Archiv der Kategorie: Konrad-Adenauer-Schule

Medien – Wenn Privates öffentlich geteilt wird

Jeder Nutzer hinterlässt im Internet seine Spuren. Welche Informationen man selbst von sich preisgibt, kann jeder bewusst entscheiden. Anders ist es, wenn ein Außenstehender private Videos ungefragt ins Netz stellt. Cybermobbing ist ein großes Problem.

Ob in sozialen Medien oder beim Online-Einkauf, die meisten Internetnutzer möchten möglichst wenige Informationen von sich preisgeben. Wer allerdings denkt, dass er anonym surfen kann, der liegt falsch. Denn Datenklau und Stalking sind nur einige der möglichen drohenden Gefahren. Ein gerade unter Jugendlichen sehr verbreitetes Problem ist Cybermobbing. Ein besonders tragischer Fall ereignete sich 2013 in Amerika. Ein Junge namens Matthew Burdette nahm sich das Leben, nachdem ein Mitschüler von ihm ein Video ins Netz gestellt hatte, das Matthew angeblich beim Masturbieren zeigte. Es wurde auf diversen sozialen Plattformen veröffentlicht und verbreitete sich rasend schnell.

Danach wurde Matthew in der Schule gehänselt. Auch außerhalb der Schule wurde der Junge aufgezogen. Seinen Mitschülern waren die Konsequenzen der Veröffentlichung des Videos nicht bewusst. Seine Eltern wussten nicht, dass ihr Sohn in der Schule gemobbt wurde. Matthews Mutter fand ihn am 29. November 2013 tot auf. Er hatte seinen Eltern nie von dem Video erzählt. Auf einem Zettel, den er hinterließ, stand: „Ich kann nicht mehr zur Schule gehen. Ich will mich nicht umbringen, aber ich habe keine Freunde.“ Matthew ist aber kein Einzelfall.

Auf der Internetseite Klicksafe.de findet sich folgende Angabe: Die Zahl der 12- bis 18-jährigen Internet-nutzer, die angeben, dass im Internet bereits Falsches oder Boshaftes über sie verbreitet wurde, lag 2014 bei 17 Prozent. Das sind erschreckende Zahlen. Warum gehen viele Internetnutzer, überwiegend Jugendliche, davon aus, sie seien im Internet sicher?

Hauptsächlich liegt es daran, dass die Nutzer vor ihren Monitoren oder Displays keine reale Person sehen. Es fällt den Leuten deutlich leichter, im scheinbaren Schutz des Internets andere fertigzumachen, als es jemandem direkt ins Gesicht zu sagen. Sie sehen nicht live und direkt, was ihre Beiträge bei den betroffenen Personen anrichten, und neigen so dazu, andere weiterhin zu beleidigen. Die Personen, die andere auf diese Art und Weise mobben, spüren häufig keine Reue, denn sie sind sich der Konsequenzen ihrer Aktionen nicht bewusst. Betroffene Personen schweigen oft aus Schamgefühl oder trauen sich nicht, jemandem davon zu erzählen, aus Angst vor der möglichen Rache der Täter. So kommen viele Mobber mit ihren unreflektierten und beleidigenden Taten durch. Das heißt aber nicht, dass sie anonym bleiben.

Wer von Cybermobbing betroffen ist, sollte immer mit einer vertrauenswürdigen Person wie zum Beispiel den Eltern oder Freunden darüber reden. Man sollte sich außerdem an die Polizei wenden, denn die Täter sind keinesfalls so schwer zu ermitteln, wie sie vielleicht glauben. Im Internet hinterlässt jeder automatisch seine Spuren. Ähnlich wie die Wohnungsadresse kann die sogenannte IP-Adresse eindeutig einer Person zugeordnet werden. Sobald man eine Webseite aufruft, speichert der Server, auf dem die Webseite liegt, diese IP-Adresse. Somit kann auch im Nachhinein genau ermittelt werden, wer die Täter sind.

Im Internet kann man also genauso wenig wie im realen Leben tun und lassen, was man will. Man ist, auch wenn es nicht immer so wirkt, im virtuellen Leben genauso wenig anonym wie in der Realität. Bevor man andere im Netz beleidigt oder bloßstellt, sollte man sich schon alleine des Anstands wegen genau überlegen, ob man dies auch in der Realität tun würde.
 

Janek Willems, 8a, Konrad-Adenauer-Gymnasium Kleve

Antisemitismustag – Wieso immer die Juden?

Wir hatten Besuch von Wolf und Tatjana, die in dem Verein „Bildungsbausteine gegen Antisemitismus“ arbeiten. Nach einem Namensspiel zum Kennenlernen interviewten wir uns gegenseitig. Neben Name und Hobbies ging es darum, was uns an Deutschland gefällt, ob wir uns hier zuhause fühlen, was wir über unsere Familien während der NS-Zeit wüssten und was uns zum Thema Juden einfiele.

Auffällig war, dass keiner etwas über seine Familie während der NS-Zeit wusste. Zum Thema Juden fielen uns nur einige Begriffe ein, die wir aus dem Geschichtsunterricht kannten.

Im Film „Leben und leben lassen“ wurden verschiedenen Berlinern die gleichen Fragen gestellt. In Gruppen untersuchten wir die gegebenen Antworten zum Judentum: Was haben Juden über Juden gesagt? Was haben Nichtjuden über Juden gesagt? Wurde Böswilliges gesagt? Es fiel uns auf, dass viele Nichtjuden das Judentum als Nationalität und nicht als Religion sahen.

Anhand eines Zeitstrahls lernten wir, dass bereits im Mittelalter begann, was sich im Zweiten Weltkrieg wiederholte. Erschreckend war dabei unsere Beobachtung, dass der Papst ähnliche Züge aufwies wie Hitler. Anhand verschiedener Fotos konnten wir feststellen, dass etwa Juden sich bereits im Mittelalter kennzeichnen mussten. Eine andere Bildkarte zeigte, dass Juden angeblich Schweine vergötterten, dabei verbietet das Judentum den Genuss von Schweinefleisch als unrein, wie übrigens auch der Islam. Eine weitere Bildkarte klärte uns darüber auf, dass Juden sogar für unerklärliche Krankheiten (z.B. Pest) verantwortlich gemacht wurden.

Wieso immer die Juden? Im Mittelalter durften Christen weder Handel betreiben noch Zinsen einnehmen. Die Juden durften das und wurden reich. Bei den anderen entstanden Eifersucht und Neid, Judentum wurde immer weniger als Religion erkannt und immer mehr zur nationalen Zugehörigkeit.

Gibt es Antisemitismus noch heute? Diese Situation ist so tatsächlich geschehen: Ein Jude bekennt sich mit seinem bis dahin gut funktionierendem Laden zum Judentum. Daraufhin wurde dieser systematisch fertig gemacht. Zunächst von Neo-Nazis und von arabischen Gruppen, dann von Nachbarn und Freunden. Der einst gut funktionierende Laden existiert nicht mehr. Und es sind nicht wenige, die sagen: „Ist er doch selbst schuld!“

Bastian Laarmann, Kleve, Konrad-Adenauer-Schule

Australien – Abenteuer „Down Under“

Viele Studenten und fertige Schülerinnen und Schüler entscheiden sich, nach Australien zu gehen. Ich selber kenne welche, die dort auch schon eine Zeit lang verbracht haben, wie mein Cousin und meine Cousine. Aus Erzählungen habe ich viel Positives und Negatives gehört. Ich selber möchte vielleicht auch mal als Au-Pair nach Down Under.

In Australien sind auch recht viele in Vans oder alten VW-Bussen unterwegs, wie meine 21-jährige Cousine. Sie ist nun schon seit knapp vier Monaten dort und lebt seit zwei Monaten im Van. In Australien läuft einiges anders als in Deutschland oder sonst wo. Dort leben eben viele Menschen in Campervans oder VW-Bussen und fahren damit quer durch die Gegend. Es gibt viele Gratis-Rastplätze und in jedem kleinem Dorf öffentliche Toiletten und Duschkabinen, so dass man immer die Möglichkeit hat, auf Toilette zu gehen und zu duschen. Diese werden auch jeden Tag gereinigt.

Dann gibt es auch wirklich überall öffentliche BBQ-Stations, also kann man sich immer etwas Frisches zu essen kochen. Man kocht auf derartigen Grillplatten, die man per Knopfdruck betätigt, mit diesen man auch draußen in der Natur kochen.

Also, das Leben im Van ist in Australien ziemlich einfach. Was man allerdings nicht machen sollte, ist, dass man seinen Bus bzw. Van einfach auf einem Parkplatz oder am Straßenrand parkt, da es verboten ist. Diesbezüglich wird eine Geldstrafe von 375 Dollar fällig. Die Vans und Camperwagen kann man in Australien ziemlich billig kaufen, und wenn man sich dazu entschlossen hat, wieder zurück in seine Heimat zu gehen, einfach wieder verkaufen.

Viele Leute arbeiten dort und leben schon seit Jahren in einem Bus. Manche fahren auch schon seit Jahren durchs Land und leben im Van, da der TÜV dort nicht so streng ist wie in Deutschland und das Wetter dort viel besser für Autos ist.

Wenn man von einem Ort zum anderem möchte, muss man schon einige Tage Fahrt einplanen. Von einem Ort zum anderem ist ungefähr die Strecke von Kleve bis nach Südfrankreich. Also schon mal locker 1500 Kilometer. Es ist zu empfehlen, wenn man mal etwas anderes sehen will. Man kann natürlich auch als Backpacker Australien oder Neuseeland oder andere Gegenden erkunden.

Leandra Gerrits, Kleve, Konrad-Adenauer-Schule