlich keinen klaren Favoriten, was das Ganze nur noch spannender macht.
    
 

Can Jurado und Bastian Allwicher, 8c, des Franz-Meyers-Gymnasiums Mänchengladbach

Internet – Virtueller Kampf

Die Hacker-Vereinigung Anonymous richtet sich gegen die Terrormiliz „Isalamischer Staat“ und hackt Accounts aller Arten von Menschen, die zum sogenannten IS gehören.

Die Terroranschläge in Paris sind jetzt schon einen Monat her. Die Hackergruppe Anonymous bekämpft die Terrororganisation „Islamischer Staat“ über das Internet und zwar schon seit vergangenem September, nach dem Anschlag auf das Satiremagazin Charlie Hebdo im Januar 2014. Doch seit dem 16. November 2015, drei Tage nach den Terroranschlägen in Paris, sind sie ihre Aktivitäten noch verstärkt.

Anonymous ist ein führerloser Zusammenschluss von Menschen unabhängig von Geschlecht und Alter. Sie setzen sich für Ihre und anderer Menschen Rechte ein. Das tun sie meist über das Internet, aber es gibt auch Demonstrationen. Doch dabei bleiben stets alle Mitglieder anonym. Sie verstecken sich hinter Masken, die einen lächelnden Mann mit Spitzbart und geschlossenem Mund zeigen. Diese Maske ist das Gesicht von Guy Fawkes, der im November 1605 politischen Widerstand zeigte und versuchte, das britische Parlament zu bombardieren und den damaligen König zu stürzen.

Bei der Operation Ice ISIS nach dem Mordanschlag auf Charlie Hebdo versuchte Anonymous den Einfluss des selbsternannten „Islamischen Staates“ in sozialen Medien zu verringern. Sie übernahmen Accounts auf Twitter und Facebook der Leute, die dem „IS“ folgen und machten sie unbrauchbar. Nach den Terroranschlägen in Paris veröffentlichte Anonymous ein Video, in dem sie der Terrororganisation den Krieg erklärten. Dieses zeigte anscheinend Wirkung, da der „IS“ auf seinen Seiten im Internet Schutzmaßnahmen gegen das Hacken veröffentlichte. Diese waren z.B., dass Twitter- sowie Facebook-Nutzer alle 20 Minuten ihren Namen ändern sollten. Außerdem sollte niemand mehr über „Telegram“ mit Fremden kommunizieren. Doch weiterhin konnte Anonymous sämtliche Accounts löschen und E-Mail-Accounts hacken.

Mittlerweile befürchtet man, dass auch der „Islamische Staat“ per Hacken auf Infrastrukturen zuschlagen kann. Wie zum Beispiel auf die interne Stromversorgung, die Systeme der Flugüberwachung oder sogar auf Einrichtungen wie Krankenhäuser und anderen wichtige Institutionen.

Sarah Vetten, 8.3, Gesamtschule Hardt Mänchengladbach

Interview – „Ohne Geld ist alles andere nichts“

Im September wurde in Mettmann ein neuer Bürgermeister gewählt. Mit einem sehr klaren Ergebnis von 67,5 Prozent war Thomas Dinkelmann der Wahlsieger. Nach etwas mehr als drei Monaten im Amt spricht er im Interview über seine Ziele.

Wie sieht Ihr Tagesablauf aus?
Thomas Dinkelmann: Ein normaler Tag ist im Prinzip voller Termine. Wobei ich mir angewöhnt habe, morgens etwas später ins Büro zu kommen und davor zu Hause meine Post zu erledigen. Die ersten Termine sind in der Regel gegen 10 Uhr. Dann folgen weitere dicht an dicht. Abends komme ich erst spät nach Hause, weil die meisten Besprechungen erst nachmittags beginnen.

Wie können sich Schüler für ihre Heimatstadt engagieren?
Thomas Dinkelmann:
Das ist nicht ganz einfach, aber ich denke, es kann gelingen. Junge Erwachsene sind selbstbestimmte Menschen und haben natürlich auch ihre Felder und ihre Engagements. Also wenn junge Menschen feststellen, sie haben die Möglichkeit, auf etwas Einfluss zu nehmen, das ihnen wichtig ist, dann werden sie in diesem Engagement auch einen Sinn entdecken. Ich habe die Hoffnung, dass dieses durch eine von Respekt getragene Umgangsweise miteinander dann auch anerkannt wird.

Eines Ihrer Ziele ist es, mehr Bereiche dem Sport zu widmen. Doch zurzeit werden viele Sporthallen genutzt, um Flüchtlinge unterzubringen.
Thomas Dinkelmann: Die Unterbringung von Flüchtlingen in Turnhallen kann immer nur eine Notlösung sein. Wir werden die Turnhallen an der Laubacher Straße in Kürze wieder für die sportliche Nutzung zur Verfügung stellen können, weil es gelungen ist, durch Anmietungen und Umbau von Gebäuden Räumlichkeiten für die Flüchtlinge zu schaffen.
 
Was ist das wichtigste Entwicklungsziel für die Stadt Mettmann?
Thomas Dinkelmann:
Die Stadt hat ein chronisches Finanz-pro-blem. Wir haben zu geringe Einnahmen und zu hohe Schulden. Das ist also die Hauptstellschraube. Dann können wir uns auch in vielen anderen Bereichen besser aufstellen. Was wir jetzt machen können, ist natürlich weiter sparsam zu haushalten, aber auch zu versuchen, mehr Einnahmen durch eine erfolgreiche Wirtschaftsförderung zu generieren.

Ist dieses Ziel also auch am schwersten umzusetzen?
Thomas Dinkelmann:
Ja, das ist ein Ziel, was sicherlich über meine Amtszeit hinausgehen wird. Das wird auch meine Nachfolger noch beschäftigen, genauso, wie es meine Vorgänger schon beschäftigt  hat. Das ist eine Daueraufgabe, weil: Ohne Geld ist alles andere nichts. Finanzen sind das A und O einer Verwaltung, davon hängen alle anderen Bereiche ab. Wenn kein Geld oder zu wenig da ist, dann ist auch nur wenig möglich. Und letztendlich hängen daran auch wieder die Gebühren, die die Bürgerinnen und Bürger zu bezahlen haben. Ich kann dann auch wiederum etwas von dem Niveau runter, das jetzt auch schon sehr ausgereizt ist.

Eine überwältigende Mehrheit hat für Sie gestimmt. Waren Sie von dem Ergebnis der Wahlen überrascht?
Thomas Dinkelmann:
Ja. Ich habe nicht mit so einer Deutlichkeit gerechnet. Es hat sich zwar abgezeichnet, weil ich im ersten Wahlgang schon vorne lag. Trotzdem hätte ich gedacht, dass ich auf dem zweiten Platz landen würde. Bei der Stichwahl kamen mir aber die Stimmen der anderen Kandidaten/innen zugute und dann hat es gesessen.

Zum Abschluss: Inwieweit hat sich Ihr Privatleben mit dem Bürgermeisteramt verändert? 
Thomas Dinkelmann:
Die Arbeitszeiten haben sich verschoben. Bevor ich Bürgermeister wurde, war ich morgens deutlich früher an meinem Arbeitsplatz und abends eher zu Hause. Das hat sich jetzt nach hinten verschoben. Es finden jetzt natürlich auch etliche Termine am Wochenende statt. Das ist nichts Unangenehmes, aber es geht schon ins Privatleben rein. Die Arbeitszeit ist höher und ich muss mir in absehbarer Zeit Entspannungsphasen rausnehmen. Das ist mir bis jetzt noch nicht gelungen.

 

Wiebke Luther, 8b, Konrad-Heresbach-Gymnasium Mettmann

Internet – Mit einem Klick ins Kinderzimmer

YouNow ist eine Onlineplattform, auf der man per Livestream kommunizieren kann. Dies birgt einige Risiken.

Jeder kann sich auf der interaktiven Plattform YouNow ein Profil anlegen und sich selbst dot in Echtzeit zeigen. Die Zuschauer können einem während der Liveschaltung Nachrichten schreiben und Fragen stellen. Was erst mal harmlos klingt, birgt auch Risiken, denn man weiß nie, wer sich unter den Zuschauern befindet. So wurde von Kritikern schon zu bedenken gegeben, dass gerade Pädophile die Plattform nutzen könnten, um Minderjährige zu Hanlungen zu überreden, an denen sie sich ergötzen können.

Das Problem ist: Es gibt für die Nutzung der Plattform keine verlässliche Alterskontrolle. Und will man  dortzu den bekannten Leuten gehören, muss man auch intime und private Informationen von sich preisgeben. Die Plattform setzt also auf die Neugier und das voyeuristische Moment des Netzwerkes. Darum ist es wichtig, dass man sich klar macht, dass die Klickzahlen nicht alles sind. Wer YouNow nutzt, sollte deshalb stest vorsichtig sein und sich nur so verhalten, wie er es auch im echten Leben tun würde.

Vanessa Bähm, 9c, Städt. Realschule Golzheim Düsseldorf

Kino – Unterirdische Gänge und Maissäcke

Ein gemütlicher Abend mit Popcorn, Limonade und dem neuesten Hollywood-streifen. Doch wie funktioniert ein Kinobetrieb eigentlich? Hinter den Kulissen des UFA-Palastes Düsseldorf verbirgt sich einiges mehr, als Besucher gewöhnlich zu sehen bekommen.

Der Anblick des meterhohen Leinwandvorhangs und der goldenen Kronleuchter ist beeindruckend. Es ist der Kinosaal im UFA-Palast Düsseldorf, in dem im Dezember auch eine der fünf Premieren des neuen „Star Wars“-Films stattfand. Der alte Kinosaal im ehemaligen Postgebäude war eigentlich viel zu steil, um ein gewöhnliches Kino daraus zu machen. Daher wurde der Raum zu einem ganz besonderen Luxuskino umgebaut. Neben jedem Ledersessel steht jetzt ein kleiner roter Beistelltisch.

Aber auch dort, wo die Zuschauer gewöhnlich nicht hinkommen, gibt es Spannendes zu entdecken. In den unterirdischen Lagerhallen stapeln sich in Maissäcken heute meterhoch die Popcorn-Reserven des Lichtspielhauses. Doch nicht nur das: Auch alte, nicht digitale Filme werden hier gelagert. 
Wie das Prinzip Kino funktioniert, kann man hier ebenfalls erfahren: Ein Filmverleih erwirbt die Rechte an einem Film. Danach kann ein Kino dem Verleih den Film abkaufen. „Dann kommt ein Postbote mit einer Festplatte oder einem USB-Stick und bringt den Film vorbei“, erläutert der Marketingleiter Frederic Riech.
Bei Kassenschlagern wie „Star Wars“ kommt es schon einmal vor, dass mehrere Security-Kräfte den Film durchgängig bewachen. Nachdem der Vertrag ausgehandelt wurde, hat der Film zunächst eine Laufzeit von zehn Wochen. Bei unerwartet großer oder geringer Nachfrage kann dann die Laufzeit noch verändert werden. Der Kinofilm mit der bisher längsten Laufzeit im UFA-Palast ist das 1997 erschienene Spielfilmdrama „Titanic“, bestätigt Riech. „Es ist natürlich immer purer Stress für jeden Mitarbeiter, wenn ein Top-Film wie ‚Star Wars‘ anläuft.“ 

Durch die Stromkosten, die Kosten am Film selbst und Personalkosten machen die Kinos fast keinen Gewinn am Filme zeigen. Der Hauptgewinn wird stattdessen durch den Verkauf von Snacks wie Nachos oder Popcorn eingefahren, erläutert Riech. Dafür werden alle drei bis vier Tage mehrere Säcke Mais, Zucker und Öl gekauft. Dann kommt auch ein Koch ins Haus, der den ganzen Tag nichts anderes macht als Popcorn zu produzieren.
Davon lassen sich die Zuschauer im Kinosaal meistens die süße Variante schmecken, während im Hintergrund die riesigen schwarzen Projektoren den Film abspielen. Angesichts der starken Erhitzung durch die Glühlampen müssen die quaderförmigen Anlagen extra gekühlt werden. Das Licht der Lampen ist so stark, dass man schwere Verletzungen am Auge riskiert, wenn man direkt hineinschaut. Die Filme können manuell pausiert werden, und auch Einstellungen bezüglich des Bildformates können manuell getroffen werden.

Beim Blick hinter die Kulissen wird klar: In einem großen Kinobetrieb wie dem UFA-Palast steckt  mehr Arbeit und Organisation, als der Besucher beim Filmgenuss vermutet.
 

Fabian Behrens, 8b, Annette-von-Droste-Hüllshoff-Gymnasium Düsseldorf

Kunst – Wenn Häuserwände bunt werden

Graffiti können den öffentlichen Raum verschönern oder beschmutzen.

Graffiti im öffentlichen Raum sind  umstritten. Die einen halten die Bilder für unterschätzte Kunst. Die anderen sehen das Bemalen von Häuserwänden als Vandalismus. Was genau macht Graffiti zu so einer umstrittenen Kunst?

Um das herauszufinden, wurden zwei Personen befragt: Ein junger Mann, der selbst Sprayer ist, sieht Graffiti als ausgefallene Bilder an gewagten Orten. Als Teil der Hip-Hop-Kultur sind Wandbilder seiner Meinung nach eine Kunst wie jede andere. Eine junge Frau antwortete, für sie seien Graffiti Wandschmierereien, sie könnten aber in manchen Fällen Kunst sein. „Wenn es Schimpfwörter oder irgendwelche Striche sind, sind es Schmierereien. Sind sie bunt und exakt, ist es Kunst.“

Beiden wurden Bilder gezeigt, welche sie als Kunst oder als Schmiererei einordnen sollten. Der Mann bezeichnete alle als Kunst, die Frau bezeichnete alles als Schmiererei, was eine Art Schriftzug darstellte.
Zum Abschluss sollten beide angeben, ob sie sich mehr Graffiti in ihrer Nachbarschaft wünschen würden. Beide antworteten mit Ja, hatten allerdings verschiedene Begründungen. Der Mann wünschte sich mehr Graffiti, „da es so viele graue Ecken gibt“. Die junge Frau meinte: „Wenn es sich der Besitzer des Hauses oder die Mieter wünschen, dann gerne.“

Möglicherweise werden die Bilder durch den Fremdbegriff „Graffito“ vorverurteilt und fälschlicherweise mit Kritzeleien gleichgesetzt. Letztendlich liegt die Entscheidung  über Kunst oder Schmiererei im Auge des Betrachters.
 

Sara Dias Caldas, 9c, Städt. Realschule Golzheim Düsseldorf

Schulleben – Der Wecker klingelt morgens immer viel zu früh

Ein Plädoyer für einen späteren Schulbeginn.

Viele Schüler wollen morgens gerne ausschlafen. Das ist unter der Woche aber unmöglich, weil die Schule um acht Uhr beginnt. An der Gesamtschule in Mönchengladbach startet der Unterricht hingegen erst um neun Uhr. Zwar können die Schüler dann ausschlafen, sie haben aber erst um 16 Uhr Schulschluss, weil es dort Nachmittagsunterricht gibt.

Ein gutes Argument für den späteren Schulbeginn ist, dass die Schülerschaft morgens ausgeruht und ausgeschlafen ist und sich besser auf den Unterricht konzentrieren kann. Dadurch beteiligen sich alle mehr am Klassengespräch, wodurch sie dem Unterricht besser folgen und dann bessere Noten schreiben.
Ein gutes Argument gegen den späteren Schulbeginn ist der tägliche Nachmittagsunterricht. Denn viele Schüler haben Nebenjobs, für die sie Zeit brauchen. Darum ist der Schüler Marvin Hildebrand auch der Meinung, dass „die Schule um acht Uhr beginnen sollte, da man mehr Freizeit am Nachmittag hat.“

Mitschüler Lukas Schreinermacher sagt dagegen: „Ich bin absolut dafür, dass die Schule morgens um neun Uhr beginnt, da ich um diese Uhrzeit topfit bin und so gut gelaunt in den Tag starten kann. Dass wir dann jeden Tag Nachmittagsunterricht haben, würde mich nicht stören.“ Dieser Meinung ist auch die Schülerin Nelly Herbort: „Ich glaube, dass der Unterrichtsbeginn um neun Uhr sinniger ist, weil das Aufstehen bei vielen etwas länger dauert. So ist man vollständig ausgeruht und kann effizient am Unterricht mit-wirken.“

Menschen, die gerne früh aufstehen, fällt es sicher leichter, später zur Schule zu gehen, als es umgekehrt Langschläfer empfinden, die sich früh aus dem Bett quälen müssen. Daher sollte der Schulunterricht erst um neun Uhr beginnen.
 

Lukas Schreinermacher, 8e, Albert- Einstein-Gymnasium Kaarst

Umweltschutz – Retter der Weltmeere

Die Umweltorganisation Sea Shepherd ist umstritten.

Gegründet wurde die Organisation Sea Shepherd 1977 von dem Aktivisten Paul Watson. Er war auch einer der ersten Mitglieder von Greenpeace, doch verließ die Organisation, weil es Differenzen über radikale Aktionen gab.
Dementsprechend gilt Sea Shepherd bei Kritikern als militant. Die Mitglieder setzen sich aktiv gegen das kommerzielle Töten von Walen, Robben und Delfinen ein. Dafür setzen sie auch radikale Mittel ein und beschädigen laut Medienberichten Schiffschrauben und Ruder ihrer Gegner vorsätzlich. Nach eigenen Angaben hat die Organisation zehn Walfangschiffe versenkt. 2012 wurde die Vorgehensweise von Sea Shepherd nach einem Gerichtsurteil als „Piraterie“ eingestuft. Paul Watson trat daraufhin als Präsident zurück.

Die Flotte der Organisation umfasst derzeit sieben Schiffe. Aufgrund ihrer radikalen Einsatzweise wurden sie aus dem britischen Schiffsregister gestrichen und hatten Schwierigkeiten, ein Land zu finden, unter dessen Flagge sie fahren dürfen. Seit 2007 fahren ein paar der Schiffe unter niederländischer Flagge.

Finanziert werden die Einsätze durch Spenden. Zu ihren prominenten Unterstützern gehören unter anderem Pamela Anderson und die Red Hot Chili Peppers. 2012 betrugen die Spenden 11,4 Millionen US-Dollar.
Mit ihrer Ideologie polarisiert Sea Shepherd. Trotz des Engagements der NGO stellt sich immer wieder die Frage, ob der Zweck  wirklich alle Mittel heiligt.

Leander Rola, 9c, Städtische Realschule Golzheim Düsseldorf